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PV im Gesamtkonzept mit Wärmepumpe und E-Auto

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  •  ToHo
6.3. - 13.3.2022
26 Antworten | 9 Autoren 26
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Guten Morgen zusammen,

wir haben 2017/2018 ein Zweifamilienhaus gebaut und damals schon zum Glück auf eine Wärmepumpe (Nibe F1155 PC) gesetzt. Das Haus wird aktuell auf einer Hälfte von uns genutzt und auf der anderen Seite innerhalb der Familie vermietet. In der Bauphase haben wir bereits Vorbereitungen getroffen, später eine Wallbox im Carport anschließen zu können (Kabel liegt) und eine PV aufs Dach zu setzen (Leerrohr liegt).

Angesichts der explodierenden Preise der fossilen Energieträger versuche ich gerade meine Gedanken bzgl. PV, Wallbox und E-Auto zu ordnen. Da aber die Anbieter auch natürlich immer gerade ihre Lösungen als einzig sinnvollen Weg darstellen, hoffe ich über dieses Forum ein paar unabhängige Anhaltspunkte und Tipps zur weiteren Recherche zu finden.

Folgender Grundgedanke:

Meine Idealvorstellung wäre aktuell so, dass wir PV aufs Dach bekommen, damit dann die Wärmepumpe (ca. 3000 kWh/a), den Hausstrom (ca. 6000 kWh/a) und irgendwann dann mein Pendelauto (je nach Modell sicher 2500-3000 kWh/a) versorgen können. Dass das nur zu einem gewissen Grad geht ist mir soweit klar.
Im Winter können wir zumindest in unserer Haushälfte zur Erwärmung einen Kamin hinzunehmen, da bin ich parallel dabei zu gucken, ob ich die Warmluft mit einem Verteilsystem zumindest in unserem EG bzw. über den Treppenaufgang in OG besser verteilen kann.

Nun zu ein paar Probleme/Fragen über die ich bei der Planung stolpere:

1. Bei der Wallbox bekomme ich stark unterschiedliche Preise für die Hardware. Das geht von einem go-e charger von 600 EUR netto bis bis teureren myenergi E-Mobility bzw. Kuba Contact P30 für ca. 1000 EUR netto. Bisher wurde mir entweder gesagt, dass nur die teureren PV-Überschussladen könnten. Auf meinen Hinweis, dass es ja auch Lösungen wie clever-pv gibt, wo man per Netz die Ansteuerung der Wallbox vornimmt hieß es dann, dass in den teureren Boxen auch Sicherungen verbaut sind, die man bei den günstigeren dann so noch bräuchte.
Bei der Keba Box kommt hinzu, dass die einen kabelgebundenen LAN-Anschluss hat. An der Installationsstelle habe ich bisher nur Strom, kein Internet.

Kann ich hierzu eine unabhängige Meinung bekommen, ob es für unsere Situation eine von den "PV-geeigneten" Boxen sein muss, oder ob es da auch vernünftige Alternativlösungen mit den anderen Boxen (go-e charger, ABB Terra AC, Easee Home) gibt? Und ob diese Lösung auch für nicht-Programmierer geeignet sind :)

2. Was ist nötig um die Wärmepumpe möglichst sinnvoll an eine PV-Anlage anzuschließen? Beim Planer sagte man mir, dass man damit idR das Brauchwasser "überheizt" um dann Nachts auf eine Erwärmung per Netzstrom verzichten zu können. Meine WP WP [Wärmepumpe] ist aber eine modulierende WP WP [Wärmepumpe]. Lässt sich nicht dadurch auch für die Wärmeerzeugung der PV-Strom in der Übergangszeit nutzen? Brauche ich für diese Anbindung einen besonderen Wechselrichter, sodass ich das ohne das Nibe EME20 Modul anschließen kann (habe was von Sunspec über Modus RTU gelesen als Kommunikation) oder ist das Modul selbst bei geeigneten Wechselrichtern Pflicht?

3. Beim Bau unseres Hauses wurde mir vom VNB vorgegeben, dass die Wärmepumpe über einen zweiten Zähler mit nächtlicher Abschaltung etc. angeschlossen werden muss. Bei meiner Planung müsste ich ja wieder dahin kommen, dass alle Verbraucher auf einem Zähler laufen. Kann mir der VNB das tatsächlich über deren TABs vorschreiben und/oder gibt es da andere Möglichkeiten? Habe jetzt was über Smart Meter Stromzähler gelesen. Wäre das eine Alternative für meine derzeit zwei Zähler?

4. Welche Komponente würde in einem solchen Konzept das Strommanagement übernehmen? Ist das eine Software vom Wechselrichter, oder kann das Nibe Uplink (bezweifle ich wegen Wallbox)?

5. Wie ließe sich der PV-Strom von dem die vermietete Haushälfte profitiert messen? Wenn ich das richtig verstanden habe muss ich das getrennt erfassen und dann für den Strom EEG-Umlage abführen. Ist das nach dem 01.07.2022 immer noch so Vorschrift? Da fällt doch die EEG-Umlage weg oder?

6. Gibt es irgendwo eine Übersicht zu den ganzen steuerlichen Geschichten die mit der PV-Anlage verbunden sind? Ich lese da viel zu unterschiedlichen Versteuerungsmodellen (KUR/5-Jahresfristen/etc.). Da stecke ich so gar nicht im Thema.

Ich erwarte hier keine Beantwortung aller Details, aber vielleicht ein paar Ansätze, dass ich die Themen nach und nach für mich geklärt kriege und im besten Fall dann am Schluss ein vernünftiges Gesamtkonzept steht.

Viele Grüße

  •  ds50
  •   Silber-Award
12.3.2022  (#21)
Also bei uns in Österreich gibt es durch die derzeitige Einspeissituation (5-facher Erlös verglichen zu letztem Jahr) eigentlich bei Zusicherung einer vernünftigen Engpassleistung des EVU gegenwärtig nur eine wirtschaftliche Antwort: Mach das Dach voll! 😎
Ich würde jetzt sogar beim Einspeisen mehr verdienen als ich durch Konsumation bezahle, d.h. wirtschaftlich gesehen müsste ich Eigenverbrauch minimieren...

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  •  ToHo
12.3.2022  (#22)
Wenn ich das im PV-Forum richtig verfolge, gibt es bei uns nur eine Erhöhung für volleinspeisende Anlagen auf 12,5 Cent bis 10 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung], darüber dann auch wieder weniger. Bei Anlagen mit Mischnutzung (Eigenverbrauch und Einspeisung) bleibt es bei den bisherigen Sätzen von 6,x Cent.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
13.3.2022  (#23)
servus Hannes,

zitat..
ds50 schrieb: Ich würde jetzt sogar beim Einspeisen mehr verdienen als ich durch Konsumation bezahle, d.h. wirtschaftlich gesehen müsste ich Eigenverbrauch minimieren...

das ist natürlich auch der aktuellen verwerfung in der energiekrise geschuldet und daß wir immer 3 zeitliche instanzen vor uns haben.
- die stundenvariablen tarife
- die monatstarife
- die jahrestarife

als nutzer eines stundenvariablen tarifs hab ich die preisexplosion nach dem letzten sommer gesehen.

hier ein sreenshot aus dem regler meiner wärmepumpe...


2022/20220313644309.png

die pv-ler die an monatliche preise gekoppelt sind sehen sie seit ende letzten jahres und viele jahrestarifkunden sehen sie noch gar nicht oder werden gerade gekündigt...

und durch die überlappung von monatlichem einspeisetarif und jährlichem bezugstarif entsteht diese aktuelle verwerfung. vermutlich wird der nächste ömag einspeisetarif noch höher...

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  •  ds50
  •   Silber-Award
13.3.2022  (#24)
Ich sag's eh immer. Die Masse der Bevölkerung hat erst bei der nächsten Jahresabrechnung das böse Erwachen. Es wird dann den nächsten Run auf PV geben. Und irgendwie ist es schon ironisch: Was die Politik nicht zusammenbringt (Steigerung der Erneuerbaren, thermische Sanierung, raus aus Öl und Gas), "regelt" dann doch der "freie Markt"...

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  •  ToHo
13.3.2022  (#25)
Danke schon mal für die vielen Tipps zur Ansteuerung etc.. Ich habe jetzt auch mal eine Planung im deutschen PV-Forum gestartet. Wahrscheinlich werde ich den go e charger nehmen und dafür gibt es ja etliche Lösungen zur PV-Verbindung. Dafür gucke ich mir die verschiedenen Tools nochmal an (evcc, iobroker etc.).
Für die Verbindung mit der WP WP [Wärmepumpe] versuche ich einfach drauf zu achten, einen Wechselrichter zu nehmen, der im besten Fall über Sunspec Modbus RTU kommunizieren kann. Dann kann ich das immer noch zusammentüfteln mit der EME20 und der Wärmepumpe. Erstmal würde ich im Setup schauen, dass ich die WW WW [Warmwasser]-Erwärmung auf die Hauptzeiten mit leichter Erhöhung lege und ggf. tagsüber die Heizkurve leiht erhöhe und nachts absenke.

Übrigens sieht es momentan erstmal so aus, als wenn wir doch einiges mehr aufs Dach machen. Ob wir alles vollpacken weiß ich noch nicht, da scheue ich etwas die hohen Investitionskosten am Anfang. Aber es geht aktuell eher in Richtung 16-18 kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung]. Wenn denn die kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung]-Kosten bei dem aktuellen Boom nicht drastisch nach oben gehen.

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  •  ds50
  •   Silber-Award
13.3.2022  (#26)
Die kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] Kosten gehen bei einer noch größeren Anlage definitiv nach unten. 😎

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