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RAL Abdichtung unter Estrich

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  •  Feinspitz
9.11. - 15.11.2019
9 Antworten | 5 Autoren 9
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Hallo liebe Forenmitglieder,
ich habe seit Jahren ein umfangreiches Sanierungsprojekt am Laufen. Beinahe alle Gewerke, die ich nicht selbst ausgeführt habe, zeigten letztendlich Mängel. Dabei spielte keine Rolle, ob der Ausführende im oberen oder unteren Preissegment lag oder lokal oder international ansässig war. Reaktionen wie "das hatten wir noch nie" oder "das ist so in Ordnung, weil das machen alle so" kann ich inzwischen nicht mehr hören. Nachdem die Ausführenden meist wenig Bereitschaft zur ordnungsgemäßen Behebung der Mängel zeigten, habe ich die Mängel unter Kompensation im Preis lieber selbst behoben. Das hat bisher einwandfrei funktioniert. Bloß habe ich aktuell den Fall einer Terrassentür, bei dem mir keine Lösung einfällt und ich euch um Unterstützung bitten möchte:
Es handelt sich um ein Alu Terrassentürelement mit Fixverglasung aus deutscher Herstellung in einer (inzwischen verputzten) Durisol-Wand. Die wetterseitige Tür ist weder wasser- noch luftdicht und die Beschläge sind nach einem Jahr ebenfalls bereits beschädigt.
Der Hersteller gab mir neben einem Tausch der Beschläge auch den Austausch des gesamten Elements als Garantiefall zur Wahl. Nachdem nur durch Tausch des gesamten Elements das Problem nachhaltig behoben werden kann, kommt für mich auch nur diese Lösung in Frage. Allerdings habe ich hier einen Sonderfall mit der RAL Abdichtung:
Rundum das Element kann ich den Putz abschlagen, um das innere RAL-Band anzubringen. Im Estrich bzw. Laibungs-Estrich Bereich komme ich nicht mehr dazu. Richtig, der Estrich ist als Heizestrich ebenfalls bereits eingebaut, und die Heizungsrohre gehen bis knapp an das Türelement. Der 1cm Randdämmstreifen bietet auch keinen ausreichenden Arbeitsraum.
Eine teilweise Demontage des Estrichs schließe ich aufgrund der Heizungsrohre aus. Ich habe im ganzen Haus keine Muffe im Estrich und werde daher auch hier keine azeptieren. Da ich gelernt habe die Ausführungen vorzugeben, wenn es ordentlich gemacht werden soll, muss ich das auch hier und speziell hier tun.

1)Wie kann der Ausführende also verhindern, dass sich die Bruchtonschüttung im Laufe der Jahre mit Kondenswasser vollsaugt und die Dichtebene als solche lückenlos hergestellt werden
kann?


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Ich denke solche Situationen kommen bei Fenstersanierung häufiger vor. Ich habe aber das Internet bereits leer-recherchiert und finde dennoch nichts Passendes
So hoffe ich auf Eure Vorschläge zu möglichen Dichtungssystemen für diesen Fall.

2) Spricht etwas dagegen die unteren Befestigungswinkel an der Wandaussenseite zu verankern, das würde zumindest die Frage der Befestigung klären?

Ich möchte mich im Vorfeld bereits für eure Unterstützung bedanken.

  •  bautech
  •   Gold-Award
9.11.2019  (#1)
Der Estrich darf kein Problem darstellen, Deine Alutüre steht auf einem Purenitsockel oder ähnlichem.
Seitlich und oben Putz entfernen, Verschraubungen lösen und raus mit der Tür. Neue wird auf Purenit angedichtet und gut...

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  •  Feinspitz
9.11.2019  (#2)
Danke, das wäre tatsächlich die einfachste Löung. Nun gehe ich jedoch davon aus, dass der Rahmen mit dem Purenit-Sockel bereits verklebt ist (falls nicht darauf "vergessen" wurde). So hat es zumindest der Haustür- Lieferant gemacht, um an dieser Schnittstelle dicht zu werden.
Bekomme ich den Rahmen vom verklebten Sockel runter ohne diesen zu beschädigen? Rahmen zerlegen ist ja möglich, aber an die Dichtnaht komme ich dann doch auch nicht wirklich, oder?!?

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  •  bautech
  •   Gold-Award
9.11.2019  (#3)
Sollte schon noch möglich sein... wie weit bist innen / außen?
Wenn schon Boden bzw Terrasse gelegt ist wird's spannend aber auch nicht unmöglich...

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  •  heinzi
  •   Gold-Award
9.11.2019  (#4)
Geklebt istin der Regel mit einem dauerelastischm dichtungsmaterial wie pu kleber oder Silicon. Der löst sich relativ gut. Der purenit sockel ist aber auch mit Schrauben auf den Rahmen befestigt. Am besten geht den unteren Fensterrahmen mit der tigersäge in Stücke schneiden und einzeln vom purenit lösen. 

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  •  Feinspitz
10.11.2019  (#5)
Von außen habe ich volle Zugänglichkeit. Von hier kommen wir mit der Tigersäge gut dazu. "Vorsichtiges" Zerteilen sollte somit funktionieren. Nach Entfernung der Schrauben und rausschneiden der Dichtmasse würde ich die Dichtreste möglichst plan abschneiden und die Fläche dann mit Dichtmasse einnivellieren. Ev. finde ich dazu einen schnellhärtenden 2K Kleber (ob PU oder Silikon muss ich noch ermitteln damit das auch am ursprünglichen Material haftet).
Dann die Randdämmstreifen seitlich einige cm zurückschneiden, damit das Anarbeiten des über die Unterkante verlängerten Dichtbandes der neuen Tür einfacher wird. Tür montieren und das neue Dichtband im unteren Eckbereich mit reichlich 330D an das Alte anschließen.
Das Ganze wird zwar eine Pfrimelei, kann aber tatsächlich funktionieren.

Habt ihr hier noch einen Vorschlag für eine geignete, schnellhärtende "Nivellierdichtmasse" auf Silikon- und- PU Basis?

Rein aus Interesse: Wie werden solche Situationen bei Fenstertausch im Altbestand ohne vorhandenes Dichtband und ohne vorhandenes Purenit gelöst?

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  •  AnTeMa
10.11.2019  (#6)
Abdichtungsmaterial
Tür würde ich beschädigungslos lösen indem unter dem Rahmen mit Tigersäge oder Stichsäge mit langem Blatt durchgesägt wird- vielleicht kann die Tür ja noch für andere Zwecke verwendet werden.
Ich nehme für div Abdichtungen zB vertikale Innen- oder Außenabdichtung, Sockelabdichtung auch im Holzbau zB MB 2K.
Das gibt nach leichtem Anschleifen/Aufrauhen eine gute Abdichtung mit den meisten Materialien, auch Abwasserrohren etc.

Ansonsten Polysulfidfugenmassen oder spezielle Silikone o.ä. die auch im Bootsbau, für Hokzdecks u.ä. angewendet werden können.
Andreas Teich

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  •  Feinspitz
11.11.2019  (#7)
Die gesamte Höhe des Purenit muss erhalten bleiben, da ich zur Minimierung der Schwellenhöhe nur 12mm zw. Türblatt UK und FFOK habe und bei weiterer Reduzierung die Gefahr der Parkettbeschädigung besteht, falls sich ein Steinchen unter den Flügel klemmt.
Somit wird zerstörungsfrei wahrscheinlich ein Wunsch bleiben.
Die Dichtmassen sehe ich mir gleich einmal an.

Wenn der Tausch über die Bühne ist, werde ich das Ergebnis hier posten. Das wird aber verm. erst in einigen Monaten sein.
Falls ihr noch weitere Vorschläge / Ideen habt, freue ich mich über jeden Input.

Bis hierhin schon einmal vielen Dank an alle.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#8)
Ich finde den Thread sehr interessant. Ich persönlich denke dass man den Bodenaufbau nicht mit den Profilverbreiterungen machen soll oder andere Lösungen wie OSB/XPS-Sandwiches (manche Haustürenhersteller machen das) oder Purenit. Am besten ist beim Massivhaus ein verzahnter Ziegel bis Terassentür-Unterkante zB mit Perlitte verfüllt auch wenn es nciht so gut dämmt wie andere Materialien. 

Das was die Fensterhersteller und Fenstermonteure derzeit überall verbauen ist ein Problemfall für die nächste Sanierung. Weil meistens das Türen/bodentiefe Fensterelemnet mit dem Bodenaufbauprofil verbunden ist. Falls dieses mal getauscht wird, muss man Estrich und Terrassenbelag und Terassenaufbau (oft Beton) aufreißen bis zur Rohbetondecke des Hauses, um das wieder ordentlich dauerhaft abdichten zu können.

Aber solange man sehr einfach nur ein ganzes Element in die Rohbauöffnung stellt, rundum Dichbänder in einem Zug ankleben kann und sich nicht um die Sanierung Jahrzehnte später kümmen muss, geht es halt sehr einfach für die Monteure.

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  •  Feinspitz
15.11.2019  (#9)
Ich hatte ja bereits den Verdacht, dass es sich so verhält.

Aber selbst, wenn ich einen "massiven" Aufbau mache, kann ich nach Jahrzehnten bei der nächsten Sanierung nicht sicherstellen, dass ich ein Profilsystem bekomme, welches den gleichen Abstand zwischen Elementunterkante und Flügelunterkante hat, wie das aktuelle. Platz nach unten für die Aussenfensterbank muss auch in der richtigen Ebene vorgehalten werden und für die Abdichtung an der Innenseite bleibt ebenfalls nur der Raum des Randdämmstreifens.
Sooo verkehrt finde ich den Purenit-Ansatz nicht. Es muss nur bald eine Sanierlösung geben, da sonst die nächste flächendeckende Pfusch-Welle anrollt.

Ein ähnlich brisantes Detail wird bei einer weiteren Sanierung die Abdichtung zum Vollwärmeschutz, da mit dem Rahmen mindestens die APU-Leisten mitherauskommen. Zum Glück habe ich die Fassade noch nicht drauf!

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