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Regeneration Lehmboden um den RGK herum

   
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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
9.12. - 10.12.2021
8 Antworten | 4 Autoren 8
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Mahlzeit Allerseits,

Bitte um Physik Nachhilfe zum Thema: Regeneration Lehmboden um den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] herum
(hab im Internet nichts entsprechendes gefunden)

Wenn ich mich nicht verlesen hab, wird ja empfohlen, den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] recht tief zu verlegen, > 1,5m. Wenn ich jetzt sagen wir mit 2...3m Tiefe rechne und über die Heizperiode dem Boden Energie entziehe, woher bekommt der Boden die Energie wieder zurück?
(Passive Kühlung = Energieabgabe im Sommer lasse ich mal außen vor)

Allgemein bekannt ist ja die "Frostfreie Tiefe" mit 80cm, wos nicht runterfrieren kann - der Umkehrschluß wäre dann aber auch "Wärmefreie Tiefe", d.h. Die Erwärmung des Bodens durch die Sonne während der warmen Jahreszeit dringt nicht bis zu den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] Schleifen vor.

Weiters hab ich gelernt, daß der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] nicht unter versiegeltem Boden verlegt werden darf, weil er sich dann zuwenig regenerieren kann. 
 
Daraus folgere ich, daß der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] die Regenerations-Energie durch das Regenwasser und die oberen (von der Sonne erwärmten) Erdschichten bekommt.

Frage1: Wie funkt das dann bei (schwerem = fast undurchlässigem) Lehmboden? 
speziell dann, wenn der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] (nach allgemeinen Empfehlungen) recht tief verlegt wurde?
kann mir nicht vorstellen, daß Regenwasser bei meinem Lehmboden 3m tief versickern kann....

Frage2: Woher kommt dann die Energie für die Regeneration? Aus dem Lehmboden-Umfeld um die RGK RGK [Ringgrabenkollektor] Schleifen?

Bitte um Erleuchtung bzw. Erklärung!

Dankeschön & LG
Wolfgang

von kraweuschuasta

Beste Antwort  [im Thread anzeigen]

zitat..
kraweuschuasta schrieb: wenn ich in der Grafik Tiefe über Temperatur bei 2,5m Tiefe eine Waagrechte ziehe, müßt ich ja bei meiner Wasserzuleitung und Wasserzisterne in etwa 2m Tiefe eine über das Jahr schwankende Temperatur zwischen 7 und 15 Grad haben...
Das heißt weiterhin, wenn die Temperatur (sagen wir annähernd) konstant bleibt, woher bekommt dann der Boden seine Energie zurück? das sind ja mehr als a handvoll kWh...

ja, der natürliche temperaturverlauf in der tiefe geht ungefähr von +5 bis +15°
hier nochmals anders aufgefädelt...


2021/20211210339759.jpg
hier sieht man schön die phasenverschiebung zur außenluftz und die speichernde (dämpfende) wirkung des erdreichs und warum 2m eine tolle tiefe für ein erdwärmesystem ist...

wärme ist wie wasser; fließt immer vom höheren zum niedrigeren niveau , ist immer um ausgleich bemüht (darum müssen wir ja heizen, weil die wärme rauswill..)

wenn du jetzt wärme entnimmst bildet sich ein temperaturtrichter aus der aus der umgebung wieder nachgefüllt wird. je feuchter bzw biniger das erdreich umso schneller. wie wenn du wasser aus einem teich schöpfst...

du kannst dir das ein bissl wie ebbe&flut vorstellen. die wärme die wir dem erdreich entnehmen würde sonst gegen ende des winters in den weltraum abstrahlen...

stattdessen können wir damit über 80% des heiz- und warmwasserbedarfs im haus decken...;
  Gesamten Beitrag im Thread anzeigen  
  •  dyarne
  •   Gold-Award
9.12.2021  (#1)
servus Wolfgang,

jugend forscht , des gfallt mir ... emoji


2021/20211209293193.jpg

bis ungefähr 15-20m tiefe lebt die erdwärme von oben, von der sonne. das geht vor allem über wärmeleitung, die feuchtigkeit beschleunigt diese bloß. du verbrennst dir die finger auch am auspuff wenn dieser trocken ist ... emoji


2021/20211209931512.jpg

das tolle am 'system kollektor' ist die phasenverschiebung zur außenluft durch die gigantische wärmekapazität des erdreichs. wenn wir im späten herbst zu heizen beginnen hat der kollektor die höchsten jahrestemperaturen, deutlich über jeder sonde und jeder grundwasserquelle. erst im weiteren winterverlauf gleicht sich das wieder zugunsten der anderen quellen aus...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
9.12.2021  (#2)

zitat..
undefined schrieb: Wie funkt das dann bei (schwerem = fast undurchlässigem) Lehmboden?

am besten von allen böden: lehm hat die höchste wärmeleitfähigkeit weil er am wenigsten luft enthält...

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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
9.12.2021  (#3)
Hallo Arne,
danke für Deine Antwort!

zitat..
dyarne schrieb: jugend forscht , des gfallt mir ...

najo wenn ich scho a neue Heizung krieg, will ich auch wissen, wies funktioniert und woher die Energie kommt 😁
Einfach das Knopferl auf 22° ist wohl die überholte, alte Denkweise....

Daher bin ich auch lästig und mitunter provokant und bohr nach (sorry schon amal dafür)...

zitat..
dyarne schrieb: bis ungefähr 15-20m tiefe lebt die erdwärme von oben, von der sonne. das geht vor allem über wärmeleitung, die feuchtigkeit beschleunigt diese bloß.

Klingt einleuchtend, d.h. laut Hausmasta dringt die Wärme im Sommer (oder umgekehrt Kälte im Winter) in Abhängigkeit der Zeit und Wärmeleitfähigkeit des Bodens in die unteren Erdschichten vor.

So ABER jetzt stellt sich mir die Frage, (Achtung provokanter Bosnigl) wenn ich in der Grafik Tiefe über Temperatur bei 2,5m Tiefe eine Waagrechte ziehe, müßt ich ja bei meiner Wasserzuleitung und Wasserzisterne in etwa 2m Tiefe  eine über das Jahr schwankende Temperatur zwischen 7 und 15 Grad haben...
Das heißt weiterhin, wenn die Temperatur (sagen wir annähernd) konstant bleibt, woher bekommt dann der Boden seine Energie zurück? das sind ja mehr als a handvoll kWh...

Zweites Aber: 
bei meinem angeblich NICHT versickerungsfähigen Boden müsste der Lehm ja dann eigentlich beinhart & staubtrocken sein. Oder bin ich da zu ungeduldig und das Versickern spielt sich längerfristig ab, als ich dran denk?

lg & Danke
Wolfgang


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  •  x12r13
  •   Bronze-Award
9.12.2021  (#4)
Zum letzten Bild hätte ich eine Frage: Wie tief liegt der Kollektor?

Vom Verständnis her im Beispiel auf so ca. 2,5m.

Und Wasser gibts dort zumindest "oberflächennah" nicht vermute ich mal.


1
  •  cacer
  •   Gold-Award
9.12.2021  (#5)
Lehm ist extrem kapillaraktiv und transportiert Wasser langsam und gleichmäßig. 
In Trockenzeiten steinhart und im Laufe der Regenzeit weich wie brei. Je tiefer desto gleichmäßiger. 
Da ist unten noch gut Feuchtigkeit drin zum Wärme verteilen.
Das umgebene Erdreich gibt umso mehr Wärme zum Kollektorbereich ab je höher das Temperaturgefälle ist. 
Stichwort Temperaturtrichter. 
Liegt der Kollektor tiefer, ist die Temperatur gleichmäßiger. Also weniger warm im Sommer und weniger kalt im Winter.
Lehm ist so ein kleines Wunder... Auch als Putz. :D

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
10.12.2021  (#6)

zitat..
kraweuschuasta schrieb: d.h. laut Hausmasta dringt die Wärme im Sommer (oder umgekehrt Kälte im Winter) in Abhängigkeit der Zeit und Wärmeleitfähigkeit des Bodens in die unteren Erdschichten vor.

ja, und zwar die wärmestrahlung der sonne, weniger die lufttemperatur. ein erdwärmekollektor ist ein natürlicher sonnenkollektor UND saisonspeicher. das macht dieses system so einzigartig...

im sommer sind die tage lang & die nächte kurz, da wird viel eingestrahlt und wenig abgestrahlt, dadurch steigt die erdreichtemperatur bis tief in den herbst an (der indian summer ist der boost für den RGK RGK [Ringgrabenkollektor])

im winter sind die tage kurz und die nächte lang, da wird viel abgestrahlt und wenig eingestrahlt, die erdreichtemperatur beginnt wieder zu sinken...

und wenn ein winter oder standort extrem ist hat sich die natur auch was schönes ausgedacht. dann wird das warme erdreich einfach in dämmwatte gepackt damit die wärme über den winter schön erhalten bleibt.
hier nachzusehen bei den vardis auf über 1200m seeshöhe...

2021/20210116561791.jpg


2021/20211210971186.jpg

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
10.12.2021  (#7)

zitat..
kraweuschuasta schrieb: wenn ich in der Grafik Tiefe über Temperatur bei 2,5m Tiefe eine Waagrechte ziehe, müßt ich ja bei meiner Wasserzuleitung und Wasserzisterne in etwa 2m Tiefe eine über das Jahr schwankende Temperatur zwischen 7 und 15 Grad haben...
Das heißt weiterhin, wenn die Temperatur (sagen wir annähernd) konstant bleibt, woher bekommt dann der Boden seine Energie zurück? das sind ja mehr als a handvoll kWh...

ja, der natürliche temperaturverlauf in der tiefe geht ungefähr von +5 bis +15°
hier nochmals anders aufgefädelt...


2021/20211210339759.jpg
hier sieht man schön die phasenverschiebung zur außenluftz und die speichernde (dämpfende) wirkung des erdreichs und warum 2m eine tolle tiefe für ein erdwärmesystem ist...

wärme ist wie wasser; fließt immer vom höheren zum niedrigeren niveau , ist immer um ausgleich bemüht (darum müssen wir ja heizen, weil die wärme rauswill..)

wenn du jetzt wärme entnimmst bildet sich ein temperaturtrichter aus der aus der umgebung wieder nachgefüllt wird. je feuchter bzw biniger das erdreich umso schneller. wie wenn du wasser aus einem teich schöpfst...

du kannst dir das ein bissl wie ebbe&flut vorstellen. die wärme die wir dem erdreich entnehmen würde sonst gegen ende des winters in den weltraum abstrahlen...

stattdessen können wir damit über 80% des heiz- und warmwasserbedarfs im haus decken...

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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
10.12.2021  (#8)
Danke, jetzt ists bei mir angekommen!
Danke auch an @cacer !!

Brrrr bei den Fotos wird ma ja schon beim Anschauen kalt 😱

LG Wolfgang

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