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RGK & Flächenkollektor: Regeneration & Klimawandel (Trockenheit)

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  •  derseiti
12.4. - 14.4.2023
20 Antworten | 9 Autoren 20
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26
Liebe RGK RGK [Ringgrabenkollektor]- und Erdwärme-Community! emoji

Meinen Informationen nach ist die Regeneration eines Erdkollektors ja wesentlich von der Feuchtigkeit (Regen- bzw. Schmelzwasser) abhängig. Gibt es bereits Erfahrungswerte, Studien usw., wie sich die zunehmende Trockenheit (erleben wir ja in der letzten Zeit vermehrt) auf die Regenerationsfähigkeit auswirkt?

Vielen Dank!

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zitat..
derseiti schrieb: Meinen Informationen nach ist die Regeneration eines Erdkollektors ja wesentlich von der Feuchtigkeit (Regen- bzw. Schmelzwasser) abhängig...

zitat..
Deep schrieb: Das wäre mir neu. Wesentlich kann ich mir nicht vorstellen...

zitat..
Fino schrieb: Der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ist ein Energeispeicher von Sonne und Wasser...

die sonne ist der (fast) alleinige lieferant.

zumindest in den oberen 20-30m in denen die oberflächennahste (very shallow) oder flache oder horizontale geothermie greift.

man muß sich das so vorstellen:
die sonne liefert per strahlung unglaublich viel leistung auf die erdoberfläche. bei direkter einstrahlung sind das 1000w auf 1m², also ein fleck von 2x3m würde schon ausreichen um die heizlast für ein efh einzufangen.

blöderweise halt im sommer, wenn niemand heizen muß, eher kühlen ... emoji

diese gewaltige leistung lädt das erdreich auf, dieses wirkt zugleich als sonnenkollektor und saisonspeicher bis in tiefen von ~ 30m. darunter bleibt die temperatur von der jahreszeit unberührt ganzjährig konstant.

2023/20230413271259.jpg

über den sommer bis tief in den herbst sind die tage länger als die nacht -> mehr wärme wird im erdreich eingespeichert.

im winter dreht sich das spiel um, die nächte sind länger als die tage, es wird mehr wärme in die kalte winternacht abgestrahlt als aufgenommen.

so entsteht eine saisonale temperaturwelle von 5° -> 15° C von herbst bis frühjahr. so ähnlich wie ebbe und flut, nur halt nicht im tageszyklus vom mond ausgelöst, sondern im jahreszyklus von der sonne.


2023/20230413718828.jpg

das erdreich ist also ein echter saisonspeicher und erfüllt damit den zentralen traum der haustechnik die sommerlichen solaren überschüsse in den winter rüberzuschieben. das geht soweit daß in kollektortiefe im oktober/november zu beginn der heizsaison die höchsten jahresmitteltemperaturen auftreten.

hier im forum oft dokumentiert wenn zu heizbeginn die wp gerade mal 10K hub stemmen muß, von 16° sole auf 26° vorlauf und dies mit einem COP von 10 schafft, 200w leistungsaufnahme bei 2000w gelieferter thermischer leistung.


zitat..
derseiti schrieb: Gibt es bereits Erfahrungswerte, Studien usw., wie sich die zunehmende Trockenheit (erleben wir ja in der letzten Zeit vermehrt) auf die Regenerationsfähigkeit auswirkt?

das war tatsächlich in den 'early days' des RGK RGK [Ringgrabenkollektor] vor rund 10 jahren ein spannender fokus in den ersten trockenen winterperioden...
fazit: es funktioniert auch in den dürreperioden gut, die großzügige auslegung des tauscherrohres hilft auch hier (+50% gegenüber VDI standardauslegung). der niederschlag bleibt ja nicht aus, er kommt halt unregelmäßig und verzögert. er ist wichtig um den wärmefluß im erdreich zu aktivieren, der kollektor ist ja auch nur ein 3-dimensionaler tauscherkörper im system erdreich.
;
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  •  Deep
  •   Bronze-Award
12.4.2023  (#1)

zitat..
derseiti schrieb: Meinen Informationen nach ist die Regeneration eines Erdkollektors ja wesentlich von der Feuchtigkeit (Regen- bzw. Schmelzwasser) abhängig.

Das wäre mir neu. Wesentlich kann ich mir nicht vorstellen.


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  •  Puitl
  •   Silber-Award
12.4.2023  (#2)
Mehr als vom Niederschlag (den es immer iwie geben wird) ist glaub ich eher die Bodenbeschaffenheit (trocken + Steinig VS Lehm mit Quellen) ausschlaggebend...aber dann wird halt einfach umso größer dimensioniert ;)

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
12.4.2023  (#3)
Die Wärmeleitfähigkeit vom Erdreich wird schon erheblich vom Niederschlag beeinflusst. Daher ist es ja auch auf der warmen Seite (wo keine Hebung durch Frost sein kann) wichtig, dass man nur versickerungsfähig überbaut. 

Allerdings ist es schon ein großer Unterschied, ob durch Versiegelung überhaupt keine Versickerung und Regeneration stattfindet oder ob der Niederschlag seltener und weniger wird.

1


  •  Fino
  •   Bronze-Award
12.4.2023  (#4)
Der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ist ein Energeispeicher von Sonne und Wasser. 

1
  •  Puitl
  •   Silber-Award
12.4.2023  (#5)

zitat..
Fino schrieb:

Der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ist ein Energeispeicher von Sonne und Wasser.

Zumindest die Sonne würde mein Insti negieren 😉
Er hat schon unter einer komplett versiegelten Asphaltfläche Erdwärme verlegt weil der Boden lehmig/bindig genug und Quellen vorhanden waren sodass der Kapillareffekt der Erde wirkt und sich der Boden "andauern selbst mit dem warmen Wasser befeuchtet" und dadurch die Wärme nachfließt.

Natürlich hat man nur durch die Sonne "warmes" nachfließendes Wasser und Niederschlag, aber das die Erdwärme sich von den Sonnenstrahlen nährt die 1,8m darüber auf tonnenweise Erdreich lachen ist mittlerweile als Blödsinn erwiesen 😉 (aber noch in vielen Köpfen/Instis/Herstellern/Vortragenden vorhanden)


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  •  Schorschi81
12.4.2023  (#6)
Zählt denn nicht auch das sommerliche Kühlen mit in die Regeneration mit rein?

Mein warmes Ende liegt genau unter der kommenden Terrasse. Diese wird zwar sickerfähig ausgeführt soll aber dennoch früher oder später mal überdacht werden. Ich plane zwar in diesem Bereich auch eine Drainage über dem Kolli zu verlegen und werde da dann das Regenwasser der Überdachung einleiten, jedoch denke ich, dass beim Kühlen mehr regeneriert werden dürfte, oder?

1
  •  Fino
  •   Bronze-Award
12.4.2023  (#7)

zitat..
Puitl schrieb:
aber das die Erdwärme sich von den Sonnenstrahlen nährt die 1,8m darüber auf tonnenweise Erdreich lachen ist mittlerweile als Blödsinn erwiesen 😉 (aber noch in vielen Köpfen/Instis/Herstellern/Vortragenden vorhanden)

Mit der Aussage wäre ich vorsichtig. Glaube gelesenen zu haben dass die Sonne bis auf 10m Tiefe die Temperatur beeinflusst. Gibt  einen Clip von Arne über das Thema.







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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
12.4.2023  (#8)
Also möglichst viel kühlen tut dem Kollektor sicher tendenziell gut...

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
12.4.2023  (#9)

zitat..
Schorschi81 schrieb: Zählt denn nicht auch das sommerliche Kühlen mit in die Regeneration mit rein?

Den Effekt hast du vielleicht ganz kurz, wenn du von Passiv Kühlen auf Warmwasser umschaltest. Eine Woche nach Ende des Sommers bzw. am Anfang des Winters "weiß" das Erdreich nichts mehr von etwaigen Erwärmungen durch eine Wärmepumpe.


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  •  Puitl
  •   Silber-Award
12.4.2023  (#10)

zitat..
Fino schrieb:

──────
Puitl schrieb:
aber das die Erdwärme sich von den Sonnenstrahlen nährt die 1,8m darüber auf tonnenweise Erdreich lachen ist mittlerweile als Blödsinn erwiesen 😉 (aber noch in vielen Köpfen/Instis/Herstellern/Vortragenden vorhanden)
───────────────

Mit der Aussage wäre ich vorsichtig. Glaube gelesenen zu haben dass die Sonne bis auf 10m Tiefe die Temperatur beeinflusst. Gibt  einen Clip von Arne über das Thema.

Naja da spricht er sehr allgemein darüber, so wie es auch der Zweck des Videos ist.
Sicher wird die direkte Sonne das Erdreich etwas beeinflussen, die Frage ist nur in welchem Verhältnis zur Wärmeenergie die das Wasser bringt.


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  •  scarpej
  •   Bronze-Award
13.4.2023  (#11)
zu dem Thema finde ich als Einstieg den Link hier recht informativ:

https://www.haustechnikverstehen.de/geothermischer-temperaturverlauf/#:~:text=Weitere%20Einflussfaktoren%20auf%20den%20Temperaturverlauf,die%20Gesteinsw%C3%A4rmeleitung%20sowie%20der%20Niederschlag.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
13.4.2023  (#12)

zitat..
derseiti schrieb: Meinen Informationen nach ist die Regeneration eines Erdkollektors ja wesentlich von der Feuchtigkeit (Regen- bzw. Schmelzwasser) abhängig...

zitat..
Deep schrieb: Das wäre mir neu. Wesentlich kann ich mir nicht vorstellen...

zitat..
Fino schrieb: Der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ist ein Energeispeicher von Sonne und Wasser...

die sonne ist der (fast) alleinige lieferant.

zumindest in den oberen 20-30m in denen die oberflächennahste (very shallow) oder flache oder horizontale geothermie greift.

man muß sich das so vorstellen:
die sonne liefert per strahlung unglaublich viel leistung auf die erdoberfläche. bei direkter einstrahlung sind das 1000w auf 1m², also ein fleck von 2x3m würde schon ausreichen um die heizlast für ein efh einzufangen.

blöderweise halt im sommer, wenn niemand heizen muß, eher kühlen ... emoji

diese gewaltige leistung lädt das erdreich auf, dieses wirkt zugleich als sonnenkollektor und saisonspeicher bis in tiefen von ~ 30m. darunter bleibt die temperatur von der jahreszeit unberührt ganzjährig konstant.

2023/20230413271259.jpg

über den sommer bis tief in den herbst sind die tage länger als die nacht -> mehr wärme wird im erdreich eingespeichert.

im winter dreht sich das spiel um, die nächte sind länger als die tage, es wird mehr wärme in die kalte winternacht abgestrahlt als aufgenommen.

so entsteht eine saisonale temperaturwelle von 5° -> 15° C von herbst bis frühjahr. so ähnlich wie ebbe und flut, nur halt nicht im tageszyklus vom mond ausgelöst, sondern im jahreszyklus von der sonne.


2023/20230413718828.jpg

das erdreich ist also ein echter saisonspeicher und erfüllt damit den zentralen traum der haustechnik die sommerlichen solaren überschüsse in den winter rüberzuschieben. das geht soweit daß in kollektortiefe im oktober/november zu beginn der heizsaison die höchsten jahresmitteltemperaturen auftreten.

hier im forum oft dokumentiert wenn zu heizbeginn die wp gerade mal 10K hub stemmen muß, von 16° sole auf 26° vorlauf und dies mit einem COP von 10 schafft, 200w leistungsaufnahme bei 2000w gelieferter thermischer leistung.


zitat..
derseiti schrieb: Gibt es bereits Erfahrungswerte, Studien usw., wie sich die zunehmende Trockenheit (erleben wir ja in der letzten Zeit vermehrt) auf die Regenerationsfähigkeit auswirkt?

das war tatsächlich in den 'early days' des RGK RGK [Ringgrabenkollektor] vor rund 10 jahren ein spannender fokus in den ersten trockenen winterperioden...
fazit: es funktioniert auch in den dürreperioden gut, die großzügige auslegung des tauscherrohres hilft auch hier (+50% gegenüber VDI standardauslegung). der niederschlag bleibt ja nicht aus, er kommt halt unregelmäßig und verzögert. er ist wichtig um den wärmefluß im erdreich zu aktivieren, der kollektor ist ja auch nur ein 3-dimensionaler tauscherkörper im system erdreich.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
13.4.2023  (#13)
 

zitat..
Puitl schrieb: Zumindest die Sonne würde mein Insti negieren 😉
Er hat schon unter einer komplett versiegelten Asphaltfläche Erdwärme verlegt weil der Boden lehmig/bindig genug und Quellen vorhanden waren sodass der Kapillareffekt der Erde wirkt und sich der Boden "andauern selbst mit dem warmen Wasser befeuchtet" und dadurch die Wärme nachfließt.

so etwas geht aber nur in ausnahmefällen gut. es hat einige firmen gegeben die sich auf solche systeme draufgesetzt haben (immosolar & co) und die es daher nicht mehr gibt...

da müssen schon viele - besondere - parameter zusammenspielen damit der kollektor unter versiegelten flächen funktioniert, bspwl hohes oder strömendes grundwasser oder eine quelle als teil eines bivalenten systems das nicht in die vereisung fährt...
es hat - gerade in der breiten anwendung hier in A - auch schon viele gescheiterte systeme gegeben. das hat es mir am anfang unglaublich schwierig gemacht den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] in der branche zu verbreiten. jeder hat jemanden gekannt der mit alternativen konzepten schon auf die nase gefallen war. das hat mich letztlich 'gezwungen' mich intensiv aufs monitoring zu stürzen um die beweisführung zu schaffen.

heute ist der datenschatz an kurven aus der realen welt einer meiner größten trümpfe. alle reden vom monitoring, niemand außer uns hier hat echte felddaten. gerade jetzt aktuell bin ich damit in mehreren europäischen forschungsprojekten...


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
13.4.2023  (#14)

zitat..
Schorschi81 schrieb: Zählt denn nicht auch das sommerliche Kühlen mit in die Regeneration mit rein?

zitat..
rabaum schrieb: Den Effekt hast du vielleicht ganz kurz, wenn du von Passiv Kühlen auf Warmwasser umschaltest. Eine Woche nach Ende des Sommers bzw. am Anfang des Winters "weiß" das Erdreich nichts mehr von etwaigen Erwärmungen durch eine Wärmepumpe...

stimmt.
der effekt ist beim kollektor nach wenigen tagen 'verpufft'.

der kollektor surft auf seiner eigenen temperaturwelle von 5° - 15° C, da thermisch draufpinkeln ändert nichts an der welle...

bei der sonde je nachdem ob im mühl-/waldviertler granit oder grundwasserumspült ist ein effekt da oder eben nicht...

anergienetze, also kollektorfelder oder sondenfelder werden aktiv geladen/entladen, da entsteht innerhalb des aktivierten erdkörpers wirklich eine thermische batterie...

2022/20220912793270.jpg


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  •  derseiti
13.4.2023  (#15)

zitat..
dyarne schrieb:

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derseiti schrieb: Meinen Informationen nach ist die Regeneration eines Erdkollektors ja wesentlich von der Feuchtigkeit (Regen- bzw. Schmelzwasser) abhängig...
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Deep schrieb: Das wäre mir neu. Wesentlich kann ich mir nicht vorstellen...
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Fino schrieb: Der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] ist ein Energeispeicher von Sonne und Wasser...
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die sonne ist der (fast) alleinige lieferant.

zumindest in den oberen 20-30m in denen die oberflächennahste (very shallow) oder flache oder horizontale geothermie greift.

man muß sich das so vorstellen:
die sonne liefert per strahlung unglaublich viel leistung auf die erdoberfläche. bei direkter einstrahlung sind das 1000w auf 1m², also ein fleck von 2x3m würde schon ausreichen um die heizlast für ein efh einzufangen.

blöderweise halt im sommer, wenn niemand heizen muß, eher kühlen ...

diese gewaltige leistung lädt das erdreich auf, dieses wirkt zugleich als sonnenkollektor und saisonspeicher bis in tiefen von ~ 30m. darunter bleibt die temperatur von der jahreszeit unberührt ganzjährig konstant.

über den sommer bis tief in den herbst sind die tage länger als die nacht -> mehr wärme wird im erdreich eingespeichert.

im winter dreht sich das spiel um, die nächte sind länger als die tage, es wird mehr wärme in die kalte winternacht abgestrahlt als aufgenommen.

so entsteht eine saisonale temperaturwelle von 5° -> 15° C von herbst bis frühjahr. so ähnlich wie ebbe und flut, nur halt nicht im tageszyklus vom mond ausgelöst, sondern im jahreszyklus von der sonne.

das erdreich ist also ein echter saisonspeicher und erfüllt damit den zentralen traum der haustechnik die sommerlichen solaren überschüsse in den winter rüberzuschieben. das geht soweit daß in kollektortiefe im oktober/november zu beginn der heizsaison die höchsten jahresmitteltemperaturen auftreten.

hier im forum oft dokumentiert wenn zu heizbeginn die wp gerade mal 10K hub stemmen muß, von 16° sole auf 26° vorlauf und dies mit einem COP von 10 schafft, 200w leistungsaufnahme bei 2000w gelieferter thermischer leistung.

──────
derseiti schrieb: Gibt es bereits Erfahrungswerte, Studien usw., wie sich die zunehmende Trockenheit (erleben wir ja in der letzten Zeit vermehrt) auf die Regenerationsfähigkeit auswirkt?
───────────────

das war tatsächlich in den 'early days' des RGK RGK [Ringgrabenkollektor] vor rund 10 jahren ein spannender fokus in den ersten trockenen winterperioden...
fazit: es funktioniert auch in den dürreperioden gut, die großzügige auslegung des tauscherrohres hilft auch hier (+50% gegenüber VDI standardauslegung). der niederschlag bleibt ja nicht aus, er kommt halt unregelmäßig und verzögert. er ist wichtig um den wärmefluß im erdreich zu aktivieren, der kollektor ist ja auch nur ein 3-dimensionaler tauscherkörper im system erdreich.

Vielen Dank für die ausführliche und kompetente Antwort!


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
14.4.2023  (#16)
Ich würde am eher kalten Ende ein paar Meter (7m?) mit einem Carport überbauen...

Muss ich mir da graue Haare wachsen lassen? Ich hab schon überlegt ob Dank der Kapilarwirkung in Lehm der direkte Niederschlag von oben überhaupt sonderlich viel ändert am lokalen Wasserhaushalt... schwer zu sagen... das Dachwasser vom Catport würde ich wohl vorzugsweise dann schon wieder lokal unter dem Carport zur Versickerung bringen in irgendeiner Form...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
14.4.2023  (#17)

zitat..
derseiti schrieb: Vielen Dank...

bitte gerne ... emoji


zitat..
MalcolmX schrieb: Ich würde am eher kalten Ende ein paar Meter (7m?) mit einem Carport überbauen...
Muss ich mir da graue Haare wachsen lassen?

bald oder später?
wenn man sieht auf welchem temperaturniveau sich dein system je nach tatsächlichem bedarf des gebäudes einpendelt kann man das belastbar beurteilen.

wassereintrag unter carport ist super.
kann aber auch kritsich werden wenn dein system sehr hoch belastet ist und dann der regenguß aufs vereiste erdreich fällt. dann könnten hebungen kommen.

ein ansatz wäre auch mit punktfundamenten zu arbeiten und einen elastischen bodenaufbau zu wählen, also ohne betonplatte, aber wem erzähl ich das ... emoji




1
  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
14.4.2023  (#18)
Das wäre so und so der Plan.
Errichtung vermutlich 2024... also mindestens ein Winter fürs Monitoring :)

Dieses Jahr werd ich nur mal schottern...

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
14.4.2023  (#19)
perfekt.

dann reden wir in zukunft darüber. freu mich aufs erste monitoring deiner anlage, was dein haus kann, was dein RGK RGK [Ringgrabenkollektor] kann...

1
  •  Puitl
  •   Silber-Award
14.4.2023  (#20)

zitat..
dyarne schrieb:

 

──────
Puitl schrieb: Zumindest die Sonne würde mein Insti negieren 😉
Er hat schon unter einer komplett versiegelten Asphaltfläche Erdwärme verlegt weil der Boden lehmig/bindig genug und Quellen vorhanden waren sodass der Kapillareffekt der Erde wirkt und sich der Boden "andauern selbst mit dem warmen Wasser befeuchtet" und dadurch die Wärme nachfließt.
───────────────

so etwas geht aber nur in ausnahmefällen gut. es hat einige firmen gegeben die sich auf solche systeme draufgesetzt haben (immosolar & co) und die es daher nicht mehr gibt...

da müssen schon viele - besondere - parameter zusammenspielen damit der kollektor unter versiegelten flächen funktioniert, bspwl hohes oder strömendes grundwasser oder eine quelle als teil eines bivalenten systems das nicht in die vereisung fährt...

es hat - gerade in der breiten anwendung hier in A - auch schon viele gescheiterte systeme gegeben. das hat es mir am anfang unglaublich schwierig gemacht den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] in der branche zu verbreiten. jeder hat jemanden gekannt der mit alternativen konzepten schon auf die nase gefallen war. das hat mich letztlich 'gezwungen' mich intensiv aufs monitoring zu stürzen um die beweisführung zu schaffen.

heute ist der datenschatz an kurven aus der realen welt einer meiner größten trümpfe. alle reden vom monitoring, niemand außer uns hier hat echte felddaten. gerade jetzt aktuell bin ich damit in mehreren europäischen forschungsprojekten...

Ja da haben natürlich mehrere Faktoren gepasst wie lehmiger Boden mit mehreren Quellen usw. 
Ist eine große Asphalt-Fläche großes Halle auf einem Teil, beheizt wird aber nur das kleine Büro, der Kollektor konnte so dann natürlich auch anständig überdimensioniert werden...
...wenn alles passt gehts 😊

Was mich interessieren würde wäre der Unterschied der Erdreichtemperaturen wenn man zB. eine Wiese hat bei der eine Hälfte mit Asphalt ect. versiegelt  und die andere Hälfte Natur bzw. eben "Sonnen-aufnahmefähig"


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