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Rotspitzigkeit - was kann jetzt noch machen?

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  •  Jacky1905
  •   Silber-Award
18.10. - 19.10.2021
7 Antworten | 2 Autoren 7
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Liebe Forumsgemeinde,

im Sommer bildeten sich einige kleine Flecke in meinem Rasen, denen ich keine sonderliche Beachtung schenkte. Ich lüfte und dünge regelmäßig, daher dachte ich, wird sich das Problem von selbst erledigen. Leider falsch gedacht.

Die Rotspitzigkeit breitet sich weiter aus und nun habe ich viele viele unschöne Flecken, die fast über die gesamte Fläche verteilt sind. Sicher ist eine Teilschuld dem feucht-warmen Sommer zuzuschreiben, aber was kann ich jetzt noch unternehmen, um im kommenden Jahr wieder "schön" in die Saison zu starten?

Eigentlich wollte ich jetzt nur noch Herbstdünger ausbringen.

Danke für eure Ratschläge und Erfahrungen!

LG, Jacky

  •  MissT
  •   Gold-Award
18.10.2021  (#1)
Ich hatte selber GSD noch keine Rotspitzigkeit im Rasen. Meinen Recherchen zufolge tritt das bevorzugt dann auf, wenn der Rasen zuerst durch Hitze, Trockenheit und Stickstoffmangel gestresst wurde und dann feucht-warme Witterung kommt.

Bewässerst Du den Rasen? Wenn ja: Wie oft & wie lang? 
Wie/was/wann hast Du heuer gedüngt?

Angeblich sollte sich das wieder von selber auswachsen, wenn Du:
 • Im Rahmen des Möglichen einem ständig feuchten Milieu vorbeugst: Unsachgemäßes Bewässern (z. B. täglich und/oder abends statt morgens) unterlassen. Bei regelmäßigem Lüften sollte Rasenfilz kein Thema sein. Den Rasen etwas kürzer mähen wäre vermutlich auch hilfreich.
 • Den Rasen düngst.  


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  •  Jacky1905
  •   Silber-Award
19.10.2021  (#2)
Danke @­MissT für deine Antwort!

Naja viel Trockenheit hatten wir heuer nicht 😅 es hat immer wieder ergiebig geregnet und wir mussten allgemein heuer sehr wenig zuwässern. Der Rasen sah immer top aus - erst gegen Ende des Sommers machten sich einige Flecken bemerkbar, die jetzt immer mehr werden.

Allgemein ist unser Rasen nicht zur Faulheit erzogen, sodass er auch bei Hitze länger druchhält ohne wässern zu müssen, da die Wurzeln echt tief reichen.

Wir haben Lehmboden, der aber nicht durch Baumaschinen oÄ verdichtet wurde. Dieser wurde bei der Neuanlage letztes Jahr im April gefräst und darüber kam 20cm Humus. Der Rasen wuchs echt gut an und bildete schnell eine schöne dichte Grasnarbe. (Rasensorte "Wolf Premium Schatten und Sonne").

Alle 6 Wochen von April bis September wird gedüngt mit Compo Rasendünger mit Unkrautvernichter (da wir einen relativ starken Unkrautdruck durch umliegende Felder haben) und 1-2 Wochen später wird gelüftet. Im Herbst kommt dann noch ein Herbstrasendünger drauf.

Natürlich ist es jetzt im Herbst feuchter als im Sommer (vorallem weil es bei uns schnell mal nebelig ist - wir haben einen kleinen Fluss in 100m Entfernung vorbeilaufen).

Das Messer vom Rasenmäher wird 2x pro Saison getauscht, damit es immer scharf ist und wir haben auch nie ausgefranste Halme, da mir ein schönes Schnittbild wichtig und natürlich auch besser für den Rasen ist. Gemäht wird das ganze Jahr auf 35mm (Akkumäher mit Fangsack). Gemulcht wird nie.

Genau wegen diesen Pflegemaßnahmen ist es mir auch unerklärlich, warum er jetzt so schwächelt. Alles, was nicht betroffen ist, ist auch echt schön satt und kräftig.

Ich weiß grad echt nicht weiter und mir ist echt leid um den schönen Rasen 😟

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  •  MissT
  •   Gold-Award
19.10.2021  (#3)
Okay, da weiß ich leider auch nicht weiter - an mangelnder oder unsachgemäßer Pflege dürfte es offensichtlich nicht liegen. Ist es ganz sicher Rotspitzigkeit? Auf Youtube gibt es jede Menge gute Rasenpflege-Kanäle, vielleicht wirst Du dort fündig.

Ich würde vorsorglich noch kontrollieren, wie es um die Summe der Hauptnährstoffe im laufenden Jahr aussieht. Ein bewährter Orientierungspunkt ist, dass man zum einen ca. 25g/m2 Stickstoff erreicht. Zum anderen sollen die Hauptnährstoffe in etwa im folgenden Verhältnis sein:

Stickstoff 1 zu Phosphor 0,3 zu Kalium 0,5-0,8

Zum Dünger + Unkrautvernichter: Ist Dir bekannt, dass dieses Produkt nur 1x pro Saison angewendet werden soll?

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  •  Jacky1905
  •   Silber-Award
19.10.2021  (#4)

zitat..
MissT schrieb:

Okay, da weiß ich leider auch nicht weiter - an mangelnder oder unsachgemäßer Pflege dürfte es offensichtlich nicht liegen. Ist es ganz sicher Rotspitzigkeit? Auf Youtube gibt es jede Menge gute Rasenpflege-Kanäle, vielleicht wirst Du dort fündig.

Ich würde vorsorglich noch kontrollieren, wie es um die Summe der Hauptnährstoffe im laufenden Jahr aussieht. Ein bewährter Orientierungspunkt ist, dass man zum einen ca. 25g/m2 Stickstoff erreicht. Zum anderen sollen die Hauptnährstoffe in etwa im folgenden Verhältnis sein:

Stickstoff 1 zu Phosphor 0,3 zu Kalium 0,5-0,8

Zum Dünger + Unkrautvernichter: Ist Dir bekannt, dass dieses Produkt nur 1x pro Saison angewendet werden soll?

Ja es ist ganz sicher Rotspitzigkeit. Farbe, Optik, Größe - alles passt.

Wie kann ich die aktuellen Werte der Hauptnährstoffe messen? Ich hab sowas echt noch nie gemacht - ich arbeite in meinen Gärten seit 15 Jahren nach Gefühl und es lief immer alles wie am Schnürchen. Nach dem Motto - so viel wie nötig - so wenig wie möglich. 😉 Ich setze Chemie nur ein, wenns auch wirklich notwendig ist.

Für eine erneute Düngergabe (evtl. mit einem speziellen Dünger) ist es ja heuer nun zu spät.

Von April bis September kommt immer der selbe Dünger samt Unkrautvernichter zum Einsatz und das darf er lt. Packung auch. Wir haben WIRKLICH einen enormen Unkrautdruck und ohne diese Zusätze schaffen wir es leider gar nicht (trotz permanentem Ausstechen, etc.). Im Frühling müssen wir sogar einmal mit Banvel drübergehen, weils da so extrem ist (da setzen wir aber dann auch nur den reinen Rasendünger ohne Zusatz ein). Funktionierte bisher.

Ich richte mich mit dem Düngen nach der Optik des Rasens. Manchmal sind es 6 Wochen, manchmel 8 oder länger. Die versprochenen 3 Monate Langzeitwirkung erreicht doch eh keiner. Heuer sowieso nicht, weils so viel geregnet hat.

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  •  MissT
  •   Gold-Award
19.10.2021  (#5)
Die Werte der Hauptnährstoffe kannst Du selber nicht messen, aber Du kannst (bzw. bei Interesse solltest) die verabreichten Mengen wiegen sowie die Anteile ausrechnen und summieren. Wenn ein Dünger für N-P-K z. B. 20-5-10 angegeben hat, dann heißt das, dass er zu 20% aus Stickstoff, 5% aus Phosphor und 10% aus Kalium besteht - der Rest auf 100% sind andere Bestandteile bzw. Füll- und Hüllstoffe.

Beispielrechnung:
Du bringst 25kg auf 1.000m2 aus, also 25g/m2.
Davon sind 5g Stickstoff, 1,25g Phosphor und 2,5g Kalium

Ich habe mir hierfür eine Tabelle angelegt, die mir manches automatisch ausrechnet und Summen bildet. Am Ende stelle ich Ist- und Soll-Werte gegenüber.

Betreffend Dünger mit Unkrautvernichter: Ich hätte im Internet grundsätzlich nur einen Compo Rasendünger + Unkrautvernichter gefunden, und in dessen Datenblatt habe ich das gelesen. 

Wenn Du wissen willst, was in Deinem Boden wirklich los ist, dann könntest Du eine Bodenanalyse vornehmen lassen. Ich werde das demnächst bei der Firma Rasengrün für mMn überschaubares Geld machen lassen: https://rasengrün.de

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  •  Jacky1905
  •   Silber-Award
19.10.2021  (#6)
Danke für deine Auskunft - das hilft mir tatsächlich weiter, damit ich mich bei den Düngern besser auskenne. Abwiegen tu ich aber sowieso jedes mal - ich arbeite mit einem Schleuderstreuer.

Pardon - ich hab mich getäuscht - wir haben einen Substral Rasendünger mit Unkrautvernichter und der kommt tatsächlich nur einmal im Jahr zum Einsatz - ansonsten arbeiten wir mit Compo Rasendünger OHNE Unkrautvernichter.

Heuer im Frühling war der Unkrautdruck sehr hoch, daher haben wir normal mit dem Compo ohne Unkrautvernichter gedüngt und ein wenig später mit Banvel zum Spritzen gearbeitet. Mitte des Sommers haben wir dann einmal mit dem Substral inkl. Unkrautvernichter gearbeitet, was in dieser Kombi auch zuverlässig geholfen hat. Ich lasse mich aber gerne belehren 😉

Was könnte passieren, wenn öfter als einmal im Jahr so ein Rasendünger samt Unkrautvernichter verabreicht wird? 🤔

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  •  MissT
  •   Gold-Award
19.10.2021  (#7)
Ich denke, dass zum einen irgendwann eine Dosis erreicht ist, die nicht nur die Unkräuter sondern auch der Rasen nicht mehr aushält. Zum anderen möchte man das Zeug auch nicht unnötig im Boden ansammeln. Ich habe bis dato Unkraut nur punktuell und nicht vollflächig behandelt.

Ich sehe durchaus ein gewisses Potenzial darin das Unkraut durch möglichst zielgerichtetes Düngen in Schach zu halten - je dichter und stärker der Rasen, desto schwerer hat es das Unkraut. Mal schauen, ob die Ergebnisse der Bodenanalyse und daraus ev. resultierende Umstellungen das bestätigen.

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