« Heizung, Lüftung, Klima  |

Sanierung - Heizunskonzept

Teilen: facebook    whatsapp    email
BETA: Zusammenfassung anzeigen
  •  maskrta
7.5. - 16.5.2013
11 Antworten 11
11
Hallo liebes Forum,

Wir sind ein 5 köpfige Familie (Kinder 5,7 und 9) und wir haben ein Eckreihenhaus gekauft, das in 70en Jahren gebaut wurde. Es sollte ökonomisch saniert werden. Lage: NÖ - Industrieviertel
Das Haus wurde von einem „Liapor-Art-Beton“ gebaut, es hat Grundriss von 6x10m, es ist voll unterkellert und hat 2 Stockwerke(cca.115m2 Wohnfläche) Dach ist flach. Eingang gibt es auf Nordseite über Treppen (in Hohe cca 1,5m über Terain, auf Südseite kommt man direkt auf die Terasse(leichte Hanglage). Geheizt wird derzeit mit einer Gastherme und Heizkörpern (KG,EG,OG). Fenster gibt es auf Süd und Nord-seite. Wenn die Sonne scheint, könnte es höhe Wärmegewinne geben.
Wir haben vor alle Fenster gegen 3-fache Verglasung tauschen, Die Wände dämmen (cca 20cm EPS), Attika und Dach dämmen (cca 25 cm EPS/XPS), Kellerwände dämmen (2 von 4 sind zugänglich, mit cca. 10cm XPS)
Es gibt folgende eingebaute Wärmebrücken:
· Kellerboden – laut dem Schnitt aus dem Bauamt – nur 2cm Styropor(noch keine Sonde gemacht)
· Eingang – Betonstiegengelände (Breite cca.: 2,5m)
· 2 Kellerwände (lange 6 und 10m)
· Balkondecke (über die ganze Breite des Hauses, cca 6m breit)

Balkon wollen wir entfernen lassen und einen neuen aus Holzpfosten erstellen, welchen dann auch als Beschattung für EG und OG auf Südseite dienen soll). Andere Wärmebrücken bleiben bestehen.
In Zukunft sollte EG und OG geheizt werden, Keller wird gelegentlich als Abstellraum, Hobbyraum, Gästezimmer benutzt. Kellerdecke wird gegen die Wärmeverluste isoliert. KWL wird für Belüftung des EG und OG eingerichtet. Der bestehende Schornstein sollte entfernt werden.
Mein Planer hat den Wärmebedarf für Heizung nach der Rekonstruktion 4000kWh/a berechnet(PHPP). Eine Hälfte davon(2000kWh) soll von einem Kachelofen mit Speichermasse(, anheizen einmal in 12 Stunden, Kachelofen steht in Wohnzimmer-Küche Bereich und auch nicht weit von Treppen – so auch OG könnte von dem steigendem Warmluft profitieren) und 2. Hälfte soll mit direktem Elektroheizungen(Matten, Paneele) abgedeckt werden. Er meinte den Investitionsaufwand für herkömmlichen wassergeführten FBH FBH [Fußbodenheizung](oder Wandheizung) würde sich bei so niedrigem Wärmebedarf nie rentieren. Warmwasser sollte mittel Elektroboiler erstellt werden.

Eventuell sollte noch Fotovoltaik auf dem Dach kommen...

Wird dieses Konzept funktionieren? Oder soll ich lieber die Gasheizung renovieren und zb. Wandheizung einrichten.

Wir sind für jeden Kommentar sehr dankbar.


2013/2013050745116.JPG


2013/20130507781596.JPG


2013/20130507168880.JPG

  •  bts
7.5.2013  (#1)
Gratuliere zum Hauskauf!

Ein Kachelofen ist angenehm. Aber ich möchte nicht darauf angewiesen sein, den zweimal am Tag zu beheizen. Somit würde ich die andere Heizung als jene betrachten, die ich hauptsächlich einsetzen werde, und zwar auch für das Warmwasser. Ich würde die vorhandene Gasheizung modernisieren, statt sie durch eine Stromheizung zu ersetzen.
Aufgrund des geringen Energiebedarfs ist es wahrscheinlich nicht rentabel, eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung zu nehmen. Aber aus Komfortgründen würde ich trotzdem drüber nachdenken, wenn Ihr das Haus ohnehin gerade komplett zerlegt.


1
  •  maskrta
8.5.2013  (#2)
Danke dir. 2 mal täglich zu beheizen ist weit weg von Komfort entfernt emoji aber man kann sich daran gewohnen. FBH ist bestimmt angenehm, der Aufwand ist aber nicht ohne. Wenn ich es richtig machen will, muss ich 120m2 Estrich wegstemmen und entsorgen. EPS drauf, Rohren verlegen und Estrich erstellen. Ich hole mir ein Angebot. Das ganze könnte ich auch selber machen und das Geld sparen. Ich guter Kachelofen ist aber auch nicht billig.

1
  •  ThinkAbout
  •   Silber-Award
8.5.2013  (#3)
ich finde das Konzept einer solchen "baulichen Sanierung" sehr gut.
Die Heizvariante ist jedoch nicht mein Fall. Es ist ja eine bestehende Heizkörperverrohrung + Heizkörper vorhanden. würde hier das Geld das euch der Kachelofen + E-Heizung + E-Speicher kostet, lieber in eine neue Gasheizung + neue Heizkörper (vllt. sogar Niedertemperaturheizkörper) + kleinen WW WW [Warmwasser]-Speicher investieren. Ich weiß nicht ob die Installation seit den 70ern vorhanden ist, dann sollten zumindest die Wasserleitungen erneuert werden. wenn ihr wirklich auch mit Holz heizen wollt, dann würde ich einen kleinen wasserführenden Schwedenofen einbauen.

ich weiß nicht wie hoch eure Räume sind aber es gäbe auch die Möglichkeit eine Heiz-Kühldecke in einer Zwischendecke zu installieren. Damit müsste der Estrich auch nicht raus. Und ihr könnt vom Heizraum aus eine neue Hauptleitung bauen. Darin könnte dann auch die Lüftung verrohrt werden. Dazu bräuchte es aber einen neuen großen Schacht (zb. im Heizraum -> Vorraum -> Schlafraum. wenn die Therme noch gut in Schuss ist, dann würde ich diese sogar lassen und einen Puffer einbauen, weil wenn ihr einen wasserführenden Schwedenofen wollt, dann braucht ihr sowieso einen Pufferspeicher.

Gruß
ThinkAbout

1


  •  dyarne
8.5.2013  (#4)

zitat..
ThinkAbout schrieb: ich finde das Konzept einer solchen "baulichen Sanierung" sehr gut.
Die Heizvariante ist jedoch nicht mein Fall...

große zustimmung...

endlich wieder einmal jemand, der das thema sanierung ganzheitlich angeht. die dämmung am dach schwächelt meiner meinung nach ein bissl (grobe ferndiagnose), und die ausrichtung ruft nach fenstersplitting (südseitig solarverglasung). wie immer empfiehlt sich die hervorragende seite u-wert.net zum spielen mit und abrunden des dämmstandards.

zur heizung: ich würde andenken eine wp mit den heizkörpern zu kombinieren. wir haben in unserer in sanierung befindlichen anfang 70-er hütte diese variante mit sehr guten ergebnissen. die heizkörper waren früher sehr oft überdimensioniert, der radikal sinkende wärmebedarf tut ein übriges daß man in einen vorlaufbereich von 35-40° kommen kann. interessant dazu wäre die bisher nötige niedrigste vl-temp - bei ganz offenen hk's zu kennen...

angesichts des geringen wärmebedarfs käme man ja sogar in den bereich eines passivhaus-kompaktgerätes. vielleicht kann da ein kundiger etwas dazu sagen...

viel glück und weiter so mit der sanierung! emoji

1
  •  sasch
8.5.2013  (#5)
Hallo, - zu aller erst sollte dein planer eine heizlastberechnung machen mit sanierung. Dann stellt sich auch die frage, ob du kühlen willst.
Danach weiß man welchs system am sinnvollsten ist.

Wenn du nur Heizen möchtest, würde ich eine neue gasbrennwert-kombitherme machen, da das gas schon im haus ist. Dann müsstest du wahrscheinlich ein neues PP-Rohr im Kamin einziehen (Rauchfangkehrer fragen). Und die neuen ulow-E2 Heizkörper von Vogel und noot + neue verrohrung.
Heizen und Kühlen,
IDM split luft/wasserWP + Heiz/kühldecke und wand (je nach last) mit klimaplatten.

mfg


1
  •  maskrta
9.5.2013  (#6)
@ThinkAbout: Bei Gasheizung würde ich auf den Kachelofen/Schwedenofen verzichten, weil der Ersparnis zwischen den Gas und Holzpreis nicht so groß ist.
Die Idee mit Heizdecke gefällt mir nicht, die Wärme soll IMHO von unten nach oben kommen/strahlen und nicht umgekehrt. Es gibt nicht viel Platz für neuen Schacht, geplant ist, die Stelle des Schorstein zu nutzen um die Luftungsanlage zu verrohren.

@dyarne: Glaubst du das es auf dem Dach noch mehr wärmegedämmt werden soll? Oder meinst du etwas anderes? Ja, es wird unterschiedliche Verglasung auf Nord und Südseite benutzt (Ug =0,53 g=0,49 versus Ug=0,62 g=0,6). Die website kenne ich nicht, aber werde ich mir ansehen.

LWWP kommt mit allem auf 20T Euro. Das wird sich wirklich nicht rentieren. Niedrigtemperatur-Heizkörper sind ok, brauchen aber trotzdem ein bisschen Platz, den ich im OG nicht viel übrig habe. Man kann dann Tisch oder Bett nicht direkt an Wand stellen usw. deswegen war meine Idee die Wandheizung zu installieren.

@sasch: Berechneter Haizlastwert ist 2500W. Kühlen will ich vermeiden, Beschattung der Fenster auf Südseite sollte die Überhitzung minimieren. Die von dir genannten Heizkörper finde ich sehr schön aber viel zu viel "perfekt" (und wahrscheinlich auch teuer)


1
  •  maskrta
9.5.2013  (#7)
Wir haben gestern auch festgestellt dass Außenwände cca. 30 cm breit sind (laut dem Plan nur 22cm) und Boden in EG cca. 41 cm dick ist (30cm Rippen-Rohdecke, 5cm gröbkornige Sandschüttung, 1 cm EPS, 5 cm Estrich, Belag). Das bringt uns auf die Idee die Abschliessung der thermischen Hülle in EG-Boden statt in Kellerdecke durchzuführen. Es wird ein bisschen aufwändiger den Estrich und Schüttung abzutragen, aber wir verlieren kein cm mehr von schon jetzt niedrigen Kellerraumhöhe von 210 cm.

1
  •  dyarne
13.5.2013  (#8)

zitat..
maskrta schrieb: Glaubst du das es auf dem Dach noch mehr wärmegedämmt werden soll?

ja, da paßt die relation nicht. nach oben braucht man rund 30-50% mehr, da der wärmeübergang nach oben besser ist. ich würde an allen bauteilen passivhausstandard anstreben (u=0,1) und mich beim keller im wahrsten sinne nach der decke strecken... emoji

zu diesen spielereien lädt die u-wert seite ein

wir tüfteln grad im zuge der tlw estrichsanierung an pur-platten wg026 und späteren 3-4 cm kellerdeckendämmung mit ausgeschnittenen türen... emoji
wir haben noch weniger raumhöhe als du

1
  •  maskrta
14.5.2013  (#9)
@dyarne:

recht hast du mit dem Dach, ich habe die Dammplattenschichte auf 30cm angehoben. U = 0,1

U-Wert der Außenwand ist 0,14 bei 20cm EPS
Ich habe auch mit dem EG Fußbodenaufbau auf der o.g.webseite gespielt und zum Ergebnis U=0,28 gekommen. Über die Rohdecke habe ich cca. 13 cm platz (erste Stufe der Treppe bleibt dann gleich hoch wie restliche Stufen =18cm)

http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/index.php?&d0=1&mid0=2981&d1=1.6&mid1=16177&d2=10&mid2=15&d3=1&mid3=87&d4=20&mid4=11&d5=3&mid5=86&d6=5&mid6=33&d7=1&mid7=15&d8=0.5&mid8=3&d9=20&mid9=11&d10=10&mid10=231&bt=2&T_i=20&RH_i=50&T_e=0&RH_e=100&outside=2&name=EG%20Boden%20geplannt%20ohne%20FBH

wenn ich dann noch die Kellerdecke mit 6 cm Holzfaserplatte dämmen würde komme ich runter auf U=0,2

http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/index.php?&d0=1&mid0=2981&d1=1.6&mid1=16177&d2=10&mid2=15&d3=1&mid3=87&d4=20&mid4=11&d5=6&mid5=615&d6=3&mid6=86&d7=5&mid7=33&d8=1&mid8=15&d9=0.5&mid9=3&d10=20&mid10=11&d11=10&mid11=231&bt=2&T_i=20&RH_i=50&T_e=0&RH_e=100&outside=2&name=EG%20Boden%20geplannt%20ohne%20FBH


1
  •  dyarne
16.5.2013  (#10)
die außenwand mit u=o,14 ist aber noch nicht mit eps+ gerechnet, oder? unser material hat ab 20cm eine wlg von ,031, damit klopfen wir in kombination mit dem alten 25-er hlz auch bei u=o,1 an...

13 cm bodenaufbau ist für eine sanierung toll. damit kann man etwas anfangen... emoji

wenn du nach unten auf u=o,2 kommst, hast du ja sogar 'sanierers alptraum' im griff... emoji

mir gefällt dein konsequenter ansatz, da hast du alle chancen etwas zukunftsträchtiges hinzustellen. gib dir bei der planung unbedint genug zeit für die details, die wärmebrücken. die idee den balkon thermisch getrennt vors haus zu setzen ist super. überleg dir die fenster in die dämmebene zu setzen, dann gewinnst du superschlanke laibungen und innen schön tiefe fensterbänke
http://www.energiesparhaus.at/forum/30442_0

1
  •  maskrta
16.5.2013  (#11)
danke für das Lob, das haus sollte s gut gedämmt wird, dass wir für nächsten 30 Jahre die Ruhe haben, es wird unsere "Rentenversicherung" emoji . Mit 20 cm eps+ (lambda = 0,032) komme ich auf Uwert=1,39 bei 50 cm Gesamtdicke der Wand.
http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/index.php?&d0=2.5&mid0=76&d1=25&mid1=43&d2=2.5&mid2=76&d3=20&mid3=243&bt=0&T_i=20&RH_i=50&T_e=-10&RH_e=80&outside=0&name=Au%C3%9Fenwand

Auf 0,1 würde ich erst mit 30cm Dämmung kommen. Ich glaube 0,14 ist auch in Ordnung.

Ja, die Fenster werden nach Passivhausstandard eingebaut.


1
  • ▾ Anzeige
    Energiesparhaus.at ist Teilnehmer des durchblicker-Partnerprogramms.
Hallo maskrta, kostenlos und unverbildlich kann man das auf durchblicker.at vergleichen, geht schnell und spart viel Geld.

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Blower Door Test in Tirol notwendig?