Wir haben ein Reihenhaus mit 35° Satteldach. 25er Ziegel gemörtelt, Fassade mit 20cm Minerawolle gedämmt, Fassade Lärche hinterlüftet. Am Dachboden liegen 32cm Mineralwolle. Wir haben jetzt die Heizung umgestellt von Gas auf LWP LWP [Luftwärmepumpe] und alles ist wunderbar. Allerdings blieb das alte Problem, dass das OG weniger Wärme abbekommt. Ich will weder die Systemtemperatur erhöhen, noch die Kreise im EG drosseln um mehr Wärme raufzubekommen. Daher bin ich mit einem billigen Infrarotthermometer durchs Haus gegangen und habe erschreckende Messergebnisse erhalten. In den Bereichen der Giebelwände sind im Randbereich der Decke in den Zimmern Oberflächentemperaturen teilweise um 3° niedriger als zb einen halben Meter weiter drinnen. Jetzt meine Frage: Kann es sein, dass dadurch, dass die Giebelwand nur aussen gedämmt ist und der Dachboden ja kalt ist, ebendiese Giebelwand eine Kältebrücke darstellt? Sollte man hier nicht so etwas wie eine Flankendämmung machen (zb einen Meter rauf) oder gar die gesamte Giebelwand dämmen? Ich hab ja noch eine zweite Giebelwand, welche unseren vom Nachbardachboden trennt - hier wärs doch auch so ? Ich hoffe ihr könnt mir folgen. Möchte sowieso im Sommer den begehbaren Teil des Dachbodens vergrößern und da könnte ich das gleich mitplanen/mitmachen - wenns Sinn macht natürlich! Bin schon gespannt was ihr sagt 🤔
Meiner Meinung nach braucht die Flankendämmung nicht wesentlich stärker sein als die Kopfdämmung. 10 cm auf 1,00 m würden schon reichen, weil der Stahlbeton bleibt weiterhin der Hauptverursacher.
Der Wärmefluss ist hier reichlich komplex, zum großen Teil sicher entlang der Betonlinie (Ringanker) dann seitlich am XPS vorbei in den Ziegel und in die Mauerkrone, aber eben auch direkt von der Decke in die Giebelwand. Ein Thermographiebild der Wand wäre sicher spannend und ließe ev. eine bessere Einschätzung zu.
Mit eingebrachter Dämmung der Mauerkrone werden andere Faktoren relevanter ("stopfst ein Loch zu")
An eine Thermographie habe ich auch schon gedacht um einfach zu sehen wie sich das wirklich auswirkt.
Aber wie kommt man an so was? Sollte ich mir eine Wärmebildkamera ausleihen (zB bei boels) oder taugen die 150,- Geräte beim großen Onlinehaus etwas?
Für einen Überblick reicht die Flir One. Um gute Auswertungen über detailierte Maßnahmen zu bekommen, ist oft eine höhere Auflösung (örtlich wie in der Temperatur) nötig.
Aber! Die Bewertung der bunten Bilder setzt einiges an Erfahrung voraus (Physikkenntnisse schaden auch nicht ).
Hab heute im Dachboden etwas Putz abgeklopft - Kopfdämmung von ca 3-5cm Mineralwolle ist vorhanden - also wird Giebeldämmunf von ca 10cm Sinn machen - oder?