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Schwierigkeiten Streifenfundament

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  •  NDH
31.5. - 4.6.2015
23 Antworten 23
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Schönen Abend!

Statt den geplanten 2 Tagen Baggerarbeiten (Aushub und Streifenfundamente graben) haben wir wegen felsigem Untergrund nun fast 5 Tage geschremmt.
Das Ergebnis ist so lala: Frostschürze nur ca. 40-60 cm und Streifen ca. 20-40 cm.
Am Freitag hat der Polier noch die Schalsteine gesetzt und da noch etwas Rollschotter da war haben wir gestern selber mit der Rollierung begonnen.
Da ist uns aufgefallen, dass das dazwischenliegende Erdreich bzw. eben der Granit ziemlich gleich hoch ist wie die Schalsteine:

2015/20150531633677.JPG
Somit bleibt an einige Stellen kein, oder nur kaum Platz für die Rollierung.
Nachdem die Fundamentplatte vom Baumeister mit nur 12cm geplant ist habe ich da Bedenken.
Sich diese berechtigt?

Bitte um eure Expertenmeinungen.

PS: Auf die Fundamentplatte setzen wir ein Holzriegelhaus und der weitere Fußbodenaufbau ist nochmal 30 cm.

Danke
Gruß

  •  AnTeMa
1.6.2015  (#21)
Streifenfundament-Bodenplatte - Ohne den Bauplan zu kennen läßt sich im Grunde kaum sagen was du als Unterbau benötigen würdest.

Es gibt keine Fachregel die besagt, daß generell eine Frostschürze, eine Bodenplatte, Frostkoffer/Rollierung
oder Dämmung unter der Bodenplatte vorgesehen werden muß.

Nur Mutterboden würde ich generell abräumen und bei einer dünnen Betonplatte den Unterbau mit Schotter gut verdichten,
sodaß keine Setzungsunterschiede zwischen Streifenfundament und danebenliegendem Boden möglich sind.
Solange dies gewachsener Boden ist wäre es auch ok- der scheint aber ziemlich aufgelockert zu sein.

Bei einem Holzständerbau wären auch Punktfundamente möglich

Die Dämmung kann auch innerhalb des Gebäudes erfolgen.

Die 12 cm Betonschicht soll bei dir wohl nur den Fußboden tragen und nicht die Lasten des Gebäudes aufnehmen-
dazu soll sicher das Streifenfundament dienen.

Wenn dieses auf massivem Fels steht muß es auch nicht bis in frostfreie Tiefe gebaut werden.
Wichtig ist nur, daß sich kein Wasser darunter stauen kann.

Genau so werden Autobahnen und Bahntrassen gebaut- durch die Schotterschichten wird Wasseranstauung und Eisdruck vermieden- ein Betonunterbau wird dazu nicht benötigt.

Dein Haus hätte auch auf einer verdichteten, versickerungsfähigen Bruchschotterschicht gebaut werden können.
Bei Erdbeben sogar noch vorteilhafter, da ein Teil der Energie in dieser Schicht abgebaut wird.

Ich würde, falls Frost im Felsuntergrund wegen geringer Erdüberdeckung möglich ist,
unter der Bodenplatte Glasschaumschotter verteilen, dann PE Folie ausbreiten für den Beton.
Auf den Beton Feuchtigkeissperre mit Bitumenbahnen oder EPDM-Folie mit daruntergelegtem Geotextil als Schutz.
Darauf je nach Fußbodenhöhe im Abstand von ca 100 cm KVH-Hölzer 6/12 cm verlegen und mit Gummigranulatstücken ausgleichen,
darauf quer im Abstand von etwa 50 cm auch 6/12 cm KVH auslegen und an den Kreuzungspunkten mit 6/180 mm Schrauben befestigen.
Den Hohlraum mit Zellulose dämmen
-Evt noch eine Dampfbremse unter den Dielen verlegen-
Darüber massive geölte Eichendielen ab 21 mm stark verschrauben.

Du hättest dann eine gesamte Aufbauhöhe über dem Beton von ca 265 mm bei einem U-Wert von unter 0,17 W/m2K,
bei deinem geplanten Aufbau 300 mm Aufbauhöhe bei U-Wert 0,2.

Reichlich Platz für Rohre und Leitungen, alles 100% ökologisch, fußwarm, elastisch, problemlos selber zu bauen,
keinen Feuchtigkeitseintrag und stabil genug für nichttragende Innenwände-
ggf dazu Unterkonstruktionsbalken entsprechend platzieren.

Wenn jemals ein Schaden eintreten sollte kann die gesamte Konstruktion aufgenommen werden und anschließend alles verlustfrei eingebaut oder wiederverwertet werden.

Zur Beheizung würde ich dann eine Wandheizung vorsehen.
Bei solchem Fußbodenaufbau kann die Raumtemperatur allerdings ohnehin um 1-2 Grad abgesenkt werden,
da er immer fußwarm ist- auch ohne Heizung.

Einen identischen Aufbau habe ich gerade für ein historisches mehrhundetjährigen Gebäude geplant-
auch mit massivem Fels als Untergrund.

Bei Fragen gerne mailen

Andreas Teich


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  •  NDH
1.6.2015  (#22)
Danke für eure zahlreichen Meinungen!!!

Also statisch wurde das Streifenfundament von 3 Personen geprüft: Planer der Baufirma, Techniker der Baufirma und Statiker der Fertighausfirma, den ich somit als Externen rechne. Bin (mittlerweile) überzeugt, dass der Aufbau passt.
Wie aber anfangs geschrieben geht es mir um das nicht abgetragene Erdreich bzw. den nicht weggeschremmten Granit. Wie gufu1 auch gemeint hat, dass die "kapillarbrechende Schicht" fehlt, also den Feuchtetransport verhindert. (Und nein es kommt keine 2. Reihe Schalsteine)
Andererseits denke ich mir wieder, dass ich ja eh eine Flämmbahn drinnen habe, die das verhindert. Auch der Techniker hat nach einem Lokalaugenschein gemeint, dass wir nichts zu Bedenken haben.
Habe auch gelesen, dass manche (auch hier im Forum) komplett auf eine Rollierung verzichtet haben.
@Andreas, danke für deine erneute sehr detaillierte Empfehlung, ist schon ausgedruckt


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  •  joski
  •   Gold-Award
4.6.2015  (#23)
so wurde über zig Jahre gebaut. Das Haus gründet auf den Fundamenten und der Fussbodenaufbau auf einem Unterlagsbeton, diesmal bewehrt.
Dass der größte Anteil der EFH heute mit sogenannten BPL hergestellt wird ist nur eine Vereinfachung bei der Abwicklung.
Dass die modernen Platten auch im WU ausgeführt werden ist meist nicht erforderlich, und vielfach auch nicht richtig bewehrt.
Gemauerte Keller gibt es heute fast nicht mehr.
Und dass jedes Haus mit Dämmung eingepackt werden muss kommt auch nur von der Industrie. Heute verkaufen - morgen entsorgen.

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