Während der Abwicklung einer Großbaustelle hatten wir für eine gewisse Zeit ein Schwingungsmessgerät im Haus stehen.
Das Gerät stand während der Messung in einem Raum im Obergeschoss. Der Aufbau des Flußbodens besteht aus:
Tramdecke, darauf ein Estrich und Fliesen. Eine Hüpfprobe ergibt erhebliche Schwingungen.
Genau in dieser Zeit wurden unsere Mauerrisse noch mehr.
Die Messaufzeichnungen lagen aber weit unter dem Wert.
War dieser schwingende Standort für eine exakte Messung überhaupt geeignet? Sollte das Gerät nicht auf festen Boden stehen?
Schwingungsmessung - Ich denke, dass es nach einer gewissen "Einschwingzeit" keinen Unterschied macht, wo dass Messgerät aufgestellt wurde. Die Frage ist vielmehr warum Schwingungsmessungen vorgenommen wurden. Ohne die Gründe zu kennen, lässt sich aber sagen, dass nicht nur Schwingungen zu Mauerrissen führen können, sondern auch Bodenverformungen und Setzungen. Diese Baugrundveränderungen können ihre Ursache in einer nahe gelgenen Baumaßnahme haben. Die Einhaltung eines Schwingungsgrenzwertes ist noch keine Garantie für die Vermeidung von Rissen.
Schwingungsmessung - Nun, wie kann ich im Nachhinein Bodenverformungen und Setzungen nachweisen?
Die betreffenden Leute berufen sich einzig und alleine auf die
Messwerte! Diese sind im Bereich des zulässigen und daher ist nichts passiert, so deren Meinung.
Tatsächlich sind während der Messzeit im Wohnhaus nicht nur mehr Mauerrisse entstanden sondern insgesamt 6 Stellen an den Wänden gefunden worden, die feucht waren.
Zwei davon wurden behoben - Heizungswasserleitungsschäden. Bei den anderen Schäden hatte ich bisher nicht den Mut, die Mauerwerke öffnen zu lassen, da dies ein einzigartiger "Saustall" wird - jedenfalls sind meines Wissens dort auch Wasserleitungen vorhanden. Eine Druckprobe von ca. 3 Minuten brachte allerdings keinen grossen Wasserverlust. Dennoch ist es feucht!
Schwingungsmessung - Leider treten Probleme wie bei Ihnen häufig im Zuge von benachbarten Bauführungen auf. Deshalb wird oft vor Beginn der Bauführung eine sogenannte Beweissicherung durchgeführt, bei der eine möglichst genaue Dokumentation des vorhandenen Bauzustandes vorgenommen wird. So lassen sich neue Risse meistens eindeutig dem Baugeschehen zuordnen. Ohne diese Dokumentation ist eine Beweisführung sehr schwierig. Hier kann nur versucht werden, die Risse nach Art, Größe und Alter einer vermuteten Ursache zuzuordnen. Einsicht in die konstruktiven Unterlagen des benachbarten Bauwerkes können eventuell Aufschluss über die durchgeführten Maßnahmen und eine mögliche Beeinflussung des Bestandes geben.
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