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Sicherung löst nicht aus ?

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  •  Gawan
  •   Gold-Award
7.9. - 9.9.2024
14 Antworten | 8 Autoren 14
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Ich wollte grad meinem 11-jährigen erklärt wie das mit dem Strom, den 230V und den Sicherungen funktioniert und wollte ihm demonstrieren wie eine Sicherung auslöst.
dazu hab ich eines von meinen Bastelkabeln eingesteckt und die Litzen mit einem Schraubenzieher kontaktiert.

Ergebnis: Blitze, ein Kurzschluss, Rauch, immer und immer wieder wenn ich mit dem Schraubenzieher kontaktiere ... aber: die Sicherung hält ... und fällt nicht 😱😱

kann das an den dünnen Litzchen des kabels liegen oder ist die Sicherung kaputt ?


_aktuell/20240907218942.jpg
dass man einen FI testen soll ist mir bekannt, aber alle Sicherungen ?
lg
gawan

  •  Benji
  •   Gold-Award
7.9.2024  (#1)
so dünn sind deine Litzchen jetzt nicht emoji

je nach Charakteristik (vermutlich B oder C) brauchst du den 3-5 (B) oder 5-10 (C) fachen Nennstrom, dann sollte der magnetische Auslöser trennen, nach ca. 10 msec.

Ich vermute dass du beim "magic smoke" unwillkührlich zurückzuckst, und daher weder Zeit noch Strom ausreichen, um zu trennen.

Einfacher Test: aussichern - Kabel satt kurzschließen - versuchen einzuschalten => dann sollte der Automat sofort auslösen.

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  •  Gawan
  •   Gold-Award
7.9.2024  (#2)

zitat..
Benji schrieb:

so dünn sind deine Litzchen jetzt nicht

je nach Charakteristik (vermutlich B oder C) brauchst du den 3-5 (B) oder 5-10 (C) fachen Nennstrom, dann sollte der magnetische Auslöser trennen, nach ca. 10 msec.

Ich vermute dass du beim "magic smoke" unwillkührlich zurückzuckst, und daher weder Zeit noch Strom ausreichen, um zu trennen.

Einfacher Test: aussichern - Kabel satt kurzschließen - versuchen einzuschalten => dann sollte der Automat sofort auslösen.

Nein, ich bin dann eben nicht mehr zurückgezuckt sondern hab bewusst 1-2sec draufgehalten

Die Sicherung im Wohnzimmer hat sofort beim ersten Kontaktbritzler ausgelöst


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  •  Benji
  •   Gold-Award
7.9.2024  (#3)

zitat..
Gawan schrieb: hab bewusst 1-2sec draufgehalten

ok, das ist dann eher heftig. Wohnzimmer löst aus - also vermutlich ein anderer Kreis nicht? Wie ist der abgesichert? (Nennstrom + Charakteristik)

Anhand der "Tischplatte" vermute ich (Bastel-)Keller, und da könnten es schon C16 sein, im Gegensatz zu B13 im WZ

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  •  Gawan
  •   Gold-Award
7.9.2024  (#4)

zitat..
Benji schrieb:

──────..
Gawan schrieb: hab bewusst 1-2sec draufgehalten
───────────────

ok, das ist dann eher heftig. Wohnzimmer löst aus - also vermutlich ein anderer Kreis nicht? Wie ist der abgesichert? (Nennstrom + Charakteristik)

Anhand der "Tischplatte" vermute ich (Bastel-)Keller, und da könnten es schon C16 sein, im Gegensatz zu B13 im WZ

Ich hab mit dem Kabel in Küche und WZ getestet, beides gleich abgesichert - wie genau muss ich aber dann schaun


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  •  taliesin
  •   Gold-Award
7.9.2024  (#5)
Denkbar ist, dass die Schleifenimpedanz an der Teststelle sehr hoch ist. Daran sind meist Klemmfehler schuld, theoretisch auch seeehr lange Leitungen.

Damit der LS in 1-2s auslöst, ist je nach Charakteristik der 5-10fach Auslösestrom nötig, das setzt einen Kurzschlussstrom von 130-160A (10fach) voraus, die Schleifenimpedanz muss also kleiner als 1.5Ohm sein.

Ich mache alle 5-10 Jahre mal einen Schleifenimpedanztest, weil Klemmfehler sind 'brandgefährlich' (und ich mach sowas gerne emoji )

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  •  Gawan
  •   Gold-Award
7.9.2024  (#6)
Solche hab ich überall drinnen


_aktuell/20240907544297.jpg
Und das ist der FI

_aktuell/20240907439707.jpg
sollte der nicht auch auslösen irgendwann ?

@­taliesin  klingt vernünftig, aber wie macht man das als Laie ?

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  •  Magnum2
  •   Bronze-Award
7.9.2024  (#7)
Der FI löst nur dann aus, wenn du die Phase mit der Erdung kurzschließt.

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  •  flo00
7.9.2024  (#8)

zitat..
Gawan schrieb:

Solche hab ich überall drinnen

Und das ist der FI

sollte der nicht auch auslösen irgendwann ?

@­taliesin  klingt vernünftig, aber wie macht man das als Laie ?

Gar nicht, soll eine Fachkraft machen.


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  •  BungalowImGruen
  •   Bronze-Award
8.9.2024  (#9)

zitat..
Gawan schrieb: hab bewusst 1-2sec draufgehalten

Das ist die Auslösecharakteristik eines LSS:


_aktuell/20240908262189.jpg
Bei 10fachem Bemessungsstrom (in deinem Fall 130A) löst er garantiert in ca. 7-8 Sekunden aus. Erst darüber löst er schneller aus. 
Ich schätze, dass bei deinen Tests aufgrund der Übergangswiderstände einfach ein zu kleiner Kurzschlussstrom geflossen ist, um die unmittelbare Auslösung zu triggern.




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  •  taliesin
  •   Gold-Award
8.9.2024  (#10)

zitat..
Gawan schrieb: @taliesin klingt vernünftig, aber wie macht man das als Laie ?

Jeder Elektriker hat ein Gerät mit dem man Schleifenimpedanzen messen kann. Das geht sehr einfach, meist hat das einen Schukostecker, rein in die Dose, Taste drücken, Kurzschlussstrom ablesen.

Die poor-man's Lösung ist, einen fetten Verbraucher anschließen und den Spannungseinbruch messen. Zum Beispiel Heizstrahler mit 2.5kW --> ca. 11A, Spannungseinbruch auf der Steckdose 11V --> 11V/11A = 1 Ohm --> Kurzschlussstrom = 230A. Den Verbaucherstrom kann man auch über den Hauptzähler relativ genau bestimmen, beim Heizstrahler ist dieser im kalten Zustand höher als im heißen!

Der spannende Teil kommt danach, geht aber auch mit Boardmitteln. Gleicher Aufbau und dann einfach an den Klemmstellen davor den Spannungseinbruch messen, lästig aber machbar.
Wenn Stockdosen aufgereiht sind (von einer zur nächsten weiterverbunden) ist das leicht und dort liegen auch öfter mal die Fehler. Korrodierte Klemmen wären auch denkbar (Terrassensteckdosen etc.). Die Spannungseinbrüche von Klemmstelle zu Klemmstelle summieren sich, dort wo der höchste Einbruch ist, sollte man zuerst suchen.

Ich habe bei mir überall >250A Kurzschlussstrom (1970er Installation), hatte aber bei der letzten Prüfung (PV-Anlagenbau) zwei dabei mit 120A, in beiden Fällen konnte ich die Klemmstelle lokalisieren und verbessern. Allerdings hatte ich ein Messgerät.


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  •  Fani
9.9.2024  (#11)

zitat..
taliesin schrieb:

──────..
Gawan schrieb: @­taliesin klingt vernünftig, aber wie macht man das als Laie ?
───────────────

Jeder Elektriker hat ein Gerät mit dem man Schleifenimpedanzen messen kann. Das geht sehr einfach, meist hat das einen Schukostecker, rein in die Dose, Taste drücken, Kurzschlussstrom ablesen.

Die poor-man's Lösung ist, einen fetten Verbraucher anschließen und den Spannungseinbruch messen. Zum Beispiel Heizstrahler mit 2.5kW --> ca. 11A, Spannungseinbruch auf der Steckdose 11V --> 11V/11A = 1 Ohm --> Kurzschlussstrom = 230A. Den Verbaucherstrom kann man auch über den Hauptzähler relativ genau bestimmen, beim Heizstrahler ist dieser im kalten Zustand höher als im heißen!

Der spannende Teil kommt danach, geht aber auch mit Boardmitteln. Gleicher Aufbau und dann einfach an den Klemmstellen davor den Spannungseinbruch messen, lästig aber machbar.
Wenn Stockdosen aufgereiht sind (von einer zur nächsten weiterverbunden) ist das leicht und dort liegen auch öfter mal die Fehler. Korrodierte Klemmen wären auch denkbar (Terrassensteckdosen etc.). Die Spannungseinbrüche von Klemmstelle zu Klemmstelle summieren sich, dort wo der höchste Einbruch ist, sollte man zuerst suchen.

Ich habe bei mir überall >250A Kurzschlussstrom (1970er Installation), hatte aber bei der letzten Prüfung (PV-Anlagenbau) zwei dabei mit 120A, in beiden Fällen konnte ich die Klemmstelle lokalisieren und verbessern. Allerdings hatte ich ein Messgerät.

Wie misst du du durch einen Verbraucher und dem Spannungsabfall die Schleifenimpedanz? Dabei müsstest du ja den Widerstand zu PE schalten.
Denke du meinst den Netzinnenwiderstand?

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
9.9.2024  (#12)
So ein Versuchsaufbau sollte auch nicht mit offenen Kontakten und Schraubenzieher gemacht werden, man weiß nicht wieviel Nennstrom so ein Berühren verursacht. Je nach Charakteristik können die Sicherungen durchaus mehr Ampere tolerieren als beschriftet und sind deshalb nicht defekt. Probier mal einen Lichtschalter im Versuchsaufbau. Ich nehme an Du hast auch einen Kurzschluss und keinen Erdschluss provoziert.

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  •  Gawan
  •   Gold-Award
9.9.2024  (#13)

zitat..
cc9966 schrieb:

So ein Versuchsaufbau sollte auch nicht mit offenen Kontakten und Schraubenzieher gemacht werden, man weiß nicht wieviel Nennstrom so ein Berühren verursacht. Je nach Charakteristik können die Sicherungen durchaus mehr Ampere tolerieren als beschriftet und sind deshalb nicht defekt. Probier mal einen Lichtschalter im Versuchsaufbau. Ich nehme an Du hast auch einen Kurzschluss und keinen Erdschluss provoziert.

Es ging ja um den Effekt und ums Abschrecken - das ist wunderbar gelungen! Noch sehr viel mehr weil die Sicherung dann nicht wie vorhergesagt ausgelöst hat und die Funken ordentlich geflogen sind 😉 
Korrekt, war ein Kurzschluss und kein Erdschluss

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
9.9.2024  (#14)

zitat..
Fani schrieb: Denke du meinst den Netzinnenwiderstand

Ja klar um den gings ja auch, sorry für die für Verwirrungsstiftung.

Schleifenimpdanz geht mit Boardmittel nur noch schlecht, ev. mit Oszi, die FI-Abschaltzeit sollte reichen.


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