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Sichtdachstuhl Aufbau Aufsparrendämmung

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  •  kikimba
20.3. - 10.4.2012
8 Antworten 8
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Hallo!
Aufgrund der Gegebenheiten auf unserem Grundstück planen wir ein steiles Pultdach (ca36°) mit ca. 280qm Fläche. Dass heisst, die Aussenhülle unseres Hauses besteht zum größten Teil aus Dach das fast bis zum Boden geht (nur eine kleine Mauer zum einlegen der Sparren), das nordseitig ausgerichtet ist - bzw. der 6 meter hohen Mauer zu dem höher gelegenen Nachbargrundstück. Geplant ist Aufsparrendämmung, wegen der Optik (und der besseren Dämmung?)
Frage: Welcher Aufbau ist zu empfehlen? Vor allem weil:

>ein Großteil der Aussenhülle Dach ist daher der UWert wichtig sein wird
>nordseitig gerichtet ist
>daher welcher U Wert, welche Dämmung
>Frage Wärmespeicherfähikeit: kann man diese beim Dach verbessern? Masse einbringung mit was und in welcher Schicht?
>Wandheizung: Im schrägen Dach eine Wandheizung zu haben ist sicher super da die Wärme schräg von oben kommt. Aber wie könnte das gehen?

Gibts da einige Spezialisten im Forum die schon damit Erfahrung haben?

Vielen Dank im Voraus!

KIKS

  •  Thomas Weiß
22.3.2012  (#1)
Sichtdachstuhl - >Einen häufigen Aufbau findest Du unter folgender Adresse:
http://www.dataholz.com/Public/pdfcache/de/sdshzx01-1.pdf
Die auf dem Sparren aufgebrachte Schalung von 40mm ist auf Grund der Brandschutzanforderungen notwendig.
Eine automatisch bessere Dämmung kann man der Aufsparrendämmung nur bedingt bescheinigen. Der gleiche Dämmwert lässt sich mit einer klassischen Konstruktion auch erreichen. Man muss dabei nur ein wenige dicker dämmen.

>U-Wert: Heute übliche U-Werte liegen um die 0,15 W/m²K und darunter. Die entspricht einer Dämmstärke von ca. 28cm und mehr.

>Dämm-Material: In der Regel wird für Sichtdachstühle "hartes" Material verwendet da darauf die Lattung aufgeschraubt werden kann. Es werden häufig Holzweichfaserplatten eingesetzt. Auf den Homepages der Hersteller (zB Gutex, Pavatex,...) findest Du die Produkte mit den Aufbaudetails. Einsatz finden auch Steinwolledämmungen, Polyurethan und Polystyrolplatten. Den Begriff "Aufsparrendämmung" googlen.

>Wärmespeicherfähigkeit: Diese lässt sich nur im geringen Maße beeinflussen. Sie hängt vom Material ab das auf den Sparren zum Raum hin angebracht wird. Holzschalung ist weniger speicherfähig als zB Gipsfaserplatten. Allerdings ist auch hier der Unterschied sehr gering. Die Speicherfähigkeit wird durch das Dämm-Material kaum beeinflusst. Wenn möglich würde ich einen Nassestrich enpfehlen um Speichermass in den Raum zu bringen. Ein Faktor in Hinblick auf Überhitzung hingegen ist die sogenannte Phasenverschiebung (wie lange braucht die Hitze bis in den Raum). Holzweichfaserplatten haben hier zB ein sehr günstige Wirkung.

>Wandheizung: Eine Wandheizung ist für einen Sichtdachstuhl nicht möglich. Die Heizung müsste über der Sichtschalung liegen. Dies ist technisch kaum durchführbar und ausserdem ineffizient durch die Dämmwirkung des Holzes.

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  •  gg7
25.3.2012  (#2)
Sichtdachstuhl - Habe im ganzen Zubau Grundfläche 9x9.5m im OG Wintergarten mit Sichtdachstuhl und Dachverglasung,
Habe Aufsparrendämmung von Bauder ich müsste nachsehen aber ich glaube die Bauder Pir Plus.
Komme mit 18cm Aufsparrendämmung auf einen U-Wert von 0,13.
Die Aufsparrendämmung isoliert fast das doppelte an Dicke von Mineralwolle.
Einzig die Schalldämmung ist um einiges schlechter.

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  •  kikimba
26.3.2012  (#3)
Hallo,
danke für die Infos und Antworten.
Das die Wandheizung bei Ausparrendämmung keinen Sinn macht, hab ich mir gedacht, jetzt hab ichs von Hr. Weiß bestätigt. Da eine Strahlungsheizung schräg von oben am Dach ich mir super vorstellen kann, ausserdem innen kaum Wände für mögl. Wandheizung geplant sind, tendier ich wieder mehr zu konventienellem Dach = hohe schmale Sparren unGipskarton+Mineralwolle in der richtigen Dicke+Heizung drauf.

Ausserdem soll die Dachkonstruktion, wo sie über die Mauer hinausragt optisch dünn aussehen, und nicht eine 40cm dicke monolithische Platte sein. Bei Dämmung innen läßt sich das machen (Gibts da grobe Kältebrücken durch die aussen freiliegenden Sparren-oder ist das ok??), bei Aufsparrendämmung kann ich sicher nicht einfach nach der Mauerkante zu dämmen aufhören, das gibt ja einen Knick.

Ausserdem spricht unser lokaler Dachdecker spricht von +40% Mehrkosten für Aufsparrendämmung gegenüber normal. (Ich kann mir das zwar überhaupt nicht erklären, aber hat wer hier Preisvergleiche bzw. Erklärungen?)

Das Aufsparrendämmung pysikalisch gscheiter ist und mit weniger Dämmung auskommt leuchtet mir ein, aber die oben beschriebenen Gründe werden es wohl zu konventionellen version steuern.

Danek für die Tipps, vielleicht weiss noch wer was auf die neuen Fragen.
Grüße
KIKS

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  •  towei
26.3.2012  (#4)
Der Anschluss ohne Sparren nach außen lässt sich aus Sicht der Wärmebrückenfreiheit sogar besser herstellen da kein Holzbauteil durch die Fassade ragt. Die Fassadendämmung kann dann vor dem Sparrenkopf vorbeilaufen.

Zu berücksichtigen ist daß der Dachvorsprung nicht zu groß werden kann denn der Dachvorsprung wird dann durch die Konterlattung "getragen". Diese Konterlattung muss dann etwas stärker als die ansonsten vorgeschriebenen 5-6cm sein. Dies hängt dann vom Ausmaß des Dachvorsprungs ab.

Bezgl. der Mehrkosten möchte ich kein fixe %-Zahl nennen. Aber es handelt sich sicher um einen höhere 2-stellige Zahl. Das Dämm-Material kostet mindestens daß doppelte bis dreifache. Sichtsparren sind natürlich auf Grund der höheren optischen Anforderungen teurer. Die Arbeitszeit ist tendentiell auch höher bei der Aufsparrendämmung. Die Angaben vom Dachdecker sind daher warscheinlich gar nicht so falsch.

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  •  kikimba
29.3.2012  (#5)
@towei - Hallo
Gute Idee mit der verlängerten und etwas größer dimensionierten Konterlattung. So bleiben die Sparren schön drinnen in der Dämmung ohne eine Kältebrücke zu verursachen und der Dachvorsprung sieht schlank aus. Ich hab gegoogelt aber dazu nichts im Netz gefunden. Mich würde eine Schnittzeichnung des Aufbaus interessieren.

Grüße
KIKS

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  •  studio54
29.3.2012  (#6)
hast du einen "sargdeckel" mit betonkernaktivierung schon mal angedacht?
kann im sommer auch als kühlelement verwendet werden.
die untersicht wäre hier eine betonfläche oder putz.
als sichtbeton könnte auch zusätzlich zum heizen/kühlen ein optisches highlight gesetzt werden!


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  •  towei
31.3.2012  (#7)
Ich habe Dir ein Standarddetail von Wienerberger beigelegt. Denk Dir den Sparren im Bereich des Vorsprungs weg. Er könnte zB an der Aussenkante des 25cm Mauergranzes abgeschnitten werden. Dann hättest Du bei einem dickeren Mauerziegel noch Platz für ein dünnes Mauerwerk als Träger für den Vollwärmeschutz im Sparrenbereich.

Das Detail stellt ausserdem einen 49-er Ziegel dar. Dies kann natürlich ein dünneres Mauerwerk mit Vollwärmeschutz sein. Der Vollwärmeschutz würde vor dem Sparrenkopf vorbeilaufen.

Die Dimension der Konterlatte muss dem Dachvorsprung angepasst werden.

Ist einmal eine Systemskizze die dann an die tatsächlichen Verhältnisse angepasst werden muss (Mauerstärkem Dicke VWS, Dachvorsprung,...).

2012/2012033130071.JPG



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  •  kikimba
10.4.2012  (#8)
Sargdeckel - @studio 54

Sargdeckel klingt zwar makaber kann ich mir aber gut vorstellen und bringt Masse ins dach. Ist anscheinend aber um einiges teurer als konventioneller Dachstuhl oder auch Holzdachstuhl mit Aufsparrendämmung, also die teuerste Variante. Kann ich mir leider eher nicht leisten. Der Betondeckel kostet sicher mehr als Sparren und Schalung und GK Platten. Zusätzlich muss ich noch teure Druckfeste AufdachDämmung einbauen anstatt günstiger zwsparrendämmung.
Vielleicht lieg ich da falsch, werde mich mal erkundigen.

danke dennoch für dern Input!
kiks



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