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Sinnvolles Heizungskonzept?

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  •  Deinorius
2.5. - 12.5.2021
11 Antworten | 7 Autoren 11
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Servus miteinander,

ich recherchiere schon etwas länger für ein vernünftiges Heizungskonzept für das Haus meiner Eltern. Es sollte gerade in Zukunft so funktionieren, dass sie im hohen Alter nicht mehr viel machen müssen, um es warm zu haben.

Das Haus wurde '82 im Bgld erbaut, hat 170 m² (glaube ich) Wohnfläche und es wird die meiste Zeit nur ein geringerer Teil auf mind. 22°C beheizt. Ein Teil des Hauses ist jedoch deutlich älter. Außengedämmt wurde schon vor vielen Jahren. 2018/19 kamen neue Fenster (überall) und eine Innenisolierung von Wohn- und Schlafzimmer im alten Hausteil hinzu.
Seit ein paar Jahren haben wir eine Solarthermie-Anlage auf dem Dach mit einem 1000 l Wärmespeicher, welcher bis jetzt noch von einem Uraltholzofen für die kalten Tage befeuert wird. Die Solarthermie hat schon unseren Holzverbrauch für Warmwasser und milde Nächte reduziert. In den Zimmern sind normale Heizkörper.

Jetzt steht ein Holzvergaser an. Weil die bisherige Steuerung von wolff kommt, wurde uns für die Einfachheit auch ein Holzvergaser vom selben Hersteller empfohlen. Am besten wäre jedoch eine andere Firma, deren Name mir jetzt entfallen ist.
So oder so erwarte ich mir alleine durch diesen Schritt 20-30 % weniger Holzverbrauch.

Sonst wird derzeit zusätzlich mit einer Gastherme geplant, um noch weniger Arbeit mit dem Holzhacken in Zukunft zu haben. Und hier kommt mein Dilemma. Ich will aus offensichtlichen Gründen kein Gas (auf lange Sicht teurer, nicht nachhaltig, niedriger Preis in der Zukunft nicht garantiert).
Ich frage mich deswegen, ob eine Luft-Wärmepumpe als Unterstützung zum Holzvergaser eine Option wäre? Das Fehlen einer Fußbodenheizung spricht eher dagegen und auch obwohl das Gebäude soweit gedämmt ist, ist es relativ weit von einem Niedrigenergiehaus entfernt. Und dass der eigene Vater es gerne warm hat, hilft auch nicht gerade...
Jedoch überlege ich, dass die Wärmepumpe nur unterstützend bzw. nur bei Außentemperaturen bis zu 10-7°C alleine heizen soll, um den Stromverbrauch nicht zu hoch zu treiben. Allein das sollte schon helfen.

Macht das soweit Sinn? Auch frage ich mich, ob alles zwingend zusammen installiert werden sollte, oder ob es ausreicht, erstmal nur den Holzvergaser und die Wärmepumpe (sofern sinnvoll) erst später zu installieren. In ein paar Jahren könnte es Weiterentwicklungen bei Wärmepumpen geben. (z.B. Stirling Wärmepumpen von fluid mechanics)

Danke soweit.

  •  smoe
3.5.2021  (#1)
Den Holzvergaser musst du ja auch ständig nachlegen. Wenn es mit wenig Arbeit warm werden soll, würde ich Holzpellets verbrennen. Wenn es ohne Arbeit sein soll, bleibt nur noch Gas.
Eine WPWP [Wärmepumpe] halte ich für dieses Haus für nicht geeignet.

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  •  Hochstrass
3.5.2021  (#2)
Hallo!
Gas würde ich nicht mehr machen - der Ausstieg aus fosilen Energieträgern ist fix. Holzvergaser ok, aber arbitsintensiv. Warum überlegts Du Dir nicht alternativ HAckschnitzel oder Pellets - Vorteil: Du mußt Dich nur um das Füllen des Tankes kümmern, NAchteil: Brennstoff etwas teuerer wie Schnittholz.

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
3.5.2021  (#3)
Hallo @Deinorius  
Pellets, in Kombination mit Solarthermie, ist eine gute Lösung. Passt, vermutlich, auch gut zu deiner derzeitigen Anlage. Kann die Aussage von @Hochstrass nur unterschreiben.
Wir haben eine Pelets-Anlage seit Jahren in Betrieb. Ist als Demo live im Netz: https://meg.eggerhaustechnik.eu/temp.php
Gruss HDE

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  •  Deinorius
4.5.2021  (#4)
Danke erstmal für die Antworten.
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass wir unser eigenes Holz schlagen. Die Beschaffung ist also deutlich günstiger.
Wir hätten sogar mit Ausnahme den Häckslers alle nötigen Transportmöglichkeiten, um Hackschnitzel zu produzieren und ich wollte ursprünglich Richtung Hackschnitzel gehen, aber mir wurde dann davon abgeraten, weil das besser für größere Betriebe ist.
Pellets fallen weg, da wir Holz nicht zukaufen. Aber wäre Hackschnitzel dennoch eine Option? Die Lagerung wäre zwar möglich, nicht problemlos, aber lösbar. Diese in den Keller zu bringen, ist dafür schon eher ein Problem.

Ich weiß, dass Holzvergaser ständig nachgefüllt werden müssen. Von welchem Rahmen reden wir da überhaupt? Einmal am Tag nachfüllen reicht wohl nicht, aber zweimal?

Es ist mir durchaus klar, dass eine WPWP [Wärmepumpe] für dieses Haus nicht optimal ist, aber deswegen möchte ich es vom Konzept her auch eingrenzen, um den Stromverbrauch zu minimieren. Solange die Kosten niedriger sind als bei Gas rentiert sich das auch noch.

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Hallo Deinorius,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Sinnvolles Heizungskonzept?

  •  eggerhau
  •   Gold-Award
4.5.2021  (#5)

zitat..
Deinorius schrieb: Aber wäre Hackschnitzel dennoch eine Option? Die Lagerung wäre zwar möglich, nicht problemlos, aber lösbar. Diese in den Keller zu bringen, ist dafür schon eher ein Problem.

Natürlich ist Hackschnitzel, vor allem wenn Du die selber mit eigenem Holz und in Eigenarbeit machen kannst, eine gute Option.
Hackschnitzelheizungen sind, gegenüber Pellets, einfach wartungsintensiver und brauchen mehr Lagerplatz. Der Rest ist gleich.
Gruss und gutes Gelingen
HDE

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  •  sandboden
4.5.2021  (#6)
Also wenn du Transport und vor allem Lagermöglichkeiten hast dann mach auf jedenfall Hackschnitzel. Sind zwar 1x größere Umbaunotwendigkeiten aber komfortabeler gehts nicht bei eignem Holz.
Wenn es doch richtung Holzvergaser gehen soll, dann würde ich einen Holz/Pellets Kombikessel nehmen.  Dann kann man zumindest einen kleinen Pelletstank dazu stellen und die Eltern können auch einmal eine Woche auf Urlaub fahren ohne das das Haus einfriert ;)   bzw. irgendwann ganz auf Pellets switchen.

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  •  Deinorius
9.5.2021  (#7)
Morgen werden wir (also primär ich) uns mit unserem Installateur unterhalten. Dann entscheidet sich zwischen Holzversager und Hackschnitzel. Möglich wäre eine Kombi-Heizung mit Holz und Pellets. Wurde mir auch empfohlen.

Was ich weiterhin gerne machen lassen würde, ist eine offene Möglichkeit, irgendwann später eine zusätzliche Heizungsmöglichkeit zu installieren. Vielleicht eine Wärmepumpe? Vielleicht was anderes, eine andere Form von Wärmepumpe (viel anderes wird auch nicht kommen). Derzeit spricht für dieses Haus weniger für eine Wärmepumpe, das stimmt. Aber vielleicht in Zukunft.

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  •  ds50
  •   Silber-Award
10.5.2021  (#8)
Mein Vater hatte 2005 einen Holzvergaser / Pellets Kombinationsofen von S & T (gibt's nicht mehr) gekauft. War prinzipiell auch zufrieden, allerdings war doch immer wieder was zu reparieren. Schön langsam aber wird er wirklich kaputt. Außerdem ist mein Vater nicht mehr der Jüngste, und alleine die Aschenlade, welche bei dem Ofen ganz unten und alle paar Tage zu entleeren und putzen ist macht meinem Vater zusätzlich Beschwerden.

Gänzlich wartungsfrei wäre halt eine WPWP [Wärmepumpe]. Wir hatten auch schon an eine Nachfolge WPWP [Wärmepumpe] mit RGK RGK [Ringgrabenkollektor] gedacht, aber ich glaube das Aufgraben des Gartens tun sich meine Eltern nicht mehr an. Falls das aber bei euch eine Option ist würde ich die schon näher ins Auge fassen. Ein Freund von mir hat seine Ölheizung in seinem unsanierten Altbau rausgerissen und die Erdwärmepumpe hat kein Problem damit das Haus zu heizen.

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  •  Deinorius
12.5.2021  (#9)
Erwärme ist praktisch keine Option. Meine Eltern leben direkt neben einem Bach und der Garten ist nicht groß genug, um flächentechnisch alles zu verlegen. Tiefenbohrung ist halt nochmal teurer.
Aber interessant, dass es gut heizt. Wie war das Verhältnis zwischen Erd- und Wohnfläche? Hochtemperatur-WPWP [Wärmepumpe] mit normalen Heizkörpern?

Die derzeitige Lösung, die wir mit unserem Installateur angehen ist der reine Holzvergaser. Kombi mit Pellets haben wir jetzt gelassen, alleine wegen der Reparierbarkeit. Holz ist genug da und wird weniger nötig sein. Alleine dieses Jahr ist einiges vom Holz übrig, trotz relativ kaltem Winter! Liegt auch an der Pandemie, weil deswegen weniger Besuch da war, aber das sollte mit dem Holzvergaser noch besser werden.

Das Einzige, was wir uns offen halten, ist eine weitere Heizmöglichkeit. Hoffentlich eine WPWP [Wärmepumpe] in der relativ näheren Zukunft. Dafür wird ein Systemverteiler gleich miteingebaut. Vielleicht kann man mit besseren Heizkörpern, die mit niedrigeren Vorlauftemperaturen (Richtung 50°C) auskommen, da noch etwas rausholen.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
12.5.2021  (#10)
das...

zitat..
smoe schrieb: Eine WPWP [Wärmepumpe] halte ich für dieses Haus für nicht geeignet...

finde ich angesichts dieser fakten...

zitat..
Deinorius schrieb: Außengedämmt wurde schon vor vielen Jahren. 2018/19 kamen neue Fenster (überall) und eine Innenisolierung von Wohn- und Schlafzimmer im alten Hausteil hinzu.

nicht unbedingt richtig.

ich habe dutzende altbauten mit heizkörpern im monitoring. es ist immer individuell zu sehen.
schwierig wird es bei unsaniert und unterdimensionierten heizkörpern. bei saniert mit fetten gußrippenteilen kann es richtig effizient funktionieren.

vom gründerzeit gemeindeamt im waldviertel...

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bis zum jahrhunderte alten schloß...

2021/2021051291488.png
können altbauten sehr erfolgreich auf wärmepumpe umgestellt werden.

wir haben hier im forum einige sanierungen mit heizkörpern die mit JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl]-en von 5 laufen...

die systemtemperaturen kommen meist durch den 24/7-betrieb der wp deutlich runter...


2021/20210512937289.jpg


2021/20210512530154.jpg


2021/20210512431797.jpg
jeweils die kälteste winterwoche.
die nadeln sind jeweils die warmwassertakte...

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  •  Deinorius
12.5.2021  (#11)
Das sind interessante Daten. Auch allgemein freut es mich zu lesen, dass auch Altbauten mit Gußrippen eine WPWP [Wärmepumpe] nutzen können. Hättest du vielleicht auch Stromverbrauchsangaben mit der jeweiligen Wohnfläche?

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