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Terrassenabdichtung - wie lösen?

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  •  Christi4n
3.10. - 5.10.2020
12 Antworten | 5 Autoren 12
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Hallo zusammen,

unsere Terassenabdichtung macht uns gerade etwas Kopfzerbrechen. Wie würdet ihr das lösen? 

Ausgangssituation:
Neubau in Hanglage (nach Süden abfallend), unterer Teil betoniert/gemauert, oberer Teil Massivholz (KLH) auf einem Betonsockel mit Holzfassade.
Die Terrasse wird in einem Zug mit der Decke mitbetoniert. Unter der Terrasse ist vorne nichts, im rechten Bereich (im Bild hinter der Stiege) ist unterbei ein Lager (außerhalb thermischer Hülle), Isokörbe werden in diesem Wandbereich verwendet. Im vorderen Bereich ist die Terrasse überdacht, seitlich nur zum Teil.
Die ersichtliche betonierte Fläche im unteren Stock wird es in der Form nicht geben. 


2020/20201003696108.png

Nach Rücksprache mit unserem Dachdecker kam dann aber die große Überraschung: knappe 8500€ für die Abdichtung dieser ca. 60m² (Dampfsperre, Gefälleisolierung, Flachdachfolie, Hochzug, Gummi Schutzgranulat). Traufenverblechung bzw. Regenrinne rundherum fehlt hier noch, alles zusammen nochmal ca. 5000€. Wenn ich daran denke was für den restliche Aufbau + Geländer noch kommen wird, puh..

Jetzt die Frage, gibt es hier in Anbetracht der Gegebenheiten günstigere/einfachere Möglichkeiten ohne große Risiken bzgl. Feuchtigkeit zu haben? Oder ist das Stand der Technik das so extrem abzudichten?

Wir hatten ursprünglich gedacht ein Gefälle zu betonieren + ordentlich Flämmen mit Hochzug oder ähnliches wäre ausreichend da direkt unterbei nichts ist, aber sind hier ev. auch viel zu blauäuig an die Sache herangegangen.

Wäre um Einschätzungen dazu recht froh.

Schöne Grüße
Christian 

  •  BK1982
  •   Gold-Award
4.10.2020  (#1)
Wir haben eine ähnliche Terrasse und diese im Gefälle betoniert. Den Hochzug zum Haus hin haben wir flüssig abgedichtet (Gewebeband und Flüssigabdichtung), der Rest der Terrasse wurde geflämmt. Beim Hausanschluss kam dann vom Spengler noch eine Verblechung drüber. Vorne an der Terrasse gibts eine Regenrinne die in ein Fallrohr mündet.

Klar hätte man das auch wie bei einem Flachdach mit Folie etc. machen können. Uns war die Flämmung aber sympathischer.

Eins ist mir noch aufgefallen.... du schreibst:

zitat..
Christi4n schrieb: Die Terrasse wird in einem Zug mit der Decke mitbetoniert.

Aber schon mit thermischer Trennung, oder?

LG

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  •  berhan
  •   Gold-Award
4.10.2020  (#2)
Die Gefälleisolierung ist relativ teuer, mit Gefällebeton wird es ein bisschen günstiger. 2 * Flämmen kommt auf ca. 30-40 € p. m², Hochzug in etwa auch p. lfm. Attika wird vermutlich auch noch dazu kommen, oder baust du so wie auf dem Bild mit Nurglas? 

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  •  BAULEItEr
4.10.2020  (#3)
Na ja grundsätzlich sehe ich hier zwei Möglichkeiten.

1. Die ganze Terasse als Flachdach ausführen.
dann kommst um eine Gefälledämmung, Attika und Abdichtung egal ob mit Folie oder Bitumen nicht herum.
Das ist die teuerste Variante und natürlich aus sehr Fehleranfälligkeit.
Aber die optisch Anschpruchvollste.
Gehe mal davon aus, dass das dein Spengler so gerechnet hat.
Entwässerung würde dann zum Haus hin erfolgen, wo zwei Fallrohre an der Außenwand positioniert werden könnten.

2. Entwässerung in eine Dachrinne 
Dann bräuchtest nur in eine Gefällerichtung betonieren,
ersparst dir Gefälledämmung, Abdichtung über der Gefälledämmung und Atttika.
Geänder müsstest dann halt auf der Unterseite der Decke  montieren.
Wo die Fallrohre der Dachrinne dann runtergehen und wie das optisch ausschaut ist halt die große Frage.
Würde mir vom  BM, Spengler und Schlosser beide Varianten anbieten lassen und vergleichen.
 

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  •  Christi4n
4.10.2020  (#4)

zitat..
BK1982 schrieb: Wir haben eine ähnliche Terrasse und diese im Gefälle betoniert. Den Hochzug zum Haus hin haben wir flüssig abgedichtet (Gewebeband und Flüssigabdichtung), der Rest der Terrasse wurde geflämmt. Beim Hausanschluss kam dann vom Spengler noch eine Verblechung drüber. Vorne an der Terrasse gibts eine Regenrinne die in ein Fallrohr mündet.

Klar hätte man das auch wie bei einem Flachdach mit Folie etc. machen können. Uns war die Flämmung aber sympathischer.

Eins ist mir noch aufgefallen.... du schreibst:
__________________
Im Beitrag zitiert von Christi4n: Die Terrasse wird in einem Zug mit der Decke mitbetoniert.

Aber schon mit thermischer Trennung, oder?

LG

Das klingt eher nach meinem Verständnis, bei uns würde ja lt. Spengler geflämmt + Flachdachfolie werden.

Aber ja, Isokörbe werden verwendet zwecks thermischer Trennung.

zitat..
berhan schrieb: Die Gefälleisolierung ist relativ teuer, mit Gefällebeton wird es ein bisschen günstiger. 2 * Flämmen kommt auf ca. 30-40 € p. m², Hochzug in etwa auch p. lfm. Attika wird vermutlich auch noch dazu kommen, oder baust du so wie auf dem Bild mit Nurglas?

Nein, Attika kommt nicht dazu. Wasser soll eigentlich vom Haus weg und dann in Dachrinne laufen. Die Ansicht ist demnach so nicht ganz richtig.

zitat..
BAULEItEr schrieb: Na ja grundsätzlich sehe ich hier zwei Möglichkeiten.

1. Die ganze Terasse als Flachdach ausführen.
dann kommst um eine Gefälledämmung, Attika und Abdichtung egal ob mit Folie oder Bitumen nicht herum.
Das ist die teuerste Variante und natürlich aus sehr Fehleranfälligkeit.
Aber die optisch Anschpruchvollste.
Gehe mal davon aus, dass das dein Spengler so gerechnet hat.
Entwässerung würde dann zum Haus hin erfolgen, wo zwei Fallrohre an der Außenwand positioniert werden könnten.

2. Entwässerung in eine Dachrinne 
Dann bräuchtest nur in eine Gefällerichtung betonieren,
ersparst dir Gefälledämmung, Abdichtung über der Gefälledämmung und Atttika.
Geänder müsstest dann halt auf der Unterseite der Decke  montieren.
Wo die Fallrohre der Dachrinne dann runtergehen und wie das optisch ausschaut ist halt die große Frage.
Würde mir vom  BM, Spengler und Schlosser beide Varianten anbieten lassen und vergleichen.

Genau, also Variante 1 wurde vom Spengler angeboten, wobei es ohne Attika geplant ist und mit Gefälledämmung nach außen (will ich auch nicht anders) + Entwässerung via Regenrinne stirnseitig.

Also wäre Variante 2 eigentlich eher das was ich meine. Was würdest du in dem Fall als Abdichtung empfehlen? Du schreibst "ersparst die Abdichtung", das klingt mir dann wieder ganz zu einfach.


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  •  BAULEItEr
4.10.2020  (#5)
Bei Varinte zwei brauchst nur einmal die Decke abflammen und vorne ein Winkelblech miteinflämmen damit das Wasser den weg in die Dachrinne findet.
Für deinen Fußbodenaufbau brauchst wennst nicht was mit Stelzlager machst noch eine Kieleiste damit dir der Drainagebeton oder Splitt nicht wegrutscht.
Hochzug an den Wänden ist auch keine Hexerei.

Kann dir morgen mal raussuchen was wir für sowas an unseren Spengler zahlen.
Aber da sind wir weit von 8500€ entfernt.

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  •  BK1982
  •   Gold-Award
4.10.2020  (#6)

zitat..
Christi4n schrieb: lt. Spengler geflämmt + Flachdachfolie

?
Unser Spengler hätte uns die Abdichtung auch gemacht (im Endeffekt war's dann ja die Baufirma mittels Flämmung), und zwar mit Folie. Hätten dann aber alles glattspachteln müssen, das wäre viel zu viel Aufwand gewesen. Der Spengler meinte dann selber, dass flämmen einfacher wäre. 

zitat..
BAULEItEr schrieb: Bei Varinte zwei brauchst nur einmal die Decke abflammen und vorne ein Winkelblech miteinflämmen damit das Wasser den weg in die Dachrinne findet.

So wurde es bei uns gemacht inkl. Kiesleiste für den Drainagemörtel. 
Belag ist bei uns 2 cm Feinsteinzeugplatten in Drainagemörtel. Geländersteher sind stirnseitig auf der Betonplatte montiert. Die Stirnseite ist dann auch verblecht worden. LG




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  •  BAULEItEr
4.10.2020  (#7)

zitat..
BK1982 schrieb: Geländersteher sind stirnseitig auf der Betonplatte montiert.

Ob das in diesem Fall funktioniert muss überprüft werden, glaube aber eher nicht.
Annahme Terrasse kragt 2.20m aus (geschätzt) und du 2% Gefälle betonierst.
Hinten hast 20cm vorne (Stirnseite)nunmehr 15,5cm.
Da kriegst dann keine Dachrinne + Geländerbefestigung unter.
Daher wird man das Geländer an der Untersichst montieren müssen.

 

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  •  BK1982
  •   Gold-Award
4.10.2020  (#8)
Hier ein paar Bilder:

Flüssigabdichtung

2020/20201004225480.jpg

Flämmung, Kiesleiste, Verblechung zur Wand

2020/20201004544481.jpg

Geländersteher und Rinne

2020/20201004184838.jpg

Verblechung stirnseitig, Geländersteher und Rinne

2020/20201004882452.jpg

LG

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  •  Christi4n
5.10.2020  (#9)
Danke sehr, das entspricht ziemlich genau meinen Vorstellungen. Sieht auch super aus.
Werde das die nächsten Tage mit unserem Spengler noch einmal durchsprechen.
Weißt du zufällig noch, auf was dir der ganze Spaß in etwa gekommen ist?

Je nach Ausführungsvariante werden wir auch das mit der Geländerfixierung berücksichtigen, guter Hinweis.

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  •  precision
5.10.2020  (#10)

zitat..
BK1982 schrieb: Hier ein paar Bilder:

Flüssigabdichtung

Flämmung, Kiesleiste, Verblechung zur Wand

Geländersteher und Rinne

Verblechung stirnseitig, Geländersteher und Rinne

LG

Schaut zwar am ersten Blick sauber gelöst aus, aber die Spengler/Schwarzdeckerarbeiten sind abenteuerlich.

-) kein Hochzug im Wandanschlussbereich (leider spritzt Wasser gerne hoch wenn es irgendwo auftrifft). Auch kein Rigol.
-) Hat der Schwarzdecker das Bitumen an die Flüssigabdichtung angeschlossen und gibt es dafür eine Zulassung vom Hersteller? 
-) warum wurde zuerst VWDS ausgeführt dann erst die Abdichtung? Das bekommt man (wenn man es ordentlich macht) den Anschlussbereich nie dicht. Und wenn Wasser hinter die Fassade läuft, dann ist ein ordentlicher Schaden vorprogrammiert.
-) den vorderen Anschluss verstehe ich gar nicht. Da würde mich die Entwässerungsebene interessieren wo die genau liegt. Sind das Platten im Kiesbett, oder Aussenfliesen? Entwässert der Spengler dann über eine Silikonfuge?

Die Geländersteher schauen toll aus.


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  •  BK1982
  •   Gold-Award
5.10.2020  (#11)
Verblechung zur Wand ist vorhanden, sieht so aus, falls du das meinst:


2020/20201005288250.jpg

Auf ein Rigol wurde bewusst verzichtet, weil bei den Terrassentüren Fensterbänke mit 2 Dichtebenen eingebaut sind, welche mit den Terrassenplatten "überbaut" wurden. 

Das Bitumen wurde an die Flüssigabdichtung angeschlossen. Das mit der Zulassung weiß ich nicht.

Die gesamte aufgeständerte Terrasse wurde nachträglich gemacht - ans Haus quasi nur "drangestellt". Zuerst war eine Metallkonstruktion angedacht, dann ist es doch Beton geworden. Daher war die Fassade vorher schon da. Es ist kein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] sondern 50er Ziegel mit Putz. 

Das Wasser rinnt erstens mal über die Feinsteinzeugplatten durch das Gefälle ab und in die Dachrinne. Alles was durch die (geschlossenen) Fugen durchgeht rinnt durch den Drainagemörtel und die vordere Kiesleiste über das Winkelblech in die Dachrinne. Auf der einen kurzen Seite am Bild ist keine Rinne, daher wurde hier nur verblecht und das Wasser wird nach vorne in Richtung Rinne geleitet.

Von vorne sieht das so aus:

2020/20201005371171.jpg
LG

1
  •  precision
5.10.2020  (#12)

zitat..
BK1982 schrieb:

Auf ein Rigol wurde bewusst verzichtet, weil bei den Terrassentüren Fensterbänke mit 2 Dichtebenen eingebaut sind, welche mit den Terrassenplatten "überbaut" wurden. 

Das Bitumen wurde an die Flüssigabdichtung angeschlossen. Das mit der Zulassung weiß ich nicht.

Die gesamte aufgeständerte Terrasse wurde nachträglich gemacht - ans Haus quasi nur "drangestellt". Zuerst war eine Metallkonstruktion angedacht, dann ist es doch Beton geworden. Daher war die Fassade vorher schon da. Es ist kein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] sondern 50er Ziegel mit Putz. 

Ok, DAS ist natürlich etwas anderes. 
Wenn das nur drangestellt ist, dann macht der Bauablauf (zuerst Fassade, dann flämmen) natürlich gleich Sinn.
Für mich ist es zwar trotzdem technisch nicht astrein gelöst, aber zumindest sollten grobe Bauschäden am Haus ausbleiben.

Die kleine Verblechung zur Wand habe ich gesehen, aber die ist sehr zierlich und bringt gegen Verschmutzung durch Spritzwasser nur wenig.
In unseren Breiten ist als Schutz gegen Spritzwasser ein Hochzug (idealerweise aus Blech) von 30cm bewährt.
Daraus ergibt sich natürlich ein Eiertanz:
Will man den Anschluss elegant ohne Blechhochzug ausführen und nimmt dafür in Kauf, dass innerhalb eines Jahres die Fassade versifft mit Schmutz und Algen.
Oder führe ich einen Sockel aus, der zwar optisch nicht schön ist, aber die Optik sich nicht im Lauf der Zeit verschlechtert?

So wie hier beispielsweise (ich meine die Verschmutzung durch Schlagregen):
https://wdvs-profi.blogspot.com/2017/12/ausfuhrung-eines-gedammten.html

Hier ist es auch sauber durch ein Rigol gelöst:
https://www.aco-hochbau.de/produkte/haus-hof-und-garten/fassadenentwaesserung/zusatzinformationen-fassadenrinnen/aco-profiline-sockelrinne
Dadurch wird der Schlagregen beim auftreffen nicht mehr so konzentriert nach oben geworfen, sondern diffus und das hilft schon sehr.


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