« Heizung, Lüftung, Klima  |

Tiefenbohrung und Solarthermie / Regeneration Erdreich

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  Palladio
5.3. - 9.3.2024
16 Antworten | 10 Autoren 16
16
Guten Tag!
Wir planen die Ölheizung durch eine Sole Wärmepumpe mit Tiefenbohrungen zu ersetzen.
Da eine große Solarthermieanlage besteht, wäre es ideal, die überflüssige Wärme im Sommer ins Erdreich zu leiten.
Gibt es dazu inzwischen Erfahrungswerte / Studien, was das bringt?
Es gibt inzwischen einige Projekte diesbezüglich (z.B. Anergienetz Geblergasse Wien) und besonders in der Schweiz ist die Regeneration des Erdreichs immer mehr ein Thema.
Ich konnte bisher aber leider keine konkreten Werte dazu finden.

  •  Deep
6.3.2024  (#1)
Was heißt groß?

Denke, aber das der Effekt vermutlich vernachlässigbar ist. Die Wärmeströme im Erdreich wirst du mit den paar tausend kWh nicht beeinflussen.

1
  •  Palladio
7.3.2024  (#2)
@Deep
Solaranlage mit 24 Kollektoren für die Heizung und 8 Stk. für Warmwasser. 
Leider gibt es für den Effekt nicht wirklich Aussagekräftiges zu finden. 
Aber die Vorstellung, die Hitze vom Sommer in ein unterirdisches "Erdreich-Depot" zu schicken und davon im Winter zu profitieren, mag vielleicht naiv sein, wäre jedoch eine schlüssige Lösung 😎 Der Ringgrabenkollektor funktioniert oberflächennah ja auch so, nur ohne aktive Wärme Einleitung.

Hier im Forum konnte ich leider auch nichts im Detail finden (oder ich habe zu wenig gesucht...) 


1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
7.3.2024  (#3)

zitat..
Palladio schrieb: Der Ringgrabenkollektor funktioniert oberflächennah ja auch so

Die Aussage verstehe ich nicht.

Der große Unterschied zwischen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] und TB im Hinblick auf Wärme sind die dahinterliegenden "Kraftwerke". Die TB erntet vorwiegend die Wärme aus dem Erdkern, der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] nur die eingelagerte und phasenverschobene Sonnenenergie.

In Bezug auf das Aufwärmen des Erdreichs, um die Wärme für den Winter zu speichern, lass mich einen überzeichneten Vergleich anstellen, damit du die Dimensionen der Energie siehst.

Du entnimmst aus einem See ein paar Kübel Wasser für deinen Trinkwasserbedarf. Damit du im nächsten Jahr auch wieder Trinkwasser hast, sammelst du in diesen Kübeln das Regenwasser auf und leerst es zurück in den See. Nett gemeint, aber es wird überhaupt keine Rolle spielen.


1


  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
7.3.2024  (#4)
Hier liest es sich so, als würde das was bringen:

  • Wenn ein Haus mit einer Erdwärmesonde geheizt wird, entzieht die Sonde dem Erdboden Wärme. Das Problem ist, dass diese Wärme nur sehr langsam nachfliesst. Der Einfluss der Sonne ist vernachlässigbar in Tiefen unter 20 m, und der geothermische Wärmestrom aus der Tiefe ist verhältnismässig klein. Der grösste Teil der Wärme fliesst von der Seite her nach.

Quelle (mit Bildern!):
http://www.erdsondenoptimierung.ch/index.php?id=269187

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
7.3.2024  (#5)
Deshalb ist ja die korrekte Auslegung so wichtig. Natürlich wenn jetzt alle paar Meter und zu wenig tief gebohrt wird, kann es schon zu Beeinflussungen kommen. Genau deshalb wird eben nicht mehr 50-60 Watt pro Meter angenommen und in die Vereisung gefahren. 

Ansonsten sind in dem Artikel viel "könnte, müsste, sollte" enthalten, ohne konkrete Daten zu liefern. Ich beobachte die Bohrungen von Freunden seit ein paar Jahren und habe bis jetzt weder eine Abkühlung noch eine externe Erwärmung bemerken können.

Wenn mir jemand konkrete Daten liefert, die zeigen, dass die eingebrachte sommerliche Wärme durch Kühlen einen signifikanten Anstieg der Soletemperatur bewirkt, bin ich sehr dankbar und gespannt.

1
  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
7.3.2024  (#6)

zitat..
rabaum schrieb: Deshalb ist ja die korrekte Auslegung so wichtig.

Ja, stimme zu.

Ich denke wenn die Auslegung knapp ist, dann ist es wichtig, dass die Bohrung einen Teil des Jahres (=Sommer) nicht so stark belastet wird, damit sich das umliegende Erdreich "erholen" kann.
Wenn es so ist, dass die "Erholung" nicht ausreicht, dass das Erdreich zurück auf Null kommt, dann wird die Quelle von Jahr zu Jahr schlechter und die Arbeitszahl sinkt.
In so einem Fall KÖNNTE es helfen im Sommer nicht benötigte Wärme aus der thermischen Solar in die Bohrung zu schicken um die Erholung zu beschleunigen.

Aber das kostet auch Investition und Pumpenleistung, also schwer zu sagen ob es sich rechnet.

Bei einer großzügig ausgelegten Bohrung wird es eher nichts bringen. Ich glaub nicht dass man da unten Wärme speichern kann, ab dem Zeitpunkt ab dem sich die Bohrung "erholt" hat.


1
  •  Palladio
7.3.2024  (#7)

zitat..
rabaum schrieb:

....  Die Aussage verstehe ich nicht.

..... der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] nur die eingelagerte und phasenverschobene Sonnenenergie.

....... Nett gemeint, aber es wird überhaupt keine Rolle spielen.

Danke für die Antwort!

Genau um die phasenverschobene Sonnenenergie geht es. Der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] nimmt diese von alleine auf, in die TB müsste ich aktiv die Solarenergie "runterpumpen" zusätzlich zur vorhandenen Erdkern Wärme. Und dabei ist die Frage, was bringt das?

Hier im Forum habe ich leider noch nichts dazu gefunden außer der Vorstellung, dass in Erdreich eingebrachte Wärme einfach verpufft. 

Gibt es z.B. Messungen zur sommerlichen Gebäude Kühlung über eine WPWP [Wärmepumpe] (reversible WPWP [Wärmepumpe]) oder ohne WPWP [Wärmepumpe] mit passiver Kühlung? Da wird ja die sommerliche Gebäude Wärme ins Erdreich geleitet.


 
 


1
  •  berhan
  •   Gold-Award
7.3.2024  (#8)
Vielleicht @Pedaaa fragen, PC macht ja nix anderes nur halt mit weniger Energie.  

1
  •  Palladio
7.3.2024  (#9)

zitat..
rabaum schrieb:

.....Ansonsten sind in dem Artikel viel "könnte, müsste, sollte" enthalten, ohne konkrete Daten zu liefern.

Wenn mir jemand konkrete Daten liefert, die zeigen, dass die eingebrachte sommerliche Wärme durch Kühlen einen signifikanten Anstieg der Soletemperatur bewirkt, bin ich sehr dankbar und gespannt.

Genau dazu hätte ich gerne konkrete Erfahrungeswerte!
und es geht nicht um große Sonden Felder sondern um eine oder mehrere 
Einzelsonden. 


1
  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
8.3.2024  (#10)

zitat..
Palladio schrieb: nd dabei ist die Frage, was bringt das?

nix.
ist ca. so, wie wenn du ins Meer pinkelst und es damit erwärmen willst. 😉

Ich hab eine 100m TB und leite aktiv sehr viel Wärme im Sommer ins Erdreich.
Fast dauerhaft im Sommer durch passive Kühlung mit ca. 1,0-2,0kW.
Und zeitweise ca. 1,5kW für einige Stunden am Tag oben drauf für die aktive KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Entfeuchtung.

Die Sole-Temp. schlägt zwar während der Belastung entsprechend nach oben aus.
Sobald die Belastung weg ist, ist die Sole-Temp. aber sehr schnell wieder zurück auf unbelasteter
Grund-Temperatur.
Sobald die Heizsession beginnt, ist jede Beeinflussung lange, lange, lange schon vergessen und vorbei.
Also zusammengefasst: nutze deine Solar-Wärme lieber für etwas sinnvolles 😉

Und ja... im Gegenteil eigentlich. Ich freue mich eigentlich, wenn die Sole im Sommer kälter bleibt, damit die Kühlleistung besser ist.


1
  •  ds50
  •   Gold-Award
8.3.2024  (#11)
Spannend wird eher werden, wie du die Heizungsunterstützung der Solarthermie (low flow) mit der WPWP [Wärmepumpe] (high flow) hydraulisch verheiraten willst. Denn der Klassiker mit "WPWP [Wärmepumpe] parallel zum Puffer, hamma immer schon so gemacht" ist halt leider alles andere als effizient für deine künftige WPWP [Wärmepumpe].

1
  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
8.3.2024  (#12)
Hi
Ich frag mich die ganze Zeit scho, falls das realisiert werden sollte, welche röhrln du da nimmst, Solarthermie ich ja hochtemperatur, die Hitz halten die "normalen" TB Röhrln ja ned aus....
LG

1
  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
8.3.2024  (#13)
Hi

zitat..
ds50 schrieb: Spannend wird eher werden, wie du die Heizungsunterstützung der Solarthermie (low flow) mit der WPWP [Wärmepumpe] (high flow) hydraulisch verheiraten willst.

Na mit an Wärmetauscher...

Low Cost Lösung: a Kugelhahn, mit dem ma den Duchfluß der WPWP [Wärmepumpe] an den der ST angleicht....
Also echt, das hamma schon vor 100 Jahren so gmacht 🤣🤣🤣

LG


1
  •  opa12
9.3.2024  (#14)

zitat..
Palladio schrieb:

@Deep
Solaranlage mit 24 Kollektoren für die Heizung und 8 Stk. für Warmwasser. 

Welche Fläche wird denn da beheizt und wieviel Warmwasser erwärmt?
Mein Bruder hat "nur" 4 Kollektoren für Warmwasser am Dach und die sind bis auf wenige Wochen im Winter für 500L Warmwasser mehr als genug.


1
  •  Akie
9.3.2024  (#15)

zitat..
Palladio schrieb: Wir planen die Ölheizung durch eine Sole Wärmepumpe mit Tiefenbohrungen zu ersetzen.
Da eine große Solarthermieanlage besteht, wäre es ideal, die überflüssige Wärme im Sommer ins Erdreich zu leiten.
Gibt es dazu inzwischen Erfahrungswerte / Studien, was das bringt?

Moin,
mein erster Versuch hier. Bitte um Nachsicht falls es nicht so richtig klappt.

Diese Frage hatte ich mir vor 3 Jahren gestellt und bin beim Institut für Solarenergieforschung ifsh.de fündig geworden. Leider kann ich die Seiten, die ich damals gelesen hatte nicht mehr finden.

 Ergebnis der Untersuchung war:
 Bei unterdimensionierten Einzelerdsonden verbessert sich die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] um bis zu 0,5. Bei gut        dimensionierten Erdsonden um 0,1 -0,2. 

Deshalb habe ich meine Solarthermieanlage (35 Jahre alt) demontiert, durch PV ersetzt und nicht an anderer Stelle wieder aufgebaut. 

LG




1
  •  Palladio
9.3.2024  (#16)

zitat..
Akie schrieb: .
.....Ergebnis der Untersuchung war:
 Bei unterdimensionierten Einzelerdsonden verbessert sich die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] um bis zu 0,5. Bei gut dimensionierten Erdsonden um 0,1 -0,2. 

Deshalb habe ich meine Solarthermieanlage (35 Jahre alt) demontiert, durch PV ersetzt und nicht an anderer Stelle wieder aufgebaut. 

LG

Ok danke! Das ist ja nicht berauschend.... LG 


1


Beitrag schreiben oder Werbung ausblenden?
Einloggen

 Kostenlos registrieren [Mehr Infos]

Nächstes Thema: Nibe S1156-08 COP-Diagramme