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Untersparrendämmung mit Styropor?

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  •  johngo
26.1. - 30.1.2009
11 Antworten 11
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Hallo,

ich möchte in einem Altbau für einen Wohnraum eine Untersparrendämmung (und evtl. Zwischensparrendämmung) mit Styropor machen, von Alpor oder Enerpor.

Zu dem Argument, dass ja Styropor lange nicht so diffusionsoffen ist wie etwa natürliche Dämmmaterialien, schreiben die Styroporhersteller, dass eine Dämmung ja ohnehin nur so diffusionsoffen sein kann wie die eingebaute Dampfbremse.

Also was hab ich von der Diffusionsoffenheit der Mineralwolle oder einer Holzweichfaserplatte, wenn dann eine Dampfbremse drauf muss.
Das leuchtet mir irgendwie ein.
Mich würde jetzt interessieren, was Ihr dazu meint und zu Styropor überhaupt?

Lg
Johngo

  •  ENB
26.1.2009  (#1)
bin ich Anderer Meinung! -
Das die Dämmung nur so Diffusionsoffen wie die Dampfbremse sein muss ist ja nicht das Einzige Kriterium! Es hängt vielmehr davon ab,wie viel Feuchtigkeit kann die Dämmung aufnehmen,wenn ein unkontrollierter Feuchteeintrag zustande kommt.Kommt mehr Feuchtigkeit in die Konstruktion,als austrocknen kann,muss diese vom Dämmstoff,oder wenn der Dämmstoff das nicht kann,von der Holzkonstruktion augenommen werden.

Da dieses Styroporzeug die eingeschlossene Feuchtigkeit nur schlecht oder gar nicht durch Sorption oder Kapillarwirkung transportieren kann,funktionieren diese Aufbauten nach meiner Meinung leider nur in der Berechnung.
Aus meiner langjährigen Erfahrung im Holzbau kann ich nur betonen,überall wo Holz und Styropor zusammen in einer Konstruktion eingeschlossen waren,war die Holzkonstruktion nicht mehr in Ordnung.Die Styrolose,die hinter die Sparrenüberdämmung geleert wird,läßt sich nicht verdichten und wird mit der Zeit nachsitzen.
Weiters gasen noch Lange Zeit Styrole aus dem Zeug aus.
Wer sich die Chemie in den Wohnraum holt,ist selber schuld,wenn nach Jahren Gesundheitsbeschwerden auftreten.

Meine Meinung zu Styro.zeug im Innenraum

Gruß ENB

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  •  Gast Karl
26.1.2009  (#2)
@ENB - Was verstehen Sie unter unkontrolliertem Feuchteeintrag?

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  •  ENB
27.1.2009  (#3)
@Gast Karl -
Unter unkontrolliertem Feuchteeintrag versteht man Feuchte,die nicht durch Diffusion(Glaser-Berechnung berücksichtigt ausschließlich Diffusion)sondern auch durch Konvektion (schlitze bei Anschlüssen usw..)oder auch über Flankendiffusion (Feuchteeintrag über Mauerflanken durch Kapillarwirkung)in die Konstruktion gelangt.Dieser unkontrollierte Feuchteeintrag kann um das bis zu 1000-Fache höher sein als bei reiner Diffusion.

Also,wieso eine aus Erdöl Chemisch hergestellte Dämmung (die Wohngesundheits-Technisch nicht unbedenklich ist)in den Innenraum einbauen,wenn es doch natürliche kostengünstigere und umweltfreundlichere Dämmstoffe gibt?
Gruß ENB

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  •  Gast Karl
27.1.2009  (#4)
@ENB: unkontrollierter Feuchteeintrag = Baumängel? - noch ne Frage: welche Dämmstoffe sind (bei gleicher Dämmwirkung) umweltfreundlicher und kostengünstiger?

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  •  ENB
28.1.2009  (#5)
Unkontrollierte Feuchteeinträge -
beteuten meißtens Baumängel! Es ist wichtig,daß man sich bei geschlossenen Konstruktionen Verdunstungspotenziale schafft.Dieses Verdunstungspotenzial schaft man,indem man eine Feuchteadaptive Dampfbremse einsetzt.Voraussetzung dafür ist aber ein mineralischer oder Zellulosedämmstoff.Diese Dämmstoffe können nähmlich Feuchtigkeit aufnehmen und wieder rasch abgeben.

Zellulosedämmung ist ökologisch,nachhaltig und Gesundheitlich unbedenklich(nature plus-Zeichen).Einen Dämmstoff nur an seiner Wärmeleitgruppe zu unterscheiden ist (wird) in Zukunft auch zu wenig sein.

Der OI3 Index beeinflußt auch jetzt schon in bestimmten Österreichischen Bundesländern die Wohnbauförderung.

@Gast Karl
Währe eine Styropordämmung im Innenraum,für dich OK? oder würdest du lieber eine natürliche Dämmung einbauen,bei geringen Unterschieden in der Dämmleistung

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  •  Gast Karl
28.1.2009  (#6)
@enb - Habe in der Vergangenheit schon öfter Styropor ohne Probleme für Innendämmung verwendet, bin aber natürlich immer für Besseres offen.
Styropor gibt es schon seit Jahrzehnten, und deine gesundheitlichen Bedenken (Styrol) kann ich nicht teilen. Polystyrol wird ja auch in Lebensmittelverpackungen verwendet (Joghurtbecher, Schaumtassen bei Obst o. Tiefkühlware usw.).

Bei Zellulosedämmung bin ich mir nicht sicher, wie das Ganze langfristig aussieht (dämmt es nach 20 Jahren noch genau so?). Außerdem wirkt sich ja die Fähigkeit Feuchtigkeit aufzunehmen, negativ auf die Dämmwirkung aus (ein nasser Pullover hält auch nicht warm).
Persönlich tendiere ich im Moment bei Innendämmung zu Resol (z.B. Kooltherm), da es im Vergleich zur Dicke die beste Dämmwirkung hat, und garantiert so lange hält, wie das Haus.

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  •  ENB
29.1.2009  (#7)
@Gast Karl -
Es gibt zb. in Deutschland Höchstwerte für VOCs (1000myg/m³ Raumluft). Bei einem sehr großen Anteil an Wohnhäusern wird dieser Wert überschritten.Das muss ja nicht heißen,daß jeder krank wird,aber es kann durchaus sein,daß ein sensiebler Mensch auf solch erhöte Werte negativ reagiert (Alergien usw..) Nicht umsonst wurden diese Höchstwerte festgelegt.Nachzulesen bei "Sentinel Haus"

Zellulose wurde schon im 19 Jahrhundert in Amerika verwendet.Natürlich sind die Herstellung und die Verarbeitung seit dieser Zeit Weiterentwickelt worden.
Weiters besitzen die meißten Zellulosehersteller das Nature plus-Umweltzeichen für ihr Produkt.
Der Angegebene Lambda-Wert bei Zellulose beinhaltet schon eine sehr große Sicherheit,dh.der Lambda Trocken-Wert liegt weit unter dem Angegebenen Wert.20 Jahre wird Die Zellulose schon schaffen,eher sind es 100 Jahre und danach kann man die Zellulose auf dem Komposthaufen kompostieren,jegliche Chemisch hergestellte Dämmung muß man sau teuer und umweltbelastend entsorgen.

Leider verlernen wir immer mehr das zusammenleben mit unserer Natur (Mutter Erde)Alles was vor unserer Haustür wächst ist nichts wert.Es muß alles Chemisch behandelt und verändert werden,weil die Industrie und die Medien behaupten,es sei nur das gut,das nicht natürlich ist.
Auf unsere Terassen kommt nur ein Hartholz aus dem Regenwald und keine heimische Lärche-(ist ja nicht modern).Umdenken muß hier jeder Einzeln von uns,die Industrie und der Handel wird das vorcieren,das der Kunde kauft.

Ich will damit nicht sagen,daß man kein Styropor mehr verwenden darf.Wenn ich den Primärenergieeinsatz bei Styropor 800KWh/m³ und nur 5KWh/m³ bei Zellulose vergleiche,dann habe ich doch einen sehr umweltfreundlichen leistungsfähigen und kostengünstigen Dämmstoff.Natürlich verdient dabei die Industrie wehniger,daher wird er auch von dieser stark bekämpft.

Gruß ENB



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  •  Gast Karl
30.1.2009  (#8)
@enb: bitte realistisch bleiben - In einer deutschen Studie wurden in dick in Styropor gepackten Passivhäusern Styrol VOC-Werte von durchschnittlich 11,6 myg/m3 gemessen, also ein hundertstel des oben erwähnten Höchstwerts. Nach 2 bis 3 Jahren sank die Konzentration unter die Nachweisgrenze. Wenn hohe VOC-Werte vorliegen, muß man also woanders suchen.
Auch der Primärenergieeinsatz für die Erzeugung von 1m3 Styropor schreckt mich nicht. Das ist weniger, als einmal volltanken eines Mittelklassewagens. Ich spare lieber woanders, und fahre z.B. im Jahr im Schnitt 4000km mit dem E-Fahrrad.

Gerade bei der Altbausanierung, um die es hier ja geht, wo oft bei Kellerdecken- Dachräumen- oder Außenwandisolierung nur relativ geringe Dämmstärken möglich sind, macht sich der Einsatz von hochdämmenden Stoffen mehrfach durch Einsparung an Öl o. Gas bezahlt.

PS: Wer bekämpft Zellulose? Wenn dieser Dämmstoff günstiger abgegeben würde, wäre er sicher häufiger in Verwendung. Der Rohstoff Altpapier ist ja praktisch gratis, und der Primärenergieaufwand von 5 kWh/m3 kostet ja auch fast nichts. Warum man sich dann am Preisniveau von Styropor orientiert, kann ich mir auch nur mit der Profitgier der Hersteller erklären...

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  •  ENB
30.1.2009  (#9)
@Gast Karl -
Zellulose wird aus sortenreinen Zeitungspapier hergestellt,und nicht aus Altpapier aus dem Altpapiecomtainer.Dies kostet natürlich auch um einiges mehr,da das sortenreine Zeitungspapier für drei Hersteller in Österr. von Öster.Zeitungen alleine nicht bereitgestellt werden kann.
Zellulose wird sich natürlich über dem Preisniveau von Styropor WLG0,04 halten,da es ja auch mehr kann.Längere Phasenverschiebung,besserer Schallschutz,besere Wärmespeicherkapazität,CO²neutral,sämtliche Umweltzeichen (zb.nature-plus)das Brandverhalten gegenüber von Styropor ist ja bei Zellulose um ein vielfaches besser.

Da es aber anfänglich um ein Untersparrendämmung aus Styropor ging,will ich sagen,daß ich gegen Styropor im Außenbereich nichts habe,aber im Innenbereich sehrwohl meine Bedenken habe.Hier möchte die Styro-Industrie einfach Markt machen.Nach einigen Jahren und nach den ersten Bauschäden wir das eine und andere Produkt sowieso wieder vom Markt verschwinden,genauso wie die Styropor-Aufdachdämmung bei der man den Dachziegel einhängen hatt können.

ps. Diese Studie wurde von der Styropor-Industrie in Auftrag gegeben.Das Styropor wahr bei dieser Studie auch Außen drauf und nicht Innen,sonst hätte die Studie auch anders ausgesehen.


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  •  Gast Karl
30.1.2009  (#10)
@enb: AhaJetzt ist plötzlich Zellulose "natürlich" teurer als Styro. Vorher hast du noch geschrieben, dass es kostengünstiger sei.
Auch wurde die Schadstoff-Studie nicht von der Styro-Industrie in Auftrag gegeben, sondern ist sogar auf der von dir angegebenen Sentinel-Haus Seite verlinkt ( http://www.raumlufthygiene.ch/download/LIWOTEV-Schlussbericht.pdf ). Leider schadest du mit unwahren Behauptungen der ganzen Sache.
Ich will weder jemanden vom Zellulosekauf abhalten, noch Styro aufschwatzen (wie schon erwähnt, empfehle ich Resol, obwohl es, ähnlich wie Zellulose, in A oft maßlos überteuert ist). Jeder möge sich anhand der Fakten selber ein Urteil bilden...

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  •  ENB
30.1.2009  (#11)
unwahr? -
Den Zellulosepreis habe ich mit EPS der WLG 0,04 verglichen und das kostet ja wirklich nicht viel.Bei einem Untersparrendämmung-System sieht das wieder ganz anders aus.
Zellulose ist im vergleich zu Steinwolle und Styro-Untersparrendämmsystemmen günstiger.
Jeder möge sich anhand der Fakten selber ein Urteil bilden..Styropor im Innenraum setzt Styrole frei,und die sind messbar!

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