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Wenn man in 20 Jahren fertig sein will/wird dann würde ich 10j fix machen, vielleicht 15j wenn man ein hohes Sicherheitsbedürfnis hat bzw eher eng kalkuliert . Die letzten Kreditjahre wo man nur minimale Restschulden hat fix absichern ist nur aktive Geldverbrennung weil man die ersten Jahre mit hohen bis mittleren Schulden hohe Extrakosten hat 1 |
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Dem schließe ich mich an. Der Grundgedanke zum Wechsel Richtung Fixzins ist es ja, den aktuell noch hohen Kreditbetrag vor möglicherweise weiter steigenden Zinsen abzusichern. Wenn es das Vorhaben gibt, erstens laufend höher rückzuführen und zweitens dem offenen Kredit regelmäßig Sondertilgungen zuzuführen, dann sind das schon mal große Schritte zur Reduktion der Zinslast. Wenn dieser Plan somit konsequent verfolgt würde, läge meine persönliche Tendenz auch eher in Richtung 10 - maximal 15 Jahre fix. Wenn allerdings die (angenehme) Flexibilität mit geringer Rate und ohne Sondertilgungen ein noch gewichtigeres Argument darstellen sollte, würde ich die Fixzinslaufzeit Richtung 20 Jahre ausfahren. Zur Orientierung: Mit 15Y fix 1,35% und 20Y fix 1,60% hast du in der Volumenklasse zwischen 150.000 und 300.000 die aktuellen Bestkonditionen bei der bank99. Die dazugehörende 10Y Fixverzinsung würde aktuell bei 1,10% liegen. |
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Hallo und danke schon mal für eure Gedanken. Also der Gedankegang den anfangs hohen Kreditbetrag mit Fixzins "abzusichern" finde ich schon mal interessant. Es macht tatsächlich wenig Sinn bis zum Ende der geplanten Rückzahldauer alles abzusichern. Andererseits frage ich mich dann aber wie hoch die Wahrscheinlichkeit sein kann, dass in den nächsten 10 Jahren die Zinsen bzw. der Euribor um 1% steigt. Das letzte Mal auf 1% war er 2009. Ist natürlich alles Glaskugellesen aber ich denke mir, sollten die Zinsen rasant steigen und damit meine ich zB 0,25% im Jahr dann wirds in Europa bald ganz andere Dramen geben, nachdem die letzten 10 Jahre so gut wie alles auf Pump finanziert wurde. Ich bin hin- und hergerissen. Vielleicht hat sonst noch jemand Gedanken dazu. Danke und schöne Grüße MCK |
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Bei einem Haushaltseinkommen von 6k (netto?) und aktuell nur 0,15% Zins sollte es aber doch möglich sein wesentlich mehr zu tilgen. Ich würde die Entscheidung auf folgender Basis treffen: *kann die Sondertilgung deutlich erhöht werden (gesamte Tilgung in einer Größenordnung ab ca. 25k im Jahr)? Dann würde ich wsl eher beim variablen Zins bleiben (Risiko aus steigenden Zinsen ist durch schnell sinkende offene Kreditsumme "überschaubar" und Sondertilgungen sind - im Gegensatz zum Fixzins- pönalefrei möglich). *falls das nicht möglich bzw. gewünscht ist würde ich mir die Fixzinsoptionen schon genauer anschauen - in 10 Jahren wäre in dem Fall immer noch eine erhebliche Summe offen... |
Bei der aktuellen Inflation ist eine (mittelfristige) Zinssteigerung von 1% mE kein unwahrscheinliches Szenario ... ||
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kurzer Input noch: Das letzte mal, als der 3M EURIBOR (auf Monatsdurchschnittsbasis) über 1% lag, war im Februar 2012. Im Durchschnitt seit Jänner 1999 lag der 3M EURIBOR bei 1,58%. Wie schnell sich Zinsen bewegen können, sehen wir aktuell an den Fixzinsreferenzzinssätzen. So lag der 20Y SWAP am 01.12. noch bei 0,29% - aktuell 0,96%. Somit eine Steigerung von 0,67% in 3 Monaten. Durchschnitt der letzten 20 Jahre: 3,21% Das mag sein. Der mögliche Zustand der Staatsfinanzen einzelner EUR-Länder im Falle eines kontinuierlichen Zinsanstieges sollte jedoch keine übergeordnete Rolle bei der Beurteilung des eigenen Zinsänderungsrisikos spielen. Nach der ersten Anhebung des Leitzinzes im Dezember 2021 hat die Bank of England Anfang Februar inflationsbedingt erneut um 0,25% auf nunmehr 0,50% angehoben. Die FED in den USA kündigte ebenfalls inflationsbedingt heuer bis zu 4 Zinsschritte beginndend mit März an. Auch "kleinere" Volkswirtschaften in Europa erhöhen laufend die Leitzinsen. Z.B. hat Tschechien zum fünften mal in Folge den Leitzins angehoben - auf aktuell 3,75%, und Polen zum dritten mal in Folge auf aktuell 1,75%. Die Liste lässt sich beliebig erweitern. Was ich sagen möchte: Zustände ändern sich (sehen wir auf politischer Ebene gerade in Europa). Historisch betrachtet sind die Zinssätze immer noch sehr tief und für Kreditnehmer äußerst attraktiv. Die eigene Erwartung an das Festschreiben der aktuellen Situation zu klammern, kann strategisch jedoch falsch sein. eigentlich bereits seit etwa 50 Jahren mit dem Ende der Dollar-Bindung an das Gold. |
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Grundsätzlich hat sich nichts geändert, die erwartete Zinsentwicklung ist in den Fixzinsen immer eingepreist, die Erwartungen haben sich die letzten Monate geändert, die Zinsen bilden das bereits ab. Das Zinsen steigen können war hoffentlich schon beim Abschluss klar. Kurzfristig kann man den Markt nur "schlagen" wenn man schneller reagiert wie die Banken im Retail-Geschäft, der Zeitpunkt dürfte aber für den Moment bei den meisten Banken schon wieder vorbei sein. Es ist halt immer die Frage wogegen man sich absichern will, wenn die Leistbarkeit keine Rolle spielt ist die Zinsbindung nur abhängig von der eigenen Risikoneigung. Wenn nicht, dann sollte man ohnehin bereits fix verzinst finanzieren und falls nicht dringend darüber nachdenken. Was man bei einem Inflationsszenario nicht vergessen darf, der reale ausstehende Betrag (und die Rate) wird schnell massiv weginflationiert. Nach 10 Jahren mit Fixzins, moderater Sondertilgung und konstant hoher Inflation ist der Zinssatz danach schlicht weitgehend egal. Die reale Restschuld ist da schlicht nicht mehr groß genug. Ohne Inflation und Sondertilgung sind in 10 Jahren noch 27 Jahre und der Großteil des Kredits offen, dann wäre 10 Jahre Fixzins kurz selbst wenn die Zinsen im Jahr 11 deutlich niedriger sind wie in der ersten Variante. |
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