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Wie Sonneneinstrahlung berücksichtigen?

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  •  ulli1979
23.12. - 26.12.2009
6 Antworten 6
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Hallo,

wir haben eine Vitocal 8kw Erdwärmepumpe von Vissmann. Derzeit ist nur ein Außentemperatursensor installiert. Wir haben folgendes Problem: Bei Sonneneinstrahlung hat es im Wohnzimmer (ganze Südfront verglast) 24 bis 25°C. Das ist uns eindeutig zu warm. An Tagen mit bedeckten Himmel haben wir 21,5°C, was uns genau passt. Im Bad haben wir immer maximal 21°, bei voll aufgedrehten Durchlauf, da sollte es wirklich nicht mehr weniger werden.
Wie können wir die Sonneneinstrahlung berücksichtigen? Oder müssen wir ständig den Durchfluss regulieren?
Würde der Einbau eines Innentemperaturreglers etwas bringen? Die Heizkurve zu verändern bringt ja glaube ich nichts, da die Temperatur ja konstant bei Sonneneinstrahlung im Wohnzimmer zu hoch ist, in den anderen Räumen aber o.k..
Soll ich einfach bei Sonne immer den Durchfluss komplett abdrehen? Das kann es ja auch nicht sein oder?

Danke für eure Hilfe!
Lg, Ulli

  •  Claud
  •   Silber-Award
23.12.2009  (#1)
hallo!
bei der Grundeinstellung der Heizung müsst ihr euch nach dem Raum mit der höchsten Wunschtemperatur richten (das Bad wahrscheinlich). jene Räume die nun weniger beheizt werden sollen müsst ihr dann Durchflussmässig zurückdrehen.
Eine Möglichkeit das zu automatisieren wäre eine Einzelraumregelung, die dann wenn die Sonne die Raumtemperatur in eurem Wohnzimmer erhöht, die/den entsprechenden Heizkreis/e herunterregelt.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
23.12.2009  (#2)
Kein Sonnenschutz vorhanden? Wenn ein Raumthermostat die FBH FBH [Fußbodenheizung] runterregelt, sorgt die Trägheit der FBH FBH [Fußbodenheizung] dennoch für eine ordentliche Überwärmung des betroffenen Raumes.
Mit einer Funkregelung von ELV oder Conrad lässt es sich nachträglich leicht auf die FBH FBH [Fußbodenheizung] einwirken http://www.elv-downloads.de/bilder/startseite/energiesparwelt/FHT_Fussbodenheizung.pdf
Erste Maßnahme wäre aber der Sonnenschutz weil die Sonne auch im Alleingang einem Raum ordentlich einheizen kann.

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  •  Benji
24.12.2009  (#3)
solare Gewinne - eigentlihc ist man ja froh über die solaren Gewinne im Winter, Sonnenschutz halte ich hier für eher kontraproduktiv....

Mit einer Einzelraum-Regelung wird man leider auch nicht weit kommen, bis diese aufgrund der Trägheit reagiert ist die Sonne auch schon wieder weg....

Bei uns steigt die Raumtemperatur in den "Sonnenräumen" im Winter auch mal von 22,5° "Wunschtemperatur" auf (max.) 24° an, das stört uns aber nicht weiter, wir nehmen diese Wärme dann in die Nacht mit.

Wichtig wäre allerdings, dass dir die Sonne nicht nur die Luft anwärmt, sondern auch Speichermasse (Boden, Wände). FBH-taugliche Böden (Fliesen oder geklebter Zweischicht-Parkett sind hier von Vorteil).

Am schlimmsten sind Vorhänge. Diese absorbieren das Sonnenlicht, wandeln es in Wärme um und geben diese Wärme sofort an die Luft (und nur an die Luft) ab.


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  •  Thomas Heufers
24.12.2009  (#4)
Außentemperaturfühler südseitig hinter einem Sonnenschutz - Ist der solare Einfluss auf die Hauptwohnräume bei großflächiger Verglasung an der Südfront sehr stark, dann ist die südseitige Anbringung des Außentemperaturfühlers die bessere Lösung. Die solare Einstrahlung kann von einem Außentemperaturfühler auf der Nordseite nicht in der Intensität erfasst werden. Der Außentemperaturfühler sollte gegen die direkte Sonneneinstrahlung durch eine hinterlüftete Abdeckung eingefasst sein. Hinter einem Halbrohr beispielsweise ist der Außenfühler auch vor direkter seitlicher Einstrahlung geschützt. Die Erfassung der Außentemperatur in diesem Fall spart wesentlich Energie ein, die Sonne übernimmt die Erwärmung der Räume und zeitgleich wird die aktive Wärmerzeugung über die Heizung runtergefahren wird. Speicherflächen (Betonestrich-Fußboden oder Lehm-/Steinwände) nehmen als thermisch träge Masse solare Wärmeenergie auf und geben sie zeitverzögert wieder ab.

Der Raumthermostat im Führungsraum sollte voll geöffnet sein, damit die Heizungssteuerung selbstständig und effektiv die Raumtemperatur regeln kann. Der Fühungsraum ist der Raum mit ständiger Nutzung, er sollte möglichst geringe solare Einflüsse haben.

Bei sehr gut gedämmten Gebäuden (Passivhaus oder gutes KfW Effizienzhaus 55) ist der Steuerungseinfluss der Außentemperaturfühlung bis -12° Celsius sehr gering. Wenn die Heizungssteuerung die Einstellung des Einflussfaktors "Außentemperatur" zulässt, ist in diesem Fall der Wert zu reduzieren.

Gruß

Thomas Heufers

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  •  2moose
  •   Gold-Award
25.12.2009  (#5)
Wenn Ulli im Bad schon nur noch 21°C hat, hat eine weitere - Reduktion der Vorlauftemperatur keinen Sinn. Entweder autarke Raumregelung wie vorgeschlagen oder/und - was besonders in der Übergangszeit noch wichtiger wird - eine Sonnenschutz ... sollte aber bei vollverglaster Südseite ohnehin obligatorisch sein (so groß kann der Überstand von Dach oder Balkon gar nicht sein) - besonders wenn die tief stehende Sonne jetzt an den kürzesten Tagen noch für Überhitzung sorgen kann.
Solare Gewinne sind schön und gut und so mancher empfindet einen solar erwärmten Raum auch als behaglich ... bloss bei Ulli scheint der Komfort zu leiden.

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  •  gdfde
  •   Silber-Award
26.12.2009  (#6)
@Thomas Heufers
Wenn man den Aussensensor an der Südseite anbringt, werden die nicht sonnendurchfluteten Räume (Bad) ja noch kälter.

@Ulli:
Ich hab Raumthermostate, mit denen das eigentlich recht gut funktioniert.
Die FBH FBH [Fußbodenheizung] ist zwar relativ träge, aber durch die geringen Vorlauftemperaturen fällt das nicht so ins Gewicht.

Ihr könntet euch eine Rollo/Raffstore Steuerung überlegen.
Somfy bietet das an, dort wird ein Sonnensensor und ein Innentemperatursensor angebracht und ab einer gewissen (einstellbaren) Temperatur bei Sonneneinstrahlung können die Rollos runter- und raufgefahren werden.

Bei uns wird der Wintergarten jetzt auch bei Sonneneinstrahlung rel. stark aufgeheizt (kann schon mal bis zu 28 Grad sein), wir findens aber gut und ist auch beabsichtigt und die Heizung läuft dann auch am Abend erst später (Heizkostenersparnis).

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