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Zehnder Lüftungsanlage

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  •  Gast jakob
20.9. - 23.9.2008
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Hallo,

wir sind gerade bei der Auswahl der Lüftungsanlage für unser PH. Habe kürzlich Zehnder gefunden. Wer hat diese Anlage und was sind eure Erfahrungen, speziell wegen Luftfeuchtigkeit? Danke.

  •  Häuslbauerin
20.9.2008  (#1)
zehnder - ... ist in Ö glaub ich Wernig.

Die haben eine optionale Feuchterückgewinnung mit einem Enthalpietauscher. Find ich ein sehr gutes Konzept, vor allem weil es ohne den Rotationswärmetauscher (wie zB bei Hoval) auskommt.

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  •  Werner
21.9.2008  (#2)
Erfahrung - Habe eine Lüftungsanlage mit dem Wernig Gerät G90-380 und Enthalpietauscher. Die gesamte Anlage habe ich pragmatisch entworfen, d.h. ich wollte den größten Vorteil des Luftaustausches mit Wärme- und Feuchterückgewinnung realisieren ohne aber die Anlage perfekt (und damit zu teuer) werden zu lassen. Nach dem ersten Winter und Sommer kann ich sagen:

- Luftaustausch ist begeisternd, immer frische Luft ohne im Winter die Fenster öffnen zu MÜSSEN (kann ich natürlich wenn ich trotzdem will). Im Sommer sind die Fenster meist offen, was die Lüftungsanlage in keiner Weise stört.
- Wärmerückgewinnung im Winter scheint in der angegebenen Größenordnung von 90% zu liegen ..... der Wärmebedarf zum Heizen des Hauses war bisher nur geringfügig über dem berechneten Wert, was auch vielleicht durch höheren Warmwasserverbrauch hervorgerufen sein könnte.

- Kühlung im Sommer ist gering. Die Erwärmung der Masse des Hauses und Abgabe der Wärme nach innen kann in keiner Weise kompensiert werden. Fenster öffnen ist weit effektiver (was auch auf die Kühlung mit der Fußbodenheizung zutrifft). Aber jedes Bißchen hilft ..... vor allem in der Übergangszeit (auch im Sommer in der Nacht). Der Erdwärmetauscher ist trotzdem für dem Winter nötig.

- Feuchterückgewinnung ist ein Gebiet, das ich erst im Laufe des Betriebes zu durchschauen lernte (und jetzt nicht verstehen kann, warum ich es nicht von Anfang an begriffen hatte). Mit dem Enthalpietauscher (und wahrscheinlich auch mit anderen Feuchterückgewinnungsmethoden) gewinnt man EINEN TEIL DER FEUCHTE in der Abluft zurück, d.h. ein Teil der Feuchte wird der trockeneren Zuluft beigegeben, was über Zeit zu immer trockenerer Luft führt (eh klar). Es ist daher wichtig im Haus für Feuchte zu sorgen - Menschen, Pflanzen, Badezimmer, etc., die, zusammen mit der Feuchterückgewinnung, den gewünschten Feuchtepegel aufrechterhält - das muß jeder selbst erproben und das gewünschte Maß herausfinden. Die Feuchterückgewinnung hilft, ist aber kein alleinige Lösung .... wie bei der Kühlung, jedes Bißchen hilft.

Das war ein Überblick - kann auf spezielle Fragen noch eingehen.



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  •  JAB
21.9.2008  (#3)
so@werrner
hast du die anlage selbst eingebaut?
was ist deine bauweise, warum bringt der erdwärmetauscher nicht viel? dachte immer, dass dann die eingeblasene temperatur doch ein wenig geringer ist?
wie warst du mit der planung von wernig zufrieden, ist die dimensionierung hingekommen oder wars zu verbessern?

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  •  jakobpaul
21.9.2008  (#4)
Feuchte.. - @werner
Danke für die schnelle Antwort. Generell bin ich etwas sketisch bei der Feuchterückgewinnung (Schimmel, ..?). Nehme ich aber ein Gerät ohne Feuchterückgewinnung, wird die Luft im Haus noch schneller trocken. Würdest Du nochmals dasselbe einbauen?
Soll ich Lehmputz vorsehen? Danke!

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  •  Werner
21.9.2008  (#5)
weitere Erfahrung - Die Bauweise ist mit Lüftungsgerät im Keller, Flachkanälen zu den Ventilen in den jeweiligen Zimmern (Verteiler im Keller, keine Schalldämpfer) und zentraler Steuerung im Erdgeschoß. Eingebaut hat die Anlage der Installateur und der Elektriker, ich habe alles berechnet und geplant (und mit Fachleuten besprochen und verbessert und noch einmal verbessert ..... bis alle mit dem Plan zufrieden waren - es ist ein Kleingartenwohnhaus und niemand würde sich mit so vielen Kleinigkeiten herumschlagen bis alles auf kleinstem Raum paßt, das wäre unbezahlbar). Wernig hat die Anlage in Betrieb genommen und die Luftflüsse an den Ventilen gemessen und einjustiert.

Ja, die eingeblasene Luft ist mit Erdwärmetauscher um drei bis vier Grad kühler, aber die Luftmenge (30m3/h/Ventil) reicht nicht aus, die Wärmemenge, die sich in der Masse des Hauses während eines Sonnentages aufbaut, zur Gänze abzuführen (auch nicht im Bedarfsbetrieb). Das liegt in der Natur der Sache - dafür ist die Lüftungsanlage nicht gedacht (ist eben keine Klimaanlage). Aber ..... jedes Bißchen hilft.

Die Dimensionierung mit 60m3/Geschoß im Bedarfsbetrieb und 110x55mm Flackanälen ergibt eine Strömungsgeschwindigkeit von 3,5m/sek, was bei wirklicher Stille aus der Nähe zu hören ist (aber so still ist es bei uns selten) - normalerweise arbeitet die Anlage im Normalbetrieb (25% Volumenstrom weniger). In den Zimmern spürt man keinen Luftzug. Für die Zuluft habe ich Weitwurfventile eingesetzt um die Luft dorthin zu bekommen, wo sie hin soll, mit Kanälen aber nicht hinkomme. Überstromöffnungen in den Türrahmen oben bzw. Spalt unter dem Türblatt um Diagonalströmung zu erreichen.
Damit habe ich die großen Vorteile einer kontrollierten Wohnraumlüftung erreicht - zu Kosten unter € 5,000. Ich bin zufrieden.

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  •  JAB
21.9.2008  (#6)
@werner - und jetzt bin ich nochmal lästig: was hat der einbau durch elektriker und Installateur ungefähr gekostet? wie lange habt ihr gebraucht, bis das teil installiert war?
ich habe einen kv von M*tec und da ist die preisgestaltung sehr undurchsichtig jedes ventil wird extra mit einbau angeführt, man erfährt nicht, was es "roh" kostet, geschätzte 4000.- bis 5000.- verlangen die für einbau und inbetriebnahme - für mich ziemlich geschmalzen - oder?

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  •  jakobpaul
21.9.2008  (#7)
@werner - Danke für die detaillierte Info! Gerät kommt rein. Modell 380 oder 500, je nachdem was nach Berechnung nötig ist. Gruss Jakob.

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  •  Häuslbauerin
21.9.2008  (#8)
Wir nehmen das 380er Gerät. 7500€ inkl Gerät mit 12 Ventilen eingebaut.

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  •  pascal
22.9.2008  (#9)
ohne Feuchtetückgewinnung - um der zu trockenen Raumluft entgegenzuwirken, fahren wir die Anlage unter dem Normluftwechsel 0,45 1/h. Nur bei erhöhtem Feuchteeintrag (Duschen, BAd, ...), fahren wir die Anlage höher. Bisher kappt es ganz gut, allerdings liegen die kältesten Aussentemperaturen momentan bei 4°C. Nach dem Winter wissen wir mehr.

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  •  Werner
23.9.2008  (#10)
Installationskosten - Die Frage nach den Installationskosten der Lüftungsanlage kann ich so leider nicht beantworten, da ich das Haus zuerst im Detail geplant habe und dann mit Gesamtunternehmern über den gesamten Auftrag verhandelt habe, Installateur und Elektriker waren also Sub-Unternehmer. Dadurch war es möglich Synergien zu nutzen – der Installateur z.B. verlegte gleichzeitig die Wasserrohre, Heizungsrohre, Gasrohre, Lüftungskanäle, etc. in einem Arbeitsgang, was die Installationen in Summe günstiger machte als die Aufträge einzeln zu verhandeln und zu vergeben. Für die Inbetriebnahme hat Wernig € 300 verrechnet.
Was vielleicht weiter hilft ..... Wernig macht auch detaillierte Angebote für Material und Verlegung – könnte als Vergleich interessant sein.

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