« Heizung, Lüftung, Klima  |

EWH: Warmwasser über Puffer, Boiler ect?

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  BachManiac
28.3. - 31.3.2009
3 Antworten 3
3
Hi!
Also, ich hab dieses Forum schon akribisch durchgekaut, doch bin ich noch nicht sehr viel schlauer geworden. Es lassen sich viele Foreneinträge zu diesem Bereich finden, doch sind viele schon teilweise sehr alt und die etwas neueren werfen auch viele Fragen für mich auf, darum hab ich jetzt (nochmal) einen neuen Thread zu diesem Thema eröffnet.
Also, wir wollen nächstes Jahr mit dem Hausbau beginnen (Stockhaus, 320m² Wohnfläche inkl. beheizter Keller, 2 Personen vorerst, irgendwann mal 5 oder so... ;) ), Erdwärme über Flächenkollektoren steht schon so gut wie fest, doch bleibt die Frage mit dem Warmwasser offen:

Folgende Möglichkeiten stehen für uns jetzt zur Diskussion:

1. Pufferspeicher (~1000L) sorgt für Warmwasser und Fußbodenheizung, wird neuerdings immer mehr beworben, jedoch:
-> Wärmepumpe muss hier aber ständig auf 50° aufheizen, darum niedriger Wirkungsgrad, benötigt viel Strom, meines Erachtens

2. Boiler: über das ganze Jahr von Luftwärmepumpe aufgeewärmt
-> LWP hat im Winger zu wenig Effizienz, benötigt viel Strom und muss an sehr kalten Tagen sogar elektrisch zugeheizt werden

3. Boiler in der warmen Jahreszeit von Luftwärmepumpe, in der kalten von der Erdwärmepumpe aufgeheizt.
-> Erdwärmepumpe heizt im Winter nur für den Boiler auf ~50° auf, dann wieder nur auf 30°

4. Boiler wird das ganze Jahr über von der Erdwärme aufgeheizt
-> keine Luftwärmepumpe notwendig

Punkt 3 und 4 sagen mir eigentlich am meisten zu, wobei die Wahl dazwischen nur mehr noch davon abhängt, wie hoch der Energieverbauch der beiden Lösungen liegt:
Die Erdwärme greift ja das ganze Jahr über auf einen 10° warmen Erdboden zurück.
Ab welcher Luft-Temperatur arbeitet die Luftwärmepumpe effektiver als die Erdwärme?

Bei Punkt 3 wäre dann eine Automatik interessant, welche, von der Lufttemperatur abhängig entweder die Luftwärmepumpe oder die Erdwärmepumpe für das Warmwasser verwendet wird.

Es sei denn, der Unterschied ist auch bei 25-30° Lufttemperatur so gering, dann kann man getrost zu Punkt 4 greifen.

Punkt 2 scheint für mich sinnlos, da das Medium Sole im Winter viel höhere Wärmeenergie liefert als die kalte Luft.

Punkt 1 sagt mir persönlich weniger zu, sei es, weil ich das Prinzip nicht völlig verstanden habe, oder es wirklich weniger effektiv ist.
Hier heizt die Erdwärmepumpe ständig auf 50° auf, was prinzipiell schlecht ist, denn beim Puffer muss es oben 50° haben. Nach unten hin kühlt das Wasser ab. Bei Warmwasserverwendung, also wenn in den Spiralen von unten ständig kaltes Frischwasser hinzukommt / was ist wenn einige Stunden kein warmes Frischwasser fließt? Bekommt dann das gesamte Wasser im Pufferspeicher die selbe Temperatur weil es sich ausgleicht? Bei halber Pufferhöhe geht eine Sole-Leitung weg für die Fußbodenheizung, wie wird hier kontrolliert, dass diese genau ihre ~30° hat?
Mir komm das System irgendwie extrem instabil vor, wird viel Warmwasser benötigt, kühlt sich der Puffer ab und somit auch die gesamte Heizung, da dieses ja alles beisammenhängt, oder nicht?

Jedenfalls finde ich zu den Punkten 3 und 4 hier im Forum praktisch gar keine Information, doch scheint mir dies am besten.

Unter dem Problem, dass jeder Berater auf Energiesparmessen, selbst von Firmen, die alles oben genannte anbieten (was eine unabhängige Meinung darstellen sollte), was anderes sagt, leiden wir genauso, wie fast jeder andere Häuslbauer auch.

Was sagt ihr zu den genannten Punkten?

P.S. Wohnraumbelüftung und Solarheizung stehen mittlerweile so gut wie nicht mehr zur Debatte.. ;)

Grüße und vielen Dank!

  •  Benji
28.3.2009  (#1)
Erdwärme - Also wenn du eh schon eine Erdwärmepumpe hast, verstehe ich die Diskussion nicht: Aus meiner Sicht sorgt die EWP selbstverständlich auch für das Warmwasser. Mit einem 3-Wege-Ventil läuft der Vorlauf entweder in die FBH FBH [Fußbodenheizung] oder in den Ladekreis des Boilers, beide Kreise teilen sich einen gemeinsamen Rücklauf. Dass die EWP bei der WW WW [Warmwasser]-Bereitung aufgrund der höheren notwendigen Vorlauf-Temperatur etwas schlechter arbeitet sollte keine Rolle spielen. Alles andere ist aus meiner Sicht Overkill.

PS von ganzjährig 10° warmem Erdreich würde ich eher nicht ausgehen...

PPS wieso steht eine Wohnraumlüftung nicht mehr zur Debatte?


1
  •  BachManiac
29.3.2009  (#2)
wohnraumlüftung + neue Warmwasser-Idee - Vielen Dank für die Rückmeldung!

wegen der Wohnraumbelüftung:

Also wir haben schon von mehreren Seiten erfahren, dass die Kosten für eine Wohnraumbelüftung erst nach ~20-30 Jahren wieder eingespielt werden sollen, sprich Geldgründe könnte man hier eher vernachlässigen, (Luft- und vor allem Pollenfilter kosten ja auch was) so bleiben dann nur mehr die blanken "Nutz-Vor- und Nachteile" übrig:

+ saubere, gefilterte Luft ohne Abgase von Autos usw
+ Pollenfilter
+ weniger Insekten im Haus da die Fenster großteils geschlossen bleiben

- trockenere Luft
- ev. Geräusche von der Lüftung

Wir wohnen draußen am Land in einem einsamen Dorf , hier fahren am Tag vielleicht 10-20 Autos vorbei, also schlechte Luft gibt es bei uns nicht. In der Stadt wäre es natürlich was anderes.

Pollen, muss ich sagen, stören uns nicht. Ich bin persönlich eher der Meinung, wenn man den Pollen, ect. nie oder viel weniger ausgesetzt ist, hegt man eher dazu, Allergien dafür zu entwickeln (Beispiel, Stadtleute haben viel öfter Katzenallergien als Landleute, die viel mehr Katzenkontakt seit der Kindheit haben).

Das Insektenproblem können wir bei Fenstern, die regelmässig geöffnet werden sollen (wenn man keine Wohnraumlüftung hat), durch eingebaute, herunterziehbare Fliegengitter lösen. (z.B. Schlaf-, Kinder-, Wohnzimmer jeweils 1 Fenster, Küche 2 Fenster oder so)

So bleibt dann von den positiven Eigenschaften eigentlich nichts mehr übrig.
Die negative Eigenschaft, trockerenere Luft, wurde von Bekannten von uns bestätigt, die sich darüber auch beklagen und sogar sagen, hätten sie nochmal die Wahl, würden sie auf die Wohnraumbelüftung verzichten weil die Luft so dermaßen trocken ist im Winter, viel trockener als so schon.

Gegen die trockene Luft soll es ja auch eine Lösung geben: eine eingebaute Luftbefeuchtung. Na toll, diese ist dann wieder teuer und hat dann wieder das Problem von Keimbildung.

Über Betriebsgeräusche hat sich jedoch noch niemand unserer Bekannten beklagt, das wäre also kein Problem.

Naja, das sind halt unsere gesammelten Informationen über die Wohnraumbelüftung, darum sind wir da eher dagegen.. ;)

Jetzt wieder zum Ursprungsthema zurück:

Ein Boiler hat ja einen Nachteil: Wird er benutzt, also warmes Wasser verbraucht, fließt ständig kaltes, frisches Wasser hinzu. Ergo wird der Gesamtinhalt stetig kälter und man hat bei weitem nicht mehr die ganze Wärme, wenn der Boiler zur Hälfte verbraucht ist (vermute ich halt mal so).

Was ist, wenn man anstatt des Boilers einen Pufferspeicher nimmt?
Also nicht so "einen für alles", wo auch die Fußbodenheizung angeschlossen ist, sondern einen, der nur als Boiler-Ersatz dient?

Die Erdwärmepumpe heizt ganz normal die Fußbodenheizung und schaltet mittels 3-Wege-Ventil bei Bedarf zum Pufferspeicher um, und heizt diesen, wie einen Boiler, auf 50° auf. Zulauf oben, Ablauf unten.
Von unten kommt die Spiral-Leitung des Frischwassers und diese kommt oben heraus.

Vorteil: man kann die gespeicherte Wärme effektiver nutzen, da der Puffer vom Prinzip ein gegengesetzter Wärmetauscher ist, so lange oben beim Vorlauf die 50° daherkommen (auch wenn unten im Puffer das Wasser schon viel kälter ist) kommt oben beim Frischwasser annähernd 50° warmes Wasser heraus.

Somit hätten wir dann wieder zwei neue Punkte:

5. Warmwasserpuffer (ich nenne ihn jetzt mal so, da der normale "Puffer" gerne für die "All-in-one-Lösung" verwendet wird) wird in kalter Jahreszeit von der Erdwärmepumpe mittels 3-Wege-Ventil geheizt, in der warmen Jahreszeit von einer Luftwärmepumpe.

6. Warmwasserpuffer wird das ganze Jahr

1
  •  BachManiac
31.3.2009  (#3)
Frischwassermodul - Also, dass ich von einem Frischwassermodul gesprochen hatte, musste ich natürlich auch erst in Erfahrung bringen. ;)
Der Begriff hatte mir bislang nichts gesagt.

Gibts dazu keine Meinungen, Erfahrungen?

Reicht ein 400L Frischwassermodul für einen 5-Personenhaushalt aus?

Grüße

1


Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: flächenkoll vs. tornado