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EFFIZIENZ BRAUCHWASSERWÄRMEPUMPEN

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  •  cebe
17.11. - 19.11.2009
3 Antworten 3
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Hallo,
kann jemand kompetente Auskünfte über die tatsächliche Effizienz von Brauchwasserwärmepumpen (Luft/Wasser)geben. Unter Effizienz (müßte die Jahresarbeitszahl JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] sein) verstehe ich die gesamte aufgebrachte Energie fürs Aufheizen für einen best. Temperaturbereich, den Stromaufwand das Wasser auf Temperatur zu halten und den laufenden Bereitschaftsstrom.

Die Herstellerangaben sind leider sehr knausrig! Der Fachhändler bzw. Heizungsinstallateur wird hier eindeutig vom Produzenten bzw. Großhändler im Stich gelassen. Großteils gibt es nur den alten COP (nach Prüfnorm DIN EN 255), die neue Prüfnorm DIN EN 14511 gibt es aber schon seit 2005, wird aber kaum veröffentlicht. Kein Wunder, der neue COP (=Leistungszahl) ist einiges schlechter als der alte Wert, beide Werte können nur schlecht miteinander verglichen werden.

Sollten Leistungszahlen mal angegeben sein, dann sind die Prüfungsbereiche (sofern angeführt) alle zu unterschiedlich, um verglichen werden zu können. Bereitschaftsenergieverbrauch pro 24 h ist ebenfalls sehr selten angeführt. Auch die Dämmstärke der Speicherisolierung fehlt großteils.

Vielleicht hat sich bereis jemand die Mühe gemacht und Leistungsdaten aus den Prüfberichten der Hersteller gesammelt, ev. in einem File gelistet und kann mir diese sogar zukommen lassen.
Nur über die Prüfberichte, die jeder Hersteller haben muss, können bei gleichen Prüfbereichen Vergleiche angestellt werden und etwas Transparenz bringen.

Vielleicht kann mir noch jemand bei der jährlichen Energieberechnung behilflich sein, falls dies mittels Elektroboiler passieren sollte. Wir sind ein 4 Personen Haushalt, Gesamtjahreswasserverbrauch sind 124 m³ (ohne Garten), ergeben 85 Liter Wasser (kalt + warm) pro Person und Tag. Wie man den Warmwasseranteil ermittelt, da habe ich keine Ahnung.

Die Effizienz samt den Anschaffungskosten wirken sich dann natürlich auch in der Amortisationsdauer des Gerätes aus, je schneller sich das Gerät amortisiert hat, desto besser für meine Geldbörse.

FAZIT: Ohne verbindliche, transparente und vergleichbare Pflichtangaben an die Wärmepumpenhersteller, freut sich die Energielobby und der Konsument bleibt sich selbst überlassen.

LG Christian

  •  Gast Karl
17.11.2009  (#1)
@cebe - Die COP-Werte sind reine Laborwerte, die in der Praxis nicht erreicht werden. Wie du richtig schreibst muß man ja auch den Bereitschaftsverbrauch (Auskühlverluste, Stand-By Stromverbrauch, Rohrleitungsverluste...) mitrechnen.
Für mich interessant sind die Praxiswerte, und da gibt es genügend Infos (z.B. haustechnikdialog.de).
Bei einer Luft-BWP reichen die täglichen Verbräuche von 2 bis über 9kWh (bei 300Lt Tanks). Was aber noch dazukommt, ist, dass so eine WP WP [Wärmepumpe] auch das Haus abkühlt (ist vielleicht 2 Monate im Jahr ein Vorteil, sonst ein Nachteil), und diese Wärme von einer anderen Wärmequelle (Heizung) erzeugt werden muß.

Euren Warmwasserverbrauch kannst leicht ermitteln. Einach mal messen, wie lange geduscht wird. Wieviel Liter Wasser dabei verbraucht werden, misst man mit der Kübelmethode (30 sec in Kübel rinnen lassen, und auf Duschzeit hochrechnen).
Wie oft gebadet wird, weiß man ja normalerweise auch.
Der Rest für Küche u. Händewaschen fällt kaum ins Gewicht.

E-Boiler würde ich auf keinen Fall nehmen (Verluste)!

Einfache Regel: bis 100Lt/Tag reicht ein DLE, bis 200Lt ein DLE mit Wärmerückgewinnung, darüber ist Solar oder eine WP WP [Wärmepumpe] (aber nicht Luft betrieben) empfehlenswert.
Zum Vergleich: wir benötigen mit DLE u. Wärmerückgewinnung im Jahresschnitt pro Tag u. Person 0,25kWh Strom (wir duschen nur, haben gar keine Badewanne).

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  •  viermax
17.11.2009  (#2)
mein verbrauch - hallo cebe!

ich kann dir gerne meine verbrauchswerte meiner neuen WP WP [Wärmepumpe] ochsner europa 303 mitteilen:
3 personen, 2 erwachsene, 1 kind (6 jahre)
ich dusche täglich (eher kurz), meine frau ca 5 x duschen, 2 x baden pro woche (badewanne 200l inhalt, wenn voll)
kind badet 3 x pW

hab die wp jetzt seit mitte september 09 in betrieb. mittels vorschaltgerät hab ich folgenden vebrauch bis jetzt ermittelt:
ca 3,45kWh pro tag (wp ca 6h in betrieb). umgerechnet mit meinem stromanbieter (ca 18c je kWh) ergibt das ca €225 pa.
zusätzlich habe ich den vorteil, dass ich jetzt im sommer meinen keller kühlen und entfeuchten kann (ca 3l kondenswasser pro tag).
im winter wird der aufstellungsraum (=heizraum) kaum abgekühlt, wegen abwärme der pelletsheizung. heizraumgrösse ca 14qm, raumtemperatur 22-23°, wenn WP WP [Wärmepumpe] in betrieb sinkt die temperatur auf ca 20°.
gruss markus


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  •  cebe
19.11.2009  (#3)
zur effizienz von BWWPs - Laborwerte ja, aber sollte der COP in einer Prüfanstalt gemessen und mit einem internat. Gütesiegel (z.B. DACH) versehen worden sein, dann sollten diese Werte für den gleichen Einsatzbereich, natürlich Gültigkeit haben und miteinander verglichen werden können. Leider werden die COP fast alle für verschiedene Luft/Wassertemperaturen angeben, dadurch wird ein Vergleich fast unmöglich. Wie weit sich eine automatische Abtaufunktion rentiert, wird ja nur bei extrem langanhaltenden kalten Wintermonaten benötigt, weiß ich leider nicht. Die Isolierung des Speichers wäre wahrscheinlich auch noch ausschlaggebend, um relativ wenig Wärmeverluste zu haben. Die Innenbeschichtung des Speichers wäre für die Haltbarkeit wichtig.

Ob es hier irgendwo gesammelte Zahlen und Fakten zu den verschiedenen Brauchwasserwärmepumpen gibt, wäre interessant. Auf der schweizer topten liste sind leider nur wenige aufgeführt, leider fehlen die COP-WErte ebenfalls.

lg christian

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