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Fenstereinbau mit Hindernissen

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  •  Gast Klariböse
9.12. - 11.12.2009
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Hallo,
wir haben uns nach langem ringen und auch sparen dazu durchgerungen unserem Haus neue Fenster, eine neue Haustür und Außendämmung zukommen zu lassen. Die Firma betreute uns von Anfang an sehr gut, kompetent und nett. Leider haben die ausführenden Handwerker nicht zu unserer Zufriedenheit gearbeitet.
Zuerst wurden im Vertrag zugesicherte Leistungen verweigert oder schlichtweg vergessen. So z.B. die Dämmung der Fensterlaibung. Dies wurde nachgebessert, allerdings ragt die Dämmung nun ca. 2 cm über die Rolladenschiene (nicht wirklich schön, aber nicht mehr zu ändern). Die Haustür wurde schon zum 2. Mal nicht senkrecht eingebaut, so dass die Tür nicht schließt. Da die Maler beim Abkleben ein sehr scharfes Messer benutzten ist der Rahmen(Alu) ringsherum eingeritzt. uns wurde eine neuer Rahmen zugesagt, der im nächsten Jahr eingebaut werden soll - der 3. Einbau!!
Beim Bohren der Dübellöcher wurde durch sämtliche Rolladenkästen und teilweise durch die Wand in der Heizungsnische gebohrt. Leider traf es dabei auch unseren 4,10m breiten Rolladen(Kunststoff) im Wohnzimmer. Dieser bietet jetzt auch bei geschlossenem Rolladen Durchblick auf den Garten durch 9! Löcher. Da man auf diese breite heute keinen Kunststoff mehr verwendet sollen wir für die Reperatur bzw. den Austausch den Differenzwert für einen Alurolladen plus 2. Motor (ca. 550,-€) zahlen. den Arbeitslohn übernimmt freundlicherweise die Firma selbst. Die Löcher in der Wand wurden schon nach 1 Woche behoben, so dass ich jetzt wieder an das tägliche Lüften denken muss.
Nach entfernen der schützenden Folien auf den Fenstern konnte man dann noch einmal die Schnitzarbeiten der Maler auf den Fensterrahmen bewundern. Man bietet uns jetzt an die betroffenen Fenster auszutauschen, was jedoch die Gefahr birgt, dass die wirklich wunderschön gewordene Fassade leidet, oder eine Leiste auf die Rillen zu kleben und uns einen Preisnachlass in noch zu verhandelnder Höhe zu geben. Was die Fenster jedoch nach wie vor nicht wieder heile macht und ich finde es sind bereits genug Leisten verbaut.
Kleinere Unannehmlichkeiten wie geflutete Kellerräume, fehlende Dichtungen, Riefen in der Türzarge im Wohnzimmer durch Unachsamkeiten der Monteure will ich hier gar nicht weiter ausführen.
Unser Problem: Wir haben kaum Erfahrungen mit Handwerkern, da wir bisher fast alles selbst gemacht haben. Haben uns daher wohl zu schnell überzeugen lassen, dass das jetzt eben so ist und nicht zu ändern ist.
Frage: Müssen wir für den eindeutigen Handwerkerfehler beim Rolladen tatsächlich die Materialkosten übernehmen? Der alte war vollkommen i.O. und funktionstüchtig. Eine Reparatur oder Wiederherstellung in gleicher Qualität sei nicht möglich.
Gibt es eine Möglichkeit, die Schnitte in den Fensterrahmen zu "reparieren" ohne die Fenster wieder auszubauen oder eine Leiste davor zu setzen? Irgendeine Füllmasse, wie z.B. bei Holzfugen.
Wie viele Versuche muss man eigentlich über sich ergehen lassen, bis eine Tür gerade und sachgemäß eingebaut ist?
Ich habe langsam keine Lust mehr auf die Kälte und den Dreck!
Wieviel Prozent des Rechnungsbetrages kann ich einbehalten bis alles zu unserer Zufriedenheit erledigt ist? (Rechnungen schreiben können sie nämlich ganz gut und auch ohne Fehler)
Und steht uns nach all dem Ärger nicht vielleicht auch eine "Entschädigung" in vorm eines Preisnachlasses zu?
Eins weiß ich, in Zukunft werden wir lieber wieder selbst "Pfuschen". Da weiß ich wenigstens woran ich bin.

  •  RobRob
  •   Gold-Award
9.12.2009  (#1)
Ihr tut mir leid - Das mit dem Rolladen ist meines Erachtens nach eine Haftpflicht-Frage. Wenn ich was beschädige, dann muss ich es wieder reparieren. In meinen Augen ist das nicht so, dass es wie bei einem Auto einen Zeitwert gibt und man dann eben nicht mehr alles bekommt. Aber das ist wie gesagt keine Baufrage, sondern eine Rechtsfrage udn sollte eher an einen Rechtsanwalt gestellt werden.

Und hier beginnt das Problem. Wenn man es vermeiden sollte mit Handwerkern zu streiten (bei Gericht) dann sollte man das Streiten mit Hilfe von Rechtsanwälten zur Potenz vermeiden. Gewinnen tun nur diese und verlieren tut der Handwerker und ihr.
Aber wenn der Handwerker nicht einsichtig ist, dann bleibt wohl nichts anderes übrig. Aber die Drohung diesen einzuschalten würde vielleicht auch den Handwerker etwas gesprächsbereiter stimmen.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
9.12.2009  (#2)
handwerker???? - sorry, das waren keine handwerker. das war nur eine firma mit leuten, von denen die verkäufer behaupten da kommen handwerker! tut mir echt leid für dich, respekt dass du da noch geduld hast. kunststoff-rolläden gibt es nach wie vor. handle zuerst mal aus dass sie die neue kunststoff-rolläden machen, wenn das geklärt ist erkundige dich um den aufpreis auf alu macht natürlich auch sinn.

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  •  ebookhaus
10.12.2009  (#3)
Mängelfreiheit einfordern - @GastKlariböse
Hallo,
also ich befürchte, dass du das Problem mit den Mängeln alleine nicht wirklich zufriedenstellend lösen wirst können. Vor allem dann, wenn du "kaum Erfahrungen" mit Firmen oder Handwerkern hast. Trotzdem hast du den größten Trumpf in der Hand: Du hast das Geld, das die ausführende Firma haben möchte.
Ich gebe zwar ungern solche Empfehlungen ab, aber du solltest vorerst überhaupt nichts bezahlen. Solltest du nämlich nur einen kleinen Teil zurückbehalten, wird das der Firma vielleicht sogar egal sein und du wirst mit den Problemen möglicherweise alleine gelassen, weil sich die Firma schon mit dem bezahlten Geld zufrieden gibt.

Jedenfalls empfehle ich folgende Vorgehensweise:
# Schreib unbedingt sofort einen eingeschriebenen Brief an die ausführende Firma, führe darin die Mängel an und fordere die Firma auf, alle Mängel innerhalb einer "angemessenen" Frist zu beheben. Als "angemessen" würde ich von etwa 2 bis 3 Wochen ausgehen. Gleichzeitig informierst du die Firma darüber, dass du den Rechnungsbetrag erst dann bezahlen wirst, wenn alle Mängel beseitigt sind.

Gleichzeitig bringst du der Firma mit diesem Schreiben auch zur Kenntnis, dass du nach Verstreichen der Frist zur Mängelbehebung eine andere Firma beauftragen wirst. Und zwar zu Lasten "deiner" Firma. Das ist eine sogenannte Ersatzvornahme.

# Rechne damit, dass die Firma nach Erhalt deines Briefes vermutlich sehr ungehalten reagieren wird. Muss zwar nicht sein, wird aber so sein.
# Lass dich nicht einschüchtern! Wenn Mängel vorliegen (und das dürfte ja der Fall sein) hast du nichts zu befürchten. Du brauchst vorerst nichts zu bezahlen und wenn du (hoffentlich) noch nicht bezahlt hast, bist du jedenfalls finanziell auf der sicheren Seite.

# Sollte die Firma nicht umgehend bereit sein, die Mängel zu beheben, wird aus dieser Sache vermutlich ein Streitfall.

# Mach dich daher umgehend auf die Suche nach einem Bausachverständigen und lass die Organisation der Mängelbehebung von diesem abwickeln. Sofern Mängel vorliegen, kannst du die Kosten für den Sachverständigen der Firma anlasten. Schließlich bist nicht du für die Mängel verantwortlich sondern die Firma.
Einen Sachverständigen findest du am schnellsten über die Gemeinde (beim Bauamt nachfragen) oder du wendest dich an einen Architekten oder an ein Baumanagementbüro. Diese Fachleute werden dich eingehend über alle erforderlichen Schritte informieren und beraten.
Wenn also die Firma nicht bereit ist, die Angelegenheit kundenfreundlich und unkompliziert zu bereinigen, wirst du in jedem Fall Hilfe brauchen! Glaub es: Wenn du "ohne Erfahrung" versuchst, mit einer Firma einen Streit auszufechten, wirst du nicht glücklich werden. Und es ist auch nicht sinnvoll, lediglich einen Teil der Mängel beheben zu lassen. Du hast Anspruch auf einen einwandfreie Leistung, welche du schließlich auch bezahlen musst. Sollte eine Mangel nicht mehr behebbar sein, hast du Anspruch auf Preisminderung.

Ärgere dich daher nicht, sondern handle sofort und organisiere dir professionelle Hilfe. Meiner Einschätzung nach wirst du diese brauchen. 1. Einen Baufachmann. 2. Einen Rechtsanwalt.

Und nocheinmal: Dein wertvollster Trumpf ist dein Geld, das du solange zurückhalten kannst, bis alles mängelfrei ist.

Meine Tipps gebe ich dir aus Erfahrung, weil ich seit 30 Jahren mit Baustellen zu tun habe und gut einschätzen kann, wie sich Dinge auf dem Bau entwickeln. Trotzdem bitte meine Empfehlungen nicht als Rechtsberatung zu betrachten. Einen Rechtsanwalt solltest du wie schon gesagt ebenfalls mit der Sachlage vertraut machen. Das zahlt sich ebenfalls aus für dich.

Also nocheinmal: Nicht einschüchte

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  •  creator
  •   Gold-Award
11.12.2009  (#4)
in ergänzung zu ebookhaus ein paar links: - http://www.energiesparhaus.at/forum/13384

http://www.verbraucherrecht.at/development/typo/test/uploads/media/Werkvertrag_-_Maengelruege_und_Verbesserung.pdf

ich würde statt zum rechtsanwalt vorab mal zum vki gehen und evtl. den reklamationsservice in anspruch nehmen - ist entschieden billiger. evtl. deckt auch eine rechtsschutzversicherung...

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Hallo creator, kostenlos und unverbildlich kann man das auf durchblicker.at vergleichen, geht schnell und spart viel Geld.

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