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aufklärung bei provisionen

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  •  creator
  •   Gold-Award
16.3. - 19.3.2010
8 Antworten 8
8
eigentlich passt's auch zum verbraucxherrecht-thread, ich denke aber, ein gesonderter thread ist wegen der problematik sinnvoller - hier mal der artikel:

"Kick-Back"-Judikatur in Deutschland auch gegen Anlageberater
15.03.2010


Gutachter sieht ähnliche Situation in Österreich


Heute berichtet die Financial Times Deutschland von zwei beachtenswerten Urteilen.
Das Landgericht München habe den AWD, das OLG Stuttgart einen freien Anlageberater
zu Schadenersatz wegen Verschweigen der Innenprovisionen verurteilt.
Univ. Prof. Georg Graf von der Universität Salzburg sieht auch in Österreich schon vor
Inkrafttreten des Wertpapieraufsichtsgesetzes 2007 die Verpflichtung zur Offenlegung
von Interessenskonflikten; bei Verstoß droht Schadenersatz.
In den genannten deutschen Urteilen ging es um Investitionen in geschlossene Immobilienfonds.
Dafür bekamen die Anlageberater offenbar Provisionszahlungen von zwischen 12 und 15 Prozent
der Veranlagungsbeträge. Die Anlageberater haben diese Provisionen ihren Kunden nicht offen
gelegt. Dazu seien sie aber - ebenso wie Bankberater (dazu gibt es Judikatur des BGH) - verpflichtet.
Bei einem Verstoß gegen diese Informationspflicht droht Schadenersatz. Kann der Kunde beweisen,
dass er - hätte er von den Provisionen gewußt - nicht veranlagt hätte, dann muss der Anlageberater
Schadenersatz leisten.
Zu diesem Ergebnis kam am 4. 3.2010 das OLG Stuttgart (AZ.: 13 U 42/09), das die Revision nicht
zugelassen hat und auch das Landesgericht München (AZ.: 22 O 179/09) - hier gegen den AWD, der
eine Berufung angekündigt hat.
In den Sammelklagen gegen den AWD stützt sich der VKI auch auf Schadenersatz wegen des
Verschweigens von Interessenskonflikten. Die Depotbank von Immofinanz und Immoeast – die Constantia Privatbank –
hat die satten Spesen für die Aktienkäufe (bis zu fünf Prozent der Kaufsumme) „1:1“ an den AWD zurückgeleitet.
Der AWD hat seinen Beratern höchste Abschlussprovisionen (bis zu 3,8 Einheiten) bezahlt und selbst für das
Halten der Aktien jährliche Bestandprovisionen bezogen.
All das hat man den Kunden – mit System – verschwiegen. Der AWD hätte diesen Interessenkonflikt aufdecken müssen. Da er das nicht tat, wird er - so Gutachter Prof. Graf - all jenen schadenersatzpflichtig, die – hätten sie von den Provisionen und dem bestehenden Eigeninteresse
des AWD gewusst – diese Aktien nicht gekauft hätten.

  •  Lesane
17.3.2010  (#1)
AWD - Erst gestern brauste ein schwarzer BMW mit dem Kennzeichen
XY-AWD1 an mir vorbei emoji

Dabei hab ich mir nur gedacht: Junge, den wirst du nicht mehr lange halten können, wenn die Schadensersatzklagen losgehen!

Endlich wird Dummheit und Gier mal bestraft! Herrlich...

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  •  Reinhard
  •   Gold-Award
17.3.2010  (#2)
die - schadenfreude ist halt doch die schönste freude

... und die ehrlichste ...

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  •  creator
  •   Gold-Award
17.3.2010  (#3)
gier frisst hirnwer angst hat, nicht genug zu bekommen, ist eh arm.
dummheit kann man nur verhindern versuchen, vom strafen hat niemand wirklich was - von schadenfreude auch ned. was bringt's den geschädigten, wenn die awd-typen einsitzen? da kosten die pro kopf nur allen steuerzahlern noch mal ca. €100 pro tag - und kein geschädigter sieht deswegen einen cent. anlass zur freude...? bin da mehr für wiedergutmachung...

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  •  Lesane
18.3.2010  (#4)
AWD - Wie kann man denn Dummheit verhindern?
In unserem Rechtssystem ist die (Haft)Strafe ja eine Wiedergutmachung an der Gesellschaft. Ob irgendein Gier-Berater letztendlich wirklich Raten an die Geschädigten zurückzahlen muss und kann, wird sich eh wieder ins Lächerliche ziehen.
Jeder "faule! AWD-Berater wird derzeit seine Schäfchen ins Trockene bringen und später "auf dem Papier" insolvent sein....

Unsere Justiza ist nicht nur blind sondern auch taub und stumm.

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  •  creator
  •   Gold-Award
18.3.2010  (#5)
Wie kann man denn Dummheit verhindern? - ... u.a. durch foren und info-seiten wie diese hier, verbraucherrecht.at, help.gv.at, etc.
das ist ja das schöne am internet: wissen ist jederzeit sekundenschnell at hand... was aber trotzdem interesse voraussetzt.

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  •  Lesane
19.3.2010  (#6)
Wissen ist Macht, Nichtswissen macht auch nichts - Schnellverfügbares Wissen gab und gibt es schon immer, aber die provisionsgeilen (AWD)Berater interessieren sich ja nicht für harte Fakten sondern harte Währung.

Die Dummheit und Gier der "meisten" Finanzberater kann ja nur durch die eigene Finanzgesellschaft, aber nicht durch die Kunden verändert werden. Natürlich ist sicher jeder Glückes eigener Schmied, aber darf jeder der keine/wenig Ahnung hat (Kunden) dermaßen belogen und betrogen werden??

Und wenn jeder gelernter Frisör in einem 4 Wochenkurs eine Blitzschulung zum BERATER machen kann, muss es doch niemanden wundern, wenn unbedarfte Kunden risikoreiche Papiere und Versicherungen angedreht bekommen.

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  •  Reinhard
  •   Gold-Award
19.3.2010  (#7)
das - problem ist, dass es halt auch gierige kunden gibt ...

http://www.fondsprofessionell.at/redsys/newsText.php?sid=708948&nlc=AT

komisch, dass es 2004/2005/2006/2007 keine klagen bez. provisionen gab; auch nicht vom vki ... aber solang die dinger steigen, interessierts halt keinen ... wenns in die gegenrichtung geht, dann gibts halt unmengen an trittbrettfahrern ...


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  •  creator
  •   Gold-Award
19.3.2010  (#8)
stimmt nicht - klagen gab es auch schon 2004-2007, http://help.orf.at/?story=5931
http://wko.at/ooe/BV/pdf/43.pdf
http://www.konsument.at/cs/Satellite?pagename=Konsument/MagazinArtikel/Detail&cid=35226
http://www.energiesparhaus.at/forum/9374

nur hat da der ogh da noch die linie vertreten, dass kunden ja aufgeklärt wurden und an ihrer sch... selber schuld sind, sprich "sie mitverschulden trifft". diesen schwachsinn habe ich damals schon kritisiert und mittlerweile hat auch der ogh die linie geändert.

die kick-backs wurden da eher oberflächlich und nur wegen der miesen rückkaufswerte von lv betrachtet, nicht so sehr als motiv für die empfehlung bzw. täuschung.

warnungen gab's früher schon, nur hat die niemand ernst genommen...

http://www.ciao.de/AWD__Test_3126065
http://www.conserio.at/vorsicht-bei-mlp-awd-aragon-versicherungen-beteiligen-sich-und-wollen-eigene-produkte-durchdruecken/
http://www.conserio.at/was-ihr-finanzberater-bei-einem-kredit-verdient/

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