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Dach Mansarde Dampfsperre??

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  •  Gast ChrisD
6.5. - 9.5.2010
12 Antworten 12
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Hallo!

Ich brauche dringendst eine Beurteilung meiner Dachkonstruktion:

Mein Baumeister hat vor das Walmdach mit folgender Konstruktion zu errichten:

- Sparren 25cm
- Zwischensparrendämmung MiWo im Mansardenbereich
- Dachbodendämmung mit Platten 4+12+10 begehbar
- Schalung
- diffusionsoffene Unterspannbahn
- Konterlattung
- Lattung
- Dachziegel

Meine Bedenken sind hier:
Durch die Gegebenheiten, dass ich zu ca. 1/3tel mit dem OG in der Dachfläche bin, habe ich Angst, dass ich ohne Dampfsperre/bremse Probleme mit Schimmel bekomme.
Ich habe dies auch einem befreundeten Architekten gesagt,
der meint aber wie der Baumeister, dass bei einer ordnungsgemäßen Hinterlüftung der Wasserdampf durch die MiWo geht und dort abgebaut wird. Eine Dampfbremse/Sperre ist ordnungsgemäß bei einer Sanierung im Mansardenbereich nur mit erheblichstem Aufwand zu errichten und sehr fehleranfällig.

Bitte um eure Meinungen,
Danke

  •  ENB
  •   Gold-Award
7.5.2010  (#1)
?????? - Sofort Baumeister und Architekt wechseln!!!
An eine Holzkonstruktion lässt man am Besten einen Zimmereibetrieb ran, die verstehen in dieser Richtung mehr als die oben genannten.

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  •  TiM
  •   Gold-Award
7.5.2010  (#2)
Sehe ich auch so - wenn ich das richtig sehe wird das ganze sehr undicht (keine luftdichte Ebene). Damit dringt die Feuchtigkeit der Raumluft ungehindert in die Konstruktion ein und kondensiert dort, mit den bekannten Folgen.
Es ist richtig, dass so eine luftdichte Ebene bei der Sanierung nicht einfach zu lösen ist, aber es ist auch keine Lösung, der Einfachheit halber auf eine bauphysikalisch ordentliche Ausführung zu verzichten.

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  •  ChrisD
7.5.2010  (#3)
.Danke für die Antworten...
Der Architekt ist sehr erfahren und hat prinzipiell mit meinem Bau garnix zu tun. Baumeister arbeitet mit Zimmerei und die Zimmerer haben auch keine Bedenken geäußert, da sie die Konstruktion so geplant haben, dass es mit Dampf keine Probleme gibt.
Ich war heute bei einer Baustelle von 2007 wo ebendiese durchgeführt wurde und es bis dato zu keinerlei Problemen kam, auch das Feuchtemessgerät hat nicht ausgeschlagen...
Ich müsste ja die Mansarde mit der ich zu ca. 1/3tel in der Dachschräge bin und mit der Dachbodendecke eine Dampfbremse errichten.. wie soll das gehen?!

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  •  ENB
  •   Gold-Award
8.5.2010  (#4)
Dampfbremse -
Es gibt von Pro clima eine Dampfbrems-Tapete, die für Sanierungen solcher Art verwendet werden. Wenn des Dach von Oben Erneuert wird und die Untersicht bestehen bleibt, kann man auch eine feuchtevariable Dampfbremse in die Sparrengefache und über die Sparren legen.
Wenn die Zimmerei die Konstruktion feuchtetechnisch einwandfrei geplant hat, dan soll sie dir die Bauphysikalische Berechnung vorlegen, den dies ist das Wekzeug für die einwandfreie, kondensat und Schimmelfreie Konstruktion.

Wo haben sie mit dem Feuchtemessgerät gemessen, haben sie die Dachkonstruktion geöffnet? Den feuchtegehalt einer geschlossenen Konstruktion ist nähmlich nicht so einfach zu messen.

Gruß ENB

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  •  ChrisD
8.5.2010  (#5)
..Hallo!

Danke für die Antwort.
Also ich habe nochmals mit dem Zimmerer gesprochen und der sagt, dass es keine Probleme geben wird. Viel Möglichkeiten es zu ändern hab ich nun ja nicht mehr. Ich werde auf jeden Fall alles genau dokumentieren und habe ja eine schriftliche Aussage des BM dass keine benötigt wird.

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  •  ENB
  •   Gold-Award
8.5.2010  (#6)
Noch eine Frage -
Wie wird die Mineralwolle in die Mansarde eingebracht, von Oben od. von Unten?

Der Dampfdiffusionswiederstand soll im Winter auf der Innenseite um das ca. 10-Fache großer sein als der der diffusionsoffenen Schalungsbahn. Ist das nicht der Fall, so wird dir auch die Aussage des BM nichts helfen. Der Streit im Schadensfall wird teuer.

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  •  ChrisD
8.5.2010  (#7)
Also.. - Die Mineralwolle wird von außen eingebracht ... weiß jetzt nicht was du meinst oben od. unten?!
ABER:
Habe heute mit einem anderen Freund vom städtischen Bauamt telefoniert. Dieser ist zwar kein Bauphysiker, hat aber bei sich selbst das Haus saniert und zwar auch ohne Dampfbremse mit MiWo 18cm und diffusionsoffener Schalungsbahn.
War im Jahr 2003 und hat mir gesagt, dass er bis dato keine Probleme hatte.
Er hat wie ich einen Altbau und meint ich sollte mir keine Gedanken machen nach den Werten der Schalungsbahn zu urteilen ist der größte Widerstand den der Dampf durchdringen muss meine Holzverkleidung mit Heraklith auf der Innenseite.


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  •  HALLERDACH
9.5.2010  (#8)
Alles klar - @chrisD,

Sie haben uns bei Ihrer frage die wesentliche Information zum vorhandenen Innenausbau unterschlagen. Sie haben lediglich Sparren und Mineralwolle erwähnt, erst hier im letzten Beitrag dann die innenseitige Schalung mit Putzträgerplatte und Putz erwähnt.

Damit ist nun Ihre aufbau "paletti".
Diese innere Schicht ist, sofern keine Risse oder Löcher vorhanden, tatsächlich luftdicht.

Eine "Dampfsperre" benötigen sie im weiteren Aufbau nicht.

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  •  max122
  •   Gold-Award
9.5.2010  (#9)
ja innenputz gilt als luftdichte schicht - und der befreundete kollege hat auch mit gipsplatten kein roblem da wenn wie o.g. keine löcher risse, fugen vorhanden sind, es auch keine probleme mit durchfeuchteter dämmung geben wird. die diffusion ist gering genug, auch es mit der schalungsbahn nicht ganz übereinpasst verschwindet das restliche richtung unausgebauten dachboden beim übergang steildach kehlbalkendecke.
aber oft gibt es risse bei anschlüssen bzw. bei durchdringungen der luftdichten schicht und genau da liegen dann die probleme.
aber wenn du dein heraklith noch nicht oben hast, wirst ja kein problem haben dahinter eine dampfbremse zu machen?

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  •  ChrisD
9.5.2010  (#10)
@ max 122 - He ;o)
Also es handelt sich hierbei um eine Sanierung.
Das ist ein altes Haus aus dem Jahr 1953;
Da ist das Heraklith und die Schalung = Mansardenausbau natürlich vorhanden.
Deswegen ja die umständliche Sanierung...
Bei einem Neubau würde ich ja keinen Gedanken verschwenden eine Dampfbremse einzubauen.
Einziges Manko in dieser Schicht:
Die Mansardenschräge wurde zur Hälfte abgeteilt und in Abstellräume gegliedert. Aber durch Abdichtung der Fugen in der Türe werde ich auch sicher dieses Problem lösen können, um eine Luftdichtheit zu gewährleisten. Risse gibt es sonst keine, der BM meinte allerdings, dass durch die Umstellung des gesamten Energiehaushaltes natürlich an den Ecken durch Schwund Rissbildungen auftreten können. Dies aber positiv zu bewerten ist, da sich das Haus auf die neuen Gegebenheiten einstellt.

Danke für eure Antworten.

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  •  ENB
  •   Gold-Award
9.5.2010  (#11)
@chrisD -
Also, die Aussagen deines Baumeisters verwundern mich immer mehr! Ich habe noch nie gehöhrt, das sich Risse positiv auswirken können. Hir einen Link, wie man von Außen eine richtige Sanierung durchführt. Die Dampfbremse (DASATOP) ist für deinen Fall die richtige.

http://www.harrer.at/PortalData/52/Resources/download/handbuch_2010/Luftdichtsysteme,_Konstante_Dampfbremsen.pdf

@HALLERDACH hat schon recht, wenn du aber gewisse Fehlstellen hast, die du nicht in den Griff bekommst, wirst du unwiederruflich Probleme bekommen.Solltest du denoch ohne Dampfbremse sanieren, rate ich dir statt der Mineralwolle eine Zellulosedämmung zu verwenden. Zellulose hat einen sehr hohen Strömungswiederstand (verbessert die Luftdichtheit) und ist sorptionsfähig (kann feuchtigkeit Kapilar transportieren). Zusätzlich schützt das in der Zellulosedämmung vorhandene Borsalz die Konstruktion von schädlichen Schimmel und Bilzbefall. Borsalz wird auch für ökologische Holzimprägnierung verwendet.
Dein BM wird dir sagen, dass die Mineralwolle nicht schimmeln kann. Auch die Zellulosedämmung wird nicht zum Schimmeln anfangen. Aber es geht um die Holzkonstruktion! diese wird durch das in der Zellulosedämmung enthaltene Borsalz geschützt, aber nicht durch die Mineralwolle.

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  •  ChrisD
9.5.2010  (#12)
hallo - das war jetzt von mir vielleicht ein bisschen überspitzt ausgedrückt. "positiv ist wenn sich der wärmehaushalt anpasst" - es ist damit zu rechnen, da natürlich schwund effekte auftreten-

ABER jetzt was anderes: Ich habe sämtliche Artikel von der Firma Harrer Diffu light S, Kleber, etc., warum sollte er diese einsparen?! V.a. wenn er bedenkt welche Folgen das hat und v.a. wo ich ihn bereits schriftlich darauf hingewiesen habe.
So blöd kann ja kein Baumeister sein.
Ich muss ihm jetzt mal vertrauen - werde aber über den Verlauf berichten.
Danke für eure Mühen-



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