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VSG Glas als Einbruchsschutz

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  •  WP2000
13.5. - 15.5.2010
4 Antworten 4
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Hallo,

wir werden in einer relativ unbewohnten Umgebung bauen, möchten daher unser Haus gegen Einbruch besonders sichern.

Unsere Fenster und Terrassentüren werden relativ groß sein (Fenster 200 x 230; Terrasse 400 x 230) und Dreifachverglasung aufweisen.

Bezüglich Alarmanlage werden wir jedenfalls Fenster- und Türen-Öffnungskontakte sowie einige Bewegungsmelder vorsehen. Hinsichtlich Glasbruchmelder hört man, dass sie relativ oft für Fehlalarme sorgen, daher nicht unbedingt anzuraten sind.

Meine Fragen: VSG-Glas ist zwar relativ teuer, diese Investition würden wir aber tätigen. Aber:

Ist VSG-Glas einbruchshemmend? Kann eine VSG-Fensterscheibe noch eingeschlagen werden?

Werden Fensterflügel aus VSG-Glas für den Rahmen unter Umständen zu schwer, dh verwindet sich der Rahmen nach einiger Zeit?

Welche Möglichkeiten zur mechanischen Fenstersicherung gibt es sonst noch?

Vielen Dank,
WP2000

  •  Romeo Toscani
13.5.2010  (#1)
Hallo - Grundsätzlich wird VSG dort eingesetzt wo es eine absturzsichernde Wirkung haben soll.
(Bodentiefe Elemente im Obergeschoß, Dachverglasungen etc.)

Als Einbruchhemmung natürlich wesentlich besser geeignet, als kein VSG zu haben.

Allein das reicht aber nicht aus, weil der erste Versuch des Einbrechers sein wird, den Flügel von außen auszuhebeln.
VSG ist auch nicht unbedingt teuer (2 x 4 mm Glas verklebt).
ESG mit der gleichen Glasstärke kostet mehr.

Richtig einbruchhemmend ist P4A-Glas, da hat eine Scheibe eine Gesamtdicke von 10 mm. (Bei 2-fach Glas die innere Scheibe, bei 3-fach Glas die mittlere Scheibe).

In Kombination mit Sicherheitsbeschlag und Sicherheitsgriff (versperrbar) ergibt das dann ein einbruchhemmendes Fenster.
Mit gewissen Einschränkungen der Größen und in sonstigen Bereichen (zB niedrige Bodenschwelle bei Terrassentüren nicht möglich!)

Deine Frage bezüglich des Gewichtes ist durchaus relevant!
Wenn du 3-fach Verglasung mit diesem Aufbau wählst 6 - 10 - 6, dann hat das Glaspakt ein Gewicht von 55 kg pro m2.
Ergibt bei deinem großen Fenster (Schiebetür?) zumindest ein Gewicht von 500 kg aufwärts.

Ob der Fensterbauer dieses Glas in sein Profil reinbringt, ist die eine Frage, die andere ist, wie teuer die Montage wird, denn ohne Montagekran wird sich das keiner antun.

Die Kombination der Verlasung mit dem Profil könnte außerdem zur Folge haben, dass der Abstand zwischen den Glasscheiben so klein wird, dass der Wärmedämmwert der Fenster darunter leidet.
Auch würde ich nicht die Hand ins Feuer legen, dass der Beschlag viel länger hält, als der Hersteller Garantie dafür gibt.

In so einem Fall würde ich eher zur 2-fach Verglasung tendieren.

Deine Frage "Welche Möglichkeiten zur mechanischen Fenstersicherung gibt es sonst noch?"
möchte ich auch noch kurz beantworten:

-> Vom Glas her bleibt nur VSG oder P4A.
-> Beschlagsmäßig bieten eigentlich alle Hersteller eine Art "Light-Version" an, d.h. maximal technisch mögliche Anzahl von Sicherheitsschließteilen, Pilzzapfenverriegelungen (je nach Größe des Fensters)
-> Absperrbare oder versperrbare Griffe mit Anbohrschutz
-> Verschlussüberwachungen mit Kontaktelementen, die man an die Alarmanlage anschließen kann

Wirklich einbruchhemmende Fenster (zB mit WK2) kosten eine Lawine, sind herstellungsbedingt relativ stark eingeschränkt, und werden (ich sprechs jetzt mal ganz deutlich aus) nur von Kunden gekauft, die über einen Geldscheißer verfügen.
Meist wird ein Kompromiss gefunden.



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Hallo WP2000,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: VSG Glas als Einbruchsschutz

  •  AndiBru
  •   Gold-Award
14.5.2010  (#2)
Himeine Meinung:

Es lohnt sich nicht ein super teureres glas zu nehmen, weil wenn er reinkommen will, dann kommt er rein.

wenn du wirklich das haus "oft" alleine läßt und auf nummer sicher gehen magst, dann würd ich gitter machen.

wenn diese gescheit befestig sind, sind sie einigermaßen ein schutz.

lg!

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  •  viraghg
14.5.2010  (#3)
Bei mir...hat sich die Frage Alarmanlage oder mechanischer Einbruchsschutz gestellt. Polizeiberatung hat gesagt; schauns, eine Alarmanlage ist eine EinbruchsMELDEanlage. Bis wir da sind ist schon alles vorbei.
Besser einbrchshemmendes Glas. Bei unseren Anboten (Grösse 115 * 230) schauts so aus:
Die bodentiefen Fenster brauchen eh VSG. Im Stock lassen wir VSG bleiben. Die Schnallen werden einbruchshemmend sein, und viele Pilzzapfen wirds auch geben. Angeboten ist das Ganze als "ähnlich WK2", und der Aufpreis gesamt beläuft sich auf ein paar hundert Euro.
Ein Profi kann damit ins Haus, aber was soll der bei einer Jungfamilie, die Haus gebaut hat holen?.

Die Gelegenheitsdiebe / Stümper geben laut Polizei bald auf wenn das Glas nicht zersplittert bzw die Fenster sich nicht beim Ersten Mal aushebeln lassen.

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  •  Romeo Toscani
15.5.2010  (#4)
@viraghg - Einbruchhemmene Fenster der WK2 (Wiederstandklasse) müssen folgende Vorraussetzungen erfüllen:
1) WK2-taugliches Glas (P4A, oben erklärt)
2) WK2-Beschlag
3) WK2-Griff absperrbar

Da die Fenster dadurch einige Einschränungen haben können, bieten alle Hersteller auch sogenannte Light-Versionen oder "WK2-ähnlich" an.

Im Unterschied dazu gibts keine Prüfung und keine Zertifizierung.

Echte WK2-Fenster sind zertifiziert, es kommt auch zu stichprobenartigen Kontrollen auf der Baustelle und sie kosten dementsprechend mehr.
Dafür werden sie aber auch gefördert (bis zu 30%, bzw. maximal 1000 Euro).
Verschenkt werden sie deswegen nicht. Der Aufpreis für WK2 ist natürlich höher, als der Betrag der Förderung.

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