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Welches Heizsystem?

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  •  Marcus73
8.2. - 17.2.2011
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Hallo liebe Community-Mitglieder :)

Wo fang ich am besten an *grübeln* :

Meine Eltern haben in den 70ern ein Einfamilienhaus bestehend aus Erdgeschoß und Dachgeschoß gebaut. Kein Keller, da Hochwasserrisiko bestand, bevor der Damm gebaut wurde.
Vor ca. 5 Jahren haben sie das Haus thermisch saniert.
Hoffe ich habe alles richtig aus den Ordnern gesucht:

Wohnfläche: 250 m² EG + DG (Kniestock 85cm nicht berücksichtigt)
+ Ziegelbau: Fassade mit 16 cm EPS WLG038, Perimeter 10cm XPS
+ Dachschräge/Decke: 24cm Mineralwolle + 8 cm Mineralwolle quer
+ Alle Fenster erneuert mit Uw=1,1
+ Fundamentplatte aus Stahlbeton, ungedämmt

Heizung erfolgt über einen Holzkessel mit 2 großen Speichern und einen 300l Warmwasserspeicher.

Vor der Sanierung verbrauchten sie ca. 40rm Buche im Jahr.
Jetzt nach der Sanierung sind es im Schnitt 16rm Buchenholz.

Da man bekanntlich nicht mehr jünger wird, soll nun ein neues Heizsystem angeschafft werden, dass ohne Scheitholz auskommt. Heizkörper sollen beibehalten werden, Leitungen sind jedoch auch ungedämmt, wobei sich die Vorlauftemperatur von 80° nach der Sanierung auf max. 48° reduzierte.


Nun zu den Fragen:
Gibt es Möglichkeiten die Fundamentplatte irgendwie zu dämmen, an die Leitungen komm ich ja leider nicht ran ohne den Estrich rauszureissen?!

Welches Heizsystem würdet ihr empfehlen?

Lg Max

  •  meckeldi
13.2.2011  (#1)
Welche Randbedingungen - Hallo Max,
wenn kein Keller vorhanden ist überlege Dir, wieviel Platz vorhanden ist (Beschreibung: Erdgeschoß und Dachgeschoß klingt nach ausgebautem Dachgeschoß). Daraus folgt, daß ggf. der Brennstoffspeicher (Pellet, Erdöl) im Garten vergraben werden muß, wieweit Ihr dem Damm bei Erdöl ausreichend traut ist Eure Entscheidung.
Ist in der Wohngegend Gasanschluß verfügbar?
Ob die Gegend für Erdwärme geeignet ist kann die ggf. vor Ort besser verraten werden.
Sorry, für die "unkonkrete" Antwort, vielleicht gibst Du ein paar mehr Informationen preis

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  •  Stefan Wüger
13.2.2011  (#2)
Hallo Max,

für dein Haus gibt es eigentlich nur eine interessante Lösung:
Eine Luft-Wärmepumpe. Die Möglich besteht hier für Standardgeräte bis zu 55°C Vl-Temperatur zu machen. Über die Leitungen im Fußbodenbereich würde ich nicht so viele Gedanken lassen, da die Lösung sehr teuer wäre (Estrich raus und rein,...) und die abgegebene Wärme der Leitungen großteils über den FB in den Raum sowieso zurückkommt. Ich habe selbst sehr viele Luft-Wärmepumpen gebaut letztes Jahr. Dabei waren auch einige alte Häuser.

L.G.

Stefan

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  •  Marcus73
14.2.2011  (#3)
Danke für - die Antworten.

-meckeldi
Dachgeschoß ist ausgebaut. Gasanschluß wäre an der Grundgrenze vorhanden. Ölheizung schließen sie eher aus aufgrund der enormen Preisschwankungen. Pelletstank wäre sicher möglich.
-Stefan Würger
Dachte immer Wärmepumpen gehen nur mit Fußbodenheizungen?
Rohrdämmung wurde kurz angesprochen, aber wie du schon gesagt hast, geht das nur wenn man Estrich und Boden komplett "wegwirft". Also wird sicher nicht gemacht.
Hab vorige Woche mal Informationen eingeholt von einem Installateur. Der hat eine "Heizlastrechnung" durchgeführt.
Mit einer modernen Gasheizung würden sie wohl bei 22° maximal 20.000kwh Gas (1200,-) im Jahr inkl. Warmwasser verbrauchen. Boiler würde er lassen. Die beiden Speicher wären halt überflüssig. Die Heizlast beträgt 9,1 kw.

Hoffe die Angaben helfen etwas weiter :)
Wie teuer kämen mir Pellets / Luftwärmepumpe im Jahr?

MfG
max


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  •  in2
  •   Silber-Award
16.2.2011  (#4)
Leider wieder alles eine Frage der Sichtweise: - So wie du das Haus beschreibst, habt ihr bereits in die Gebäudehülle so ziemlich alles investiert was Sinn macht. Es gibt natürlich immer neuere bessere und effizientere Komponenten, aber über die Sinnhaftigkeit laßt sich sehr bald streiten. Alle Investitionen müssen sich sowohl ökologisch alsauch ökonomisch "rechnen".

Aus meiner Sicht sind bauliche Maßnahmen nicht zu rechtfertigen. Auch die Entscheidung die Heizkörper zu belassen ist richtig wenn ihr mit der von dir beschriebenen Vorlauftemperatur auskommt. Wenn eine Umstellung auf Wärmepumpe kommen soll, dann ist nur mit einer Fußbodenheizung eine akzeptable JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] zu erreichen. Dieser Aufwand ist aber weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll.

Was nun die Wärmeerzeugung betrifft: Mit Stückholzheizung bist du ökologisch und ökonomisch am besten unterwegs. Wenn die Bequemlichkeit gefragt ist, dann denke über eine Gasheizung nach. Die von dir angesprochenen Wassertanks zur Wärmespeicherung würde ich auf alle Fälle in Betrieb lassen. Diese Behälter verbessern den Wirkungsgrad der Anlage erheblich, da die Kessel nicht so oft takten müssen.

Aus meiner Sicht (aus der Ferne betrachtet, ohne genaue Kenntnis der Anlage vor Ort) kann ich dir nur empfehlen:
Wassertank mit ca 20cm Wärmedämmung isolieren. Heizungsleitungen und Warmwasserleitungen sowie Armaturen (wichtig da meist stark unterschätzt) mit mindestens 5cm besser 8-10cm isoliert. Ich habe es selbst nicht geglaubt aber da diese Leitungen die ganze Heizsaison warm sind (Warmwasser das ganze Jahr) konnten wir ganz erhebliche Einsparungen durch diese "läppische" Maßnahme erreichen. Bei den Pumpen nur die energieeffizientesten Pumpen einsetzen. Das rechnet sich sehr schnell. Die Warmwasserzirkulationspumpe mit Zeitschaltuhr.
Bei einem Gasgerät ein Brennwertgerät, bei einem Stückholzkessel ein Gerät das in der Leistung an die Wassertanks angepaßt ist und als Hozvergaser funktioniert.

Von der Bewertung:
1 Holzvergaser
2 Gaskessel oder Therme (eher eine Geschmaksfrage)
3 Hackschnitzelanlage
4 Pellets (aber schon mit großem Abstand zur Hackschnitzelanlage)
5 Ölkessel
6 Wärmepumpe

Hackschnitzelanlage und Pelletsanlage benötigen doch einen erheblichen Vorratsspeicher und sind Wartungsaufwendiger.
Ein Öltank ist auch nicht billig und in Hochwassergebieten nicht so lustig.
Eine Wärmepumpe ist zur Nachrüstung sicher nicht so effizient zu betreiben wie bei einem Passivhaus und daher in diesem Fall nicht zu empfehlen.

Eine Betrachtung die ich noch anstellen würde:
Wenn die Wassertanks ein Speichervolume von 3000l bis 5000l haben kommst du bei einem Stückholzkessel mit ca 40kW Heizleistung auf eine Feuerraum der so groß ist daß du selbst im Winter nur einmal nachlegen must (Rauchfangquerschnitt berücksichtigen). Bei den Speichern kann man auch eine Solaranlage für die Warmwasserbereitung im Sommer andenken. Ob es sich rechnet mußt du mit dem Installateur nachrechnen. Ich fürchte daß es preislich nicht interessant ist, aber das Heizkonzept so durchdenken daß man es bei Energiepreissteigerungen oder billigeren Kollektoren nachrüsten kann ist kein Fehler.

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  •  Markus11
17.2.2011  (#5)
viele meinungen - ....wenn du 10 leute fragst, was du machen sollst wirst du wahrscheinlich 14 unterschiedliche meinungen erhalten emoji
größtenteils stimme ich mit "in2" überein, verstehe aber nicht warum die pelletsanlage so schlecht abschneidet - ich würde bei dem ranking 2 und 4 tauschen.
um dich noch komplett zu verwirren könntest du dir noch scheitholz-pellets kombikessel ansehen. hier gibt es schon sehr ausgereifte, kann dir hier die fa. sht empfehlen - 2 getrennte brennkammern mit individuell geregelter verbrennung bzw. soll die fa. fröling auf der messe wels einen neuen vorstellen.

lg

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