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Putz löst sich vom Heraklith

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  •  Schöberl
3.8. - 27.10.2011
15 Antworten 15
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Bei uns hat sich nach 6 Jahren der Innenputz von der Innendecke am Dachausbau (Heraklith) gelöst. Darauf verständigte ich die Putzfirma, diese kam nach ein paar Tagen mit einem Sachverständigen, dieser gab die Anweisung, den gelösten Putz zu demontieren. Dies geschah wiederrum nach ein paar Tagen. Während der Demontage kam auch die Putzherstellerfirma, machte Haftabdrücke und nahm einen Teil vom Putz für Untersuchungen mit. Da die Putzherstellerfirma angeblich nichts feststellen konnte, wurde Kontakt mit der Lieferfirma der Heraklithplatten aufgenommen, diese hat sich mit der Herstellerfirma den Schaden angesehen und hat ebenfalls ein Stück vom Putz mitgenommen. Da sie ebenfalls nichts feststellen konnte, wurde nach 4 Wochen ein Treffen vor Ort vereinbart, bei diesem waren alle Firmen bis auf der Heraklithhersteller anwesend. Es konnten weder vom Sachverständigen noch von den Firmen Gründe genannt werden, warum sich der Putz gelöst hat. Dabei versuchte der Sachverständige mich einzuschüchtern und es wurde versucht, verschiedene Mutmaßungen ins Spiel zu bringen, was ich bei der Montage der Heraklithplatten falsch gemacht haben sollte, oder das keine Dampfsperre montiert wurde, das zu viel Gewicht am Spitzboden lagert, das ich am Spitzboden hüpfen würde, das ein falsches Acrylsilikon verwendet wurde etc.. Der Sachverständige machte den Vorschlag, dass die Firmen gemeinsam auf Kulanz den Schaden beheben würden, allerdings würden sie eine Gipskartonplatte montieren. Damit war ich nicht einverstanden, denn wenn ich einen Innenausbau mit Gipskartonplatte gewollt hätte, hätte ich ihn damals schon so gemacht und hätte nicht die teurere Variante mit dem Heraklith und dem Verputz gewählt. Die Putzfirma sagte, dass sie auf diesem Heraklith nicht mehr darauf putzen, so nur eine Trockensanierung in Frage kommen würde. Die Putzfirma sollte mir innerhalb der nächsten 4 Tage einen Sanierungsvorschlag machen, wie auch davor schon immer, musste ich den Kontakt mit der Putzfirma suchen. Es wurden mir zwei Varianten unterbreitet.
Variante 1: Sanierung mit Heraklithplatten Spachteln fertig – Ausmalen Eigenleistung Bauherr
Variante 2: Sanierung mit Fermacell Platten fertig gemalt
Beide Varianten sind für mich nicht akzeptabel, weiteres wurde im Schreiben mitgeteilt, dass sie Kulanter Weise eine sinnvolle Problemlösung suchen.
Wer kann mir einen Rat geben, was ich Unternehmen soll?

  •  cc9966
  •   Gold-Award
3.8.2011  (#1)
mal ehrlich..du hast das heraklith in eigenleistung montiert? und du weißt dass der putz runterfällt und willst wieder verputzen? ich hätte da ein ungutes gefühl wenn da wieder putz rauf kommt, immerhin ist des die decke und nicht eine wand.

ich finde die sanierungsvorschläge gut, vor allem jene mit fermacell.

wenn die heraklitplatten in eigenleistung montiert wurden, dann sei froh dass die firmen so seriös sind und eine sanierung trotzdem übernehmen. der fallende putz kann hundert gründe mit hunderte gutachten haben warum, evtl. wurde falsches holz verkauft (hohes schwindverhalten, nicht getrocknet) für die unterkonstruktion der heraklitplatten. und das ist nur eine von vielen möglichkeiten.

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  •  rantamplam
  •   Bronze-Award
3.8.2011  (#2)
ich - sehe das genauso wie cc9966. Ich glaube da gäbe es viele Firmen die sich auf das selbst montierte Heraklith stürzen würden und alle möglichen Ausreden finden würden.
Ich würde auch das Angebot mit Fermacell nehmen. Beim Putz würde ich mit einem Auge immer an die Decke schauen.
lg Ran

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  •  DM Massivbau
  •   Gold-Award
3.8.2011  (#3)
.Ich sehe die ganze Sache nicht so wie die zwei User vor mir. Heraklith welches auf festem Untermaterial z.B. Beton angebracht wurde wird anders verputzt als Heraklith das auf einer Holzkonstruktion angebracht wurde.
Bei Ihnen am Dachboden ist wahrscheinlich das Heraklith an einer Vollschalung angebracht und dieses Heraklith hätte man vor dem verputzen mit einem Haftgrund bzw. einem mineralischen Kleber mit einer Zahnspachtel verspachteln sollen. Am besten wäre es gewesen wenn man statt dem Gipsputz einen Kalkzementputz verwendet hätte und auch genetzt hätte. Falls Sie keinen Haftgrund am Heraklith haben ist es schwer eine entsprechende Lösung zu finden. Ich würde mich an Ihrer Stelle nach einem anderen Sachverständiger der sich ein bisschen besser auskennt umsehen.
Es wäre toll wenn Sie ein paar Fotos hochladen könnten.
LG


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  •  whitesheep
  •   Bronze-Award
4.8.2011  (#4)
bitte putz an der decke - nicht netzen...klingt vielleicht im ersten moment als lösung aber die gefahr das sich bei großflächigen anlösungen des putzen schwere platten durch das netz zusammenhängend ablösen ist zu groß...würde da unbedingt vom netz abraten.

ich hab selbst alles mit heraklith gemacht und hab zementvorspritzer zu 60% deckend am heraklith verwendet mit Kalkputz. ich würde mich auch nicht mit fermacell abspeißen lassen.

noch eine frage: wo genau hat sich der putz gelöst? am stoß der platten in der plattenmitte?

so long
sheep

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  •  Schöberl
4.8.2011  (#5)
Antwort - Der Putz löst sich Großflächig, es wurde kein Vorspritzer verwendet, aber genetzt

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  •  whitesheep
  •   Bronze-Award
4.8.2011  (#6)
was ich noch gelesen hab.Zitat:
Heraklith-BM Platten sind bei baustellenbedingten
Feuchtigkeitseinwirkungen ca. 14 Tage nach der
Beplankung verputzbar.

vielleicht hilft es dir in deinen Verhandlungen...ansonsten gut zu wissen...

viel erfolg
sheep

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  •  DM Massivbau
  •   Gold-Award
4.8.2011  (#7)
@ Schöberl - Als ich Ihren Text las hab ich vermutet das der Fehler bei den Innenputzarbeiten liegt und nicht bei der Verlegung der Heraklithplatten. Genau so vermute ich das Sie einen Gipsputz haben welcher mehrmals die Feuchtigkeit aufgenommen hat was überhaupt im Dachgeschossbereich sehr empfindlich ist weil die Dachkonstruktion dem Wind, der Schneelast etc. ausgesetzt ist deswegen wird sich auch Ihr ganzer Putz lösen. Die gesetzliche Gewährleistung von 3 Jahren bzw. die Sondergewährleistung von 5 Jahren ist abgelaufen also stellt sich nun die Frage ob es sich um versteckte Mängel handelt und deswegen brauchen Sie einen Sachverständiger der diese Mängel aufdeckt und dann bekommen Sie anschließend eine kostenlose Sanierung.
Mein Vorschlag für eine langfristige Lösung wäre den gesamten Putz im Decken- und Schrägbereich abstemmen, größere Fugen bzw. Beschädigungen zuspachteln, einen mineralischen Kleber vollflächig auftragen und auch gleich mit einem Zahnspachtel netzen (maximale Stärke 5mm).
Lassen Sie alles 7-10 Tage trocknen und dann einen Kalkzementputz drauf (maximale Stärke 10-15mm) und Sie werden lebenslang keine Probleme haben.

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  •  poidl23
  •   Bronze-Award
5.8.2011  (#8)
HiWarum wird im Bereich eines Dachbodens überhaupt geputzt, wenn die restliche Konstruktion aus Holz ist? Ich hätt da allein wegen der saisonalen Bewegung im Holz (Sommer/Winter) Angst, dass sich hier was ablöst. Ausserdem finde ich dass diese Hera.... Platten der größte schmarrn sind, sauteuer, und nur gepresste Holzspäne, scharfkantig und blöd zu bearbeiten.... aber das ist meine persönliche Meinung.

Ich würd die Lösung mit Gipskartonfaserplatten, gespachtelt und bemalt bevorzugen.

Lg,

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  •  whitesheep
  •   Bronze-Award
5.8.2011  (#9)
ehmtja zum glück gibt es alternativen...die einen mögen keine gipskartonteile (so wie ich) und die anderen halt kein heraklith. egal ich diskutier auch gar ned drüber über nachteile und vorteile...ist müssig...

ich kann nur sagen dass ich seit jahren meine dachschrägen im spitzboden damit verkleidet und mittels sumpfkalkputz ungenetzt verputzt habe. hält man sich an die verarbeitungsrichtlinien ist das ein saubere lösung für alle zeiten. bearbeiten lässt es sich mittels stichsäge mehr als einfach. da heraklith auch holz ist arbeitet es mit dem dachstuhl imho wesentlich besser mit als alles andere...stichwort schwindverhalten/dehnkoeffizien

so long
sheep

ps:@poidl23: was ist an nur gepresstem gips besser als an nur gepressten holzspäne?

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  •  DM Massivbau
  •   Gold-Award
5.8.2011  (#10)

zitat..
Damit war ich nicht einverstanden, denn wenn ich einen Innenausbau mit Gipskartonplatte gewollt hätte, hätte ich ihn damals schon so gemacht und hätte nicht die teurere Variante mit dem Heraklith und dem Verputz gewählt.


Am meisten regt mich auf wenn man weiß was man will und warum man das will und dann kommt jemand und versucht demjenigen etwas anderes einzureden. Vor einiger Zeit wurde Schilf als Putzträger verwendet und der Putz ist auch nach 40 Jahren nicht abgefallen insofern die Holzkonstruktion gesund und tragfähig war und heutzutage fällt der Putz bei so vielen modernen Materialen ab. Das ist ab normal und bei Ihnen liegt nicht der Fehler im Material sondern es handelt sich sicher um einen Arbeitsfehler. Sowie schon whitesheep geschrieben hat können Sie auch einen Vorspritz verwenden aber ein mineralischer Kleber ist viel sicherer und besser.

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  •  meister
  •   Gold-Award
22.8.2011  (#11)
also - Wurde der Gipsputz in einer Lage aufgetragen oder in zwei Lagen?
Generell bin ich voll bei DM Massivbau, Heraklith BM Platten sind fürs Raumklima gegenüber Fermacel/Rigips ein Traum. Beschichtet gehören die Platten wie DM es beschrieben hat, dann gibts keine Probleme! LG

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  •  meister
  •   Gold-Award
22.8.2011  (#12)
auf keinen Fall - würde ich mich abfertigen lassen - Firmen haben die Warn- und Hinweispflicht bevor sie zum arbeiten anfangen - nicht erst danach wenn ein Schaden da ist!!!! Falls Sie einen Fehler bei der Montage oder wie auch immer gemacht haben müßte Ihnen das vorher bereits gesagt worden sein ;) LG

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  •  ENB
  •   Gold-Award
22.8.2011  (#13)
@poidl -
Wahrscheinlich hast du sehr wenig Erfahrung im Holzbau! Saisonale Bewegungen der Heraklith-Platten und daraus resultierendes ablösen des Putzes ist schon weit her geholt. Das diese Platten nur gepresste Holzspäne (Magnesit oder Zementgebunden) sind ist ja das Phänomenale an dem System. Es ist ökologisch dämmt halbwegs gut, ist Sorptionsfähig usw. Ein anderes, gleichwertiges, womöglich noch chemisch hergestelltes Produkt währe noch viel teurer und es gibt es auch noch nicht.

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  •  poidl23
  •   Bronze-Award
23.8.2011  (#14)
Hi @ all - Ich wollte wirklich niemanden in irgendeiner Art und Weise belehren oder gar beleidigen, darum habe ich auch "meine Meinung" dazu geschrieben. Da ich nun allerdings erst beim 4. Haus bin, bei dem ich mitarbeite, belaufen sich meine Erfahrungen eher auf Amateurebene als auf Profiebene. Ich hab selbst bei meinen eigenen Haus Heraklith nur als Deckenabschalwinkel verwendet, und entweder habe ich hierbei eine schlechte Lieferung bekommen, oder ich kann mit dem Material nicht umgehen, und aufgrund dieser Erfahrung bin ich der Meinung das dieses Material schlecht zu bearbeiten ist. Vor allem wenns um zerspanende Bearbeitung geht. Durch die grobe Struktur konnte ich schlecht die Makierungen setzten, ergo wurden auch die Schnitte / Bohrungen usw ungenau. Wenn man mal nicht aufpasst und man beim Hantieren mit den Dingern wo anstößt erbt man daraus gleich ein tiefes Cut samt Bröselhaufen. Aber egal.

Daß sich Heraklith mit dem restlichen Dachstuhl besser bewegt als Gipsplatten sehe ich auch noch ein, aber ich meinte eher die Bewegung zwischen dem Putz und den Heraklithplatten!? Wie siehts hier aus?! Das sind ja 2 komplett unterschiedliche Materialien...

Wie der "Meister" schon geschrieben hat, würde ich mich auch nicht mit einer Zahlung der Firma zufriedengeben, da hier der Schaden ev. finanziell etwas abgeschwächt wird, aber noch lange nicht in Ordnung gebracht wurde.

Lg, Poidl

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  •  Innenausbau
27.10.2011  (#15)
Heraklith muss weder gespachtelt noch genetzt werden - Erstmal sei erwähnt, dass an der Decke Gipsputz zu netzen nach Norm untersagt ist. Es ist auch leicht erklärt: Gips oder zB. auch Zement bindet chemisch ab. Würde ich in der Mitte ein Netz einstreifen, hat die untere Schicht bereits früher begonnen auszuhärten als die obere. Demnach würde durch das Netz eine Trennschicht entstehen, welche wenn sich der Putz löst, gleich Bahnenweise runterfällt. Eine Ausnahme stellen nur Lehmputz und Tonputz, welche ausschließlich durch trocknen aushärten, keine genormten Baustoffe sind und deshalb auch über Kopf genetzt werden dürfen.
Ich tippe aber auf ein anderes noch nicht beschriebenes Phänomen.
Putzträgerplatten werden oft so schlampig staubfrei gemacht!
Zugegeben ist dies bei Heraklith nicht so einfach wie zB. bei Holzweichfaserplatten aber deshalb nicht weniger notwendig.

Ich habe auf Heraklith innen noch NIE vorgespachtelt.

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