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Dämmung unter Bodenplatte purer Luxus?

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  •  hiddenmaxx
23.8. - 24.8.2011
31 Antworten 31
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Jetzt komme ich garnicht mehr mit. Habe bisher gemeint, dass man _unbedingt_ eine Dämmung (XPS oder GSS) unter der Bodenplatte machen sollte.

Jetzt sagt mir ein Baumeister, dass sie komplett darauf verzichten. Weil sich die Investition niemals rechnen würde.

Und prompt finde ich einen Thread dazu im Netz:

http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?t=16551

Interessant ist vor allem dieser Beitrag:

http://www.bauexpertenforum.de/showpost.php?p=156586&postcount=13

Was sagt ihr dazu?

Hoffe auf eine halbwegs gesittete Diskussion (und kein Verteidigen der eigenen Sache...).

  •  Bauerpower
23.8.2011  (#1)
Bodenplatte - Hallo! Hab mal eine Frage. meine Baufirma möchte folgenden bodenaufbau machen. es handelt sich um sehr lehmigen boden:

Schotter 20 cm
Sauberkeitsbeton 10 cm
xps 12 cm
Platte 30 cm.

keine frostschürze, kein schaumglasschotter.

geht der aufbau in ordnung oder liegt er völlig falsch?

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  •  heinzi
  •   Gold-Award
23.8.2011  (#2)
"Jetzt sagt mir ein Baumeister, dass sie komplett darauf verzichten. Weil sich die Investition niemals rechnen würde."

diese satz ist wahrscheinlich aus dem zusammenhang gerissen und kann nicht objektiv beurteilt werden. der boden von beheizten räumen gehört natürlich anständig gedämmt. sagen wir mal mindestens 0.2W/m2k ob diese unter oder über der bodenplatte oder beidseitig erfolgt ist wenn es richtig gemacht wird, wurscht! über der bodenplatte habe ich natürlich das problem mit den wärmebrücken zu den wänden. da braucht es eine spezielle dämm-trenn-schicht. wenn der baumeister natürlich meint es braucht überhaupt keine dämmung, bzw. nur die 5 cm styropor unter dem estrich, dann würde ich den baumeister wechseln!denn der nützt nichts!


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  •  Ferlin
23.8.2011  (#3)
Wir haben 12cm unter der Bodenplatte,und 12cm aussen bei den Schalsteinen,dadurch haben wir nur 18cm Fussbodenaufbau!
Lg

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  •  hiddenmaxx
23.8.2011  (#4)
@heinzi: - Fußbodenaufbau EG beträgt 25 cm. Das reicht laut Baumeister. Seitlich wird das Fundament (Streifen und Sockel) mit 5 cm Styropor von außen gedämmt.

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  •  heinzi
  •   Gold-Award
24.8.2011  (#5)
und das hausgemauert oder eine holz bzw. elementbauhütte? 3-lagig 6 cm dämmplatten, am besten mittlere und obere lage pu statt styropor, 5.5 cm fliessestrich und 1.5 cm oberbelag, das reicht

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  •  hiddenmaxx
24.8.2011  (#6)
liapor haus - und der fußbodenaufbau wäre eine mischung aus klebergebundener schüttung, styroporplatten und fbh estrich.

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  •  hiddenmaxx
24.8.2011  (#7)
laut angebot - fußbodenaufbau EG:

zementestrich 6,5 cm
10 cm extrudierter polystyrolhartschaumstoff
9 cm eps granulat
abdichtung
bodenplatte
schotter

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  •  johro
  •   Gold-Award
24.8.2011  (#8)
Hallo - ich schreib mal meinen Beitrag, auf die meiner meinung logische weise: im erdreich ist es kalt, und die Kälte würde sich ins haus ziehen, wenn ich jetzt alle erdberührten Teile mit XPS dämme, dann werden die nicht so kalt und es kann sich auch nicht so in die Bodenplatte und in die wände ziehen (es gibt dafür ja auch den Thermofuss, dh da ist schon was drann)

dh die kälte bleibt draussen.

wenn ich das nun innen im Fußbodenaufbau dämme, dann müsste ich ja einen Thermofuss machen, und warum soll ich 19cm Dämmung in den Estrich reinbauen? wenn ich es auch außen machen kann?

wir haben außen rundherum 10cm und unter dem Estrich auch 10cm
lg
johannes

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  •  2moose
  •   Gold-Award
24.8.2011  (#9)
Wirklich ein "super" verlinkter Forenbeitrag, um die - eigene Hütte danach zu planen emoji 90 Euro pro Jahr MEHR Heizkosten schrecken heute niemanden mehr? Wie haben Heizkosten (Warmwasser weggerechnet) von ca. 120 Euro pro Jahr.
Is schon traurig wenn ein Architekt solche Rechnungen anstellt - gerade der sollte über Wärmebrücken/Bauteilschäden bescheid wissen und die Risiken kennen, die man sich mit kalten Ecken ins Bauwerk holt. Solche potentiellen Taupunktunterschreitungsstellen kann keine Innendämmung mehr wettmachen.
Und wenns dann noch schön feucht ist unter der BoPla und die Wärme des Gebäudes gut abgeleitet wird, wird sich die Praxis nicht an die theoretische Berechnung halten. Den an Luft (sowie bei uns) schließen die wenigsten BoPlas an.
Ich habs schon öfter geschrieben ... man wird bei eifriger Suche IMMER einen finden, der einem das erzählt was man hören WILL. Sonst gäbs weder Scientology, die Finanz(weg)optimierer mit den drei Buchstaben, noch Beautyfarmen.

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  •  hiddenmaxx
24.8.2011  (#10)
es geht hier aber nicht um 90 euro mehrkosten - sondern darum, dass sich die dämmung unter der bodenplatte scheinbar nicht rechnet.

nebenbei bemerkt bin ich mir sicher, dass du dir die niedrigen heizkosten mehr als teuer erkauft hast. ob sich das jemals rechnet?

achja, wenn es unter der bodenplatte feucht ist, dann hat xps so gut wie keine (garkeine?) dämmwirkung mehr...

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  •  gloitom
  •   Silber-Award
24.8.2011  (#11)
??? - Woher kommt die Information, dass XPS bei Feuchtigkeit keine Dämmwirkung mehr hätte?
Wo doch XPS eingesetzt wird, weil es unempfindlich gegen Feuchtigkeit ist...

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  •  Ferlin
24.8.2011  (#12)
Dann lass die Dämmung weg und gut ists!
Die meisten Dämmen zwar aussen,aber dein Baumeister wird schon wissen was er macht...
Lg
Ps:XPS ist feuchte egal,dämmt genau so gut wenns feucht ist,sonst könnte man sich jede Perimeterdämmung sparen!

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  •  *tclm*
24.8.2011  (#13)
Dämmung unter der Bodenplatte - mit Entsetzen verfolge ich diese Diskussion. Es geht wirklich nicht darum 90 EUR im Jahr an Heizkosten zu sparen (die Berechnung ist im Übrigen fehlerhaft und völlig irreführend), sondern dauerhaft Bauteilschäden zu vermeiden. Baumeister und Architekten sollten das eigentlich wissen, und diesen Wissensstand auch an Ihre Bauherren weitergeben. Sehr oft aber wird der unwissende Bauherr bewusst betrogen um Kosten zu sparen. Welche(r) Bauherr(in) kennt schon den Unterschied zwischen XPS und Automatenplatten. Spart man sich doch gleich einmal ein Drittel an Materialkosten. Dann ist es wirklich besser gar nicht zu dämmen ...

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  •  johro
  •   Gold-Award
24.8.2011  (#14)
Hallo - dass mit der Feuchtigkeit unter der Bopla macht sich bei Glasschaumschotter bemerkbar und nicht bei XPS, wobei ich persönlich davon ausgehe, dass da wenig Kondenswasser ist (die Temperaturen sind unter der Bopla ja realtiv gleichmässig) und grundfeuchte durch den Schotter "abgeleitet" wird (dafür macht man den Schotter ja, bedingung ist natürlich niedrieges Grundwasser)

das tehma mit der Heizkostenersparnis mag zwar theoretisch richti sein, aber du hast dafür ja mehr dämmung unter dem Estrich geplant, somit ergibt sich ein gleicher U-Wert. ABER du hast eine kühlere Bopla und das kann sich auf die Wände übertragen und somit kältebrücken. Auch Streifenfundament bzw Frostschürzen haben ja die Aufgabe die Kälte unter der Bopla fern zu halten, da gab es mal im Forum recht aussagekräftige Thermo-Berechnungen.

(bez. Uwert habe ich am Dach 0,12-0,13, Wand 0,14 und Bopla mit Estrich 0,18)

mfg
johannes



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  •  coisarica
  •   Bronze-Award
24.8.2011  (#15)
interessantes thema - ich war auch immer der auffassung, dass wärmebrücken kritischer hinsichtlich bauschäden zu betrachten sind.



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  •  hiddenmaxx
24.8.2011  (#16)
also dass xps feuchte im eingeschränkten maß zieht haben mir jetzt schon zwei baufirmen erklärt. egal ist da garnix.

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  •  gloitom
  •   Silber-Award
24.8.2011  (#17)
Etwas klarer wird das Ganze, wenn man sich die Isothermen für den besprochenen Aufbau ansieht.
Im ersten Fall liegen die 10cm XPS innerhalb und im 2ten Fall außerhalb.
Rechnerisch ergibt sich aus der Differenz von PSI[1] 0,13174 W/(mK) und PSI[2] 0,03439 W/(mK) eine Differenz von 0,09735 W/(mK).


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  •  2moose
  •   Gold-Award
24.8.2011  (#18)
Mich würden tatsächlich Langzeittests interessieren ... ob - ein 30 Jahre im Wasser liegendes XPS noch eine nennenswerte Dämmwirkung hat ... auch beim Umkehrdach z.B. Es ist einfach ein Bauteil, der NIE WIEDER saniert oder erneuert werden kann. Da wegen ein paar Tausender auf volles Risiko zu setzen ist Harakiri. Dass das Wasser unter BoPla weg muss sollte aber ebenso klar sein ... wassergekühlte BoPlas sind mit nix in Griff zu bekommen. Im Beitrag "Innentemperatur" hat einer einen Taupunkt von knapp über 18 Grad ermittelt ... der wird bei fehlender Dämmung unter der BoPla großflächig unterschritten. Leider an vorwiegend unzugänglichen Stellen im FB-Aufbau.
Und ja, wir haben uns unsere geringen Heizkosten bewusst erkauft - aber nicht teuer, sondern preiswert. Mit einem Horizont von >40 Jahren haben energiesparende Maßnahmen eine hohe Rendite UND Kapitalsicherheit. Allein schon weil die Energiekosten nicht mehr kalkuliert sondern spekuliert werden. Wackelnde Pensionen tun ihr übriges dazu ... im Moment ist das Geld nirgends besser angelegt. Behaglichkeit, Sicherheit (Bauschäden) und Wertstabilität noch gar nicht berücksichtigt.


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  •  hiddenmaxx
24.8.2011  (#19)
@gloitom - und was heißt das jetzt genau?

als laie verstehe ich den unterschied nicht wirklich.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
24.8.2011  (#20)
... und wie schauen die Isothermen aus, wenn Wand und BoPla - aus dem selben Material sind ... wie es bei den Außenwänden eines Schalbetonkellers der Fall ist?

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  •  hiddenmaxx
24.8.2011  (#21)
@2moose - http://www.bvfs.at/htm/pub/schaden.htm

zitat:
"Man darf jedoch trotz dieser Zellstruktur und der geringen Wasseraufnahme durch Diffusion nicht verschweigen, dass sich die Werte in den Produktnormen stets nur auf eine darin genau definierte Prüfdauer, das heißt aber auch Beaufschlagungsdauer, bezieht. Treten nun Einbauzustände auf, die eine ständige Beanspruchung des Dämmstoffes durch Wasserdampfdiffusion bewirken, so steigt die Wasseraufnahme weit über die Werte an, welche bei normgemäßer Prüfung einzuhalten sind wie nachstehendes Beispiel zeigt:"

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