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Fernwärme - ja/nein

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  •  reu712
14.10. - 17.10.2011
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Hallo liebe Forumsmitglieder - ich weiß meine Frage wurde schon 100.000 mal in anderen Threads gestellt, jedoch würde ich mich trotzdem freuen wenn einer der Spezialisten die Zeit findet und sinnvolle Ratschläge erteilt emoji

Die Situation ist folgendermaßen - wir planen kommendes Frühjahr mit unserem Hausbau zu beginnen - Wohnnutzfläche ca. 200m² - 70m² Keller - Niedrigenergiestatus!
Es stellt sich nun die Frage ob es für uns Sinn macht den Fernwärmeanschluss zu nutzen - Anschlusskosten würden mit ca. 10000€ ins Gewicht - Alternative für Warmwasser wäre notwendig da es keinen Sommerbetrieb gibt - Kosten für KWH liegen einstweilen bei 5,5Cent exkl UST - zusätzlich kommt noch eine fixe Gebühr (ca.200€ pro Jahr)
Erwähnenswert ist auch, dass wir im EG einen Kachelofen bauen wollen.

Wäre echt über eure Meinungen und evtl. Alternativvorschläge dankbar.

Danke!

  •  2moose
  •   Gold-Award
14.10.2011  (#1)
Entweder Ihr investiert Euer Geld in ein energiesparendes - Haus (PH), welches sich allein mit der Fernwärme Grundgebühr beheizen lässt (ohne WW WW [Warmwasser], aber das ist bei der FW auch dabei) oder Ihr wählt die Variante NEH (= Nix Energiespar Haus) und zahlt die Zeche lieber über die Betriebskosten. Letzere Variante, meist gerade noch die WBF-Richtlinien einhaltend, wird hier absolut bevorzugt emoji
Will sagen: Je mehr Energie Ihr verbrät - was bei einem NEH von 200m2 + Keller ein Kinderspiel ist - desto "lohnender" wird die Fernwärme. Nachdem aber Geld für 2 vollwertige Heizungen vorhanden ist (FW + Kachelofen ... ein "echter" oder ein verkacheltes Kaminoferl?) wäre durchaus Variante 1 anzuraten. Da ist das Warmwasser und die Lüftung auch schon geregelt.
Wie schaut also die restliche Haustechnik und die Planung aus? Lüftung? FBH? Wandheizung? Keller mitbeheizt? Sonnige Lage? Verglasung 2 oder 3fach? EKZ? Heizwärmebedarf? Was steht neben FW noch zur Debatte? Gasanschluss? pellets? Platz für Erdwärme? Wenn der Bau im Frühjahr beginnt muss es ja schon konkrete Pläne geben.

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  •  reu712
17.10.2011  (#2)
Hi 2moose - danke für die flotte antwort - also bzgl Kachelofen ist ein richtiger Kachelofen geplant (angeblich soll es ja auch möglich sein Schläuche in den Fussboden zu legen und die Wärme noch mehr zu nutzen) - Ansonsten ist eben 25er Ziegel mit Vollwärmeschutz + Wohnraumlüftung geplant - Keller wird nicht beheizt und die Lage ist sehr sonnig (Richtung Süd-West) - Fenster werden sehr großflächig und vermutlich 3-glasig - Energieausweis wird erst gerechnet - Alternative zu Fernwärme wäre eben Pellets, Öl oder Wärmepumpe (Tiefenbohrung oder Kollektoren), wenngleich ich im Bekanntenkreis schon von einigen Problemen mit Wärmepumpen gehört habe (bzw. sind die Kosten mit ca. 30Tsd ja auch nicht gerade wenig)
Die Kosten für ein Passivhaus sollen ja doch wesentlich höher sein - außerdem wollen wir auch selbst einiges auf der Baustelle erledigen und das ist ja beim Passivhaus nicht so leicht möglich. Sag im Vorfeld schon danke für die Ratschläge.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
17.10.2011  (#3)
Darf ich Dich um paar Illusionen erleichtern? ;) - Ein Kachelofen müsste raumluftunabhängig sein, sonst stellt er in Verbindung mit der Lüftung eine Gefahr da. Für die Dichtheit der Gebäudehülle ist es sowieso eine.
Ich weiß um die Behaglichkeit von Kachelöfen bescheid ... allerdings standen die allesamt in Häusern mit einem "ordentlichen" Wärmebedarf und unbehaglichem Umgebungsflächen (kühle Wände, zugige und wärmetechnisch schlechte Fenster). Wenn Euer Haus gut gedämmt ist ist ein Kachelofen mit seiner Trägheit und nur sehr beschränkt steuerbaren Wärmeabgabe ein unbeherrschbarer Elefant im Porzellanladen. Kreative Hafner machen es mit findigen "Ideen" (Schläuche im Boden, Wärmetauscher, ...) auch nicht besser.
Von "Problemen" wirst Du zu jedem Wärmeerzeuger, zu jeder Bautechnik und zu jeder Haustechnik hören - da kommt es immer nur drauf an, wen man fragt. Und viel zu oft kommts auch ungefragt.
Beim Passivhaus kannst Du auch selber Hand anlegen - wenn die Planung passt und bei den essentiellen Dingen (luftdichte Hülle, Wärmebrücken) sorgfältig gearbeitet wird und/oder jemand zur Seite steht. Unbeheizter Keller ist jedenfalls schon mal ein guter Ansatz in diese Richtung.
Wenn dann alle Vorurteile weg sind, ist der Rest Geschmackssache emoji
Eine diametrale Betrachtung zu Deiner: Günstigen Dummy-Kachelofen bauen und mit Heizschlagen der Heizun wärmen ... selber Effekt, dafür kann der Kamin fallen. Freigewordene Mittel in thermische Ausführung und Lüftungskompaktgerät stecken. Da ist dann Heizung, Lüftung und Warmwasser auf 2m² erschlagen => Haus kann ein paar m² kleiner und es werden wieder Mittel frei. 30.000,- für die WP WP [Wärmepumpe] allein sind auch nur ein böses Gerücht. Und wenn eine Tiefenbohrung (aus Leistungsgründen) nötig ist, ist einfach nur der Bedarf der Hütte zu hoch und muss runtergeschraubt werden.

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