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Kann die Erde auskühlen?

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  •  samoth
30.5. - 2.6.2012
13 Antworten 13
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Hi,

mir hat letztens ein Baumeister erzählt, dass wenn es sich vor dem Winter nicht mehr ausgeht sie den Innenputz und Estrich erst nach dem Winter machen, da sonst Schimmelgefahr besteht. Auch ein Ausheizen des Estrichs (mit WPWP [Wärmepumpe] und Flächenkollektoren)im Winter ist nicht zu empfehlen, da dadurch der Boden zu sehr "ausgesaugt" wird, und daher in den nächsten 1-2 Jahren die Wärmepumpe einen schlechteren Wirkungsgrad hat, bis der Boden sich halt wieder erholt hat.

1. Bis jetzt dachte ich, es wäre von Vorteil aufgrund der trockeneren Luft im Winter den Innenputz bzw. Estrich über den Winter austrocknen zu können. Liege ich da falsch?

2. Und kann die Erde durch die Flächenkollektoren wirklich so ausgesaugt werden, dass sich das dann negativ auf die Folgejahre auswirkt?

lg
tom

  •  mikee
  •   Gold-Award
30.5.2012  (#1)
.1. Bezüglich "Lüftten nach Innenputz/Estrich" würde ich dir die Lektüre aktueller und vergangener Threads empfehlen, damit wir hier nicht alles noch ein weiteres Mal durchkauen - die Infos dazu ändern sich nämlich nicht emoji

2. Wir haben so ziemlich die gleichen Voraussetzungen wie ihr, und ich denke mir dazu folgendes: Wenn die Aussendämmung noch nicht drauf ist, hat´s die WPWP [Wärmepumpe] generell schwer, das Haus auf Temperatur zu bringen bzw. zu halten (hängt natürlich stark von der Aussentemperatur ab). Dann kommt noch hinzu, dass du beim Ausheizen mit einer hohen Vorlauftemperatur von bis zu 45 Grad fahren musst. Auch dafür ist deine WPWP [Wärmepumpe] wahrscheinlich nicht ausgelegt. Alle diese Umstände bewirken, dass die Entzugsleistung (je nach Auslegung) wahrscheinlich am Maximum ist, was sich natürlich auf das Erdreich auswirkt (mein Baggerfahrer hat mir "Schauergschichtln" von Soleleitungen erzählt, die im Frühjahr mit 10-20 cm Eis umschlossen waren). Darum werden wir unseren Estrich mit einem "mobilen Ausheizgerät" (keine Ahnung, wie das Ding in Echt heisst emoji) ausheizen. Braucht zwar mehr Strom als die WPWP [Wärmepumpe], dafür belastet es aber die Soleleitung nicht und auch um die Heizleistung selbst brauche ich mir keine Gedanken zu machen. Sobald der Estrich ausgeheizt ist, kommt die WPWP [Wärmepumpe] ins Haus und temperiert es für den Rest des Winters (18 Grad). Das sollte auch hinsichtlich der Belastung des Erdreichs vertretbar sein.

Gruss
mikee

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  •  gdfde
  •   Gold-Award
30.5.2012  (#2)
@samoth - Bez. Lüften ists im Winter sicher einfacher als im schwülen Sommer.

Wegen dem Wirkungsgrad würd ich mir keine Gedanken machen...den COP oder JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] kannst mitn Estrichausheizen eh vergessen, das kostet nun mal Geld.
Das Erdreich hat danach min. ein halbes Jahr Zeit, sich wieder zu regenerieren.
Die ersten 1 bis 2 Jahre im Haus wirst ohnehin höhere Heizkosten haben (Baufeuchte, optimale Einstellungen).

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
30.5.2012  (#3)
mikee, wenn du den innenausbau im winter machst, stell lieber nur 15°, ansosnten schwitzt wie blöd ;).

wir hatten auch so ein mobiles ausheizgerät mit 13kw, das ausheizen hat in etwa nen tausender gekostet.

gruß, alex

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  •  sensai
  •   Gold-Award
30.5.2012  (#4)
meine Erfahrung - Trocknen im Winter ist definitiv leichter als im Sommer.
siehe aber mikee und samoth, die Antworten und Erklärung dazu
sind schon mehrfach hier im Forum.

wir haben in der ersten Dezemberwoche den Estrich gemacht
(I-Putz war da gerade 3 Wochen drinnen).
Kurz darauf wurde die Heizung aktiviert. (WPWP [Wärmepumpe] mit Tiefenbohrung)
Zu dieser Zeit hatten wir noch keinen VWS drauf und somit hat
sich die Heizung anfangs seeeeehr schwer getan, die notwendigen
Temperaturen für das Ausheizen zu erreichen.

Mehrmals wollte der Installateur mir eine E-Patrone anschliessen
um die notwendige VL VL [Vorlauf]-Temperatur zu erreichen.
ich hatte aber Heizkanonen und Ventilatoren und Bautrockner
aufgestellt und die E-Patrone somit erfolgreich abgewehrt und
so in summe weniger Geld ausgegeben. (gsd sind nach 2 Wochen
ausheizen die Aussentemp. von -20° auf +5° gestiegen und mein
Plan ist aufgegangen)

Und ja, die Soleleitungen kann bei extremer Belastung einfrieren
und nicht mehr die optimale Leistung erbringen. Wenn das der
Fall ist, brauchst du eine Zusatzheizung für das Ausheizen.
(merkt man aber rechtzeitig)
Im Sommer taut die Leitung wieder auf und ist im Winter wieder
voll einsatzfähig. Wenn du noch zusätzlich eine thermische
Solar für das WW WW [Warmwasser] hast kann sich die Soleleitung im Sommer
noch leichter regenerieren.


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  •  mikee
  •   Gold-Award
30.5.2012  (#5)
@Alex - Einen Tausender????? Für 3 Wochen heizen??? Also das ist mindestens doppelt so hoch, als ich befürchtet hatte..... In welchem Monat und mit welchen Aussentemperaturen habt ihr bitte ausgeheizt??
Gruss
mikee

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  •  Sebastian_wien
30.5.2012  (#6)
wir haben alleine für die Gasheizkanone - über 700,- 'brennen' müssen um im Winter arbeiten zu können. Da war von Ausheizen keine Spur...Das Ausheizen mit dem Holzofen kam uns dann auf 83,70 Euro für rund 300kg Hartholzbriketts.

Schade, dass wir den Holzofen erst einsetzen konnten als der Estrich eingebracht war.

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  •  humi
30.5.2012  (#7)
sind gasheizkanonen nicht supoptimal weil sie auch wieder feuchte produzieren?
die wurden mir damals mehr oder weniger vom spachtler abgedreht.

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  •  Sebastian_wien
30.5.2012  (#8)
zum Ausheizen und trocknen...sind Heizkanonen sinnlos. Da machen Elektroheizer mehr Sinn. Um den Trockenbau nicht bei Minusgraden zu machen war die Kanone aber recht praktisch.

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  •  humi
30.5.2012  (#9)
klar is nett wenns warm ist beim arbeiten, na no na emoji
mir wurde nur gesagt (vom innenputzer) das ich was anderes nehmen soll, weil die gaskanonen wieder feuchtigkeit rein bringen, somit musste ich sie wieder abdrehen und hab mir bis zum ausheizen mit stromheizungen rüber geschlagen.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
31.5.2012  (#10)
mikee, - start estrich war ende oktober. also anfangs november mit dem ausheizen begonnen.
temperaturen kann ich nicht sagen, da müsste ich in meinem bautagebuch nachgucken, ob ichs überhaupt aufgeschrieben habe. und das liegt zuhause ;)...

2012/20120531969432.JPG
das war das trum, das ca. 40€/tag/schnitt gesaugt hat ;)..

gruß, alex

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
2.6.2012  (#11)
@speedcat - Da hat wirklich jemand gut an dir verdient.
Dummerweise spricht man immer vom Ausheizen des Estrichs. Richtig sollte es ja Austrocknen heißen (das man mit Temperaturerhöhung auch erreichen kann). Nur entsteht beim Verbrennen von (Flüssig-)Gas jede Menge Wasser (1 KG Gas produziert über 1,5 Lt Wasser!), was das Austrocknen natürlich nicht fördert...

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  •  Hansee
  •   Gold-Award
2.6.2012  (#12)
@Gast Karl - Nicht ganz richtig.
Speedcat hat elektrisch ausgeheizt, und da ja Strom bekanntlich aus der Steckdose kommt ist hier auch keine zusätzliche Feuchtigkeit angefallen.
Daß so ein 13kw Elektroofen wenn er 3 Wochen rennt ordentlich elektrische Energie verbraucht sollte einleuchten.
Das Estrich ausheizen ist auch nicht zum Austrocknen, sondern den Estrich zu stressen, ihn VL VL [Vorlauf] Temperaturen auszusetzen die er nie wieder sehen wird um eventuelle Spannungsrisse zu provozieren noch bevor der Fußbodenbelag drauf ist.

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  •  Vectra
  •   Silber-Award
2.6.2012  (#13)
Zu 2. - Ja, das Erdreich kann auskühlen.

Es gibt aber Konzepte bei denen man Solarenergie ins Erdreich einspeist um eben die kalte Seite der WPWP [Wärmepumpe] zu unterstützen.



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