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Heizungswahl Meinungen

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  •  gogile
18.7. - 19.7.2012
11 Antworten 11
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Hallo Freunde,

ich bräuchte mal eure Meinung über folgende Heizvarianten. Ich war jetzt bei 3 Installateuren und jeder hat es ein wenig anders. Kurze Daten zu meinem geplanten Neubau.
EKZ 22,56; Brutto Grundfläche 303,58m2; beheiztes Brutto Volumen: 995,68m3; HWB (Referenzklima) 6848,29 kWh/a, HWB (Standortklima) 8225,49 kWh/a, Heizlast Ptot 6,8 kW; HWBbgf: 27,09 kWh/m2a. Weitere gewünschte Daten aus EA EA [Energieausweis] kann ich liefern.
200m2 FBH FBH [Fußbodenheizung]. Davon 45m2 im Keller welche am Anfang sicher nicht geheizt werden und später eventuell nur Raumweise.
Zusätzliche Info: Ich und meine Freundin habens gerne wärmer in den Räumen.

Installateur 1:
8kW Tiefenbohrung WPWP [Wärmepumpe] mit 825l Puffer inkl. Frischwassermodul

Installateur 2:
a) 7,5kW Tiefenbohrung WPWP [Wärmepumpe] mit 750l Puffer inkl Frischwassermodul
b) 7,2kW LWP LWP [Luftwärmepumpe] Hoval Belaria S (laut Prospekt modulierend) mit 400l WW WW [Warmwasser] Speicher

Installateur 3:
a) 9kW Tiefenbohrung WPWP [Wärmepumpe] mit 750l Puffer inkl. Frischwassermodul
b) 9,7 kW LWP LWP [Luftwärmepumpe] Vaillant geoTherm VWL 101/3S (weiß nicht ob modulierend) + 1000l Puffer inkl. Frischwassermodul

Installateur 1 hat keine LWP LWP [Luftwärmepumpe] angeboten.
So nun zu meinen Frage.
Wie man sieht hat jeder eine unterschiedliche Leistung bei der WPWP [Wärmepumpe] angeboten. Was mir bei den Gesprächen vorgekommen ist, ist dass Installateur 3 eher zu Hauptsache mehr tendiert.
Installateur 2 hat bei der LWP LWP [Luftwärmepumpe] ja keinen Puffer angeboten. Installateur 3 gleich einen 1000l. Was ist hier besser?
Wie ich aus dem Forum gelesen habe ist es besser wenn die WPWP [Wärmepumpe] genau auf die Heizlast abgestimmt ist als groß Puffer zu erwärmen.
Preislich sind sie ähnlich (natürlich der kW Anzahl entsprechend. 9kW kostet mehr als 7 kW).
Ich bin über jede Anregung/Meinung dankbar. Was könnte ich die Installateure noch fragen. Jeder sagt natürlich, dass sein System das optimale ist.
Ende der Woche erhalte ich noch ein Angebot von Installateur 4. Mal sehen was der so bringt :)

LG

  •  creator
  •   Gold-Award
18.7.2012  (#1)
vergiss die installateuere und frag' mal einen elektriker - nach einer stromheizung bzw. hier im forum mit sufu, ggf. ivm heizkamin dargestellt, damit's auch für neubau passt. spart euch ca. 25k.

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  •  yuri74
18.7.2012  (#2)
Ähnliche Situation bei uns; laut Energieausweis Ptot 8,74kw, Ptot nach EN12831 vereinfacht 11,8kw.
Angeboten wurden WPWP [Wärmepumpe] mit Tiefenbohrung zwischen 5kw ("reicht locker") bis 16kw ("mit weniger wird ihnen kalt").
Nach Rücksprache mit einem unabhängigen Experten wirds jetzt eine 10,5kw WPWP [Wärmepumpe] die auch das WW WW [Warmwasser] erledigt, also eher klein dimensioniert. Für den absoluten Jahrhundertwinter haben die meisten WPWP [Wärmepumpe] ohnehin zusätzlich einen Heizstab.
Wichtig: kein Pufferspeicher (verschlechtert den Wirkungsgrad, Korrosionsproblem), ausreichend Sondenmeter.
Billig wird das ganze aber nicht, 200m Bohrung kosten mit schlammabsaugung entsorgung usw gleich mal 13.000,-. Dafür funktionierts auch bei tiefen Minusgraden wirklich gut und wird nicht zur Stromheizung wie etwa LWPs.

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  •  gogile
18.7.2012  (#3)
@creator
danke für den Tipp. Aber das ist die einzige Entscheidung die ich mittlerweile getroffen habe, dass es eine Wärmepumpe wird (welche Art aber leider noch nicht).

@yuri74
dann bin ich beruhigt, dass ich nicht der einzige bin :). Ich denke auch, dass ich auf eine 8kW bestehen werde. Das ist das goldene Mittel.
Ob ich dann die Tiefenbohrung nehmen oder die LWP LWP [Luftwärmepumpe] ist wieder eine andere Geschichte. Bei mir würde die Tiefenbohrung 12000€ ausmachen (schlechter Boden). Installateur 2 hat mir eine Heizkostenberechnung gemacht und da kam heraus dass ich mit der LWP LWP [Luftwärmepumpe] 230€ mehr im Jahr zahlen würde. 12000€ / 230€ = 52 Jahre. Da muss man nicht Betriebswirtschaft studiert haben um zu erkennen, dass diese Amortisationszeit nicht wirklich gut ist. Wobei ich ehrlich gesagt schätze, dass ich schon mehr Strom brauche. Aber auch mit 500€ Mehrkosten an Strom dauerts noch 24 Jahre.
Wohne aber in Tirol auf 1100m Seehöhe. Schwierig schwierig.
@all
Will jetzt keine Heizungsartdiskussion auslösen. Öl will ich nicht, Gas gibs keins, Pellets will ich auch nicht, Fernwärme gibs nicht und die anderen Alternativen will ich auch nicht.


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
18.7.2012  (#4)
Hallo gogile! - Ein HWB von 8.225,49kWh/a bedeutet, dass dein Haus über den Winter konstant auf 20°C gehalten werden kann. Wenn ihr es wärmer wollt (23-24°C) ist der tatsächlich abschätzbare Verbrauch doch deutlich höher. In der Regel rechnet man zwischen 6-25% pro °C erhöhter Raumtemperatur. Je besser die Dämmung und die solaren/inneren Gewinne, desto höher ist der prozentuale Aufschlag (da der Anteil, den die Heizung bringen muss, absolut gesehen geringer wird, die solaren/inneren Gewinne aber konstant bleiben).

Wenn wir von 15% ausgehen wird der zu erwartende Verbrauch bei 23°C Raumtemperatur etwa bei 8.225,49kWh/a * 1,45 = 11.926,96kWh/a liegen. Das war mal nur die Heizung.

Für das Warmwasser rechnet man im Schnitt 2.500 bis 3.000kWh/a. Macht dann gesamt knappe 15.000kWh/a an Energie, die du benötigst.

Betrachtet man das Ganze nun mit einer Wärmepumpe mit Tiefenbohrung, bei der man eine Jahresarbeitszahl von 4 annehmen kann, sind 15.000kWh/a / 4 = 3.750kWh/a zu zahlen. Bei 16c/kWh macht das 600 Euro im Jahr aus.

Mit einer Luftwärmepumpe ist bei deiner Seehöhe eher eine Jahresarbeitszahl von 2,5 anzunehmen, sprich wir kommen auf zu zahlende 15.000kWh/a / 2,5 = 6.000kWh/a. In Euro sind das 6.000kWh/a * 0,16c/kWh = 960 Euro.

Eine Differenz von 360 Euro, also hat dein Berater fast richtig gerechnet. emoji
Eine Tiefenbohrung würde sich dennoch nicht rentieren, schon gar nicht, wenn die 12.000 Euro finanziert werden müssen. Da bin ich auch da, was Creator angesprochen hat. Die 20.000 finanzierten Euro, die ihr gegenüber einer direktelektrischen Heizung in das Haus steckt, werden sich ebenso niemals rentieren.

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  •  gogile
18.7.2012  (#5)
Danke Dandjo - danke für die genaue Berechnung. Jetzt kann man das super nachvollziehen.
20000€ Mehrkosten wärens jetzt nicht, was uns die LWP LWP [Luftwärmepumpe] kosten würde. Aber ich verstehe den Denkansatz.
Wäre dann die JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von 2,5 ein realistischer Wert oder? Den ganzen Prospekten trau ich nicht emoji



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  •  gdfde
  •   Gold-Award
18.7.2012  (#6)
@gogile - Ich kann dir nur den Tipp geben, beim Installateur eine Heizlastberechnung einzufordern und dann die WPWP [Wärmepumpe] auszusuchen.
Die HeizKOSTENberechnung kannst dann auch selbst machen emoji

Eine überdimensionierte WPWP [Wärmepumpe] in Kombination mit einem Puffer ist wohl der schlechteste Kompromiß.

Warum hat er dir eigentlich keine modulierende Erdwärmepumpe angeboten? Würd den Puffer + Frischwassermodul einsparen.

Ein JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von 2,5 mit einer LWP LWP [Luftwärmepumpe] in Tirol auf 1100 Meter Seehöhe...ich glaub, das wird eher nix.




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  •  johro
  •   Gold-Award
18.7.2012  (#7)
hallo - hi gogile, wir haben einen ähnlichen Energiebedarf und bei uns ist eine 9kw WPWP [Wärmepumpe] im Einsatz, allerdings mit integriertem wasser-Boiler.

dh ich würde bei deinen Vorschlägen zur Varinte 3a tendieren allerdings keinen riesigen boiler sondern die Vaillant mit integriertem Boiler nehmen. zb die geoTHERM exclusiv VWS mit 8kw Leistung und Tiefenbohrung.

lg
johannes

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  •  gogile
19.7.2012  (#8)
@gdfde - stimmt. modulierende Erdwärmepumpe hat mir keiner angeboten. Aber da gibs ja noch nicht soviel am Markt oder?

gibt es im Netz nirgends Erfahrungswerte wie hoch so die Durchschnitts JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] bei LWP LWP [Luftwärmepumpe] sind? Bezogen auf Seehöhe, EKZ usw. Irgendwie hat man überhaupt kein Gefühl mit welchen Wert man rechnen soll. Rechne ich mit einer JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von 2 komme ich auf ca. 20 Jahre Amortisation. Der Wert wäre schon irgendwo in Ordnung. Ich denke mal nach 20 Jahren muss ich die LWP LWP [Luftwärmepumpe] und die Erdwärmepumpe sowieso austauschen. Dann erhalte ich vielleicht eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] mit JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] 4 und eine Erd WPWP [Wärmepumpe] mit JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] 8. Da würde es sich dann schon rechnen. Außer die Bohrung macht nicht mehr mit. Da hört man ja auch allerhand Schauermärchen, dass man eventuell nach 10 Jahren wieder neu bohren muss.

Eine andere Frage auch noch. Bei der LWP LWP [Luftwärmepumpe] hat mir Installateur 2 einmal die LWP LWP [Luftwärmepumpe] mit einem 400l WW WW [Warmwasser] Speicher angeboten und einmal die LWP LWP [Luftwärmepumpe] mit einem 800l Schichtpuffer inkl Frischwassermodul. Die zweite Variante ist um ca. 2700€ teurer. Was wäre hier optimaler? Seit meine Freudin von diesen Legionellen gehört hat, steht sie voll auf diese FWM Module. Andererseits denke ich, dass es bis jetzt auch niemand hatte und die Menschheit hat auch bis heute überlebt.
Ist das alles schwierig. Schön langsam überlege ich mir echt das Geld beim H&M in Jacken und lange Unterhosen zu investieren und auf die Heizung komplett zu verzichten emoji.

LG

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  •  fruzzy
  •   Gold-Award
19.7.2012  (#9)
@gogile - wie kommst du drauf, dass wir in 20jahren von jaz 8 sprechen werden. die physik lässt sich nicht austricksen und so neu ist die erfindung wärmepumpe nicht, dass ich da noch solche steigerungen erwarten würde. die technik gibt es seit jahrzehnten. ist milliardenfach in kühlschränken verbaut. aber dazu kann unser physiker dandjo sicher besser berichten.
da hat creator einfach recht. keine firma würde einen break even von teilw. jahrzehnten akzeptieren.
aber bei den häuslbauern zieht die masche der verkäufer voll gut:" investieren sie lieber jetzt mehr (eventuell sogar auf kredit) und sparen sie dann über die laufzeit."
keiner will ja bei freunden und bekannt zugeben, nicht die teuerste, beste technik verbaut zu haben. jeder spricht immer nur von den kosten pro jahr. aber alle verschweigen die investkosten, die dann über jahrzehnte per kredit abgestottert werden müssen.
und die machen gerade beim thema heizung unter umständen eine menge aus. allein wenn ich lese dass eine tiefenbohrung >10.000,- verschlingt. d.h. leider bei vielen, dass die heizung ihren geist aufgibt wo sie gerade abbezahlt wurde. na bravo. dass erinnert mich wieder an die arte doku vom glühbirnen thread.

lg
fruzzy

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  •  gogile
19.7.2012  (#10)
hallo fruzzy,

das mit der JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] von 8 war einfach aus dem Bauch heraus. Ich denke halt, dass sich in diesem Bereich viel tun wird, da ja die meisten neuen Häuser mit Wärmepumpen installiert werden. (In meiner Region nehmen von 15 Häusern 12 eine Wärmepumpe laut Installateur).
Vor 20 Jahren kam vielleicht auf 100 Häuser eines mit WPWP [Wärmepumpe] da Öl quasi fast gratis war. Und es ist halt wie überall. Wo keine Nachfrage, da keine Forschung. Bestes Beispiel Elektroautos. Da wird sich in den nächsten Jahren auch viel tun obwohls die Technik schon ewig gibt.

Ich persönlich tendiere aber zuzeit immer noch zur LWP LWP [Luftwärmepumpe]. Da hast du vollkommen recht, dass niemand die Investitionskosten sagt und immer nur die laufenden Kosten.
Damit ich mein Haus mit EKZ 22,5 hinkriege muss ich ja auch Mehrkosten in die Dämmung investieren. Dann möchte ich mir dann ja auch irgendwo ersparen.
Und ich denke mir immer so. Im schlimmsten Fall muss ich in 20 Jahren halt doch noch mein Loch bohren. Da hat man meistens ja auch wieder mehr Geld als in jungen Jahren wo man ein komplettes Haus finanzieren muss.


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  •  fruzzy
  •   Gold-Award
19.7.2012  (#11)
ja und nein...also an die riesen sprünge bei elektroautos glaube ich pers. nicht. ja die speicher wird man verbessern aber ich glaube nicht daran, dass ich in 5min. den speicher für 1000km aufladen kann. auch nicht in 10 jahren. sag ich mal so. emoji
die forschung für akkus gibt ja nicht erst durch die elektroautos. würde man ja in anderen bereichen gut brauchen können.
und wie gesagt die technik der wp wurde auch schon lange genug entwickelt. halt nicht in einer wp sondern im kühlschrank. emoji

dein ansatz mit ekz 22,5 und günstiger heizung(auf investkosten bezogen) ist vollkommen richtig.

da du kein gas hast bleibt defakto für dein haus eh nur direkt strom oder lwp. direkt strom würde mir aber irgendwie auch nicht taugen. wir haben halt gas zur verfügung gehabt.

lg
fruzzy

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