Bei Flachdächern im Warmdachaufbau wird ja normalerweise die Rohdecke mit einer Dampfbremse versehen (Bitumenflämmung o.ä.), darauf kommt die Dämmung und drüber dann die Abdichtung (z.B. EPDM-Folie).
Was mir dabei nicht ganz klar ist:
wenn die Dämmung nach beiden Seiten hin dampfdiffusionsdicht eingepackt ist, könnte dann die Luft (z.B. warme feuchte Sommerluft), die sich beim Einbau der Dämmung zwischen den beiden Abdichtungsschichten befindet, nicht z.B. im Winter auskondensieren (oder sogar gefrieren) und wäre damit nicht eine ständig feuchte Dämmschicht die Folge (auch wenns absolut gesehen vermutlich nur sehr wenig Wasser ist)? Per Diffusion kann ja diese Feuchte nicht beseitigt werden...
Alternativ dazu gibt's ja den Umkehrdachaufbau, wo die Dampfbremse und die Abdichtung eine Schicht ist (direkt auf der Rohdecke) und darüber die Dämmung. Da wird zwar die Dämmung durch Niederschlag nass, aber das kann wieder verdampfen. Oder alternativ gibt es ja auch Umkehrdachaufbauten mit zusätzlich wasserableitendem Vlies über der Dämmung. Dieses Vlies ist aber diffusionsoffen und lässt zu, dass ggf. unter dem Vlies befindliche Feuchte mit der Zeit verdampfen kann (im Gegensatz zu einer EPDM-Folie oder einer anderen Dachfolie beim Warmdach)...
Danke! Wenn die Dämmung vor dem Einbringen am Dach Durchfeuchtung geschützt wird, so wird ja doch die feuchtwarme Sommerluft zwischen Dampfbremse und Dachhaut eingeschlossen. Aber wahrscheinlich bin ich nur einfach paranoid und das passt schon so :)
Ich hab nochmal drüber nachgedacht, dabei sind mir nochmal zwei Dinge in den Sinn gekommen:
1.) normalerweise sollte bei einer Abdichtung auf mehreren Ebene die äußere immer diffusionsoffener sein (z.B. Fensterabdichtung), um Bauschäden zu vermeiden; das ist hier beim Warmdach dann ja nicht gegeben.
2.) ich hatte mal vor einem halben Jahr ein Gespräch mit einem ehemaligen Dachdecker, der auch gesagt hat, dass er das Flachdach nicht als Warmdach ausführen würde, da hier häufiger Probleme auftauchen. Er hat zwar nicht konkretisiert, was genau das Problem ist, aber es ging nicht um das "Risiko" der sehr flachen Neigung, denn er hat als besser Alternative von Hinterlüftung oder Umkehrdach gesprochen, wenn ich mich recht erinnere.
Deswegen gibt es fürs Umkehrdach ja auch einen U-Wert Zuschlag von 0,05W/m²K.
Heutzutage werden Umkehrdächer allerdings meistens zusätzlich mit einer diffusionsoffenen, wasserableitenden Vlieslage über der Wärmedämmung erstellt. Damit gelangt so gut wie kein Wasser mehr an die Dämmung und wird schon davor abgeleitet. Das bisschen, was drunter kommt, kann wieder verdampfen, da die Oberlage diffusionsoffen ist. Der U-Wert Zuschlag kann entfallen.
.. Umkehrdach ist out. Die Platten saufen im Wasser liegend ab und verlieren ihre Dämmeigenschaft.
woher hast du diese weisheit?
seltsam bloß daß industriebauten oft so ausgeführt werden, in ländern mit höherer regenbelastung so gebaut wird, und bauphysiker das umkehrdach als sicherste form des gedämmten flachdachs empfehlen.
in österreich allerdings ist es wirklich out, bzw war noch nie in. (da regieren die foliendächer)
ob das schon ein qualitätsmerkmal ist?
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