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Bodenplatte als Pufferspeicher?

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  •  Thomas1000
10.10. - 20.10.2013
15 Antworten 15
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Hallo liebe Gemeinde,
habe hier schon viel gelesen, aber das ist nun mein erster thread.
Folgendes Thema:

Ich plane den Bau eines Passivhauses Elk 154. Die Südseite unten haben wir umgeplant und sind nun fast vollständig verglast. Leider haben die Holzriegelhäuser ja fast keine Speichermasse. Nun wird es so sein, dass sobald die Sonne scheint es sicher ordentlich warm im Haus wird.
Die einzige Speichermasse im Haus ist die 30 cm starke Bodenplatte. Die besteht aus gut 30 m³ Beton. In der Fachliteratur habe ich herausgelesen, dass ein Kubikmeter Beton einem Wasserspeicher von 500 Liter entspricht. Somit habe ich theoretisch einen Wasserpufferspeicher von 15 m³.
Von Haus aus ist bei Elk nicht vorgesehen diese Speichermasse zu nutzen. Man bringt sogar im EG eine Trockenschüttung von ca. 14 cm als Dämmung auf die Fundamentplatte auf. Ich überlege mir die Luft ab der Zimmerdecke während Sonnenscheines abzusaugen, zum Technikraum zu leiten, dort ist ein Ventilator der über einen Verteiler die warme Luft durch im Fundement verlegte Metallrohre (Alu oder dgl) durch die ganze Platte zu den Fenstern bringt und dort die abgekühlte Luft über den Boden ausbläst. Sobald die Sonne weg ist würde dann die in der Bodenplatte gespeicherte Wärme direkt bei den nun kühlen Fenstern ausgeblasen. In der Theorie echt simpel.

MEINE FRAGE:
Hat jemand hier im Forum schon mal die Bodenplatte seines Hauses als Puffer verwendet oder hat nähere Informationen darüber?

Sonnige Grüße Thomas

  •  Ferlin
  •   Gold-Award
10.10.2013  (#1)
Für normal nimmt man den Estrich als "Pufferspeicher",und die Wärme wird mit der FBH FBH [Fußbodenheizung] eingebracht...
Glaube kaum das du mit warmer Luft 15cbm Beton innerhalb von ein paar Stunden erwärmen kannst!
Hast du keineWasserführende Heizung geplant?
BG

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  •  Thomas1000
10.10.2013  (#2)
das ELK 154 PH hat eine Luft/Luft Wärmepumpe und ich habe noch einen Energiebrunnen dazu.
Somit gibts keine wasserführende Heizung und auch keinen Heizestrich als Speichermasse. Wobei, das sehe ich bei meinem jetzigen Haus mit Fußbodenheizung im ganzen EG der Heizestrich nicht wirklich gut warme Luft speichern kann, weil diese aufsteigt und die kühlere Luft unten ist.
Bei einer Solaranlage mit Heizungsanbindung ist das natürlich etwas anderes. Da hat man aber auch höhere Temperaturdifferenzen.
Da Beton ein guter Wärmeleiter ist, denke ich schon, dass man Temperaturdifferenzen von ein paar Grad ganz gut einlagern kann. Und wenn es nur 2 bis 4 Grad sind, dann sind das schon eine Menge Kilowattstunden bei 30 m³ Beton.
Aber das sind jetzt nur theoretische Überlegungen. Deswegen wäre es für mich ja so interessant, mit jemanden zu kommunzieren, der etwas über das Thema weiß oder es schon ausprobiert hatemoji

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  •  Cleudi
  •   Bronze-Award
10.10.2013  (#3)
Frag doch mal hierBin gerade wieder mal über die Seite von Berger Holzbau in Hallein gestolpert - hier nach unten zu "Flexible Solar" scrollen:

http://www.flexible-design.at/flexible-konzept/

Der erzählt dir sicher mehr darüber oder gibt dir Referenzen von Leuten bei denen er das schon umgesetzt hat (FALLS er hat...)
Ist ein netter Kerl! emoji

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  •  bts
  •   Bronze-Award
11.10.2013  (#4)
Luft und Beton haben eine ähnliche Wärmekapazität pro kg, aber Beton wiegt 2400 kg/m3 während Luft nur 1 kg/m3 hat. Ganz grob halt, aber Du siehst daran die Größenordnung, nämlich daß 1 K Differenz in Deinen 72 to. Beton etwa 1 K Differenz in 72 000 m3 Luft entspricht. Das ist so ca. 70mal das Volumen von Deinem Haus. D.h., kühle Luft wirst Du schon herausbekommen, aber die Bodenplatte wird sich nicht nennenswert erwärmen.

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  •  noesro
  •   Silber-Award
11.10.2013  (#5)
Würde dir empfehlen im Sommer die neuen Häuser ansehen und barfuß auf Fliesenboden zu gehen. So wirst du merken, dass der Boden kaum mehr als 22 Grad hat. Wo soll denn die Wärmequelle sein? Die Etagedecke zwischen EG und OG dürfte ev. max. 23 Grad haben. Im Sommer hatten wir max. 24 Grad Raumtemperatur...

Am sinnvollsten wäre die Wärme aus Beton zu ziehen, wenn die Sonne draufscheint...
Du könntest dein Dach zubetonieren, aber das wird dein Elk Haus nicht aushalten emoji


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  •  octacore
11.10.2013  (#6)
Thomas1000 -

zitat..
Thomas1000 schrieb: das ELK 154 PH hat eine Luft/Luft Wärmepumpe und ich habe noch einen Energiebrunnen dazu.


Deine Luft/Luft Wärmepumpe kann die nicht auch Kühlen als einfachste Lösung?


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  •  Thomas1000
11.10.2013  (#7)
von der Überlegung her bräuchte ich den Speicher hauptsächlich in der Übergangszeit Herbst und Frühjahr, wo die Sonne am Tag noch/schon recht stark ist, aber die Nacht doch recht kühl. Ich habe hier im Forum gelesen, dass manche Passivhäuser 26-28 Grad während des Tages bei voller Sonneneinstrahlung bekommen. Mit diesem Fundamentspeicher würde ich während des Tages diese Temperaturspitzen herunterbekommen und dafür die Energie in der Nacht wieder verwenden. Wenn ich bei meinen 26 m² Südglasflächen mit sagen wir mal 500 Watt pro m² Einstrahlung habe, dann heizen 13 kW in das Haus. Und ohne Speichermasse muss ich dann irgendwann die Beschattung runterfahren-schätze ich. Das wäre aber schade.
Im Sommer brauche ich den Speicher nicht, denn da habe ich den Energiebrunnen mit der Erdkühle und soviel ich jetzt in Erfahrung gebracht habe, hat die Nilan VP18 von Elk auch eine aktive Kühlfunktion.

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  •  atma
  •   Gold-Award
11.10.2013  (#8)
wie schaut das aus, wenn du statt dem trockenestrich einfach fließestrich nimmst? ich glaub mal gehört zu haben, dass elk das eh auch anbietet...

bei uns spürt man noch stunden nach dem sonnenschein, dass die fliesen dort wärmer sind... und so wie es derzeit ist, dass nur alle paar tage mal die sonne rausschaut, brauchen wir auch noch nicht zu heizen...

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  •  sir_rws
11.10.2013  (#9)
Bei Elk unbedingt auf Nassestrich bestehen - Aufpreis ist sehr gering.

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  •  eggerhau
11.10.2013  (#10)
Thomas1000 - Könnte es sein, dass Du so was suchst? emoji
http://www.energieinstitut.at/hp/Upload/Dateien/EFHHrach_Exkursion.pdf
Gruss HDE

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  •  johro
  •   Gold-Award
11.10.2013  (#11)

zitat..
sir_rws schrieb: Bei Elk unbedingt auf Nassestrich bestehen - Aufpreis ist sehr gering.


siehe Erfahrungsbericht von Bonoemoji (der sich schon lange nicht mehr gemeldet hat)

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  •  Thomas1000
12.10.2013  (#12)
Könnte es sein, dass Du so was suchst?
http://www.energieinstitut.at/hp/Upload/Dateien/EFHHrach_Exkursion.pdf
Von der Idee her ähnlich - es wird warme Luft in Gestein eingespeichert - bei mir wäre es halt der Beton. Es geht mir eigentlich nur um die kurzfristige zeitliche Speicherung. Das zuviel an Energie während des Tages bei Sonnenschein kann ich dann in der Nacht abrufen.
Die Frage ist für mich halt, welcher Luftdurchsatz bei welchen Differenztemperaturen bei welcher Rohlänge und Rohrdurchmesser (im Beton)zu welchem Ergebnis führtemoji

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  •  eggerhau
12.10.2013  (#13)
@Thomas1000 - @Thomas1000
... Beim Energietransfer von Luft auf Stein/Beton und zurück ist halt die Berührungs-Fläche entscheidend. @bts beschreibt es ja oben. Und die Oberfläche ist eben bei einem "Steinhaufen" besonders gross.
Ich bin im Übrigen der Meinung, dass sich so ein System für kurzfristige "Energiegewinnung" gar nicht eignet. Beispiel:
- Du möchtest Wärme Speichern.
Im Herbst/Winter/Frühjahr hat es draussen Luft-Temperaturen (auch wenn mal die Sonne scheint) die sich zum Speicher kaum eignen. Du möchtest ja im Haus wieder 20° zurückhaben.
- Und im Sommer musst Du ja eher Kühlen. Da nützt Dir die Wärme der lieben Sonne auch nix.
Und Deine Bodenplatte eignet sich als „Energiespeicher“ auch nicht. Da ist ja der Bodenbelag oder sogar Dämmung drauf. emoji
Massive Innenwände sind - gerade bei Passiv- oder Niedrigenergiehäuser - als „Temperaturausgleicher“ besonders wichtig. emoji Aber das müssen dann nicht unbedingt „Steinhaufen“ sein.
In diesem Sinne
HDE



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  •  Thomas1000
19.10.2013  (#14)
Hallo HDE,
ich möchte ja auch nicht die Außenluft in die Bodenplatte speichern, sondern warme Luft aus dem Innenbereich einlagern.
Ich habe hier im Forum erfahren, dass manche Holzriegelpassivhäuser an sonnigen Wintertagen und bei nichtbeschatteten Fenstern Temperaturen bis zu 28 Grad bekommen. Diese Übertemperatur könnte ich in der Bodenplatte über Umluft einspeichern und damit die Lufttemperatur im Haus bei voller Sonneneinstrahlung senken.Das ist meine Intention

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  •  gloitom
  •   Gold-Award
20.10.2013  (#15)
Luft mit zB 25°C hat 1,184 kg/m3
Wenn du jetzt 200m3 umwälzt und 10K Wärme entziehen willst, dann sind das mit einer Wärmekapazität von 1,005 Joule/kg*K 2380Joule
also fast nix...wenn ich da jetzt Richtig denke


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