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Hanf- oder Mineralschaumplatten

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  •  tokad
10.5. - 2.10.2015
44 Antworten 44
44
Hallo,
bei uns steht die Fassade an. Unser Brenner S1 38cm soll nun noch ein schönes Gewand bekommen emoji.
Welchen von beiden im Titel genannten Baustoffe würdet ihr bevorzugen (4 bis 6cm Dicke soll es werden)?
Ist Hanf wirklich so schädlingsresistent wie angepriesen?
Wie sieht es beim Hanf mit Bohrungen von außen aus? Muss man sich da Gedanken machen, dass durch eine solche Öffnung ja kein Schlagregen reinkommt und einen Bauschaden verursacht?

LG

  •  dyarne
  •   Gold-Award
10.5.2015  (#1)
also wenn ich bestelle und du zahlst würd ich mineralschaumplatten ordern ... emoji

luxuriöser kann man ein wdvs nicht mehr bauen...

durch ein wdvs sollte man nur das unbedingt notwendige befestigen (planen(!))
und dies immer abdichten -> kompriband um die schraube bzw ins loch...
und bei schweren dingen eine unterkonstruktion vorsehen.

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
10.5.2015  (#2)
nimm gleich 15cm dicke Platten, die Materialmehrkosten sind verschwindend gering, hier macht die Arbeit, Gerüst und Co. ca. 70% der Gesamtkosten...


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  •  alpenzell
10.5.2015  (#3)
WDVS oder Vorhangfassade, Ziel u-Wert? - Guten Morgen,
dein Ziegel hat unverputzt einen U-Wert von 0,23 (wenn ich das richtig heraus gelesen habe). Mit einer WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] Lösung von 6cm kommst du dann mit normaler Putzstärke auf einen U-Wert von 0,17. Finde ich noch nicht wirklich gut.
Gut finde ich, dass Du dir Gedanken über die Dämmung machst und nicht sofort zu EPS greifst. Worum geht es dir dabei? Ökologie/Nachhaltigkeit, Langlebigkeit...? Je nach Kriterien kannst du das sinnvollste Material heraussuchen. Der Preis scheint ja nicht das entscheidende Kriterium zu sein.
Weil ich immer wieder über Wandaufbauten nachdenke, würde mich mal interessieren, wieso Du zu einem 38er Ziegel greifst.


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  •  dyarne
  •   Gold-Award
10.5.2015  (#4)
hab das mit den 4-6cm überlesen.
dafür zahlt es sich nicht aus den ziegel anzupatzen - stimme den kollegen voll zu...

o,1 wär für mich ein zukunftssicherer u-wert mit wohlfühlgarantie ...

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  •  MinMax
  •   Gold-Award
10.5.2015  (#5)
je nach Fensterfläche spielt dort die Wärmeverlust-Musik und nicht in der 38er oder 50er Wand... eine Süd-Ausrichtung des Gebäudes und halbwegs intelligente Raumaufteilung samt Wärmeverteilung (mit KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]) nivelieren den 'Nachteil' des 38er Ziegels... ich kenn da ein sehr gutes Beispiel für emoji

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  •  tokad
10.5.2015  (#6)
Danke erstmals für die vielen Antworten. EPS wollen wir nicht, auch wenn es die billigste Option ist (es reicht schon, dass die Perimeterdämmung aus XPS ist). 38er Ziegel wurde bewußt gewählt. Eigentlich wollten wir 6cm Röfix CalceClima Thermo Außenputz draufhauen (Ziel war ein u-Wert der Wand von 0,2). Preislich ist das aber nicht gerade die billigst Option und somit sind auch Hanf und Mineralschaum ins Gespräche gekommen. Durch den beträchtlich besseren Lambdawert würde ich mit den 4cm Hanf sogar noch um etwas unter mein u-Wert Ziel kommen.
Den Gedanken mit einer höheren Materialstärke hatte ich auch schon. Plattenpreis dürfte zum Gesamtpreis eine eher kleine Komponente sein. Aber dann hätte ich auch gleich eine 25 oder 30er Ziegel nehmen können...

Interessant ist auf jeden Fall die Info mit dem Abdichten von Durchbohrungen. Da werden wir schon auf ein paar kommen: Carport, Eingangsbereich, Terassenüberdachung, Außenbeleuchtung,...

Wenn ich das richtig raushöre: entweder Grundputz leicht oder gleich dickere Platten? hmmm - u-Wert von 0,2 muss ich schon mal wegen der Eigenheimförderung erreichen. Somit wird ersteres nichts mehr (erachte ich aber auch nicht als unbedingt sinnvoll - will ja möglichst geringe Heizkosten haben und die Wärmepumpe ist von der Heizlast her auch schon entsprechend ursprünglicher Planung abgestimmt).

Meine Anforderung an die Außenfassade: lange Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit, Dampfdiffusionsoffenheit, möglichst ökologisch. Will da die nächsten 50 Jahre nichts mehr machen. Specht und Co. sollte auch keine Schände anrichten können. Somit eher Mineralschaum? Kann man den bei 6cm Stärke noch kleben (habe das mal wo gelesen)?

LG



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  •  MinMax
  •   Gold-Award
10.5.2015  (#7)

zitat..
tokad schrieb: Interessant ist auf jeden Fall die Info mit dem Abdichten von Durchbohrungen. Da werden wir schon auf ein paar kommen: Carport, Eingangsbereich, Terassenüberdachung, Außenbeleuchtung,..

bei fast allen diesen 'Durchbohrungen' wirst du nicht dübeln (hoffe ich) sondern Siebhülsen samt 2K-Mörtel verwenden - da erübrigt sich die gesonderte Abdichtung der Löcher, da sie - nach dem das Gewinde eingedreht ist, bündig mit der Wand abschließen.

2015/20150510518718.JPG
Dübeln halten da nichts aus, hab es ausprobiert...
CalceClima von Röfix hatte ich auch in der engeren Auswahl, auch wg. Preis gescheitert... wobei es geht noch viel kraser: Haga Bio Therm... da schlackern einem die Ohren, nur Material hätte mich 18k gekostet... Der Baumit Thermo (nicht der Extra) hat soweit ich weiß, Perlit o.ä. drinne, nur der Extra hat EPS Kügelchen.

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  •  AnTeMa
10.5.2015  (#8)
Alternativ-Außendämmung - Statt deinen Systemen wäre auch Anderes möglich:

Ich habe hier auf die vorhandene 70 er Jahre Mauern TJI/FJI- Holzträger gedübelt, 60 mm Holzfaserplatten aufgeschraubt, Zellulosedämmung in den Hohlraum geblasen.
Die Platten hätten auch verputzt werden können- ich habe aber noch Konterlatten und Rhombusbretter aufgeschraubt, da bauphysikalisch besser und alles jederzeit reversibel und demontierbar/ austauschbar ist.
Die neuen Passivhaus-Holzfenster sind außen in die Dämmebene eingebaut worden.
Die Träger sind mit ca 100 kg je m belastbar- also gibt's genug Potenzial für weitere Befestigungen- sofern nötig.

Der U-Wert entspricht jetzt Passivhausniveau-
allerdings sind die Wände nun 30 cm inkl Holzfaerplatte und fast 36 cm bis Außenkante Holzverkleidung dicker.

Die verwandten Nachbarn haben von mir dasselbe System übernommen und haben die Dämmung dank der 100% Selbstbaumöglichkeit nun deutlich günstiger bei besserem U-Wert bekommen als gegenüber der vorher angebotenen EPS-Dämmung, die sie nicht selber bauen könnten.

Allerdings habe ich dazu alle CAD-Zeichnungen und Zuschnittpläne gezeichnet,
sodaß alle Träger -im Werk genau auf Länge geschnitten- angeliefert werden konnten und dadurch ein minimaler Verschnitt ermöglicht wird.
EPS hätte ich für uns als Dämmaterial nie verwendet, wobei die Verarbeitung natürlich schneller geht.

Bei einer vorgesetzten Fassade hätte jeder beliebige Dämmstoff verwendet werden können.
Von BestWood/Schneider gibt's auch schon vorverputzte Holzfaserplatten, sodaß ein Arbeitsgang eingespart wird und die Platten länger bewittert werden können bis sie mit dem Endputz versehen werden.
Fotos sind hier veröffentlicht
Bei Fragen dazu gerne an die angegebene Adresse mailen

Andreas Teich

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  •  tokad
17.5.2015  (#9)
@antema
Deine Lösung ist zweifelsohne auch interessant.

Nochmal zurück zum eigentlichen Thema:

- Brandklassifizierung: hier dürfte ja Mineralschaum klar vorne sein. Die Capatec Hanffaserplatten haben B1 s1 d0 - immerhin nur schwer entflammbar. Muss man hierbei Ängste haben oder ist das eh eher irrelevant?

- Feuchteprobleme: auch eher ein Punkt für Mineralschaum, oder? Bei Durchdringungen muss bei Hanf sicher konsequenter gearbeitet werden, oder? Ebenso bei den Fensterbänken, beim Sockel,...

Dafür hat Hanf halt einen besseren u-Wert und eine bessere Dampfdiffusionsoffenheit. Echt verquirkst. Würde 6cm Hanf all inklusiv (Gerüst, Sockel, Fensterbänke und Abdichtung, ... bis Oberputz) für 320m2 Fläche um zirka 25000€ bekommen. Mineralschaum wäre um die 2000€ teurer.

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  •  AnTeMa
17.5.2015  (#10)
Hanf oder Mineralschaum - Nur 6 cm dick????
Und 25.000 inkl Putz?
Du könntest dann auch genauso gut Holzfaserplatten ankleben lassen und die verputzen-
System wie beii EPS-Fassaden ohne deren Probleme.
Von BestWood/ Schneider gibt's vorverputzte, weiße, sodaß ein Arbeitsgang gespart wird und die Armierung immer richtig liegt.

Es gibt Baustellen, bei denen die hydrophobierten Holzfaserplatten Jahre ohne Verputz an der Fassade waren und keine Schäden aufweisen ( soll aber natürlich nicht sein)

Allerdings würde ich ohnehin wesentlich dicker dämmen, da die ohnehin anfallenden Kosten gleich sind und nur die reinen Materialkosten steigen, was aber nicht viel ausmacht.

Ökologischer wäre sicher Hanf-
wobei die Gefahren, die du erwähnt hast, in der Realität praktisch nicht auftreten.

Durchdringungen müssen immer abgedichtet werden- egal welches System verwendet wird.
Viele Durchdringungen können bei entsprechender Konstruktion vermieden oder entschärft werden.

Welchen U-Wert der Wand hast du jetzt und welcher soll nach der Dämmung erreicht werden?

Wie werden die Fenster integriert?
Günstig wäre die möglichst komplette Überdämmung des Blendrahmens.
Fensterlaibungen können außen abgeschrägt werden für besseren Lichteinfall- habe ich auch gemacht.

Andreas Teich

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  •  tokad
17.5.2015  (#11)
0,23W/m2K ohne Außenputz. 0,17W/m2K mit 6cm Hanf. Dickere Dämmung geht schwer, da sonst die Dämmung über die seitliche Giebelverglasung herausragen würde. Blöd, aber es waren aber auch immer 6cm geplant (ursprünglich halt Thermoputz). Haus wurde immer in Richtung Superniedrigenergiehaus geplant - nicht Passivhaus. Für das wäre auch der BDT mit 0,85 (vor Estrich) etwas zu mickrig.
Ist der Preis für die Fläche zu üppig?

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  •  goofgoo
17.5.2015  (#12)
Ökologie - also mit dem Ökologie-Gedanken ist das immer so eine Sache.
- Holzfaserplatten haben einen irren Primärenergieaufwand und eignen sich daher nicht für dickere Dämmstärken (da bei der Produktion der Platten so viel Energie verbraucht wird, welche dann nicht mehr innerhalb der erwarteten Lebensdauer eingespart werden kann).

- Holzfaser- und Hanfplatten haben immer einen größeren Anteil an Stützfasern, z.b. 12% bei den Hanf-Platten. Bei einer Rohdichte von ~100kg/m³ ergibt das 12kg Kunststoff pro m³. Eine Dalmatiner-Platte hat 15-18kg/m³, der Unterschied hält sich also in Grenzen (25-50% mehr Kunststoff auf der gesamten Fassade).

Die Hanfplatten sind sicher kein schlechtes Produkt, aber wirklich ökologisch würde ich es nicht nennen - aus meiner Sicht ist das derzeit auch kein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem].
Wer ökolgisch dämmen möchte, dem bleibt nur der Weg zu einer hinterlüfteten Fassade! Für mich als Anti-Handwerker leider absolut nicht finanzierbar und so wird es bei uns ein hochwertiges WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] mit ~20cm Dalmatiner-Platten (auf 25er Ziegel). Das dabei gesparte Geld investiere ich in einen ökologischen Fussbodenaufbau ohne Polysterol und statt XPS gibt's GSS unter der Bodenplatte.

Auch wir wollten immer ein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] ja ohne Kunststoff und 100% ökologisch, aber im Laufe meiner Recherche hat sich da mein Blick etwas verändert. Nicht alles wo Öko draufsteht ist wirklich öko...

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  •  AnTeMa
18.5.2015  (#13)
Öko-Fassadendämmung unter 40,-€ Materialkosten für U-Wert 0,13 W/m²K - Ich habe als Betrieb vor 3 Jahren die Materialien für unsere nachträgliche Fassadendämmung für etwa 37,-€/m2 netto bekommen.
Also für 240 mm Träger,60 mm verputzbare,hydrophobierte Holzfaserplatte (ohne jede Stützfaser, Zellulosedämmung mit ca 60 kg/m³ und das Befestigungsmaterial.

Das ergibt eine Gesamtdicke von 300 mm bei U-Wert von 0,13 W/m²K
(nur für die Dämmung,ohne Mauer gerechnet)
Das kann aber natürlich auch dünner oder dicker gemacht werden.

Dazu müßte dann nur noch der Putz gerechnet werden, wie für jede andere Fassadendämmung.
Ich habe auf die Holzfaserplatten Lärchen-Konterlattung geschraubt und darauf
Lärchen Rhombusbretter befestigt.
Für eine einfachere Holzqualität als bei uns bekommt man das für ca 17,-€ netto.

Also alle Materialien inkl MwSt für 70,-€ m2.

Wer eine Stichsäge und eine Handkreissäge,einen Akkuschrauber und einen kleinen Bohrhammer bedienen kann ist in der Lage das selber zu bauen.

Resultat ist dann eine sehr gute 100% ökologisch und technisch einwandfreie hinterlüftete Fassadendämmung, die komplett rückbaubar und wiederverwendbar wäre, ohne jede Schimmel- oder Veralgungsgefahr- für 70,-€ Materialkosten-
und optisch ists's auch ganz ok.


2015/2015051892067.JPG
Wem es zuviel Holz ist der kann es immer noch streichen-auch später.

Wer es noch günstiger will kann statt der Holzfaserplatte eine Winddichtung nehmen und statt Rhombusbrettern ungehobelte Lärchenschalung.
dann bekommt man alles für ca 50,-€/m2 inkl MwSt.
Und noch günstiger, aber schwieriger zu montieren, wären zementgebundene Spanplatten.

Das sollte dann aber alles gut geplant werden-
ich habe entsprechende CAD Pläne gezeichnet, um alle Träger, Bretter
etc genau aufteilen und mengenmäßig berechnen zu können.
das benötigt einiges an Zeit- aber das Ergebnis lohnt die Mühen.

Fotos siehe Galerie, es sind aber auch Kombinationen möglich:
EG verputzt, oben oder nur Giebel mit Holz, Holz horizontal oder vertikal oder schräg mit beliebiger Farbgestaltung.

Bei Interesse gerne nachfragen

Andreas Teich

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  •  alpenzell
18.5.2015  (#14)
Einreichplanung - wenn ich richtig verstehe, ist der Rohbau schon fertig und bautechnisch kommen max. 6cm Dämmung in Frage.
Was ist denn auf dem Einreichplan verzeichnet? Darf man dann einfach wechseln?

Wenn du einen möglichst hohen U-Wert möchtest: Resol. Dann hat dein Wandaufbau einen U-Wert mit Leichtputz von 0,146 (wohl die teuerste Wahl und nicht diffusionsoffen).
Für Diffusionsoffenheit: Mineral/Steinwolle oder Holzfaser (dann ökologischer). Holzfaser besteht übrigens zu 97% aus Holzfasern Rest ist Parafin und Leim. Bsp http://unger-diffutherm.de/fileadmin/downloads/de/geschuetzt/technische_Informationen/TI_UdiSPEED_daemmplatte.pdf
bei Hanf hat goofgo Recht, 14% Kunststofffasern (als Gefachdämmung auch mit Maisstärke erhältlich, als Putzträger habe ich keinen gefunden). Und graue Energie zur Herstellung wird auch bei Holzfaserdämmung benötigt.

Zum Schluss fragt sich aber, ob du die 6cm Dämmung nicht einfach weg lässt und normal verputzt (müssen ja keine 5cm sein). musst du mal mit dem wärmebedarfrechner durchrechnen, welche Einsparung an Heizwärme das bringt und ob sich der finanzielle Aufwand dann lohnt.

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  •  AnTeMa
18.5.2015  (#15)
Fassadendämmung ohne EPS - Zum Energieverbrauch bei der Herstellung von Dämmplatten kommt es aber auch darauf an, ob dieser aus Mineralöl oder aus Holzabfällen gedeckt wird- wie diese in Unmengen bei den Holzfaserplatten- Herstellern zur Verfügung stehen.

Zudem ist der Energieverbrauch bei Holzfaserplatten stark davon abhängig, ob diese im Naßverfahren oder Trockenverfahren hergestellt wurden.

Und dann noch versuchen eine EPS Platte in Brand zu stecken und eine Holzfaserplatte - da bin ich lieber in einem mit Holzfasergedämmtem Haus wenn das passieren sollte.
Und noch viel schlimmer wenn sich das Zeug innerhalb des Hauses befindet- zB auf dem Dachboden.

Zur möglichen Dämmstärke muß natürlich auf den Plan gesehenwerden- wobei ich mir nicht vorstellen kann daß es Probleme gibt, wenn Abweichungen mit höherer Dämmstärke begründet werden.

Bei einer stabilen Unterkonstruktion kann auch gut die Fassadengestaltung variiert werden oder das obere Geschoß mit etwas Überstand als Tropfkante konstruiert werden etc.

Wenn nur wenig Platz zur Verfügung steht würde ich Holzfaserplatten oder Hanf nehmen und verputzen.
Mechanisch stabiler werden die Holzfaserplatten sein.

Andreas Teich

1
  •  goofgoo
19.5.2015  (#16)
Fassadendämmung Zellulose - Hallo Andreas,

deine Variante mit der Kombination aus Zellulose und verputzter Holzfaserplatte klingt wirklich interessant! Grundsätzlich wäre mir eine Konstruktion dieser Art wesentlich lieber als eine EPS-Dämmung...

Meine Fragen:
- Gibt es auch Betriebe, welche solch eine Konstruktion durchführen würden?
- Falls ja - mit welchen Kosten haben wir zu rechnen (Dämmung-Fassade verputzt, alles inkludiert)?

Stichwort "Selbermachen": Bei Job, 2 kleinen Kindern (gerade wieder Vater geworden) und Job ist die Zeit äußerst begrenzt. Gepaart mit wenig handwerklichen Talent eine schlechte Kombination - daher möchten wir bis auf Kleinigkeiten (ausmalen, fliesen etc.) alles professionell vergeben...

Danke für deine Tipps,
lieben Gruß,
Christian

1
  •  AnTeMa
19.5.2015  (#17)
Fassadendämmung mit Zellulose - Hallo Christian,

EPS kommt mir auch nie an die Fassade-
leider haben sich die ökologisch und technisch sicher besseren
und dauerhafteren Lösungen noch nicht so herumgesprochen.

Wenn du Pläne von deinem Gebäude hast könnte ich natürlich die Planung, Materialermittlung u.-bestellung etc machen.
Die reine Montage ist dann einfach und benötigt nur etwas Einweisung,
was ich auch noch übernehmen könnte.
Viel handwerkliche Begabung benötigt die Ausführung nicht
und nur einige Basiswerkzeuge.

Ich müßte mal überlegen wer das sonst evt machen könnte.

Das Verputzen kann jeder normale Verputzer machen-
da ist kein Unterschied zu EPS-Systemen.
Dazu kannst du doch deinen Baumeister fragen oder örtliche Putzerfirmen.

Ich würde aber einen mineralischen Putz und wenn Farbe dann reine Silikatfarbe nehmen.Das kann ich dir noch genauer angeben.

Soll die ganze Fläche verputzt werden oder ein Teil mit Holz verkleidet werden?

Du kannst mir Bilder vom Haus mailen.
Das Material zu euch liefern zu lassen ist kein Problem-
das geht österreichweit.

Wenn die Gebäudemaße festliegen kann ich nach der CAD-Planung genaue Zuschnittlisten für die Träger machen, sodaß die im Werk schon zugeschnitten werden können und an der Baustelle allenfalls etwas nachgesägt werden muß.

Technisch noch besser wäre eine hinterlüftete Fassade-
die braucht aber etwas mehr Platz und ist natürlich aufwendiger.

Wenn ich Pläne oder Fotos bekomme kann ich besser sagen wieviel Aufwand das sein wird.Freunde und Bekannte, die mithelfen können hast du auch nicht?
Familie braucht natürlich auch Zeit- sich übernehmen bringt nur Stress mit sich.

Meine Daten sind angegeben- du kannst dich gerne per mail melden oder anrufen.
LG
Andreas Teich

1
  •  goofgoo
24.5.2015  (#18)
Danke für die Informationen, klingt alles wirklich sehr interessant und ist bei richtiger Ausführung sicherlich die bessere Lösung als mit den derzeit angedachten EPS-Platten.

Ich habe mir die ganze Sache ein wenig durchgedacht und dabei machen mir v.a. die Fensteranschlüsse Kopfzerbrechen. Wie löse ich in diesem Bereich die Anschlussdetails - Stichwort Rolläden/Raffstores?
Für die Baureihenfolge würde das bedeuten, dass wir zuerst die Holzkonstruktion auf das Mauerwerk befestigen, dann kommt die Fensterfirma und baut die Fenster hoffentlich normgerecht ein und danach finalisieren wir die Dämmung mit den Holzfaserplatten bzw. dem Putz?

Eine Holzverkleidung wäre ja nur bei einer hinterlüfteten Variante möglich, oder? Handwerklich überschreitet diese Variante wohl defintiv unsere Fähigkeiten emoji Auch bei der Wandstärke (>60cm) sehe ich dann Probleme - qualitativ aber sicher perfekt!

LG Christian

1
  •  AnTeMa
24.5.2015  (#19)
Praktikum für Holzfassadenbau statt VWS ? - Wenn du (oder auch mehrere vom ESH ESH [Energiesparhaus]) einen Tag -oder länger- ein Praktikum machen willst, kannst du gerne vorbeikommen- auch am Wochenende.

Ich muß noch einen kleinen Rest an der Westfassade verkleiden,
dann kommt die Nordwand.
Ich kann die Arbeiten auf die es ankommt und die evt etwas schwieriger sind zeigen.

Grundsätzlich muß nur eine Bohrmaschine,kleiner Bohrhammer ,Sichsäge und Handkreissäge bedient werden können- alles andere ist Know-How-
das könnte ich vermitteln.

Dann kann es so wie auf meinen Bildern werden-
oder bei anderer Ausführung natürlich anders.

Die Fenster sollten immer weiter in die Dämmung gesetzt werden, was bei Holzträgern viel leichter machbar ist als bei EPS.

Die Anschlüsse müssen nur überlegt werden.
Wenn die Kastengrößen bekannt sind können die von der Holz
bei den Holztträgern ausgespart werden.

Dämmtechnisch ists in jedem Fall besser, ganz auf Rolläden zu verzichten und statt dessen Schiebeläden oder Fensterläden nehmen.

Auch besser keine Aluverkleidung für die Fenster nehmen, weil dadurch die Rahmen wenn überhaupt- in jedem Fall aber viel weniger überdämmt werden können.

Andreas Teich

1
  •  wastad
5.6.2015  (#20)
Das Paket machts aus - @tokad

Also Deine Überlegung Richtung ökologischer Variante für die Außenhaut Deines Hauses finde ich toll. Und die Variante Hanf ist meines Erachtens dabei die momentan interessanteste.
Du musst in erster Linie den Mehraufwand im Vergleich zum herkömmlichen Grundputz/Deckputz sehen. Dann sind die Kosten mehr als überschaubar. Gerüst brauchst Du sowieso - beim Hanf nicht so lange wie bei dicken Putzaufbauten die längere Trockenzeiten benötigen.

Der Vorteil gegenüber... fast allen anderen Varianten ist die technische
Leistung dieses Material.
- zum einen der gute Wärmedämmwert
- dann die mechanischen Vorteile
Schlagfestigkeit (damit auch gegen Hagelunwetter und
etwas lebhaftere Kinder emoji
- falls Du eine Spechtgegend hast - denen ist das hohlere Geräusch
von EPS auch lieber
- wenn Du Dein Haus mal mit einer intensiven Farbe färbeln willst, hast
du hier auch keine Probleme
- der Schallwert verbessert sich extrem (allerdings nur beim Wandbauteil -
ist auch logisch - aber trotzdem erwähnenswert)
- Brandschutz für das komplette System - wie Du selber weißt B
(und da brauchst gar keine Bauschmerzen haben - sofern das System
ordnungsgemäß verarbeitet wurde und rundum geschlossen ist, ist die
Gefahr nicht erwähnenswert)
- Schädlinge und Ungeziefer - hier wirkt das hanftypische THC und die
Gerbsäure - das mögen die Viecher nicht
- und, was ich weiß, muss bei dem 4cm System NICHT gedübelt werden - nur
vollflächig verklebt, bei 6cm wir das wohl auch so sein - Nachfragen.
- der Einwand eines Schreiber von vorhin "Stützfaser 12%" - das dürfte
stimmen, allerdings ist das nicht Polystyrol sondern die gleiche Faser
wie sie in Windeln und Taschentüchern verwendet wird. Wenn ich mir
dann noch überlege, dass dieses Material das österr. Umweltzeichen trägt
dann mach´ ich mir weniger Sorgen - welcher Dämmstoff hat das noch?
- ach ja, falls es Spannungen aus dem Bauwerksuntergrund gibt... die fängt
die Hanffaser bestens ab und Du bekommst keine Risse außen.

Ich glaube da machst Du nichts falsch. Einer meiner Nachbarn hat sich für
so eine Variante entschieden - der hat allerdings 50cm Mauer - und der ist
mit allem voll zufrieden gewesen. Wenn´s bei mir mal soweit wird steht diese
Variante auch ganz vorn.

Viel Spaß emoji bei der Entscheidung,
lg


1
  •  melly210
20.6.2015  (#21)
Aus den von wastad genannten Gründen bekommen auch wir einen WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] aus/mit Hanf, genauer gesagt Capatect Ökoline emoji Wir haben uns lange und eingehend mit dem Thema Aussendämmung befasst, und in meinen Augen gibt es momentan absolut kein besseres System. Das hat für mich mit Öko oder nicht nichts zu tun, sondern mit Dingen wie Hitze- und Schallschutz.

Unser Baumeister ist ebenfalls dieser Meinung. Das obwohl er daran wenigstens bei uns nichts verdient, weil er den WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] nicht anbringen wird sondern eine (von uns seperat beauftragte) Fassadenfirma die damit schon erheblich mehr Erfahrung hat als er.

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