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KWL Nur Abluft im Keller Planungsfehler?

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  •  ETechniker
19.5.2016 - 30.7.2017
10 Antworten | 6 Autoren 10
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Hallo zusammen,

1. Tolles Forum, ich lese schon den halben Tag und komme von einem interessanten Link zu dem nächsten...
2. Zu meinem Problem. 85% Luftfeuchtigkeit im Keller trotz oder wegen KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]?
Unser Haus Bj. 2007 Einfamilienhaus mit Keller Niedrigenergie Haus, der Keller ist mit 10cm an den Wänden und 6cm am Boden isoliert aber wird nicht beheizt.
Der Keller ist in 3 Räume + Treppenhaus unterteilt in einem Raum befindet sich die Waschmaschine und ein Abluftventil in den anderen Räumen gibt es weder Zu noch Abluft.

Die Bodenplatte, Wand-Bodenfuge, Isolierung, undichte Leitungen etc. haben wir als Feuchtequelle schon ausgeschlossen. Der Keller wird an 10h im JAHR genutzt ansonsten ist es nur ein Lagerraum. Kann die Feuchtigkeit durch das eine Abluftventil vom DG / EG in den Keller gezogen werden? einen Bypass oder separate Keller Lüftung gibt es nicht. Die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] läuft im Sommer am Tag auf Stufe 1 und Nachts auf Stufe 3. Wenn es ganz schwül ist schalten wir am Tag die Lüftung für ein paar Stunden aus.
Ansonsten ist die Kellerlüftung klar nur wenn es drausen kühler ist als drinnen ...

Kann es durch die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] im Keller feucht werden? Und wenn ja sind wir dann schuld oder ist das ein Planungsfehler / Konstruktionsfehler?

Vielen Dank schon mal für eure Mühe / Infos.

Gruß Techniker

  •  brink
19.5.2016  (#1)
Allein das abkühlen der wärmeren luft im haus kann zur schwülen luft im keller führen. Durch die abluft ziehst du also luft aus dem hausinneren in den keller. Im keller ist es naturgemäß deutlich kühler. Dann hat die abgekühlte luft eine hohe relative feuchtigkeit. Ev kondensiert sie.
Zb sommerluft 25°, 60% rel. Luftfeuchte. Kühlt im keller ab auf 19° ==> 85% rel. Luftfeuchte

2016/20160518443782.PNG

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
20.5.2016  (#2)
Die relative Luftfeuchte sollte dauerhaft nicht über 75% liegen.
Grundsätzlich sollte der Keller nie stoßgelüftet werden, wenn die Außentemperatur mehr als 5°C über der Kellerlufttemperatur liegt (Ausnahme: Föhnwetter mit sehr niedrigem Feuchtegehalt der Außenluft).

Es gibt zwei Möglichkeiten die relative Feuchte unter 75% zu halten:

1.) Keller im Sommer temperieren (mind. 22-25°C je nach Außenluftfeuchte)

2.) Keller mittels Entfeuchtungsgerät entfeuchten (geregelt mittels Hygrostat), regelmäßige Stoßlüftung bei niedrigeren Außentemperaturen

bzw. beide Möglichkeiten kombiniert

Die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Luftmengen sollten bedarfsgerecht eingestellt werden, d. h. für einen reinen Lagerraum ist ein 0,2-facher Luftwechsel ausreichend. Waschküchen in Kellerräumen sollten unbedingt an die Lüftungsanlage angeschlossen werden. Auch eine Klappe für die Drosselung der Kellerräume in Hitzeperioden empfiehlt sich, da in dieser Zeit mehr Feuchte von außen kommt, als abtransportiert werden kann.
Eine dauerhafte Kipplüftung im Keller führt zu Schimmelgefahr in unbeheizten, schlecht wärmegedämmten, erdberührten Kellerräumen.


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  •  AnTeMa
21.5.2016  (#3)
Kellerfeuchtigkeit - Häufig werden Undichtigkeiten vermutet wenn nur Taupunktunterschreitung die Ursache von hoher Kellerfeuchtigkeit bzw feuchten Kellerwänden ist.

Um Kondensation auszuschließen Wandtemperatur mit Infrarotthermometer messen,
ebenfalls Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit.
Dann läßt sich zB anhand von brink's@ Tabelle feststellen, ob Taupunktunterschreitung möglich ist.

Wie schon als Gegenmittel erwähnt wurde:
- Wandtemperaturen erhöhen durch Beheizen-
allerdings nachteilig und energieaufwendig, wenn außerhalb der Heizperioden die Heizung in Betrieb
sein muß
- Entfeuchtungsgerät aufstellen und entsprechende Luftfeuchtigkeit einstellen
-manche Geräte arbeiten jedoch nur bei höheren Temperaturen effektiv, höherer Stromverbrauch
Wasseranschluß notwendig fürs Kondensat- sonst gibt's Überschwemmung.
- Ventilator, der nur abendlich zeitgesteuert bei geringeren Außentemperaturen läuft.
Normalerweise ungeregelt- es gibt auch feuchtegesteuerte Geräte, die nur laufen wenn keine Kondensation stattfinden kann.

- ich habe kleine feuchtegesteuerte, dezentrale, leise Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung, die nur 2 kleine Löcher in der
Außenwand benötigen, nur 6 bis max 30 Watt/h verbrauchen und nicht teurer sind als feuchtegesteuerte Ventilatoren.
Infos dazu kann ich mailen.

Bei großer Entfeuchtungsleistung sind reine Trockengeräte am effektivsten,
als Dauerlösung mit geringem Stromverbrauch sind kleine feuchtegesteuerte Lüftungsgeräte am komfortabelsten und günstigsten.

Am billigsten ist die nächtliche Fensterlüftung mit komplettem Luftaustausch bei gegenüberliegenden Fenstern.

Andreas Teich

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  •  ETechniker
29.5.2016  (#4)
Planungsfehler? - Hallo zusammen,
danke für die bisherigen Beiträge und Infos.

- Beheizen im Sommer fände ich irre, zumal das imense Energiekosten wären, die Heizung im Sommer normal eh nicht läuft und weil gar keine Heizung im Keller vorhanden ist.

- Normal lüften wir in den frühen Morgenstunden, Abends ist es oft nicht möglich da es ja bis 22Uhr oder so drausen wärmer ist als drinnen... Und die komplette Nacht durchlüften ist wegen der Tiere und Einbruchschutz auch nicht der hit

- Ein Bypass, Lüftungsklappen in die jetzige KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist relativ teuer und würde auch einige Nachteile mit sich bringen z.B. Neuauslegung der kompletten Hydraulik, Im Winter zusätzliche Wärmeverluste da die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] den kalten Keller über den Wärmetauscher führt und im Sommer muss eine Regelung für die Klappen her...

- Mein jetziger Plan wäre eine kleine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] z.B. aus "Bayern" wo die "Luft" besser ist oder was selbstgebautes mit einer Siemens S7 + 4 Sensoren ==> Abolute Feuchtigkeit bestimmen und dann die Lüfter anschmeißen .

Habt Ihr sowas schon mal gebaut oder könnt Ihr mir einige Lieferanten mailen ?

Und wenn wir dann eine Lösung hätten, dann ist die Frage wer bezahlt das ganze? Planungsfehler oder Fehler in der Nutzung ?

Danke für eure Infos und eure Mühe

Gruß Techniker



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  •  ETechniker
3.1.2017  (#5)
Alternative gefunden? - Hallo zusammen,

inzwischen habe ich folgende KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] gefunden:
http://bioxx.de/de/Lueftung/Kontroll...em/MiniBox-300
und die passende Steuerung
http://bioxx.de/de/Lueftung/bioxX-Lu...rgeraet-bx-ESG

Was haltet Ihr davon, erkennt ihr auf den Bildern irgendwelche Details?

Gruß Techniker

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  •  AnTeMa
3.1.2017  (#6)
Keller feucht - Wenn warme Raumluft in den Keller geleitet wird und dadurch Kondensat ausfällt würde ich das als Planungsfehler betrachten.
Es hängt aber auch von der vorgesehenen Nutzung ab und ob hohe Luftfeuchtigkeit diese einschränkt.

Zuerst verhindern, dass warme Luft durch undichte Kellerabgänge oder durch sonstige Einführungen eingeleitet wird.
Man könnte auch einfach 2 Gebläse an gegenüberliegenden Kelleraußenwänden zeitgesteuert nur nachts laufen lassen-
mit Feuchtesensoren ist's natürlich komfortabler

Andreas Teich


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  •  ETechniker
4.1.2017  (#7)
Welche Sensoren / Preise? - Hi nochmal,
die Siemens Steuerung kann Analogwerte 0-10V oder 4 bi 20mA oder als Bussystem Profibus, Profinet, TCP/IP.

Kennst du einen günstigen indoor / outdoor Klimasensor (Feuchtigkeit / Temperatur) und eventuell die Preise dazu?

Gruß Techni

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  •  eggerhau
4.1.2017  (#8)
KWL Nur Abluft im Keller Planungsfehler? -

zitat..
ETechniker schrieb: Kann es durch die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] im Keller feucht werden? Und wenn ja sind wir dann schuld oder ist das ein Planungsfehler / Konstruktionsfehler?

Ein Konstruktionsfehler ist - nach meiner Einschätzung - der Anschluss von ungeheizten Kellerräumen an die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]! emoji Schade um die Energie! Keller möchte man, in der Regel, ja eher kühl haben.
Aber jetzt da ein "Vorausproblem" zu machen finde ich überzogen. Wenn die Dämmung so ist, wie Du sie beschrieben hast, wird es kaum Kondensat geben. Halte die Luftmenge so tief wie möglich und probiere es erst mal aus.
Abstellen oder die vorgeschlagenen "Verbesserungen" machen kannst Du ja immer noch.
Gruss HDE


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  •  JohannaLuft
29.7.2017  (#9)
Ist die Frage ernst gemeint ? - Hallo "Techniker"
mal ganz logisch an das Thema ran gehen... Wenn du im Keller Luft ansaugst und sonst im Keller kein Loch oder eine Zuluft installiert ist, wo soll den die Luft dann herkommen? Na aus den darüber liegenden Wohneinheiten. Da im Keller anscheinend keine Heizung installiert ist, wird es logischerweise im Keller kälter sein als weiter oben. (Physik) Warme Luft steigt nach oben, es seiden man saugt Sie runter, so wie du/ihr das macht.

Also auf deine Frage ein klares Ja, die Luftfeuchtigkeit steigt im Keller da du die Luft über ein Abluft-Ventil runter saugst. Dies ist im Sommer zwar gut, da es die Frischluft von draußen runter kühlt, aber im Winter wirkt sich das negativ aus da du den Keller mit beheizt wird (Was u.U. nicht gewollt ist) Es sollte immer pro Stockwerk ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Zu und Abluft geschaffen werden. Oder Enegrietechnisch den Keller mit separater Lüftung und Heizung ausstatten. Das ist in der Anschaffung etwas teurer aber auf dauer die beste Lösung.

Wie sieht das Lüftungskonzept aus in wie weit wurde der Keller da berücksichtigt?
Gruß Johanna.

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
30.7.2017  (#10)
Bei ungeheizten und gering gedämmten Kellerräumen kann man auch mit Unterbindung des Luftaustauschs eine rel. Feuchte von über 75% nicht immer verhindern. Die Feuchtigkeitsabdichtung des Kellers und die Kellerdecke sind ja nicht dampfdiffusionsdicht.
Ich habe selbst so einen teilsanierten Altbau-Keller, der im Sommer einige Wochen Entfeuchterbetrieb benötigt. Als automatisierte Nachtlüftung kann die Produkt-Empfehlung von ETechniker auch sinnvoll sein.

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