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Schwedenofen

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  •  lisa_k
26.9. - 10.10.2016
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Hallo! ich wollte bezüglich des Themas Heizen fragen, was ihr für besser hält. Einerseits hätte ich so gerne einen Schwedenofen / Kachelofen da er im Winter nicht nur toll heizt sondern auch so richtig was fürs Auge ist, wie dieses Modell für welches mich entschieden habe.
http://ofenhaus-maric.at/
meine zweite Wahl, wäre sonst gewöhnliche Fernwärme, was auch energiesparend und umweltfreundlich wäre. vom Aufwand und den Kosten wären sie ziemlich gleich, ich würde jedoch gerne wissen zu was ihr mir raten würdet.
lg Lisa

  •  Richard3007
26.9.2016  (#1)
So wie ich es verstehe, sollte der Ofen die einzige Wärmequelle sein? Wie machst du dann das WW WW [Warmwasser]?
Fernwärme ist im Betrieb teuer Gebühren machen auch hier bereit 2/3 der Rechnung aus, Scheitholz in einem strengen Winter aber ebenso.

Ich habe einen Kachelofen und eine Wärmepumpe. Der Kachelofen könnte mein Haus nicht richtig heizen. Hatte 2 Wochen wo nur der Kachelofen da war. Zwischen 26.12.15 und 06.01.16. Najo im Bad im OG war es schon sehr kalt. und ich benötigte etwa 40,- Holz. um das EG auf 23° zu halten. Bad im OG hatte nur 21°.
Die WPWP [Wärmepumpe] kann mein Haus auch bei -20° auf wohlige 23 - 24° bringen. Der Kachelofen dient nur als Eyecatcher und für die Kuschelabende mit meiner Familie emoji

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  •  Squawvally
  •   Silber-Award
26.9.2016  (#2)
Schwedenofen in Verbindung mit WPWP [Wärmepumpe] und Fußbodenheizung wäre eine gute Lösung.
Mit der WPWP [Wärmepumpe] kannst die Raumheizung (Fußbodenheizung ist ein träges Heizsystem) und die Warmwasseraufbereitung machen, den Schwedenofen nimmst für´s Auge und zum schnellen aufheizen in der Übergangszeit oder als Zusatz bei sehr kalten Tagen.
Der Schwedenofen ist, im Gegensatz zum Kachelofen, kein träges System. Wennst einen guten mit Speichermasse (Steinauflage) hast auch den Vorteil, dass du die Temperatur länger halten kannst. Die Strahlungswärme geht direkt nach vorne über das Fenster in den Raum.

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  •  Executer
  •   Gold-Award
26.9.2016  (#3)
Wir bekommen auch so eine Kombi, WPWP [Wärmepumpe] und Kaminofen mit etwas Speichermasse. Der Kaminofen besteht aus einem Ofenseinsatz mit L-Verglasung, und hat nachgeschaltet einen Magnesitspeicher und einen keramischen Zug.

Der Kaminofen wird aber erst aufgebaut, mit Erfahrungswerten kann ich zur Zeit noch nicht dienen.

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  •  rocco81
  •   Silber-Award
26.9.2016  (#4)

So ein Schwedenofen ist als alleiniger Wärmeerzeuger unbrauchbar.
Wenn, dann müsstest einen Wasserführenden nehmen der dann auch Brauchwasser machen kann und die Fußbodenheizung versorgt. Dazu brauchst du aber wiederum einen Pufferspeicher dazu.
Damit du im Sommer nicht das Wohnzimmer aufheizen musst um Warmwasser zu haben, wäre dann eine Solaranlage nötig.
Macht in Summe eine recht große Investition und du musst teures Kaminholz kaufen (oder selber machen) und händisch heizen + entsorgung der Asche.
Das alles nur um etwas Feuergucken zu können?

Andere Möglichkeit ist eine WPWP [Wärmepumpe] für Warmwasser und Heizung und den Schwedenofen nur als zusätzliche Raumheizung. Ist eine gebräuchliche Kombi, kenne ich von einigen Bekannten. Es läuft dann meist so dass der Schwedenofen in ersten Winter ein par mal angeheizt wird und dann nie wieder. Maximal noch zum Glumpert verbrennen.
Dafür wären mir 5 bis 10t€ auch zu schade. Extra Kamin brauchst immerhin auch.

Ich habe mir stattdessen im Esstischbereich und im Bad eine Wandheizung vergönnt, die gibt auch etwas Kachelofenfeeling. Versorgt durch den Zentrahheizungspelletofen, der steht im Komfort einer WPWP [Wärmepumpe] nichts nach. Er schafft aber höhere Vorlauftemperatur und läuft halt mit Holz statt Strom.

WPWP [Wärmepumpe] + Wandheizung würde auch funktionieren, für höhere Vorlauf und somit Wandtemperatur (=Kachelofenfeeling) musst du aber schlechteren Wirkungsgrad in kauf nehmen.


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Hallo lisa_k,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Schwedenofen

  •  Richard3007
26.9.2016  (#5)

zitat..
rocco81 schrieb: Es läuft dann meist so dass der Schwedenofen in ersten Winter ein par mal angeheizt wird und dann nie wieder. Maximal noch zum Glumpert verbrennen.


Also bei uns kommt der 2. Winter und ich freue mich auf den Kachelofen. Letztes Jahr habe ich ihn ca. 25x angeheizt und kein einziges Mal die Asche entfernt. Bei hochwertigen Holz brennt es genug ab und hinterlässt kaum Rückstände.

zitat..
rocco81 schrieb: Maximal noch zum Glumpert verbrennen.


soetwas kommt nicht in Frage. Minderwertiges Holz wird maximal zum Griller anzünden verwenden.

zitat..
rocco81 schrieb: WPWP [Wärmepumpe] + Wandheizung würde auch funktionieren, für höhere Vorlauf und somit Wandtemperatur (=Kachelofenfeeling) musst du aber schlechteren Wirkungsgrad in kauf nehmen.


Das ist richtig, aber wer baut den bitte noch so das er über 31° VL benötigt bei -10° emoji.

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  •  rocco81
  •   Silber-Award
26.9.2016  (#6)

zitat..
Richard3007 schrieb: Letztes Jahr habe ich ihn ca. 25x angeheizt und kein einziges Mal die Asche entfernt. Bei hochwertigen Holz brennt es genug ab und hinterlässt kaum Rückstände.


Dann war es für dich keine Fehlinvestition. Vieviel kostet dich denn das Holz, bzw. wieviel verheizt du denn davon? Nichts für ungut, aber das solltest du mal bei deinen so geringen WPWP [Wärmepumpe] Stromkosten dazurechnen.

zitat..
Richard3007 schrieb: Das ist richtig, aber wer baut den bitte noch so das er über 31° VL benötigt


Keine Ahnung, ich nicht.
22°C VL VL [Vorlauf] in der Wandheizung wird sich aber nicht wirklich wohlig warm anfühlen.




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  •  rabaum
26.9.2016  (#7)

zitat..
rocco81 schrieb: Es läuft dann meist so dass der Schwedenofen in ersten Winter ein par mal angeheizt wird und dann nie wieder. Maximal noch zum Glumpert verbrennen. Dafür wären mir 5 bis 10t€ auch zu schade. Extra Kamin brauchst immerhin auch.


Eins ist klar, ein extra Holzofen wird sich kaum amortisieren, aber muss er das überhaupt? Wie amortisiert sich ein 60" LED-TV oder das teure Carbon Mountainbike?

Es gibt Leute, die stehen auf Feuer, ich gehöre dazu. Hab selbst viel Holz am Grund gesammelt von umgeschnittenen Bäumen über die Jahre. Das Holzmachen ist für mich keine Last und ich zündle auch gern - im legalen Rahmen emoji

Und für den Tag X des großen Blackouts hat man trotzdem noch eine Backup-Wärmequelle...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
26.9.2016  (#8)

zitat..
rocco81 schrieb: ...kenne ich von einigen Bekannten. Es läuft dann meist so dass der Schwedenofen in ersten Winter ein par mal angeheizt wird und dann nie wieder...
...Dafür wären mir 5 bis 10t€ auch zu schade. Extra Kamin brauchst immerhin auch...

ja, bei den meisten ist es wirklich so daß der ofen samt kamin zum sehr teuren möbelstück verkommt.

gebaut aus der überzeugung daß man ihn zum wohlfühlen braucht weil das in altbau/wohnung so war.

neue effiziente häuser haben aber zum glück keine strahlungsasymmetrien mehr (kalte flächen).

meine mutter hat mir heuer ihr okay gegeben die kaminanschlüsse zu verschließen, sie braucht im sanierten haus doch keinen ofen für die übergangszeit mehr. dabei hatte ich im zuge der sanierung schon den kamin geteilt, abgemauert und eine externe zuluft vorgesehen.

jetzt ist die hütte so gemütlich daß man nie mehr das bedürfnis nach dem feuer hat. vorher war das gaaanz anders.

viel zu oft wird aus der projektion der altbauerfahrungen der neubau mit kamin geplant.

echte hobbypyromanen sollen ihn sich natürlich trotzdem einbauen ... emoji

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
26.9.2016  (#9)
Bei einem alten Holzheizer gehört einfach ein Rauchfang aufs Dach!
Stimmt schon, rechnen tut sich der Ofen samt Kamin nicht, aber gänzlich der Strommafia ausgeliefert zu sein, ist auch kein gutes Gefühl! Die Rauchfangkehrerkosten in der Höhe von 22 € im halben Jahr sind auch verschmerzbar!



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  •  Stefan86
  •   Gold-Award
26.9.2016  (#10)
ich hab in meiner wohnung die letzten 3 jahre den ganzen winter mit den holzofen durchgeheitzt, nur nachts ist dann die ölheitzung untet 22 grad angesprungen. holz kostet mich gottseidank nur flüssig währung 😅
im haus kommt auch einer rein, abet reinheitzen kann man das nie wieder vom geld aspekt, aber ich mag die wärme.

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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
26.9.2016  (#11)
Übergangszeit - Wir ham ein kleines Schwedenöferl für die Übergangszeit, das bewährt sich super.
Wenns grad am Abend a bissl kühl ist, aber noch nicht so kalt, um "richtig" zu heizen, dann feuern wirn an.

Ansonsten hamma Gas Brennwertgerät mit FBH FBH [Fußbodenheizung] und Sonnenkollektoren fürs WW WW [Warmwasser].

Fotos auf meiner HP unter "Häuschen"

lg Wolfgang


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  •  rocco81
  •   Silber-Award
27.9.2016  (#12)

zitat..
rabaum schrieb: Eins ist klar, ein extra Holzofen wird sich kaum amortisieren, aber muss er das überhaupt? Wie amortisiert sich ein 60" LED-TV oder das teure Carbon Mountainbike?


Oder Alufelgen fürs Auto oder die Küche, für 15t€ kann man oft Essen gehen...

Trotzdem witzig: Beim Hauptehizsystem wird zwecks ein par 100er kalkuliert und diskutiert ob Luft, Erd, Tiefen, Pellets, Fernwärme jetzt günstiger ist und dann stellt man sich zur Sicherheit einen völlig überteuerten Anschau-zündelofen ins Wohnzimmer.

Es ist unbestritten schön und beruhigend dem Holz beim Abbrennen zuzusehen, die als angenehm empfundene Wärme eines Kachel oder Schwedenofens kommt aber nur davon weil ein solcher eine hohe Oberflächentemperatur hat und daher Wärme in Form von Strahlung auf den menschlichen Körper überträgt.


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  •  rocco81
  •   Silber-Award
27.9.2016  (#13)

zitat..
Richard3007 schrieb: Das ist richtig, aber wer baut den bitte noch so das er über 31° VL benötigt bei -10° .


Aus aktuellem Anlass: Ich bin gerade beim Estrichausheizen, lt. Norm 45°C Vorlauf halten für 12Tage. Das ist für meine Pelletsanlage zum Glück kein Problem, wie schafft das eine auf minimale VL VL [Vorlauf] Temp ausgelegte WPWP [Wärmepumpe]? Heizstabeinsatz würde eine Bomben Stromrechnung ergeben.

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  •  Richard3007
27.9.2016  (#14)

zitat..
rocco81 schrieb: wie schafft das eine auf minimale VL VL [Vorlauf] Temp ausgelegte WPWP [Wärmepumpe]?


Kein Problem ich mache mit 53° immerhin das WW WW [Warmwasser]. Auch die WPWP [Wärmepumpe] schafft das, bei entsprechender Quelle auch sehr effektiv. Heizstab ist deaktiviert.

zitat..
rocco81 schrieb: Aus aktuellem Anlass: Ich bin gerade beim Estrichausheizen, lt. Norm 45°C Vorlauf


Die Norm musst du mir zeigen. Denn man heizt 5° über die zu heizende maximale VL VL [Vorlauf] Temp. Das heißt in meinem Fall waren das 36°.

zitat..
rocco81 schrieb: Trotzdem witzig: Beim Hauptehizsystem wird zwecks ein par 100er kalkuliert und diskutiert ob Luft, Erd, Tiefen, Pellets, Fernwärme jetzt günstiger ist


Das ist richtig!

zitat..
rocco81 schrieb: einen völlig überteuerten Anschau-zündelofen ins Wohnzimmer.


auch das ist richtig

zitat..
rocco81 schrieb: zur Sicherheit


das ist falsch!

Mein Beweggrund ist, das für mich das mein Highlight im Wohnbereich ist. Es ist reiner Luxus, mehr ist es nicht. Ich heize mein Haus auch ohne Probleme auf 26° sehr effizient mit meiner WPWP [Wärmepumpe]. Nur will ich das nicht.
Meine WPWP [Wärmepumpe] bringt je nach Raum zwischen 22,5 - 23,2° mit. Mit dem Kachelofen bringe ich das EG auf 24,5 - 25°. Ich packe somit unnötigerweise die Wärme drauf.
Für eine solche Ladung benötige ich etwa 1,50 - 2,0€ Holz. Nicht weil ich es muss, sondern weil ich diesen Luxus haben will. Ich bin auch nicht mit 22,5° erfroren, meine Familie auch nicht. Daher rechne ich das auch nicht in meine Heizkostenrechnung ein. Da ich das nicht benötige um das Haus in Wohlfühltemp zu bringen. Es dient lediglich dem "Feuerschauen" mit dem Effekt, dass es etwas zu warm wird emoji

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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
27.9.2016  (#15)

zitat..
Richard3007 schrieb: Daher rechne ich das auch nicht in meine Heizkostenrechnung ein.


Naja Richard, ganz außer acht lassen kannst du es aber auch nicht. Deine immer wiederholten Aussagen von 200,- Euro Heizkosten pro Saison wären mit Sicherheit höher wenn du nicht 25 mal den Kachelofen anheizen würdest. Deine Fußbodenheizung gibt ja keine Wärme ab, "kühlt" ja nie aus, wenn die Raumtemperatur durch den Kachelofen 15-20 Stunden gehalten wird.
Hohe Raumtemperatur --> kein Wärmeentzug der FBH FBH [Fußbodenheizung] --> kein "nachladen" derselbigen.
Du heizt ja quasi deine FBH FBH [Fußbodenheizung] mit der Strahlungswärme des Kachelofens.

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  •  rocco81
  •   Silber-Award
27.9.2016  (#16)

Laut Protokoll von der Estrichfirma nach Önorm B 2242-2, Heizungsbauer hat die selben Vorgaben hier waren sich ausnahmsweise mal alle einig.

Aufheizen bis zur maximalen VL VL [Vorlauf] Temperatur 45°C.
Können die 45°C nicht erreicht werden muss länger ausgeheizt werden, mindestens 35°C sind jedoch erforderlich.

Ich überwache Luftfeuchtigkeit und Temperatur, die ersten Tage mit 25 30 und 35° hat sich nicht viel getan, die ersten Tage mit 45°C hat der Estrich dann ordentlich ausgeschwitzt, jetzt dürfte das meiste draußen sein.



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  •  Richard3007
27.9.2016  (#17)
Estrichaudheizen ist immer sehr individuell. Bei mir reichten 17 Tage, hatte aber auch 40grad für 4 Tage. Wollten halt die effizienz des Grabenkolli beweisen.
2 Wochen nach ausheizen wurde eine CM Messung gemacht. Die feuchteste Stelle hatte noch 1,8% die anderen lagen bei 1,4%. (Zementestrich)

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
27.9.2016  (#18)

zitat..
rainer1977 schrieb: Du heizt ja quasi deine FBH FBH [Fußbodenheizung] mit der Strahlungswärme des Kachelofens.


Richtig formuliert! Der RL RL [Rücklauf] der FBH FBH [Fußbodenheizung] wird ja quasi nicht kälter, wenn es von oben her so warm ist! Wärme wird sogar verschleppt in andere Räume mit der FBH FBH [Fußbodenheizung].
Trotzdem eine gute Sache der Kachelofen!

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
28.9.2016  (#19)

zitat..
rainer1977 schrieb: Naja Richard, ganz außer acht lassen kannst du es aber auch nicht.

hast schon recht.

das holz gehört dann in richards abrechnung rein, genauso aber auch seine 23,5° die mich schon 20km entfernt beim ablesen am tablett ins schwitzen bringen ... emoji

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
28.9.2016  (#20)

zitat..
rocco81 schrieb: Heizungsbauer hat die selben Vorgaben hier waren sich ausnahmsweise mal alle einig...

leider einig im irrtum.

die norm gibt als ausheizmaximaltemperatur die individuelle auslegungstemperatur an.
häufig wird das 35° sein.

die ausheiztemperatur darf maximal 45° betragen, mehr hält der estrich nicht aus. das kommt aus der zeit als fbh's noch so hoch ausgelegt waren.
als die leute noch über venenängste jammerten. heute jammern sie weil sie nicht spüren daß der boden überhaupt warm ist ... emoji

der ewige irrtum zwischen maximal zulässig und maximal benötigt.

zitat..
zuerst kommt das Aushärten, also die chemische Reaktion, die sollte man ohne Erwärmung ablaufen lassen, danach kommt die Trocknung, die kann man unter Wärmezufuhr machen. Nur: unter welchen Temperaturen am besten? Und da komme ich, wenn ich mir die Chemie und Physik der Sache ansehe, zu anderen Ergebnissen als die Trocknungsprogramme vorgeben.

Zuerst die Chemie von Zementestrich, ohne Berücksichtigung eventueller Additive.
Die läuft ab wie bei "normalem" Zement, also eine mehrphasige Hydratation. Die letzte, langsame Phase dieser "Aushärtung" ist nach 28 Tagen "zu 90% abgeschlossen", genauer: der Zementestrich hat nach dieser Zeit 90% seiner maximal möglichen Druckfestigkeit.
Frühzeitige Wärmezufuhr während der Hydratation stoppt lokal (durch Wasserentzug) den Hydratationsprozess und vermindert die Festigkeit des Estrich, führt zu Spannungen, ergibt Risse...

Allerdings arbeitet man bei Estrich mit sehr hohem Wasseranteil, weil er dann einfacher in eine ebene Fläche zu verarbeiten ist. Wasser/Zement von etwa 0.4 wäre optimal, alles Wasser würde bei der Reaktion aufgebraucht, nichts bliebe übrig. Bei Estrich nimmt man (so weit ich weiss) Wasser/Zement um 0.75.
Es bleibt also nach der Reaktion eine ganze Menge Wasser im Estrich, das aus dem Estrich herausdiffundieren muss. Vor allem aus dem unteren Bereich dauert das sehr lange, senn von da aus geht nach der Hydratation fast nichts mehr über Kapillare, sondern nur noch über Diffusion.

Nach "Abschluss" der Chemie kommt die Physik: das übriggebliebene Wasser soll aus dem Estrich raus, damit Schrumpfungs- und Verformungsprozesse vorm Belegen weitgehend abgeschlossen sind.
Diese Trocknung dauert unter Wärmezufuhr natürlich wesentlich weniger lange, als wenn man den Estrich einfach so vor sich hintrocknen lässt.
Aber ich bin der Meinung, dass dieser Trocknungsprozess unter wohlüberlegten Temperaturen stattfinden sollte, und nicht "heftiger" als unbedingt nötig.

Die Temperaturen während der Trocknungsphase sollten nach meiner Meinung keinesfalls höher sein als als die zu erwartende maximale Temperatur im späteren Heizbetrieb, also bei "modernen" Bauten unter 35°C bleiben. Höhere Temperaturen während der Trocknung - erzeugen (neben - vor allem vertikal - inhomogener thermischer Ausdehnung) lokal und kurzzeitig sehr geringen Wassergehalt in der Zone um das Rohr, das baut Spannungen auf, die später (langfristig) wieder abgebaut werden müssen.
- führen daher unnötigerweise zu kleinen Rissen im Estrich um das FBH FBH [Fußbodenheizung]-Rohr herum, das verschlechtert u.a. dauerhaft die Wärmeübertragung vom Rohr auf den Estrich.

Ein weiterer Aspekt: die Spreizung ergibt u.U. lokal hohe laterale Temperaturgradienten im Estrich (vor allem wenn der Rücklauf einer FBH FBH [Fußbodenheizung]-Schleife nicht weit vom Vorlauf entfernt durch den Estrich läuft), und das hat gerade bei hohem Temperaturniveau ziemliche Spannungen in der Platte zur Folge. Diese Spannungen führen unweigerlich zu Rissbildungen, und die Risse schließen sich nach Abkühlen der Platte nicht mehr vollständig, es bleiben also permanent "inverse" Spannungen.
Also: Estrichtrocknung am besten mit niedriger Spreizung fahren: hoher Volumenstrom (Heizkreispumpe auf maximale Leistung), niedrige Heizleistung (Heizstab aus).
Und die Spreizung sollte in _allen_ Kreisen so niedrig wie möglich sein, also frühzeitig bei noch sehr niedrigen Vorlauftemperaturen an den Verteilern prüfen, ob alle Heizkreise gleiche Spreizung (also gleiche Rücklauftemperatur) haben...



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  •  dyarne
  •   Gold-Award
28.9.2016  (#21)

zitat..
rocco81 schrieb: wie schafft das eine auf minimale VL VL [Vorlauf] Temp ausgelegte WPWP [Wärmepumpe]? Heizstabeinsatz würde eine Bomben Stromrechnung ergeben.

bei richard 300kwh unD €60,- teurer baustrom...

die knv-maschine schafft bsplw 65° ohne heizstab.

estrich ausheizen ist kein problem, viele hier im forum haben heuer mit ihrem kollektor ausgeheizt, zu ähnlichen kosten. man könnte im sommer 5x estrich ausheizen mit einem flachkollektor weil der boden im sommer so warm ist.

gestern hab ich einen gelegt da wird im jänner mit dem kollektor unter aufsicht estrich ausgeheizt. das wird schon spannender... emoji

manchen wp-besitzern wird aus unkenntnis aber sogar ein elektrisches ausheizgerät vermietet, die rechnung kann dann mehr als das material für den kollektor ausmachen...

auch ww ist für die wp bei sinnvollem konzept kein problem:
bei mir bsplw läuft die sommerliche ww-produktion mit az 4,5 trotz dafür ungünstiger tiefenbohrung...

monatliche ww-kosten rund € 11,-

tendenz fallend dank smarter regelung und stundenvariablen tarifen...

hier die deckung von ww-produktion und günstigem überschußstrom in meinem fall...


2016/20160621737788.JPG


2016/20160621117946.JPG

bei eigener pv macht man das ww im sommer natürlich völlig autark. gerade bei einer modulierenden maschine mit typisch <700w stromaufnahme reicht eine kleine pv auch an einem grauen tag...

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