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Feuchte Wände 50er Jahre Haus

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  •  Geserit
20.10. - 22.10.2017
6 Antworten | 4 Autoren 6
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Hallo, Wir haben ein wunderschönes 50er Jahre Haus gefunden und uns sofort darin verliebt. Kurz bevor wir den Kaufvertrag abschließen wollten, ist mir im Eingang aufgefallen, dass da Putz von der Wand fällt. Ich habe dann mehrere verdächtige Stellen abgeklopft und den Eindruck dass das Feuchtigkeit sein könnte. Der Keller ist definitiv an den Außenwänden leicht feucht. Der Keller ragt ca. 50cm aus dem Boden und darauf steht das Haus. Ich hab mir dann so ein Oberflächen, Feuchtigkeitsmessgerät gekauft und siehe da. Sämtliche Außenwände im Keller sind feucht mit Werten von ca. 107, diese Feuchtigkeit zieht sich im EG bis auf eine Höhe von ca. 60cm - darüber ist es unter 30. Dacht wurde vor 10 Jahren saniert und da waren alle Wände etc. trocken.

Meine Frage nun - wie schlimm ist das jetzt und was kann man dagegen machen?

Sehr viel Finanziellen Spielraum haben wir nicht mehr für aufwändige Sanierungsarbeiten. Besser doch die Finger davon lassen? Der Makler meinte, es hätte vor 2,3 Jahren einen Pool Schaden gegeben und da wäre viel Wasser in den Keller gekommen... Aber Maklern glaube ich grundsätzlich nichts und was heißt das schon.

1000 Dank für die Hilfe!

  •  Lemming
  •   Gold-Award
20.10.2017  (#1)
unbedingt einen bausachverständigen hinzuziehen - gerade bei einem 50er jahre haus, gilt aber generell immer beim hauskauf und nochmal doppelt wenn kein finanzieller spielraum da ist.

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  •  AnTeMa
20.10.2017  (#2)
Altbaubegutachtung

Bei 50 er Jahre Häusern muß in jedem Fall mit damals knappem Budget, Zementmangel, evt flotter Bauweise etc gerechnet werden.

Für Keller bestand selten der Anspruch, dass sie trocken sein sollen- außer Wohnkeller.

Stampfbeton ist seltenst dicht (auch wenn unsere Kölnbreinsperre auch aus Stampfbeton gebaut wurde- aber teils bis 40 m dick)

Ich hatte schon Häuser aus dem Baujahr begutachtet, da lief das Wasser wie aus dem Schlauch durch die Wand.

Dem Keller schadet Feuchtigkeit nicht-
es schränkt nur die Lagermöglichkeiten ein.
Allerdings gibts auch Innenabdichtungssysteme, die das Aufgraben ersparen, bei feuchtebeständiger Innendämmung gibts kaum Kondensat und angenehmere Temperaturen, wenn's ein Wohnkeller werden soll.

Feuchtigkeit wird viel häufiger durch Kondensat verursacht, besonders bei schlecht gedämmten Wänden, bei langer Nichtnutzung, oder falschem Lüftungsverhalten (Sommerkondensat) als wegen aufsteigender Feuchte.

Digits auf einem Meßgerät können allenfalls eine grobe Feuchtigkeitsverteilung anzeigen, aber keine quantitative Aussage machen, da zB Salze oder Metalle in der Wand sehr hohe Feuchtewerte anzeigen.

Am besten genaue Angaben zu Wand-, Boden-, Deckenaufbauten, bisherigen Sanierungen mit Rechnungsvorlage, Energieausweis und Verbräuche mindestens der letzten 5 Jahre zeigen lassen.

Generell ist sonst fast alles zu erneuern:
komplette Technik, Fenster, Dämmung, Abdichtung

Preislich sollte Feuchtigkeit natürlich mindernd wirken, vor allem wenn ggf Putz erneuert werden muß und andere Schäden sichtbar sind.

Dafür spricht dann oft die Lage, wenig Bauchemie-Einsatz und bei Glück zumindest eine solide Substanz, auf der man aufbauen kann.

Bei entsprechender Eigenarbeit und nicht zu hohen Ansprüchen lassen sich die Kosten reduzieren.

Wo steht das Gebäude?
wenns nicht zu weit weg ist könnte ich euch evt unterstützen.
Ggf Fotos und Beschreibung mailen

Andreas Teich


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  •  Geserit
21.10.2017  (#3)
Danke für die Auskunft. Der Keller ist als Lagerfläche für uns nicht wirklich relevant. Das Haus hat genug Fläche und Nebengebäude. Der Keller würde maximal zum einwintern von Pflanzen und als Weinkeller Verwendung finden. Meine Sorge ist aber, dass die Wandfeuchtigkeit aber auch zb. an der Aussenwand im Wohnzimmer zu messen ist. Somit hat man dort auf einer Höhe von 60cm noch Feuchtigkeit. Hat das Auswirkungen auf Schimmel, Gesundheit, Raumklima etc? Oder kann man damit unbedenklich leben? Bei unseren Besichtigungen wäre mir nichts negatives aufgefallen.

liebe Grüße

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  •  AnTeMa
21.10.2017  (#4)
Das kann leider nicht aus der Ferne beantwortet werden
und ist nur vor Ort möglich.

Generell verschlechtert Feuchtigkeit die Dämmwerte erheblich,
der Wärmebedarf steigt entsprechend und auch das Schimmelrisiko.

Allerdings halte ich in eurem Fall die Feuchtigkeit für temporär-
ohnehin läßt sich das mit entsprechenden Maßnahmen u.U.auch günstig bewältigen.

Wenns ansonsten eurer Traumhaus ist und alles paßt lohnt sich eine genauere Begutachtung.

Dazu werden viel mehr Informationen benötigt wie Feuchtebelastung durch Lage, Boden, Spritzwasser,Schlagregen, Baustoffe, Kapillarität, Sockelkonstruktion, Dämmwerte, bisheriges Nutzerverhalten, Oberflächentemperaturen, rel Luftfeuchtigkeit innen messen, Wand-, Boden-,Dachaufbau.
Da am Bau Vieles miteinander zusammenhängt und sich gegenseitig bedingt hilft es nicht, nur einzelne Bauteile isoliert zu beurteilen.
Ihr könnt euch gerne melden

Andreas Teich

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  •  maider187
21.10.2017  (#5)

zitat..
Geserit schrieb: Somit hat man dort auf einer Höhe von 60cm noch Feuchtigkeit.


wie schaut die Regenwasserverrohrung aus, läuft die über ein Rohr, Betonrinne oder Versickert es neben dem Haus?

Bei mir war Schluss mit Feuchten Wänden wie ich das Regenwasser bis in den Kanal geleitet hatte. Seitdem alles Trocken. Habe im Zuge dessen auch eine Drainage rund ums Haus gelegt und alles mit Schotter hinterfüllt.
BJ 1936, jedoch habe ich bei den Wohnräumen schon eine Horizontalsperre drinnen...

Aber wie Andreas schon beschreibt, meist ist es ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren und nicht jedes Haus ist gleich zu bewerten...

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  •  AnTeMa
22.10.2017  (#6)
Auch untersuchen ob Fallrohre evt nur in eine Schottergrube entwässert werden, wie häufiger üblich

Andreas Teich

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