« Heizung, Lüftung, Klima  |

Erstentwurf Komfortlüftung mit der Bitte um Mithilfe

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  Kieni
22.10. - 30.10.2017
8 Antworten | 2 Autoren 8
1
9
Griaß eich.

Wie so viele möchten wir bei unserem Neubau gerne eine Komfortlüftung realisieren und schwanken zwischen den Ausführungen mittels Flex-Schlauch (auf der Rohbetondecke bzw. im Fußbodenaufbau) und Spiro (Wickelfalzrohr in der abgehängten Decke).

Für uns steht lediglich fest, dass wir die Steigleitung mittels Spiro ausführen und dann je Geschoß per Sternverteilung die Ventile (z.B. mittels Combi-Box) bedienen möchten.

Generell wäre es aufgrund des derzeit geplanten Fußbodenaufbaus möglich, den Flex-Schlauch ohne Probleme (auch DN90) in diesem zu integrieren.

Nach einer ersten ausgiebigen Recherche bei den diversen Herstellern der Flex-Schläuche konnten wir ein umfassendes Produktsortiment für DN 75 und DN 63 vorfinden, jedoch ein nur sehr rudimentäres für DN 90 (z.B. kein Boden-/Wandauslass für DN 90, keine Möglichkeit zwei DN90 Rohre für ein Ventil zu nutzen). Da das DN 75 Rohr jedoch nur einen Innendurchmesser von 63mm aufweist, würden wir bei einer empfohlenen Geschwindigkeit von 1,5m/s ... 4 Rohre im Wohnzimmer und 3 im Schlafzimmer benötigen ... entsprechende Druckverluste inkludiert. Aus diesem Grund tendieren wir momentan mehr zur Spiro-Lösung, stoßen aber auch da auf einige kleinere oder größere Probleme, welche ich anhand der nachfolgenden Bilder gerne zur Diskussion stellen möchte und um Mithilfe bitte:

Keller:


2017/20171022883650.png

EG:


2017/20171022605579.png

OG:


2017/20171022393722.png

Schnitt:


2017/20171022896979.png

Frage 1:
Würdet ihr anhand der Grundrisscharakteristik eher zu Flex-Schlächen oder zur Spiro-Lösung greifen?

Frage 2:
Haltet ihr die angegebenen Luftvolumina für ausreichend? Würden wir nämlich gemäß www.komfortlüftung.at dimensionieren, so wären wir aufgrund der Nettofläche bzw. des Nettovolumens, insbesondere aufgrund des Kellers, weit über den im Plan ersichtlichen.
(Geplante Belegung: 2 Erwachsene und 2 Kinder)

Frage 3 (Zuluftventil Gästezimmer):
Ist es möglich, die Zuluftleitung an der Kellerdecke und dann die Leitung in der Stiegenhausmauer nach oben ins eigentliche Gästezimmer zu führen oder macht dies keinen Sinn?

Frage 4 (Durchströmung Waschraum):
Ein Abluftventil im Waschraum lässt sich nicht wirklich sinnvoll realisieren, da eine abgehängte Decke in der offenen Stiege nicht möglich ist und wir eine derartige Lösung in der Küche auf jeden Fall vermeiden wollen. Aus diesem Grund haben wir geplant, vom Gästezimmer zum Waschraum und vom Waschraum zum Gästezimmer definierte Durchströmungsöffnungen zu schaffen. Hat dies jemand ähnlich realisiert? Was halten denn die Lüftungsprofis von dieser Lösung bzw. gibt es eventuell bessere Alternativen?

Frage 5 (Combi-Box-Leitwolf):
Bei der Combi-Box ist immer wieder von Deckenabhängungen von 22cm die Rede. Gemäß www.komfortlüftung.at sollen jedoch die Ventile mindestens 20cm unter der Decke situiert werden. (http://www.xn--komfortlftung-3ob.at/fileadmin/komfortlueftung/EFH/komfortlueftung.at_-_Info_Nr._18_Luftdurchlaesse_V_2.0.pdf) Wie lässt sich dies mit einer Deckenabhängung von 22cm realisieren?

Frage 6: (Abluftventil Dachgeschoß):
Die Abluftventile beim Dachgeschoß würden, trotz Deckenabhängung, analog der zuvor erwähnten 22cm der Combi-Box relativ nahe an der Dachschräge situiert werden (Bad, Abstellraum und WC). Stellt dies ein Problem dar oder ist dies unbedenklich?

Sorry für das lange Geschwaffel. Ich bin euch über jede Rückmeldung dankbar. Würde mich auch über Feedback vom Lüftungs-Guru Leitwolf sehr freuen. emoji

Danke und LG, Christian.

  •  leitwolf
  •   Gold-Award
23.10.2017  (#1)
Griaß di!
1.) Ich sehe auf die Schnelle keine Einschränkung weder für Spiro noch für Flex. Ich würde aber die sternförmige Verteilung mit Spiro empfehlen.

2.) Die neue ÖNORM dimensioniert nicht mehr nach Luftwechselzahlen, sondern nach der Raumbelegung und Nutzung. Das ist wesentlich praktikabler und hat sich bewährt.

3,4) die Steigleitung würde ich, wenn möglich, links neben dem Verteilerschrank im EG situieren. Damit wir die Leitungsführung einfacher und kürzer.
Gästezimmer und Waschraum würde ich über Leitungen im KG erschließen.

5) Die Empfehlung des Deckenabstandes besteht aus akustischen Gründen, ist aber gerade bei abgehängten Decken praxisfremd. Wenn die Lüftung sehr leise ist, ist die Platzierung beliebig möglich.

6) Lüftungstechnisch kein Problem, solange man das Ventil noch einbauen kann. Problem wird nur die Einregulierung, da man den Messtrichter nicht ansetzen kann. Ich würde aber die Decke so wie so nach optischen Gesichtspunkten abhängen. Über 3 m Raumhöhe wirken im Vorraum wie eine "Schlucht". D. h. die Oberlichte weiter runtersetzen und die Decke ebenfalls.

2
  •  Kieni
23.10.2017  (#2)
Herzlichen Dank für deine schnelle Antwort.

ad 1.) Wenn dem so ist tendieren wir weiterhin zur Spiro-Lösung.

ad 2.) Hältst du die angegebenen Lüftungsvolumina für angemessen oder würdest du noch weiter reduzieren/steigern?

ad 3./4.) Generell könnten die Steigleitungen natürlich auch links des Verteilerschrankes im Erdgeschoß situiert werden. Dies hätte allerdings den Nachteil, dass die Leitungen im OG im Kinderzimmer 1 und außerhalb der abgehängten Decke im Giebelbereich ankommen würden. Aus diesem Grund die Platzierung im I-Schacht. Sollte aber möglich sein, oder? Oder fällt dir spontan, trotz der vorgenannten Bedenken, eine bessere Lösung ein?

ad 5./6.) Danke für die Info.

Eine generelle, jedoch relativ banale Frage verbleibt noch: Die meisten Lüftungsgeräte bieten Zu- und Abluftanschlüsse mit DN 160. Können über ein Rohr der Dimension DN 160 wirklich 200m³/h Anwesenheitsvolumenstrom bzw. 280m³/h Intensivvolumenstrom zu- und abgeführt werden?

Danke schon mal für dein Bemühen und LG, Christian.

1
  •  leitwolf
  •   Gold-Award
23.10.2017  (#3)
Ich denke, dass man auf etwa 180 m³/h reduzieren kann, ohne dass die Luftqualität leidet. Der Wohnbereich ist sehr groß und die angrenzenden Räume be- und entlüften diesen mit.
Mehr als 250 m³/h werden für die Intensivstufe nicht notwendig sein, wären aber akustisch bei Spiro noch möglich, da die Anströmgeschwindigkeit der Durchlässe unter 2 m/s bleibt. Bei den Hauptleitungen sind 3,5 m/s kein Problem. Im Nachtbetrieb wird man aber eher unter 3 m/s bleiben.
Ich habe die Grundrisse nicht übereinander gelegt, um zu sehen, wo die Steigleitung im OG endet. Es wäre natürlich auch möglich, die Steigleitung für das OG gegenüber dem EG zu versetzen.

1


  •  Kieni
23.10.2017  (#4)
Nochmals Danke für deine schnelle Antwort.

Sollten wir eine praktikablere Lösung als den I-Schacht finden, umso besser. Sollte dem jedoch nicht so sein, erscheint es generell schon möglich, diesen für die Steigleitungen zu nutzen, oder?

LG

1
  •  leitwolf
  •   Gold-Award
25.10.2017  (#5)
Ja, geht natürlich auch, wenn nicht anders möglich.

1
  •  Kieni
29.10.2017  (#6)
In den 55 Qualitätskriterien von www.komfortlüftung.at ist folgendes angeführt:
"Lüftungsanlage soll sich nicht im gleichen Raum mit einer Öl-, Gas-, ... oder Holzheizung befinden, auch wenn dies je nach Bauordnung bis 50 kW Heizleistung theoretisch erlaubt ist."

Wir hätten eigentlich vorgehabt, die Komfortlüftung im Technikraum gemeinsam mit der Pelletsheizung zu situieren? Ist davon abzuraten? Und wenn dem so ist, warum?

Danke für eure Mithilfe. LG, Christian.

1
  •  leitwolf
  •   Gold-Award
30.10.2017  (#7)
Der Hintergrund ist die Geruchs-, Schadstoff- und/oder Staubbelastung die bei Festbrennstoffheizungen, Öl- oder Gasheizungen im Heizraum austreten kann.
Moderne Heizungsanlagen sind da schon wesentlich besser und Lüftungssysteme ausreichend dicht (Außenluftleitung und Gerätegehäuse), sodass eine Übertragung auf die Zuluft praktisch ausgeschlossen werden kann.
Mögliche Gefahr ist der Brandfall. Bei Brand im Technikraum könnten Rauchgase ins Lüftungssystem gelangen, insbesondere bei brennbaren Luftleitungen. Wer also auf Nummer sicher gehen will, der trennt den Aufstellort von Lüftungsgerät und Heizkessel, bzw. baut in die Zu- und Ablufthauptleitung am Durchtritt Feuerschutzabschlüsse und Kaltrauchsperren ein. Zusätzlich müsste ein Rauchmelder die Lüftung automatisch ausschalten.

1
  •  Kieni
30.10.2017  (#8)
@ Leitwolf: Herzlichen Dank, wie immer, für die rasche Aufklärung.

LG, Christian.

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Deckenauslass zu groß - verkleinern?