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Idealer Wandaufbau

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  •  monika1979
24.1. - 29.1.2018
44 Antworten | 16 Autoren 44
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Hallo!
Ich  beschäftige mich derzeit mit dem idealen Wandaufbau. Für uns wäre wichtig, möglichst wohngesund, wenn möglich auch ökologisch zu bauen. EKZ sollte schon Richtung 15 oder darunter gehen. Massivholz- oder Holzriegelhäuser schließen wir aus (ja, ich weiß, ökologisch gesehen wäre es besser).

Was wäre für euch der ideale Wandaufbau um gute Energiekennzahlen und gutes Wohngefühl zu erreichen? Die Kosten möchte ich derzeit einmal außen vor lassen.
Das Haus wird individuell von einem Architekten geplant, daher Fertighauswände, von Anbietern, die nicht mit Plänen von Architekten arbeiten nicht berücksichtigen.

Ich bin schon gespannt!

Lg, Monika

  •  coisarica
  •   Gold-Award
24.1.2018  (#1)
aber trotzdem die frage, warum schließt du holzriegel a priori aus?
es stimmt schon lange nicht mehr, dass holzhäuser den billigen abklatsch darstellen.

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  •  monika1979
24.1.2018  (#2)
Generell ein Bauchgefühl. Außerdem ist hier die Speichermasse zu gering. Holzmassiv wäre etwas anderes. Aber auch hier, Bauchgefühl.

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  •  AnTeMa
24.1.2018  (#3)
Wenn massiv dann mit dünner, schwerer,tragender  Ziegelwand. 
Außen Stegträger, Holzfaserplatte und Zellulosedämmung, da Fenster ganz außen eingebaut und überdämmt werden können.
Ich habe einen großen, gut 100 j Altbau und ein so gedämmtes neueres Haus.

Allerdings würde ich mir das nächste Haus mit CLT bauen und o.g. Zellulosedämmung.

Speichermasse allenfalls wenn sehr gute Schalldämmung vonnöten ist.
Ansonsten wäre mir Holz mit Lehm angenehmer.
Speichermasse kann durch Lehmstein- Innenwände geschaffen werden oder dicke Lehmplatten.

Energietechnisch kein Vorteil, da sie sich wie eine Batterie verhalten: 
erst muß Wärme/Energie reingesteckt werden, dann kommt sie wieder heraus.

Heizsystem möglichst einfach und Low-Tech

Andreas Teich

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  •  querty
  •   Bronze-Award
24.1.2018  (#4)
Wenn Geld keine Rolle spielt, hätte ich wohl mit Wienerberger Wi (Ziegel mit Dämmatten in den Hohlräumen) und außen Hanfdämmung gebaut. ;)

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  •  AnTeMa
24.1.2018  (#5)
Wenn schon Außendämmung dann richtig
und dafür den günstigsten, massiven, schweren Ziegel, der nur statische Aufgaben erfüllt und Masse liefert.
Ein Zwitter-Dämm-Ziegel mit zusätzlicher Außendämmung hat dann keinen Vorteil

Andreas Teich

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  •  monika1979
24.1.2018  (#6)

zitat..
AnTeMa schrieb: Wenn schon Außendämmung dann richtig
und dafür den günstigsten, massiven, schweren Ziegel, der nur statische Aufgaben erfüllt und Masse liefert.


Wären dann nicht Wände aus Beton gut? Viel Speichermasse, dünne Wände möglich. Eventuell eine Sichtbetonwand im Innenbereich, das könnte uns ev. auch gefallen.

Kalksandstein? Damit kann man ja auch recht dünne Wände bauen.

Oder Vollziegel?

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
24.1.2018  (#7)
So haben's wir gemacht. Alle erberührten Bauteile, tragende Innenwände und die Zwischendecke aus Beton - die Außenhülle aus Holzriegel.

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  •  GeorgL
  •   Bronze-Award
24.1.2018  (#8)
Ökologisch und Wohngesund soll es sein und dann lässt du als Vorschläge nur Ziegel und Beton zu? Das sind beides Baustoffe die zur Herstellung enorme Energiemengen verbrauchen, von daher passen sie schon mal gar nicht zu deinen Anforderungen. Von der Wohngesundheit gesehen sind Gipsbeplankung, Betonoberflächen oder Putze alle in etwa im gleichen Rang, den meisten Mist holt man sich ja mit der Einrichtung ins Haus.

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  •  brink
  •   Gold-Award
24.1.2018  (#9)

zitat..
monika1979 schrieb: möglichst wohngesund


wichtig ist, dass du dir dann nicht die billigste dispersionsfarbe auftragen lässt. wie auch immer der wandaufbau dann schlussendlich ausschaut, wichtig ist die letzte schicht, die mit dir interagieren wird.

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  •  melly210
  •   Gold-Award
24.1.2018  (#10)
Darf ich mal auf die Ergebnisse vom Baumit Forschungspark verweisen ? http://www.baumit.at/upload/forschungspark/VOC.pdf Wer wohngesund leben will, darf kein Holzriegel oder CLT-Haus wählen. Die VOC-Emissionen (flüchtige organische Verbindungen) wie sind wirklich viel, viel höher als bei Ziegel oder Betonhäusern. Auch Monate nach der Fertigstellung ist das noch so. Das ist auch logisch, weil die VOCs von Lösungsmitteln aus Klebern stammen. Davon gibt es eben in einem Holzhaus bedeutend mehr als in einem Ziegel oder Betonhaus.

Ansonsten: generell wie Brink schon gesagt hat darauf achten, welche Farben und Kleber verwendet haben. Wir haben VOC-freie Farben und Parkettkleber verwendet. Hat man auch beim verarbeiten sofort gemerkt, da riecht man nämlich absolut nichts. Dann auch konsequenterweise mindestens in den Schlafräumen keine Möbel aus Spanplatten.

Zum Wandaufbau: massereich und mineralisch, als dichtere (25iger) Ziegel, Kalksandstein oder Beton, und außen dann eine diffusionsoffene Dämmung drauf. Wir haben das gesamte Haus mit Hanf gedämmt. Sowohl außen an der Fassade als auch unter dem Dach. Hanf hat neben dem Vorteil der Diffusionsoffenheit auch noch einen besseren Schutz gegen Hitze und Schall, weil er sehr massereich ist. Unser Haus ist wirklich super temperaturstabil und wir würden es jederzeit wieder so machen.

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
24.1.2018  (#11)

zitat..
melly210 schrieb: Darf ich mal auf die Ergebnisse vom Baumit Forschungspark verweisen


Na klar, Baumit wird nicht für Holz werben!
Bergerholzbau (nur um eine Holzbaufirma zu nennen) wird auch nicht für Ziegelhäuser werben!

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  •  melly210
  •   Gold-Award
24.1.2018  (#12)
Daß Holzhäuser erheblich mehr VOC-Emissionen haben 1. auch schon länger bekannt und 2. auch logisch wenn man sich überlegt welche Massen an Kleber es braucht um Holzhäuser zu bauen. Baumit hat es nur schön veranschaulicht. Ich bin auch sehr für den Baustoff Holz. Wir haben sehr viel Massivholz im Haus verbaut. Aber ein Holzhaus hätte ich wegen der VOC-Problematik nicht gewollt.

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
24.1.2018  (#13)
Möchte die Produkte von Baumit nicht schlecht machen, aber weniger schädliche Stoffe beinhalten sie auch nicht als Holzhäuser! Wie aber schon erwähnt, wird die Inneneinrichtung bzw. Böden eines Hauses einen erheblichen Anteil an nicht so gesunden Inhaltsstoffen mehr Einfluss haben, als der Holzriegel, Vollholz oder die Ziegelwand mit EPS Dämmung! Haben auch Vinylböden, also auch nicht gerade ökologisch, der Unterbau (Styroporschüttung) noch weniger, aber der Parkettboden wird mit einem Kleber verlegt. Ob der Kleber gerade so Öko ist, weiß ich nicht, der Parkett ist dafür Öko.
Also, das gesündeste wird eine Erdhöhle sein. Wohnklima im Sommer auch gut. emoji

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  •  brink
  •   Gold-Award
24.1.2018  (#14)
radonbelastung beachten emoji

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  •  OneRocket
24.1.2018  (#15)
50er Ziegel (oder alternativ 42,5 S1 Ziegel von Brenner oder 36 cm Ziegel, gefüllt mit Perlit von Schlagmann aus Bayern), außen 3 - 5 cm Zementputz und abschliessende Fassade (Silikatputz, kein Silikonharz oder Kunstharz wegen Algenbildung), innen Kalk-Zementputz oder Klimaputz. So haben wir es gemacht. Würden es wieder so machen. Kein Wärmedämmung-Verbundsystem, da das alles verschließt und das Haus im Prinzip in ein Plastiksackerl steckt. Wärmedämmung ist darüber hinaus langfristig ein Insektenhotel. Ameisen fühlen sich da pudelwohl. Vor allem auf der Nordseite wo es nicht so heiß wird. Habe das beim Abrisshaus das auf unserem Grundstück stand selber gesehen. War von außen nciht sichtbar was sich darunter abspielt.

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  •  AnTeMa
24.1.2018  (#16)
OneRocket@
3-5 cm reinen Zementputz??
Das wäre sehr ungewöhnlich und würde zu Rißbildung neigen.

Klassisch wäre zB:
Eine dünne Lage Zement/Sand Spritzbewurf und eine Lage Kalkzementputze oder hydraulischer Kalkputz
als Abschluß evt noch eine Lage dünneren Feinputz

Mein über 100 jähriger Altbau hat noch den einwandfreien originalen Grobputz,
nur die Fassade wurde vor gut 20 Jahren mit Silikatfarben gestrichen
aber auch die ungestrichene Wand ist bestens erhalten.

Statt EPS- Dämmung gibt’s genügend ökologische Alternativen,
die nicht schimmel- oder insektengefährdet sind.

Andreas Teich

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  •  ptelea
25.1.2018  (#17)
Meine Empfehlung an gewisse ForumsteilnehmerInnen: Lasst euch von den diversen Lobbys unter Werkvertrag nehmen, warum solltet ihr denn deren Arbeit hier umsonst machen?


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  •  mike82
  •   Gold-Award
25.1.2018  (#18)

zitat..
OneRocket schrieb: Kein Wärmedämmung-Verbundsystem, da das alles verschließt und das Haus im Prinzip in ein Plastiksackerl steckt.


Da muss ich dir wiedersprechen. Egal was du draußen drauf tust... "Atmen" tut ein Haus nur durch die Fenster oder eine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] und nicht durch die Wand.
Innenraumklima kommt von den ersten 2-3cm Putz + Lüftungsystem .

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  •  brink
  •   Gold-Award
25.1.2018  (#19)

zitat..
OneRocket schrieb: Wärmedämmung ist darüber hinaus langfristig ein Insektenhotel. Ameisen fühlen sich da pudelwohl. Vor allem auf der Nordseite wo es nicht so heiß wird.


nach dieser theorie wäre die hohlkammern vom 50er ziegel ausgezeichneter lebensraum für eierlegende insekten. yammy.

zitat..
OneRocket schrieb: Habe das beim Abrisshaus das auf unserem Grundstück stand selber gesehen.


klar, das soll nun der passende vergleich zu einem neubau.

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  •  melly210
  •   Gold-Award
25.1.2018  (#20)
Einen 50iger Ziegel empfinde ich nicht als idealen Wandaufbau. 1. hat er eine sehr geringe Masse (deutlich geringer als 25iger Ziegel). Dadurch ist im Vergleich zu einer dichteren, mineralischen Wand mit einer ökologischen Außendämmung Einiges weniger Speicherkapazität da. Das ist bezüglich Hitze und Schallschutz deutlich nachteilig. Je mehr Speichermasse da ist, desto temperaturstabiler und wenn die Speichermasse in der Außenwand ist desto ruhiger ist ein Haus. Weiters ist ein 50iger Bau in der Verarbeitung deutlich anspruchsvoller als eine dünnere Wand mit Außendämmung. Wenn da beim mauern nicht sehr sorgfältig gearbeitet wird, hat man schnell Wärmebrücken, an denen dann Schimmel entstehen kann. 
Die Fassade kostet bei einem 50iger Ziegel kaum weniger als eine Fassade samt Dämmung darunter und erneuern lassen muß man so eine Fassade ebenfalls soundso nach ein paar Jahrzenten, ob mit oder ohne Dämmung drunter.
Und ja, wie Andreas schon gesagt hat, es gibt etliche Ökodämmungen die keine Insekten anziehen und die diffusionsoffen sind. 

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
25.1.2018  (#21)

zitat..
OneRocket schrieb: Kein Wärmedämmung-Verbundsystem, da das alles verschließt und das Haus im Prinzip in ein Plastiksackerl steckt.


Ich finde diese Plattitüden immer wieder herrlich.

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