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Entscheidung RGK - brauche euren Rat

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  •  Acri
25.3. - 26.3.2018
13 Antworten | 5 Autoren 13
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Hallo liebe RGK RGK [Ringgrabenkollektor] Gemeinde.

Ich lese schon seit langer Zeit mit großem Interesse die diversesten Threads zum Thema Ringgrabenkollektor, und möchte mich mit einer Frage an euch wenden.

Wir sind davor mit dem Bau unseres EFHs zu beginnen und stehen vor der Wahl des Heizungssystems. Ich habe Angebote von mehreren Installateuren eingeholt, von denen einer einen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] anbietet (der Rest LWP LWP [Luftwärmepumpe]). Preislich ist der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] etwas höher, aber kein Betrag den man nicht über 10 Jahre durch ein effizienteres Heizungssystem wieder reinbringen könnte.

Laut unserem Energieausweis hat unser Haus eine Heizlast von 11,0 kw (Gebäude-Heizlast Abschätzung im EA EA [Energieausweis]). Hier die Daten dazu zum Haus (EFH plus 2 Büroräume):

Bezugsfläche 303 m²
Brutto-Grundfläche 379 m²
Volumen 1320 m²

Heizwärmebedarf: 18.518 kWh/a
HWB-SK: 49

Wir haben nach dem Energieausweis noch einige Bauteile verändert (Fenster Ug 0,5 statt 0,65, 4cm stärkeres XPS unter Bodenplatte und bei den erdberührten Beton-Kellerwänden) um den Energiebedarf etwas zu senken, außerdem sind sehr hohe Lüftungswärmeverluste angenommen (12.600 kWh/a, keine KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]) Bauweise ist 2 geschossig in Hanglage mit Flachdach, 50er Ziegel.

Eines erschwert mir die Entscheidung momentan aber:

Der Installateur mit der LWP LWP [Luftwärmepumpe] hat ein Gerät mit 10,2 kw angeboten, was mir noch eingeht. Der Installateur mit dem RGK RGK [Ringgrabenkollektor] hat die KNV TopLine 1155-06 PC im Angebot, die ja 6kW Leistung hat (im Forum hab ich gelesen dass sie bis zu 7,5 kW leisten kann).

Der Unterschied zwischen den beiden Systemen ist riesig (4,2kW). Mir ist klar dass da unterschiedliche Voraussetzungen herrschen, die LWP LWP [Luftwärmepumpe] auch bei -15 Grad Aussentemperatur die Leistung bringen muss während der RGK RGK [Ringgrabenkollektor] im Erdreich eine konstante Temperatur vorfindet.

Laut Installateur ist die 1155-06 ausreichend, ich möchte dann aber nicht mit einem zu kalten Haus dastehen, die Scherereien haben dann wir. Und der Leistungssprung auf die nächstgrößere Anlage von KNV (1155-12) ist dann schon beträchtlich, laut Forum soll man die WPWP [Wärmepumpe] ja auf keinen Fall überdimensionieren...

Ich würde dazu gerne eure Meinung hören, ich brauche noch einen Schubser, um mich endgültig für den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] zu entscheiden, und da könnt ihr mir sicher helfen ;)

Vielen Dank im Voraus.

lg

EDIT: Platz für den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] sollte genug vorhanden sein, das Grundstück hat über 1000m².

  •  Vardi17
25.3.2018  (#1)

zitat..
Acri schrieb: Wir haben nach dem Energieausweis noch einige Bauteile verändert


Eine Frage, die mir kommt, ist: wie hoch ist denn dann die Heizlast wirklich? Wurde das neu berechnet?

Bei den Pumpen, die bis 12kW modulieren, würde ich kein Problem sehen, wenn deine Heizlast (nahe) bei 11kW liegt. 
Wir werden wohl die -06 bekommen, aber unsere prognostizierte Heizlast beträgt nur etwa 4 kW, die WPWP [Wärmepumpe] ist also auch ca. 50 % „zu groß“. Da sie aber von 1,5-6kW moduliert, rechnen wir nicht damit, dass sich die Arme zu Tode takten wird.

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  •  Acri
25.3.2018  (#2)

zitat..
Vardi17 schrieb: Eine Frage, die mir kommt, ist: wie hoch ist denn dann die Heizlast wirklich? Wurde das neu berechnet?


"Bauteile verändert" trifft es wohl nicht ganz, wir haben den einen oder anderen cm Dämmung in Absprache mit dem Baumeister hinzugegeben, und uns auch für bessere Fenster entschieden als im EA EA [Energieausweis] angeführt sind (hatten uns zu dem Zeitpunkt noch für keine Fenster entschieden).

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  •  Vardi17
25.3.2018  (#3)
Ich kann nur sagen, wie das bei uns gelaufen ist: Der U-Wert der Außenwände des gesamten Hauses wurde von 0,19 auf 0,12W/m2K verbessert. Das hat die Heizlast bei uns gerade mal um 1kW verbessert. Meiner Einschätzung nach brauchst du eine neuerliche, seriöse Heizlastberechnung, damit du weißt, welche Heizleistung deine WPWP [Wärmepumpe] haben sollte. 

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  •  chrismo
26.3.2018  (#4)
Kann dem nur zustimmen, was Vardi17 gesagt hat. Einzelne Bauteile machen bei der Berechnung recht wenig Unterschied. Wenn du dir die Mühe machen willst, kannst du deinen Energieausweis ja mal nachrechnen. Ich habe das getan und viel herumgespielt mit Wand- und Dachaufbauten und da ändert sich wirklich recht wenig von z.B. 20cm EPS auf EPS+ oder 4cm mehr oder weniger Dämmung unter der Bodenplatte. Das meiste machen die Gebäudeform (!) und die Fensterflächen aus.

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  •  Acri
26.3.2018  (#5)
OK, danke, an der Gebäudeform oder den Fensterflächen (ausser Ug) hat sich nichts geändert.

Aber nachdem der Installateur die Wärmepumpe ja nach dem ursprünglichen EA EA [Energieausweis] berrechnet hat stellt sich für mich noch immer die Frage ob der Unterschied zwischen Heizlast und RGK RGK [Ringgrabenkollektor] WPWP [Wärmepumpe] so hoch sein kann?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
26.3.2018  (#6)
servus acri,

zur dimensionierung von lwp muss man die leistungskurve betrachten, die nennleistung bei A2, also plus 2 grad außenluft sagt recht wenig aus was die lwp bei kälte liefert.

manche hersteller geben darum in den datenblätter einen empfohlenen einsatzbereich (heizlast) an.

zum preisvergleich müsste man natürlich die geräte genauer kennen.
nach meiner erfahrung bekommt man den RGK RGK [Ringgrabenkollektor] teurer als billig-lwp, gleichpreisig mit hochwertigen lwp und günstiger als premium-lwp...

inkludiert ist dann auch die derzeit wohl beste sole-wp am markt...

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
26.3.2018  (#7)

zitat..
Acri schrieb:
Aber nachdem der Installateur die Wärmepumpe ja nach dem ursprünglichen EA EA [Energieausweis] berrechnet hat stellt sich für mich noch immer die Frage ob der Unterschied zwischen Heizlast und RGK RGK [Ringgrabenkollektor] WPWP [Wärmepumpe] so hoch sein kann?


sehr spannendes thema! ich kämpfe schon lange für passende auslegungen und führe gerade auch schulungen zum thema durch.

die reale heizlast kann durchaus die hälfte der P-tot betragen, weil hier stark vereinfacht wird.

bsplw wird der warmwasser-wärmebedarf über die fläche berechnet. in eurem fall wird also gerechnet, dass da 6-8 personen zapfen.

genauso der luftwechsel. hängt in der praxis an der personenzahl, hier wird aber über das riesige volumen gerechnet. in deiner heizlast steckt die annahme, dass alle 2,5 stunden der komplette luftinhalt des gebäudes ausgetauscht wird. also 10-mal am tag ein völliger luftaustausch...

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  •  Vectra
  •   Gold-Award
26.3.2018  (#8)
Ich glaube, in Österreich gibt es kaum Vorschriften zu einem "vorgeschriebenen Mindestluftwechsel"? Den hat man ja manchmal z.B. 17 l/s pro Person

Bei der Heizlast hier geht es ausschließlich um Wohngebäude nehme ich mal an.

Die Luftwechselrate von 0,4 bis 0,5 bei Wohngebäuden ist durchaus ein Standardwert.

Bei Wohngebäude kann ein Wert ein Grundwert sein der immer vorhanden ist z.B. 0,35 l/s pro m2 und dann zusätzlich ein Standardwert pro Person z.B. 17 l/s pro Person

Was da dann rauskommt muss man sich ausrechnen.



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  •  Acri
26.3.2018  (#9)

zitat..
dyarne schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von Acri: Aber nachdem der Installateur die Wärmepumpe ja nach dem ursprünglichen EA EA [Energieausweis] berrechnet hat stellt sich für mich noch immer die Frage ob der Unterschied zwischen Heizlast und RGK RGK [Ringgrabenkollektor] WPWP [Wärmepumpe] so hoch sein kann?


sehr spannendes thema! ich kämpfe schon lange für passende auslegungen und führe gerade auch schulungen zum thema durch.

die reale heizlast kann durchaus die hälfte der P-tot betragen, weil hier stark vereinfacht wird.

bsplw wird der warmwasser-wärmebedarf über die fläche berechnet. in eurem fall wird also gerechnet, dass da 6-8 personen zapfen.

genauso der luftwechsel. hängt in der praxis an der personenzahl, hier wird aber über das riesige volumen gerechnet. in deiner heizlast steckt die annahme, dass alle 2,5 stunden der komplette luftinhalt des gebäudes ausgetauscht wird. also 10-mal am tag ein völliger luftaustausch...


Hallo,

Bei Warmwasserwärmebedarf steht im EA EA [Energieausweis] 4.838 kWh/a. Wir haben große Fensterflächen, ~ 70m², die fast ausschließlich nach Süden ausgerichtet sind, ich nehme an das wird im EA EA [Energieausweis] zwar vermerkt, fließt aber nicht in die Heizlastberechnung mit ein?

Ich werde beim Installateur nachbohren, ob er mir mit der Auslegung 22 Grad in den Aufenthaltsräumen zusagen kann, ohne das der Heizstab eingreifen muss (außer bei sibirischer Kälte)

lg

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  •  Vectra
  •   Gold-Award
26.3.2018  (#10)
7 l/s pro Person sollte das natürlich heißen ;)

Aber teilweise sind die Werte recht hoch und finden sich in diversen Vorschriften wieder.

Ein paar Beispiel für Luftwechselraten - gilt für Wohnbauten:
WC: Abluft 10 l/s
Bad (mit offenbarem Fenster): Abluft 10 l/s (bzw. 1 l/s m2 über 5 m2)
Küche: Abluft: 10 l/s

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  •  Vardi17
26.3.2018  (#11)

zitat..
Acri schrieb: Ich werde beim Installateur nachbohren, ob er mir mit der Auslegung 22 Grad in den Aufenthaltsräumen zusagen kann, ohne das der Heizstab eingreifen muss (außer bei sibirischer Kälte)


Naja, wie Arne schon geschrieben hat:

zitat..
dyarne schrieb: die reale heizlast kann durchaus die hälfte der P-tot betragen


In dem Fall wärst du ohnehin bei 5,5 kW emoji

Aus meiner Sicht gehört das ganz genau durchgerechnet. Die 11 kW (wahrscheinlich nach den Verbesserungen etwas weniger) bilden ja eigentlich das Worst-Case-Szenario ab: die NAT deines Standortes bei trübem Wetter (oder an anderweitig sonnenlosen Tagen, etwa wenn du von hohen Bergen umzingelt bist und es die Sonne im Winter monatelang nicht in dein Wohnzimmer schafft). Zugegeben, als die Temperaturen im Februar kurz so stark fielen, herrschte nicht immer klares Wetter. Normalfall ist jedoch: sehr kalt bedeutet auch sehr sonnig.

Tendentiell verkaufen Installateure lieber zu große WPWP [Wärmepumpe], weil sie ja dafür geradestehen müssen, wenn wir die Bude im Winter nicht warmbekommen. Wenn du also auf eines der (noch vergleichsweise) seltenen Exemplare gestoßen bist, die WPWP [Wärmepumpe] eher knapp auslegen, dann lass ihn mal deine Heizlast berechnen. Er scheint keine Angst zu haben, und das könnte durchaus bedeuten, dass er sein Geschäft versteht emoji

Was keinesfalls knapp ausgelegt werden sollte, ist der Kollektor. Aber mit 1000 m2 Grund sollte das ja kein Problem sein emoji


Wir haben übrigens eine andere Vorgangsweise gewählt: Wir wussten, dass wir Erdwärme wollen. Wir haben also als erstes versucht zu prüfen, ob ein RGK RGK [Ringgrabenkollektor] auf unserem wesentlich kleineren Grundstück möglich ist.
Danach haben wir einige Installateure abgeklappert und haben allen als Vorgabe gegeben, dass wir eine SWWP mit Ringgrabenkollektor realisieren möchten. Das hat den Vorteil, dass wir jetzt mehrere RGK RGK [Ringgrabenkollektor]-Angebote zum Vergleichen haben.

Das günstige WPWP [Wärmepumpe]-Angebot von einem Ringgrabenkollektorveteran ist übrigens nicht teurer, als wenn wir bei ihm eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] vergleichbarer Qualität kaufen würden.

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Hallo Acri,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Entscheidung RGK - brauche euren Rat

  •  Vectra
  •   Gold-Award
26.3.2018  (#12)
Ich käme tatsächlich auf einen Luftwechsel von ca. 0,5 wenn ich mit diesen 0,35 l/s pro m2 Bodenfläche rechne.

Und dieser Wert findet sich in einigen Ländern in der Baugesetzgebung.

Allerdings hat man da KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] mit WRG und dadurch halten sich die Lüftungswärmeverluste in Grenzen. emoji

Infiltration muss ich natürlich auch berücksichtigen.

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  •  Acri
26.3.2018  (#13)

zitat..

Wir haben übrigens eine andere Vorgangsweise gewählt: Wir wussten, dass wir Erdwärme wollen. Wir haben also als erstes versucht zu prüfen, ob ein RGK RGK [Ringgrabenkollektor] auf unserem wesentlich kleineren Grundstück möglich ist.
Danach haben wir einige Installateure abgeklappert und haben allen als Vorgabe gegeben, dass wir eine SWWP mit Ringgrabenkollektor realisieren möchten. Das hat den Vorteil, dass wir jetzt mehrere RGK RGK [Ringgrabenkollektor]-Angebote zum Vergleichen haben.


Das wäre natürlich die ideale Vorgangsweise gewesen. Nachdem in unserer Gegend bei Neubauten fast ausschließlich LWP LWP [Luftwärmepumpe] verbaut werden, war die für mich irgendwie gesetzt, und ich bin leider erst sehr spät auf die Möglichkeit des RGK RGK [Ringgrabenkollektor] gekommen...

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