« Heizung, Lüftung, Klima  |

Boiler, Durchlauferhitzer oder gibts dazu Alternativen?

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  openyoureyes
14.5. - 1.6.2018
12 Antworten | 8 Autoren 12
12
Hallo,

wir sind eine 4-köpfige Familie (2 Erwachense, 2 Kinder) und stehen knapp vorm Umzug in eine neue Wohnung. Wir baden gerne und duschen häufig.

Leider ist es dort aufgrund der räumlichen Gegebenheiten bzw. Eigentumsverhältnisse nur möglich eine Warmwassererzeugung direkt im Badezimmer für die "heizungsfreie" Zeit zu realisieren.

Dazu beschäftigen mich einige Fragen bei denen ich hoffe hier unterstützende Meinungen zu bekommen:

Soweit ich mich bisher informieren konnte kommt in diesem Fall wohl nur ein Boiler oder ein Durchlauferhitzer in Frage. Oder gibt es auch noch andere Möglichkeiten?

Welche Lösung wäre hinsichtlich der Betriebskosten günstiger? Boiler oder Durchlauferhitzer?

Wie groß müsste ein Boiler in unserem Fall sein? (nach einem Vollbad sollte Duschen auch noch möglich sein ...).

Schöne Grüsse

  •  energiepate
14.5.2018  (#1)
Ja da gäbe es Alternativen z.B. Brauchwasserwärmepumpen für Wohnungen.

Die wandhängenden Geräte sind allerdings recht klein 120l z.B. Ariston oder Gorenje, Austria Email hatte auch mal was (100l). Eine Dusche nach einem Vollbad ist da nahezu nicht mehr möglich.

Für 4 Personen wär es besser du hättest einen Platz für eine bodenstehendes 200l oder 300l Gerät. (2 Vollbäder + 1 Dusche möglich)

Ochsner hätte ein externes Gerät, ggf könntest du deinen bestehenden Boiler weiterverwenden (muss man sich aber ansehen) Unterbringung im Bad kaum möglich.

Bei der Wärmepumpe hättest du außerdem die Möglichkeit dass dies die Wohnung kühlt!

Ansonsten gibt es noch Boiler mit intelligenter Steuerung (die machen dann das Wasser wenn du es brauchst) und du könntest dazu einen variablen Stromtarif verwenden (zu Nachtstunden oder Nachmittagsstunden ist der Strom günstiger)

Was hast du jetzt für einen Boiler? Einen Fernwärmeboiler mit Register? Dann wird ein Umbau sehr schwierig!

1
  •  openyoureyes
14.5.2018  (#2)
Momentan ist eine Ölheizung vorhanden die während der heizungsfreien Periode komplett abgestellt wird. Ob und welche Art Pufferspeicher es dort gibt weiß ich leider nicht - das muss ich noch klären.

In der zweiten Wohneinheit wurde auf jeden Fall im Bad ein 100l E-Boiler installiert.

Grundsätzlich stell ich mir schon die Frage ob es nicht günstiger wäre die Warmwasserzeugung auch in der heizungsfreien Periode über die Ölheizung laufen zu lassen?

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
14.5.2018  (#3)

zitat..
openyoureyes schrieb: Grundsätzlich stell ich mir schon die Frage ob es nicht günstiger wäre die Warmwasserzeugung auch in der heizungsfreien Periode über die Ölheizung laufen zu lassen?

sowas ist immer der worst-case aufgrund der großen bereitstellungsverluste wenn ein fetter ölkessel für eine halbe stunde ww-laden durchgeheizt werden muß.

zitat..
energiepate schrieb: Brauchwasserwärmepumpen für Wohnungen...

das wäre ein guter ansatz, knv hat bsplw ganz neu eine brauchwasser-wp (speicherintegriert) die sich die quelle aus dem heizkreis holt. habt ihr fußbodenheizung?

das ist eine zukunftslösung für den objektbau...

1


  •  eggerhau
14.5.2018  (#4)

zitat..
openyoureyes schrieb: Leider ist es dort aufgrund der räumlichen Gegebenheiten bzw. Eigentumsverhältnisse nur möglich eine Warmwassererzeugung direkt im Badezimmer für die "heizungsfreie" Zeit zu realisieren.


Wie muss Mann/Frau das verstehen?
Du schreibst ja von Umzug in "eine Wohnung". Ist in einem MFH? Und wie kommst Du zu Warmwasser in der nicht "heizungsfreien" Zeit?
Gruss HDE

1
  •  energiepate
14.5.2018  (#5)
Hi nochmals,
das sollten wir uns genau ansehen,...wie erfolgt die WW WW [Warmwasser]-Bereitung im Winter? Bitte "Boiler" =(da ist Trink-Warmwasser drinnen) nicht mit "Puffer" =(da ist Heizungswasser drinnen) verwechseln. Also wie erfolgt die Wärmeübertragung vom Heizungswasser auf das Trink-Warmwasser?

Achtung: Der Ölkessel sollte im Winter keinesfalls laufen, da sind die Verluste viel viel zu hoch.

Rein gefühlsmäßig kann ich dir aber jetzt schon sagen, dass sich hier ein Umbau kaum lohnen wird.

Dusch-Spararmatur mit 9l/min hinein. Und einen stunden-variablen Stromtarif nehmen. (Strom ist im Sommer billiger wie im Winter)

Erfahrungsgemäß braucht man im Sommer eh viel viel weniger Warmwasser wie im Winter.

100l wie in der Nachbarwohnung ist für eine 4 köpfige Familie (mit Badewanne) viel, viel zu klein.


1
  •  openyoureyes
14.5.2018  (#6)

zitat..
eggerhau schrieb: Wie muss Mann/Frau das verstehen?
Du schreibst ja von Umzug in "eine Wohnung". Ist in einem MFH? Und wie kommst Du zu Warmwasser in der nicht "heizungsfreien" Zeit?
Gruss HDE


zitat..
energiepate schrieb: Also wie erfolgt die Wärmeübertragung vom Heizungswasser auf das Trink-Warmwasser?


Über die Ölheizung wird ein kleiner Speicher im Keller mitgeheizt. Wie das genau funktioniert muss ich mir erst ansehen. Bisher ist die Ölheizung wohl teilweise auch im Sommer gelaufen, was aber zukünftig nicht mehr der Fall sein wird. Benötigt wird also eine Lösung für Warmwasser zum Duschen/Baden (2 Entnamestationen reichen - Badewanne und Waschbecken).

zitat..
energiepate schrieb: Achtung: Der Ölkessel sollte im Winter keinesfalls laufen, da sind die Verluste viel viel zu hoch.


Ich denke hier ist wohl Sommer gemeint, da im Winter der Ölofen ja sowieso für die Zentralheizung läuft und somit das Trinkwasser mitwärmen kann.

------------------------------------------------------------------------------------------------

Grundsätzlich wäre momentan die Idee im Keller (2 Stockwerke darunter) einen E-Boiler mit 150 l hinzustellen und diesen im Sommer anstatt des Ölofens zu nutzen. Der Vorteil wäre, daß in diesem Fall das Warmwasser an allen Abgabestationen gleich genutzt werden kann. Wie wäre hier der Wärmeverlust durch die längere Leitung zu bewerten (2 Stockwerke)? Oder ist das vernachlässigbar?

1
  •  energiepate
14.5.2018  (#7)
Ähhhh....Sommer meinte ich natürlich.

"Über die Ölheizung wird ein kleiner Speicher im Keller mitgeheizt."
Alles klar, rein gefühlsmäßig und unverbindlich könnte eine zentrale Brauchwasser-Wärmepumpe da Sinn machen. Sowas ist vermutlich auch wirtschaftlich zu betreiben.

Jetzt ist nur so da spielt rein rechtlich viel, viel mit hinein: Was steht im Mietvertrag? (Normalerweise hat sich der Vermieter darum zu kümmern, dass du warmes Wasser hast). Wie macht ihr das mit der ÖNORM B 5019 ("Legionellenverordnung"), gibt es eine WW WW [Warmwasser]-Zirkulation?, wie macht ihr das mit der Heizkostenabrechnung (Anwendungsbereich: Heizkostenabrechnungsgesetz?).

Und: Wie sieht es mit der Wasserhärte bei euch aus?

Das sollte sich alles ein Profi vor Ort auch noch ansehen.

p.s. wieviele Wohnungen gibt es insges.? Für wieviele Personen braucht ihr Warmwasser?

"Grundsätzlich wäre momentan die Idee im Keller (2 Stockwerke darunter) einen E-Boiler mit 150 l hinzustellen und diesen im Sommer anstatt des Ölofens zu nutzen. "
kleiner Tipp: Du kannst (mit 99%iger Sicherheit) auch in den Boiler den derzeit der Ölkessel betreibt eine E-Heizpatrone hineindrehen, oder wenn du Glück hast, ist dort sogar eine E-Heizpatrone verbaut und muss nur eingeschalten werden.

1
  •  cc9966
  •   Gold-Award
14.5.2018  (#8)
ich denke du solltest mal da ein paar monate wohnen um für weitere teure investitionen zu entscheiden. ich würde im falle von durchlauferhitzer unbedingt thermostat-armaturen nehmen, einfach wegen der verbrühungsgefahr. das kann auch erwachsenen passieren, dass man versehentlich an der armatur anstoßst und die durchlauferhitzer geben echt gefährliche temperaturen her. wenn es ein boiler sein soll und dieser auf 60° begrenzt wird, reichen normale mischerarmaturen.

1
  •  openyoureyes
15.5.2018  (#9)

zitat..
energiepate schrieb: Was steht im Mietvertrag?


Es gibt keinen Mietvertrag - das Ganze ist innerfamiliär emoji

Danke für die zahlreichen Anregungen/Ideen. Einen Spezialisten vor Ort hinzuzuziehen ist sowieso geplant. Momentan läufts auf einen E-Boiler hinaus. Wobei das Gerät im Keller wohl schon etwas älter ist und daher schon aus Energiespargründen getauscht werden sollte. Denke neue Geräte haben wohl eine bessere Dämmung.

Fraglich ist noch wo der E-Boiler am besten platziert wird: im Keller 2 Stockwerke darunter oder direkt im Bad wo eigentlich die 2 unbedingt notwendigen Abnehmer (Dusche / Waschbecken) sitzen.

Wie kann man den Wärmeverlust durch die lange Leitung bei Positionierung im Keller bewerten? Ist das ein Problem oder vernachlässigbar?


1
  •  helyx
15.5.2018  (#10)
Die Wärmeverluste am Boiler sind nur ein thermisches Problem - die Wärmeverluste am Rohr lassen dir die Suppe immer auskühlen was ebenfalls Legionellenwachstum beschleunigen kann.
Ohne Zirkulation ist das aber halb so schlimm, da du ja einen hohen Durchsatz in den Leitungen selbst hast.

Bezüglich Wärmeverluste am Boiler kommst du von ein paar 100W auf 50-100W je nach Boilergrösse. Die Wärme geht ja nicht verloren sondern temperiert den Keller - musst du aber selbst beurteilen :).

1
  •  Executer
  •   Gold-Award
15.5.2018  (#11)

zitat..
dyarne schrieb: knv hat bsplw ganz neu eine brauchwasser-wp (speicherintegriert) die sich die quelle aus dem heizkreis holt. habt ihr fußbodenheizung?

das ist eine zukunftslösung für den objektbau...


Seeehr cool... geht das bereits mit der Aqua 300 PV oder kommt da ein neues Produkt?

1
  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
1.6.2018  (#12)
Vor einer Investition solltet ihr einmal euren tatsächlichen Warmwasserverbrauch ermitteln. Bsp. Wie oft wird gebadet, und mit wieviel Liter füllt ihr die Badewanne? Wie lange wird geduscht, und wieviel Liter pro Minute laufen durch den Duschkopf? Da sind riesige Unterschiede möglich (Bsp Energiesparduschkopf 6 Lt/Min, "Urwaldregendusche" 25 Lt/Min).
Ein elektronischer Durchlauferhitzer (DLE) ist auf alle Fälle sparsamer als ein "Boiler", da es fast keine Leitungsverluste gibt (sofern er im Bad montiert wird). Die von CC9966 vorgeschlagene Thermostatarmatur ist unnötig, da beim DLE die Temperatur sinnvollerweise nur auf max. 40° eingestellt wird. Ich habe meinen auf 37° gestellt und drehe beim Duschen nur das Warmwasser auf, da dieses vom DLE gradgenau geregelt wird...
Voraussetzung für einen DLE ist ein 400 Volt Anschluß. Im Altbau meiner Eltern haben wir die E-Herd Leitung mitverwendet, wobei der Herd mit Lastabwurfrelais abgeschaltet wird, wenn geduscht wird (beides gleichzeitig kommt so gut wie nie vor). Beim DLE sollte ein 18kW Gerät ausreichen, da im Sommer die Zulauftemperatur des Wassers ohnehin meist > 16° hat (und die Leitungen haben zumindest immer Kellertemperatur). Da kann man auch den Durchflußbegrenzer im DLE rausnehmen, um eine Wanne schneller zu füllen.
Von den reinen Betriebskosten ist evtl. eine Brauchwasser WPWP [Wärmepumpe] (wie von Arne vorgeschlagen) günstiger, allerdings ist der Invest wahrscheinlich auch höher und nur bei höherem Verbrauch sinnvoll (sobald die Kinder aus dem Haus sind, sinkt dieser erfahrungsgemäß gewaltig).

Den Ölbrenner abzuschalten macht auf alle Fälle Sinn. Im Altbau meiner Eltern wurden früher im Sommer pro Tag ~ 3 Lt Öl (=30kWh) fürs WW WW [Warmwasser] verfeuert. Nach dem Umstellen auf DLE und Einbau einer Wärmerückgewinnung werden nur mehr weniger als 1 kWh Strom pro Tag verbraucht (es wird nur geduscht). Da kann eine BWWP auch nicht mithalten (wegen der Bereitschaftsverluste).

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: RGK vs. TB in Linz (sehr kleines Stadtgrundstück)