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Gasheitzung für Altbau mit 2 Wohneinheiten

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  •  Johann78
26.7. - 28.8.2018
16 Antworten | 5 Autoren 16
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Liebe Leute, folgende Frage:

Hab ein altes Haus aus 1923 gekauft und bin grad am Kernsanieren. Außen bleibt das Haus ohne Dämmung (Mauern sind 80 cm stark). Boden is raus, Decken sind runter (kommt 20er Dämmwolle in die Zwischendecke). Neue Fenster sind auch am Start. Jetzt die Kernfrage zur Heizung:
Das Haus hat 2 Wohneinheiten und wir wollen die Wohneinheiten als Ferienappartements vermieten, aber später auch mal für unsere Tocher als Wohnhaus nutzen können.

Der Installateur hat uns folgendes vorgeschlaten:
Je Wohneinheit eine Kombitherme ins Bad hängen für Heizung und Warmwasser. Heizkörper in die Zimmer und fertig.

Uns wäre eigentlich aus dem Bauch raus die Variante Technikraum mit Brennwertgerät und extra Warmwasserspeicher und Fußbodenheizung sympathischer. Hierzu müssten wir allerdings die Gasleitung etwa 15 Meter weiter in den verfügbaren Raum für die Technik ziehen.

Da wir ja 2 Wohneinheiten haben: Ist es möglich in beiden Wohnungen eine Fußbodenheizung zu verlegen, für beide Wohnungen auch Warmwasser zu bereiten (Speicher) und das Ganze von jeder Wohnung aus über die Steuerung extra - also für jeden Mieter individuell - steuern zu können? Sollte doch mit nur 1 Brennwertstandgerät und 1 extra Warmwasserspeicher möglich sein, oder?

  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
28.7.2018  (#1)
Gas ist doch ein Auslaufmodell mit hohen jährlichen Heiz- und Wartungskosten (+ Rauchfangkehrer und vorgeschriebene Dichtheitsprüfungen der Gasleitung). Warum nicht eine oder 2 Wärmepumpen zum Heizen nehmen?
Außerdem würde ich mir eine Dämmung der Außenwände überlegen. Rechne einmal den U-Wert deiner Mauern aus! 

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
28.7.2018  (#2)

zitat..
Johann78 schrieb: Außen bleibt das Haus ohne Dämmung (Mauern sind 80 cm stark)


d.h. innen gibt es eine Dämmung???

zitat..
Johann78 schrieb: wir wollen die Wohneinheiten als Ferienappartements vermieten


nur im Sommer??? Wintersportgegend???

zitat..
Johann78 schrieb: Der Installateur hat uns folgendes vorgeschlaten:
Je Wohneinheit eine Kombitherme ins Bad hängen für Heizung und Warmwasser. Heizkörper in die Zimmer und fertig.


Aufgrund wovon? Wie sieht denn die Heizlastberechnung/ der Heizwärmebedarf aus?
Wie wurde denn früher geheizt, bei welchem Verbrauch???

Das Forum nennt sich ja Energiesparhaus. Grundsätzlich ist Dämmung sinnvoll. Wenn du die Wände ungedämmt lässt, muss mit hohen Vorlauftemperaturen gearbeitet werden. So was geht auch mit FBH FBH [Fußbodenheizung]. Muss eben richtig berechnet werden. Der Energieverbrauch wird dementsprechend hoch sein und ich würde keine kalten Oberflächen mögen. Gerade bei deinem Wandaufbau hast du ja eine imense Speichermasse. Da gehört einfach außen eine Dämmung drauf.

Und klar ist es möglich Heizung und WW WW [Warmwasser]-Speicher zentral für zwei Einheiten zu machen. Auch hier sollte man sich eben genau überlegen, was erreicht werden soll. Wäre schon blöd, wenn immer gerade kein Warmwasser da ist, weil gerade alle Gäste gleichzeitig duschen wollen.


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  •  Johann78
31.7.2018  (#3)
Danke für die Info @ alpenzell. Nein, ist keine Wintersportgegend. Haus liegt am Neusiedler See. Saision ist von Juni bis September. Das Haus ist 1923 mit den in der Gegend üblichen massiven Kalksteinblöcken gemauert. Mauerstärke 80 cm. Bis dato wurde das Haus nicht bewohnt. Wurde im Winter mit Gas beheizt, allerdings nur gerade so, dass die Wasserleitungen nicht einfrieren, also kann ich hier keinen realistischen Gasverbrauch ablesen.

Haben jetzt mal drei Termine mit verschiedenen Firmen gemacht...mal sehen, was die für Varianten und zu welchen Kosten vorschlagen.

Ja, kalt duschen will keiner *g*

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
31.7.2018  (#4)
wennst nicht dämmst ist gas bestimmt die günstigste version. an 2 geräten verdient nur der installateur. unser nachbarhaus ist ein 3parteien wohnhaus mit einem brennwertgerät und einem 500l warmwasserspeicher. jede wohnung verfügt über eine steuerungsstation inkl wärmemengenzähler. funktioniert prächtig - hätte noch nie gehört, dass sich irgenjemand beschwert hätte (va im bezug auf warmwasser)

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
1.8.2018  (#5)
Im Burgenland wird es bei der derzeitigen Klimaentwicklung und unisolierten Wänden im Sommer sehr heiß. Da wird es ohne Kühlung schwer zu vermieten sein... 
2 (Multi-)Split-Klimageräte zum Heizen und Kühlen sind jedenfalls die mit Abstand günstigste Variante. Raumweise Steuerung ist problemlos möglich.
Warmwasser mit DLEs und Wärmerückgewinnung ist ebenfalls unschlagbar preiswert. Rauchfangkehrer und Legionellen sind dann auch kein Thema...

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  •  energiepate
1.8.2018  (#6)
Ferienappartments für den Sommer: Eine Klima bietet dir einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Anbietern. (Und der Klimawandel ist schon da und wird weiter voranschreiten)

Mittlerweile gibt es versch. Klimaanlagen die speziell auch für das Heizen ausgelegt sind. Z.B. Mitsubishi Electric hyper heating, konstante Heizleistung bis -15°C / Betrieb bis -25°C Produkt auf Seite 47 könnte man wählen.

Es gibt aber auch andere Anbieter...ich mache keine Werbung für einen bestimmeten Hersteller. GGf. mit PV kombinieren.

Die zentrale WW WW [Warmwasser]-Bereitung würde ich wegen Legionellen (zivilrechtliches und strafrechtliches Risiko) im gewerblichen Bereich nicht mehr wählen.

Eine Fußbodenheizung mit Wärmepumpe und Grabenkollektor und passiver Kühlung wäre aber auch eine sehr elegante Lösung! (Erheblich teurer, ggf thermische Sanierung erforderlich, sonst wird der Fußboden zu warm)

Der Installateur hat dir eine gute "Standardlösung" angeboten. (Gas ist aus dem Netz? Oder aus dem Flüssiggastank?)

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  •  Johann78
1.8.2018  (#7)

zitat..
energiepate schrieb:

Der Installateur hat dir eine gute "Standardlösung" angeboten. (Gas ist aus dem Netz? Oder aus dem Flüssiggastank?)


Gas aus dem Netz. Das Haus ist derzeit auch komplett entkernt...kein Fußboden mehr (auf 30 cm runtergegrabben), Putz weg, Decken weg... Bei unserem Haus, dass wir bewohnen, haben wir auch einen zentralen Warmwasserspeicher...einmal pro Woche läuft da das Legionellenprogramm im Boiler (aufheizen auf 70 Grad).

Generell mal danke an alle. Die wichtigste Info für mich war, dass die Lösung mit einem Brennwertgerät und extra Warmwasserspeicher auch machbar ist, wenn man 2 getrennte App. hat, die unterschiedliche Warmwasser bzw. Heizbedürfnisse haben...da meinte der erste Installatteur nämlich...das geht technisch nicht emoji

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
1.8.2018  (#8)
ich glaube nicht, dass er bei 80cm dicken aussenwänden und entsprechender dachisolierung ein überhitzungsproblem hat. und zur empfehlung von klimageräten im energiesparhausforum sag ich lieber nichts

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
2.8.2018  (#9)
Eine zentrale Warmwasserversorgung bei nur teilweise vermieteten/bewohnten Einheiten stellt eine potentielle Brutstätte für Legionellen dar. Regelmäßige teure Kontrollen und Maßnahmen sind teilweise schon Pflicht:
Bsp.: https://www.baulinks.de/webplugin/2012/1282.php4
https://www.techem-wassertechnik.at/legionellenpruefung/uebersicht.html

Ein "Legionellenprogramm" in der Heizung nützt überhaupt nichts, wenn nicht auch parallel dazu alle Wasserhähne aufgemacht werden, was bei 2 Wohneinheiten wohl schwierig sein wird.

Die Lösung mit nur einem Brennwertgerät und Speicher würde ich unbedingt vermeiden!

Manche Installateure verlegen auch Kunststoffrohre, was das Problem zusätzlich verschärft.
Biofilme lieben Kunststoff!

Ich verbaue jedenfalls nur mehr elektronische DLEs mit Wärmerückgewinnung, da man da nur eine Kaltwasserleitung benötigt.

@heislplaner: Ein Bekannter von mir, welcher in Wien in einem Althaus mit 80cm unisolierten Ziegelmauern wohnt, hat sich vor 3 Jahren eine Klimaanlage einbauen lassen, da die Raumtemperatur im Sommer öfter auf >28° stieg. Jetzt heizt er auch großteils damit und freut sich über gesunkene Heizkosten, da sein Brennwertgerät nur bei hohen Minusgraden wirtschaftlich mithalten kann...
In deinem Nachbarhaus wohnen wahrscheinlich nur junge Leute. Ich kenne eine Ärztin, die im Krankenhaus schon einige Legionellenfälle (teilweise letal) bei alten Leuten hatte.

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
2.8.2018  (#10)
ich kenne auch jemanden, der einen autounfall ohne gurt überlebt hat. deswegen schnalle ich mich trotzdem an. ich habe 14 jahre in einem haus mit ca 80cm dicken wänden und kastenfenstern gewohnt. da war das größte problem mit sicherheit das sommerkondensat.
bzgl. legionellen: ein sehr kontroversiell diskutiertes thema (gibt genug threads hier) bei dem man nur sagen kann: die krankenhäuser müssten in den typischen urlaubszeiten normalerweise voll sein mit legionellenpatienten in einem tourismusland wie ö, wo häuser und wohnungen nur partiell genutzt werden

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  •  energiepate
3.8.2018  (#11)

zitat..
Johann78 schrieb:
Gas aus dem Netz. 

Generell mal danke an alle. Die wichtigste Info für mich war, dass die Lösung mit einem Brennwertgerät und extra Warmwasserspeicher auch machbar ist, wenn man 2 getrennte App. hat, die unterschiedliche Warmwasser bzw. Heizbedürfnisse haben...da meinte der erste Installatteur nämlich...das geht technisch nicht


...Gute Lösung! Gas aus dem Netz ist bei entsprechender Gasanbieterwahl sehr günstig. 

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  •  energiepate
3.8.2018  (#12)

zitat..
heislplaner schrieb: ich glaube nicht, dass er bei 80cm dicken aussenwänden und entsprechender dachisolierung ein überhitzungsproblem hat. und zur empfehlung von klimageräten im energiesparhausforum sag ich lieber nichts
von Shan, wern


Mmmmpf.....wenn dir son Altbau mal durchgewärmt ist, bekommst das mit einer Nachtlüftung auch nicht mehr weg .... Luft-Luft-Wärmepumpen sind sehr effizient und kosten einen Bruchteil, das ist so muss erst in den Köpfen ankommen. Der Klimawandel ist voll im Gang, alle 30 Jahre werden wir in Mitteleuropa +2°C Temperauranstieg haben. Freilich ist "passiv kühlen" über Decke wohl die eleganteste Lösung (-->Kosten)

So wie ich das verstanden habe, kommen 2 getrennte E-Boiler in die Appartments (oder doch ein zentraler mit Gas betrieben im Keller emoji)

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  •  energiepate
3.8.2018  (#13)

zitat..
heislplaner schrieb: icdie krankenhäuser müssten in den typischen urlaubszeiten normalerweise voll sein mit legionellenpatienten in einem tourismusland wie ö, wo häuser und wohnungen nur partiell genutzt werden


Sind sie auch: https://kaernten.orf.at/news/stories/2927378/

Und was willst da "kontrovers" diskutieren?

Gast Karl: Welches Produkt verwendest du denn für die Wärmerückgewinnung / und wie schaut die hydraulische Einbindung aus? Nur noch EINE Leitung?


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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
3.8.2018  (#14)
@energiepate: ich verwende für die WRG normalerweise ein senkrechtes Rohr direkt unter der Dusche, da das mit Abstand am effektivsten ist (Bsp.: http://www.brieswaterenenergie.nl/verticale-douche-wtw.html ). 
Die Kaltwasserleitung ins Bad läuft über die WRG und wird erst direkt unterm Waschbecken aufgesplittet: Ein Rohr zum Kaltwasseranschluss der Armatur(en), das andere zum DLE, der Waschbecken und Dusche mit WW WW [Warmwasser] versorgt.
Vorteil: der Zulauf hat schon von Beginn an fast immer zumindest Zimmertemperatur und es reicht ein relativ schwacher DLE, wenn man nicht badet und nur duscht (so wie ich). Beim Duschen drehe ich nur das Warmwasser auf, da der DLE auf 37° eingestellt ist... 
Elektronische DLEs gibt es viele am Markt. Er sollte nur solargeeignet sein (wegen der WRG) und ein Blankdrahtheizsystem haben, da dieses in Sekundenbruchteilen die WW WW [Warmwasser]-Temperatur regelt. Man sollte auf keinen Fall eine Thermostatarmatur verwenden, da diese viel zu langsam reagieren. Wenn man icht lange duscht (~3 Minuten), kommt man bei 4 Personen mit durchschnittlich 1 kWh Stromverbrauch pro Tag fürs Warmwasser aus (habe ich selbst gemessen). Ist langfristig die mit Abstand günstigste Form WW WW [Warmwasser] zu erzeugen.

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
3.8.2018  (#15)
Solaranlage und brennwertherme ist ja fast das selbe - gelle? Effizienter als mit einer brennwertherme kann man legionellen nicht entgegenwirken. Direktelektrisch ist halt meistens energietechnischer mist. Und wenn ich mit 25 Grad Wärmerückgewinnung arbeite braucht man sich über legionellen nicht zu wundern. Mit einem kwh Gas kann ich aber sogar Baden und brauch beim Warmwasser nicht zu sparen und Habs zusätzlich auch immer frisch auf über 55 grad - wegen legionellen und so

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  •  Johann78
28.8.2018  (#16)
Danke für die bisherigen Beiträge. Favorisiert wird - nachdem wir 3 Installateure vor Ort hatten - die Lösung mit zentralem Gas Brennwertgerät und einem 300 Liter WW WW [Warmwasser]-Speicher. Bezüglich der Heizung läuft die Entscheidung noch zwischen Radiatoren oder FB-Heizung. Werde, sobald die entsprechenden Unterlagen vorliegen, wieder Posten emoji

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