Mein Freund und ich sind gerade dabei ein Haus zu kaufen.
Es ist so, dass er von seinen Eltern eine Eigentumswohnung im Wert von 150.000€ geschenkt bekommen hat. Diese wird er verkaufen und einen Teil des Kredits damit tilgen. Ich würde auch gerne etwas dazu beisteuern und gerne mit ihm den Kredit zusammen aufnehmen und jeder von uns beiden würde dann im gb stehen.
Jedes mal wenn wir aber darüber reden endet es im Streit weil mein Freund meint er möchte nicht dass ich im gb stehe weil diese 150.000 Euro ja von ihm sind und im Falle einer Trennung er dann etwas davon abgeben müsse. Auf der anderen Seite kommt mir das etwas seltsam vor mich für etwas zu verschulden dass niemals mir gehören wird. Gestern war er den Kaufvertrag unterschreiben und hat mich wieder darauf angesprochen ob wir das mit dem Kredit jetzt gemeinsam machen und ich meinte eben dass ich dann aber zum teil Eigentumsreght haben möchte und es endete wieder im Streit. Er denkt ich möchte ihm irgendwie abzocken oder im Falle einer Trennung die Hälfte des Hauses für das er sozusagen mehr investiert hat als ich (habe momentan keine eigenmittel)
Jetzt wollte ich mich an euch wenden, seh ich echt so verkehrt und oder hat mein Freund recht????
Wenn ich zu ihm sage dass wenn es dann mal in 10 Jahren vorbei ist und obwohl ich mit finanziert habe dann mit nichts dastehe,dass das bei einer Mietwohnung ja auch so ist wenn man auszieht. Also mit diesem Argument kommt er mir jedes mal er vergleicht den hauskauf den wir beide finanzieren würden mit einer Mietwohnung.
.. speeeedcat schrieb: naja, ganz unrecht hat er da nicht, völlig nüchtern und emotionslos betrachtet. Wohnen musst du, und somit auch iwo Miete zahlen, die „weg“ ist..
Ich weiss was du meinst aber auf der anderen Seite helfe ich ihm dabei SEIN Haus abzubezahlen.
Anfangs dachte ich, dass es um ein sehr teures Projekt geht, aber 150k pro Person sollte sich doch eigentlich gut 50:50 (beim Kredit und im Grundbuch) teilen lassen. Und seine Wohnung soll er eben einfach behalten.
.. M444 schrieb: Doch ich trau mich nicht ich denke er wäre sehr wütend.
Das ganze gehört aber jetzt geklärt. Das geht nicht einfach so gut aus, sondern nur, wenn ihr euch aktiv auf Lösungssuche begebt.
Wenn es ihm wichtig ist, dass das Ganze auch für dich eine positive Sache ist, dann sollte er bereit sein, nach einer Lösung zu suchen, die finanziell und emotional für euch BEIDE passt und sich für BEIDE gut anfühlt.
Und: Wenn er selber nicht Miete sondern Eigentum will, sollte er doch wohl echt in der Lage sein, zu verstehen, dass eben AUCH DU Eigentum willst und nicht Miete...
@M444: Wovor hast du Angst? Sich einzugestehen dass der Partner nicht der richtige ist? Gerade bei Hauskauf und Kinder (zwei von den größten Dingen im Leben vieler Menschen) sollte man nicht aus Angst vor wütenden uneinsichtigen Partnern seine eigenen Standpunkte über Bord werfen. Angst vor Gesprächen ist keine gute Basis und führt zum Gefühl von Abhängigkeit und ewigen (unausgesprochenen) Vorwürfen. Je länger man "sich breitschlagen lässt" desto unwahrscheinlicher wird sich etwas später ändern. Wir kennen dich und deine Beziehung nicht und sind ein Haufen Fremder, die alle in ihren Beziehungen Hochs und Tiefs durchhaben, auf die Schnauze gefallen sind... Aber das hört sich nach einem Ungleichgewicht an bei euch, und sei es nur durch die Hauskaufaktion zu Tage gekommen.
Meine persönliche Meinung: Sei selbstständig. Schreib dir deine Wünsche auf, sprich ihn nochmal ruhig an (emotionslos, keine Vorwürfe, kein "aber du immer etc", versuche ihm deine Sorgen zu erklären. Frag ihn, welche Sorgen er hat, so reagiert. Ein Partner für die Zukunft sollte sich diese Sachen anhören, selbst wenn es nicht immer sofort *die* Lösung dafür gibt. Hoffe nicht auf Zugeständnisse, gönnerhaftes Verhalten ist nicht angebracht, er braucht da nicht den Versorger für dich raushängen lassen, sondern soll dich gleichwertig behandeln. Und garnicht diskussionsbereit zu sein ist für mich nicht Zeichen, sondern ist ein No-go in einer Beziehung. Man kann Menschen lieben und trotzdem keine gute Beziehung führen oder als Team nicht funktionieren. So auch schon selbst erlebt.
Nachtrag: supernova war schneller. Aufschieben hilft nix. Das muss jetzt geklärt werden....
Haus kostet 250 000 plus Mittel für Sanierung 50 000, ergibt 300 000..dazu kommen Nebenkosten wie Notar, Grundbucheintragung, Steuer, Kreditnebenkosten etc. ca. 30 000..also eine Summe von 330 000 Euro.. Sollte er tatsächlich die Wohnung verkaufen können, bleiben immerhin 180 000 zu finanzieren...Er behauptet aber, dass ihm am Ende nur 170 Euro übrig bleiben und die Bank gibt ihm doch den Kredit...🙄🙄🙄🙄 Eigenmittel hat er, so wie ich dich verstanden habe, nur das, was ihm die Eltern gegeben haben.. Also selbst gespart hat er nichts.. Und da frage ich mich schon, was hat er mit 2400 im Monat gemacht 🤔🤔🤔
Und was passiert, wenn er die Wohnung nicht gleich verkauft???Gibt ihm die Bank wirklich 330 000 Euro???
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.. vestra schrieb: @M444: Wovor hast du Angst? Sich einzugestehen dass der Partner nicht der richtige ist? Gerade bei Hauskauf und Kinder (zwei von den größten Dingen im Leben vieler Menschen) sollte man nicht aus Angst vor wütenden uneinsichtigen Partnern seine eigenen Standpunkte über Bord werfen. Angst vor Gesprächen ist keine gute Basis und führt zum Gefühl von Abhängigkeit und ewigen (unausgesprochenen) Vorwürfen. Je länger man "sich breitschlagen lässt" desto unwahrscheinlicher wird sich etwas später ändern. Wir kennen dich und deine Beziehung nicht und sind ein Haufen Fremder, die alle in ihren Beziehungen Hochs und Tiefs durchhaben, auf die Schnauze gefallen sind... Aber das hört sich nach einem Ungleichgewicht an bei euch, und sei es nur durch die Hauskaufaktion zu Tage gekommen.
Meine persönliche Meinung: Sei selbstständig. Schreib dir deine Wünsche auf, sprich ihn nochmal ruhig an (emotionslos, keine Vorwürfe, kein "aber du immer etc", versuche ihm deine Sorgen zu erklären. Frag ihn, welche Sorgen er hat, so reagiert. Ein Partner für die Zukunft sollte sich diese Sachen anhören, selbst wenn es nicht immer sofort *die* Lösung dafür gibt. Hoffe nicht auf Zugeständnisse, gönnerhaftes Verhalten ist nicht angebracht, er braucht da nicht den Versorger für dich raushängen lassen, sondern soll dich gleichwertig behandeln. Und garnicht diskussionsbereit zu sein ist für mich nicht Zeichen, sondern ist ein No-go in einer Beziehung. Man kann Menschen lieben und trotzdem keine gute Beziehung führen oder als Team nicht funktionieren. So auch schon selbst erlebt.
Nachtrag: supernova war schneller. Aufschieben hilft nix. Das muss jetzt geklärt werden....
Das werde ich machen! Werde morgen mit ihm über das ganze nochmal in Ruhe reden. Ich hoffe echt dass wir endlich vernünftig darüber reden können,schließlich geht es da ja nicht um irgendwas. Und ich hoffe dass wir eine Lösung finden können die für beide passt. Wenn er sich weiterhin so quer stellt muss ich die Beziehung in Frage stellen. Ich Berichte euch dann morgen wie es gelaufen ist
.. M444 schrieb: Wenn er sich weiterhin so quer stellt muss ich die Beziehung in Frage stellen.
Vorsicht! Wir kennen dich und deine Beziehung NICHT! Du bist erst seit gestern angemeldet! Lass dich nicht vorschnell zu was hinreissen, es ist trotz allem ein Forum, auch wenn die Vorschläge allesamt gut gemeint sind!
Wieso Vorsicht? Sollte im Jahr 2019 doch wohl drinnen sein, gemeinsam und auf Augenhöhe finanzielle Entscheidungen zu treffen, insbesondere wenn man das Einkommen des Gegenübers miteinplant. Wenn er DAZU nicht bereit ist und stur SEINEN Plan erzwingen will und von ihr erwartet, dass sie sich fügt, mitzahlt und dafür auch noch dankbar ist, dann kann man mMn echt nur zu dem Schluss kommen, zu dem M444 gekommen ist.
Ihr müsst übrigens nicht gleich morgen eine Lösung finden/festlegen. Aber die Bereitschaft zur Lösungssuche sollte deutlich erkennbar sein. Sprecht über eure Ziele und Befürchtungen. Und über eure Bedürfnisse. Deine Bedürfnisse sind gleich wichtig wie seine. Nur eine Lösung die beiden gerecht wird, hat gute Zukunftsaussichten.
Werde jetzt bald mit ihm das Gespräch führen,bin etwas aufgeregt. Ihr habt mir sehr gute Tipps gegeben. Er wird wieder sagen dass ich durch diese 150.000 Euro eigenmittel die er hat bzw. Geschenkt bekommen hat von seinen Eltern diese Möglichkeit auf ein Haus gar nicht erst hätte und doch froh sein könnte.was Ja auch irgendwie stimmt doch wie argumentiere ich da am besten ich möchte ohne Vorwürfe und Emotionen versuchen das Gespräch zu führen.
.. M444 schrieb: Er wird wieder sagen dass ich durch diese 150.000 Euro eigenmittel die er hat bzw. Geschenkt bekommen hat von seinen Eltern diese Möglichkeit auf ein Haus gar nicht erst hätte und doch froh sein könnte.was Ja auch irgendwie stimmt doch wie argumentiere ich da am besten
Es schaffen sich laufend Menschen Eigentum an, ohne dass sie relevantes Eigenkapital haben. Wenn es einem wichtig ist, dann verzichtet man dafür gerne auf anderes (Urlaube etc.). Du könntest jederzeit einen Kredit für eine kleine Wohnung bekommen und dich dann nach ein paar Jahren nach einem Upgrade umsehen. Er muss echt nicht so tun, als wäre er deine einzige Chance auf Eigentum / ein Haus (erst recht nicht, wenn er alles auf sich laufen haben will und von dir gerne Miete hätte.)
Das Argument "wenn du nicht in dem Haus wohnen würdest, würdest du ja auch Miete zahlen müssen" lässt ein paar Aspekte außer acht: vielleicht würdest du irgendwo wohnen, wo weniger Miete zu zahlen ist, du müsstest keine Reparaturen (mit-)finanzieren (das wäre allein Sache des Vermieters), du hättest weniger Betriebs-/Heiz-/Sonstige Kosten als in einem Haus. Oder vielleicht würdest du dir eine kleine Wohnung kaufen und so selbst Eigentum schaffen.
Für mich klingt das alles noch nicht ganz rund, auch die Zahlen stimmen noch nicht zusammen (2400 Einkommen und ihm bleiben 170 übrig?).
Das hat zwar nur bedingt was mit deiner Ausgangsfrage zu tun, vielleicht hilft es dir trotzdem: für mich klingt es aus deinen Postings heraus so, als seid ihr noch relativ jung und noch dabei euch auf manchen Ebenen kennenzulernen. Vielleicht könnt ihr das Beste aus der Situation machen und euch drauf einzulassen, dass ihr bei solchen Fragen erst euren Weg finden müsst. Er hat sicher für sich gute Gründe, warum er so agiert - so wie du für dein Anliegen.
