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BTA als FBH Ersatz - welches Geschoss?

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  •  marimbadane
22.2. - 26.3.2019
23 Antworten | 6 Autoren 23
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Hallo miteinander

Habe mich ein wenig in die BTA und FBH FBH [Fußbodenheizung] - Thematik inkl. ökolgoischem, trockenem Fussbodenaufbau eingelesen (Danke Andreas Teich für super Beiträge über die Jahre!). Nun habe ich ein paar Fragen hierzu.

Vorher aber ein wenig Hintergrund: Wir bauen ein EFH ohne Keller mit ca. 100qm in jedem Geschoss & Flachdach. Die Heinzung wird über einen Kachelofen (Ganzhausheizung, ähnlich Toby System) mit Hygienespeicher erfolgen. 

Im EG wird es einen grossen Raum (Kochen, Wohnen, Essen) geben, zusätzlich noch ein kleines Arbeitszimmer, WC und Windfang (alles abgetrennt vom grossen Raum). Daher denken wir, dass wir hier relativ gut mit der BTA fahren können.

Im OG sind natürlich erheblich mehr Zimmer, welche wir auch einzeln ansteuern möchten (u. ggf. deaktivieren) daher tendiere ich hier zur FBH FBH [Fußbodenheizung].

Nun habe ich auch einiges über ökologischen Fussaufbau gelesen und stelle mir folgenden Aufbau vor - könnt ihr euch den einmal ansehen und mir euer Feedback geben?

Fussbodenaufbau Erdgeschoss:
--> Deckschicht (Kalkspachtel auf Fermacelplatten)
--> Installationsebene (Rohrleitungen, Lagerholz mit agaton Lehmschüttung)
--> Bodenplatte mit BTA 
--> Dämmung

Fussbodenaufbau Obergeschoss:
--> Deckschicht (wie EG oder Massivholzdielen)
--> Fussbodenheizsystem (bspw. Thermisto)
--> Installationsebene (Rohrleitungen, Lagerholz mit Schüttung)
--> Trittschalldämmung (Holzweichfaserplatte)
--> Betondecke

Würdet ihr hier die BTA auch in die Bodenplatte legen oder eher in die Zwischendecke? Wie dick würdet ihr die Dämmung der Bodenplatte mind. machen? 

Hat jemand Erfahrung mit einer Lehmschüttung (https://www.eco-house.de/agaton-lehmschuettung) und/oder dem Thermisto System (https://www.thermisto.com/de/systeme/oko/uebersicht.html)?

Seht ihr ein Problem darin, wenn ich auf die Bodenplatte noch die Installationsebene, etc. setze? Muss hier der Belag direkt auf die Platte oder machen die paar cm einen grossen Unterschied?

Vielen Dank an euch alle!

  •  berhan
  •   Silber-Award
22.2.2019  (#1)

zitat..
marimbadane schrieb: Würdet ihr hier die BTA auch in die Bodenplatte legen oder eher in die Zwischendecke? Wie dick würdet ihr die Dämmung der Bodenplatte mind. machen? 


Also wennst keine FBH FBH [Fußbodenheizung] hast dann würde ich beides machen. Fläche ist bei einer Flächenheizung durch nichts zu ersetzen als noch mehr Fläche emoji. Allein schon wegen der mittelmäßigen Wärmeleitfähigkeit der Lehmschüttung (ich schätze mal ca. 0,5 W/mK) würde ich beides machen. Vielleicht auch noch eine Wandheizung mit Lehmputz wie Alpenzell https://www.energiesparhaus.at/forum-auslegung-decken-und-wandheizung/45573_3#454268

Die Dicke der Bodenplattendämmung sollte dir dein Ersteller des Energieausweises berechnen, diese sollte in der gleichen Größenordnung wie die restlichen Aussenflächen sein.

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  •  marimbadane
26.2.2019  (#2)
Danke dir, berhan für dein Feedback.

Ein Installateur meinte nun, dass wir die Bodenplatte dann unter 2 Schritten betonieren müssen um die Betonkernaktivierung richtig einlegen zu können - kann das stimmen?

Hat sonst noch jemand Erfahrung mit Betonteilaktivierung?

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  •  helyx
  •   Bronze-Award
26.2.2019  (#3)
Haben gerade vor ein paar Monaten selber BKA BKA [Betonkernaktivierung] verlegt bei unserer Erweiterung.
Wird am einfachsten auf die untere Armierungslage aufgeklips/gebunden.
Wird sicher nicht unter zwei Schritten betoniert - das wäre ja Wahnsinn.
Bist du dir mit deiner Installateurswahl so sicher?

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  •  heinzi00
26.2.2019  (#4)

zitat..
marimbadane schrieb: Ein Installateur meinte nun, dass wir die Bodenplatte dann unter 2 Schritten betonieren müssen um die Betonkernaktivierung richtig einlegen zu können - kann das stimmen?


Ob das mit der Bodenplatte zu 100% stimmt kann ich nicht sagen, aber da die Bodenplatte meist doch ein bisschen dicker ist und du ja eigentlich nicht die Erde erwärmen willst sondern den Raum darüber, schadet es sicher nicht die BKA BKA [Betonkernaktivierung] weiter oben zu haben.

zitat..
helyx schrieb: Haben gerade vor ein paar Monaten selber BKA BKA [Betonkernaktivierung] verlegt bei unserer Erweiterung. Wird am einfachsten auf die untere Armierungslage aufgeklips/gebunden. Wird sicher nicht unter zwei Schritten betoniert - das wäre ja Wahnsinn. Bist du dir mit deiner Installateurswahl so sicher?


Habe ich auch so gemacht, aber nicht bei der Bodenplatte sondern immer in der Decke für den Raum darunter.

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  •  berhan
  •   Silber-Award
26.2.2019  (#5)
Kann ich mir nicht vorstellen (bzgl. 2 Schritte). Meine BKA BKA [Betonkernaktivierung] liegt zwischen 1. und 2. Eisenmatte. Betoniert wurde in einem Guss. In der Bodenplatte kommt natürlich die Positionierung des Schlauchs hinzu, wenn ich diesen direkt auf die 1. Eisenmatte lege, habe ich natürlich ein sehr träges System. In der Decke ist's genau umgekehrt. Bei guter Isolierung dürfte das egal sein.

Wenn ich den Schlauch eher bei der 2. Eisenmatte haben will, geht das z.B. mit Ellenhorst Vierbeiner + Uponor Aufzugshalter.

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  •  ap99
  •   Gold-Award
26.2.2019  (#6)

zitat..
marimbadane schrieb: Hat sonst noch jemand Erfahrung mit Betonteilaktivierung?


Wenn du die Bauteilaktivierung in der Fundamentplatte nicht ganz unten auf der unteren Lage haben willst einfach eine zusätzliche Lage Bewehrung in die Mitte oder in das obere Drittel legen (2 verschieden hohe Distanzstreifen ... der obere z.B nur 5 cm hoch) ... dann betoniert man ganz normal auf einmal —> mache ich genau so (auf Baustellen und bei uns selber).

Wir bekommen fast ausnahmslos einen Polsterholz-Bodenaufbau (ohne FBH FBH [Fußbodenheizung]) und Bauteilaktivierung in sämtlichen Decken teilweise ergänzt mit Wandheizung (und in einem kleinen Bereich unter einer Dachschräge noch FBH FBH [Fußbodenheizung])

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  •  R_______
26.2.2019  (#7)
Ohne Beantwortung der Frage, in welchen Fußboden-/Deckenteilen eine BKA BKA [Betonkernaktivierung] sinnvoll ist (die Frage ist für mich auch noch offen!) bin ich mir nach meinem Verständnis recht sicher, dass die Lage der Leitungen im Beton thermisch nicht sehr relevant ist. Ganz grob gesagt: Der Beton hat auf Grund seiner doch recht guten wärmeleitenden Eigenschaft eh überall die gleiche Temperatur, egal wo die Leitung liegt - das trifft bei üblichen Aufbauten auf jeden Fall zu.
Das sieht man auch zB in der BKA BKA [Betonkernaktivierung]-Fibel auf Seite 85, Abb.35 - die gesamte Stahlbetondecke hat quasi die gleiche Temperatur. (https://nachhaltigwirtschaften.at/resources/sdz_pdf/schriftenreihe-2016-9-energiespeicher-beton.pdf)
Ich würde die Leitungen dort verlegen, wo es praktisch ohne viel Aufwand geht und ich nicht zu sehr am Rand ist (für ggf. Montage Lampen, etc.).

Wie wird die Decke im OG bei dir gebaut? Hier würde eine BKA BKA [Betonkernaktivierung] auch viel Sinn machen.
Decke OG und Decke EG (=Boden OG) werden in meiner aktuellen Planung aktiviert (in den Böden jeweils dann FBH FBH [Fußbodenheizung]).

Grüße,
Reinhard

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  •  berhan
  •   Silber-Award
26.2.2019  (#8)
Es gibt zu diesem Thema eine schöne Diplomarbeit über die Zusammenhänge von Deckenstärke, Betonart, Position des Heizrohrs, Putz, .... von Wolfgang Gappmaier.

https://diglib.tugraz.at/download.php?id=5aaa6e3e9be1d&location=browse

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  •  R_______
27.2.2019  (#9)
Sehr interessant, vielen Dank. Ich les das mal alles - Danke!
Reinhard

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  •  marimbadane
27.2.2019  (#10)
Klasse - Danke für den Link berhan!

Bin im Moment mit 3 unterschiedlichen Installateuren dran - aber wie üblich beim Bau dauert alles Ewigkeiten...

Nach dem Feedback tendiere ich zu einer BKA BKA [Betonkernaktivierung] in der Zwischendecke (Betondecke) und FBH FBH [Fußbodenheizung] in allen Geschossen...

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  •  R_______
27.2.2019  (#11)
BKA in der obersten Geschoßdecke kommt für dich nicht in Frage? Warum?

Reinhard

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  •  helyx
  •   Bronze-Award
27.2.2019  (#12)
Würde wenn ich neu bauen würde auch unbedingt alle Decken inkludieren / aktivieren.
So billig und komfortabel kommst du sonst nie an solche Speichermassen und Aktivierungsflächen.

Bodenplatte macht wenig Sinn (ausser bei Industriehallen bei denen der Monofinish ja schon der Nutzbelag ist).


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  •  ap99
  •   Gold-Award
27.2.2019  (#13)

zitat..
helyx schrieb: Bodenplatte macht wenig Sinn


Das würde ich nicht generell so sagen.

Man kann den Bodenaufbau im KG vorübergehend oder überhaupt weglassen (und die Platte schleifen oder direkt den Belag drauf geben).

Wir z.B. aktivieren unsere Platte und haben nur zum Teil einen Bodenaufbau (Hohlraumboden) darauf (teilweise direkt Belag auf Platte). Ich erwarte mit Hohlraumboden ca die halbe Heizleistung von der Bodenplatte und die ganze Heizleistung von der Decke (also besser als gar nichts) ... im übrigen habe ich auch sowas vor wie brink (Danke für den Denkanstoß), daß im Sommer Wärme von den Geschoßdecken in die Bodenplatte geschoben und zugleich die Temperatur der Geschoßdecken ein wenig reduziert wird (nur durch Umwälzung). Ich kann die Wärme im UG gebrauchen.

und noch ein paar Unterlagen weil es in den Thread passt:
https://zement.at/services/publikationen/energiespeicher-beton

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  •  marimbadane
27.2.2019  (#14)

zitat..
R_______ schrieb: BKA in der obersten Geschoßdecke kommt für dich nicht in Frage? Warum?


doch, hatte ich mir auch schon überlegt, da ich aber an die Geschichte als "Ersatz für die FBH FBH [Fußbodenheizung]" herangegangen bin habe ich es wieder verworfen... 

Macht die BKA BKA [Betonkernaktivierung] auch noch Sinn, wenn ich eine abgehängte Decke einziehe?

Auch bzgl. BKA in der Bodenplatte - die kann doch sicher gut isoliert werden um einen hohen Wärmeverlust in den Boden zu vermeiden oder eher nicht?

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  •  R_______
27.2.2019  (#15)
Eine abgehängte Decke ist bei BKA BKA [Betonkernaktivierung] in der Decke auf jeden Fall sehr nachteilig, da (ich glaub) über 80% Strahlungswärme sind - deshalb wird eine aktivierte Decke auch als eine sehr angenehme Heizung empfunden.

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  •  marimbadane
13.3.2019  (#16)
So... mittlerweile habe ich mich weiter eingelesen und noch ein paar Gedanken zum Thema gemacht.

BKA in der Bodenplatte werden wir zu 99% machen. Die Lage der Heizschlangen ist hier nicht wirklich relevant, die Dämmung darunter natürlich umso mehr. Wir weden also eher keine 20cm sonder 30-40cm XPS unter die Platte packen müssen. Glasschotter fällt wohl leider durch da unser Grundwasserstand sehr hoch ist... die BKA BKA [Betonkernaktivierung] würden wir so auslegen, dass wir auch einzelne Räume einzeln schalten könnten.

BKA in der Zwischendecke und in der Decke OG werden wir wohl auch einlegen lassen wobei wir den Fussbodenaufbau im OG auch "einfach" gestalten und die Fussbodenheizung komplett weg lassen (ausser vielleicht im Bad). Stattdessen werden wir in einzelnen Räumen (KiZimmer, Lounge, etc. noch eine Wandheizun anbringen um ggf. "dazu heizen" zu können
--> Massivholzdielen 
--> Installationsebene (Rohrleitungen, Lagerholz mit Lehmschüttung)

Die abgehängte Decke wird im EG leider einiges an der Strahlungswärme weg nehmen, dies müssen wir aber in Kauf nehmen. Das EG heizen wir sowieso noch zusätzlich direkt via wasserführendem Kachelofen.

Danke an euch alle nochmals für den Input! Vielleicht gibt es ja noch ein paar weitere Wortmeldungen & Ansichten zum Thema und ich kann/muss meine Überlegungen nochmals aktualisieren :) 

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  •  marimbadane
15.3.2019  (#17)
Neueste Erkenntnis: mit meinem 5-7kw Holzofen werde ich wohl nicht über eine realistische Zeit hinweg die Wärme produzieren können um den Beton (zumindest in der BoPla) aufwärmen zu können... hat jemand erfahrung? Solar möchte ich eigentlich umgehen.

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  •  R_______
15.3.2019  (#18)
Worauf beruht die Erkenntnis? Die Heizleistung muss doch ausreichen?! Die typ. EFH-Wärmepumpen haben auch nicht mehr Leistungen und reichen für die BKA BKA [Betonkernaktivierung] auf jeden Fall. Die Energie die du in den Beton hineinsteckst verschwindet ja nicht (also ein kleiner Teil vielleicht nach draußen, je nach Dämmung/Konzept) - sondern heizt ja auch wieder deine Räume und du brauchst weniger Energie zum Heizen über Fußboden, oder woher auch immer.

Aber ansonsten - Ringgrabenkollektor würde sich dafür natürlich anbieten (zusätzliche Vorteile gäbe es auch noch: im Sommer passiv Kühlen...) - aber das entspricht halt nicht deinem Heiz-Konzept.
Solarthermie wäre auch für die BKA BKA [Betonkernaktivierung] eine gut mögliche Variante.

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  •  marimbadane
26.3.2019  (#19)

zitat..
marimbadane schrieb: Neueste Erkenntnis: mit meinem 5-7kw Holzofen


Habe heute einen Termin im Energieinstitut um einen Profi zu fragen. Das Feedback oben kommt von einem Bekannten welcher sich eigentlich meist sehr gut auskennt. In diesem Fall bezweifle ich es allerdings...

Ringgrabenkollektor wäre meine erste Wahl gewesen - dürfen wir bei uns aber nicht verbauen (generell: Wärmepumpen darf ich bei uns nur Luft-Wasser verbauen und die möchte ich nicht :))

Das Kühlen ist eben auch noch ein Thema, allerdings bei meinem Heizsystem eher schwer umsetzbar, korrekt?!

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  •  helyx
  •   Bronze-Award
26.3.2019  (#20)
Warum dürft ihr keinen RGK RGK [Ringgrabenkollektor] verbauen?
Bedarf keiner Grundwasserrechtlichen Genehmigungen da er nicht so tief ist...

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  •  marimbadane
26.3.2019  (#21)
Sind im Wasserschutzgebiet wo jeder seinen eigenen Brunnen hat und nichts mit dem Wasser in Berührung kommen darf... daher keine Tiefenbohrung, kein RGK RGK [Ringgrabenkollektor], keine Wasser-Wasser Wärmepumpe, usw.

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