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passive Kühlung Luftwärmepumpe? KWL im Sommer? Satellitenspeicher?

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  •  fantaghiro
26.6. - 28.6.2019
13 Antworten | 9 Autoren 13
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Liebe Forumsgemeinde!
Wir sind gerade bei der Planung unseres Einfamilienhauses und stehen – auch aufgrund der derzeitigen Temperaturen – vor folgende Fragen:

Wir planen eine Luft-/Wasserwärmepumpe und an und für sich eine "normale" Fußbodenheizung.
   •  Wenn wir nun zusätzlich Rohre in die jeweils obere Geschossdecke legen, ist es möglich mit der Luftwärmepumpe über diese Rohre im Sommer passiv zu kühlen (also quasi Deckenkühlung)?
(Kühlen über die Fußbodenheizung wollen wir wegen des Kondensat- und kalte-Füße-Problems und nicht und weil warme Luft ja auch aufsteigt).
   •  Wenn die Wärmepumpe nun kühleres Wasser durch die Decke pumpt, kann sie auch gleichzeitig noch warmes Wasser zB zum Duschen produzieren?
   •  Wie verhält es sich mit einer KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] im Sommer? Ich habe zwar immer wieder gelesen, dass im Winter die Luft vorangewärmt wird – aber wie ist das im Sommer? Wird da nicht die heiße Luft von draußen in das Haus eingeblasen?
Unabhängig vom "Wärmeproblem" ist bei uns der Weg vom Technikraum zu den Wasserentnahmestellen recht lang (ca. 20m und auch nicht anders lösbar).
Hat jemand ein ähnliches Problem und wie gelöst? Uns ist der Gedanke an eine Zirkulationspumpe gekommen bzw. was uns wahrscheinlich besser gefiele wäre ein Satellietenspeicher in der Nähe. Hat jemand soetwas?

Ich bin technisch leider überhaupt nicht versiert, drum muss ich leider so "dumme" Fragen stellen. Das Forum habe ich schon nach Antworten durchsucht, bin aber nur mäßig fündig geworden.
Ich wäre für jede Antwort und insbesondere Erfahrungswerte (ev. auch welche Wärmepumpe konkret verwendet wird) sehr dankbar!

  •  Brombaer
  •   Silber-Award
26.6.2019  (#1)
1) ja
2) jein. Nicht jede WPWP [Wärmepumpe] kann das. Bei den Sole-Nibe geht das mit dem „externen“ Kühlmodul PCM40/42.
4) den Warmwasserspeicher näher an die Entnahmestellen zu bringen ist eine gute Idee um a) die Zirkulation mit ihrem hohen Energieverlust zu vermeiden und b) hygienisch besser da wesentlich weniger „Trinkwasser“ in den Leitungen ist.

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
26.6.2019  (#2)

zitat..
fantaghiro schrieb: ist es möglich mit der Luftwärmepumpe über diese Rohre im Sommer passiv zu kühlen

Eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] kann nicht passiv kühlen. Dafür brauchst du eine Solemaschine, die aus einem kühleren Medium im Erdreich schöpfen kann und die Wärme aus dem Haus loswird.

zur KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ganz kurz: Der Wärmetauscher funktioniert in beide Richtungen. 
leitwolf hat das hier in einem "Bypass KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]" Faden sehr schön und ausführlich erklärt.


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  •  JanRi
26.6.2019  (#3)
Hi,

zitat..
rabaum schrieb: Der Wärmetauscher funktioniert in beide Richtungen.

 
Ich hatte dazu kürzlich in einem anderen Thread geschrieben:

Es gibt eigentlich drei relevante Betriebszustände:

Drinnen warm, draussen kalt -> WT wärmt mit warmer Abluft die Frischluft an, Wärme bleibt im Haus

Drinnen zu warm, draussen kühler -> hier ist der Bypass sinnvoll. Das wäre im Sommer z.B. Nachts der Fall

Drinnen warm, draussen noch wärmer -> WT kühlt mit der kühleren Abluft die Frischluft, Hitze kommt nicht ins Haus.

Der WT hift also aktiv dabei, die Hitze nicht ins Haus zu bekommen. Fall 2 können alle KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung]-Geräte automatisch erkennen (wenn richtig eingestellt) und machen dann den Bypass auf.


Der Bypass hilft im Sommer also, das Haus in der Nacht zu kühlen, wenn es draußen kälter ist. Sonst hilft der WT, die Wärme oder Kälte da zu lassen, wo sie ist.

WW-Bereitung: Wieviel Platz hast du denn in der Nähe der Zapfstellen? Wenn da der komplette WW WW [Warmwasser]-Speicher (egal, ob direkt geheizt oder WW WW [Warmwasser]-Puffer mit Friwa oder "Hygienespeicher") hinpasst, dann würde ich das so lösen. Wenn die Leitungen WPWP [Wärmepumpe]<->Puffer lang sind und die Leitungen Puffer->Zapfstelle kurz, dann ist das viel besser als der umgekehrte Fall, denn WW WW [Warmwasser] wird ja seltener gemacht als dass du WW WW [Warmwasser] zapfst.

Wir haben die WPWP [Wärmepumpe] auch im Keller zu stehen, der Puffer und die Friwa sind etwa 5-6 Rohrmeter weiter im Raum darüber im EG. Das kürzt den Weg zu den Zapfstellen um diesen Betrag ab und hat den Puffer zudem in die thermische Hülle statt in den kalten Keller gebracht.

Viele Grüße,

Jan


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  •  fantaghiro
26.6.2019  (#4)
Vielen Dank einmal für die Antworten!

zitat..
JanRi schrieb: WW-Bereitung: Wieviel Platz hast du denn in der Nähe der Zapfstellen? Wenn da der komplette WW WW [Warmwasser]-Speicher (egal, ob direkt geheizt oder WW WW [Warmwasser]-Puffer mit Friwa oder "Hygienespeicher") hinpasst, dann würde ich das so lösen. Wenn die Leitungen WPWP [Wärmepumpe]<->Puffer lang sind und die Leitungen Puffer->Zapfstelle kurz, dann ist das viel besser als der umgekehrte Fall, denn WW WW [Warmwasser] wird ja seltener gemacht als dass du WW WW [Warmwasser] zapfst.

Direkt in der Nähe nicht viel. Unsere Überlegung war, den Puffer in den Raum unter dem Treppenpodest zu verstecken - sofern wir einen recht niedrigen finden - und eben wenn nicht, dass wir dort einen kleinen Puffer als Zwischenspeicher hinstellen (der quasi die Zeit, bis warmes Wasser in den Rohren ist, überbrückt). Das wären dann nur mehr 3m zur Küche und einen Stock höher ins Bad.

Und welche KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] kann auch Fall 3? Weil von dem hab ich noch nie gehört.


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  •  JanRi
26.6.2019  (#5)
Hi,

zitat..
fantaghiro schrieb: Und welche KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] kann auch Fall 3? Weil von dem hab ich noch nie gehört.


Jede.

Das liegt im Prinzip eines WärmeTAUSCHERs. Der wärmere Luftstrom wärmt den kühleren und kühlt dabei ab. Im Winter ist das klar... da ist die Abluft wärmer als die Frischluft und wärmt diese damit. Im Sommer ist die Frischluft wärmer als die Abluft. Also wird die Abluft gewärmt, was den Nebeneffekt hat, dass die Frischluft kälter wird.

Schau dir einen Wärmetauscher an... die sind absolut symmetrisch. Es ist also vollkommen egal, wer was wärmt. Folglich bleiben Wärme und Kälte da, wo sie vorher waren (nicht ganz, weil der WT im Normalfall nur ca. 80% schafft).

zitat..
fantaghiro schrieb:  und eben wenn nicht, dass wir dort einen kleinen Puffer als Zwischenspeicher hinstellen (der quasi die Zeit, bis warmes Wasser in den Rohren ist, überbrückt).



Das wird nicht viel bringen und die Sache eher schlimmer machen. Wie willst du den Zwischenspeicher erwärmen? Wenn du das aus dem anderen Puffer "umladen" willst, dürfte da durch Vermischung viel verloren gehen.

Dann lieber das:

zitat..
fantaghiro schrieb: Unsere Überlegung war, den Puffer in den Raum unter dem Treppenpodest zu verstecken - sofern wir einen recht niedrigen finden


So arg groß muss das Ding ja nicht sein und man könnte ihn auch liegend einbauen. Bei richtig viel Dämmung sollte das weniger schlimm sein als zwei Puffer oder gar die Variante mit Zirkulation.

Viele Grüße,

Jan

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  •  505ps505
  •   Silber-Award
27.6.2019  (#6)


Hallo

Bei mir hat sich vor einigen Wochen auch die Kühlung selbst eingeschalten für ca. 3h bis ich die Gm rauf gestellt habe und alles auf manuell gestellt habe da sie WPWP [Wärmepumpe] extrem taktete.

Leider kenne ich mich da überhaupt nicht aus was ich da als Grundeinstellung eingeben soll 

 Im GM Diagramm sieht man es auch!


2019/20190627239206.png  


Eventuell kann mir ja einer die Grundeinstellungen nenen was ich da alles verstellen sollte.

Danke lg


2019/20190627140104.png


2019/20190627772233.png


2019/20190627712352.png


2019/20190627624133.png


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  •  505ps505
  •   Silber-Award
27.6.2019  (#7)
RMU 40 Hab ich auch innen

2019/20190627718937.png

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  •  VWG40
  •   Gold-Award
27.6.2019  (#8)

zitat..
rabaum schrieb: Eine LWP LWP [Luftwärmepumpe] kann nicht passiv kühlen. Dafür brauchst du eine Solemaschine, die aus einem kühleren Medium im Erdreich schöpfen kann und die Wärme aus dem Haus loswird.

Woher hast du diese Erkenntnis?
Kennst du jede LWP LWP [Luftwärmepumpe]?
Warum kann man mit Klimageräten auch heizen?
Warum kann ich mit meiner LWP LWP [Luftwärmepumpe] kühlen?

Bevor man sowas hier rein schreibt sollte man sich vielleicht zuerst genau erkundigen.

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  •  Cleudi
  •   Gold-Award
27.6.2019  (#9)
@VWG40 - es geht um das Wort passiv - nicht ums kühlen an sich. Passiv heißt dass im wesentlichen nur die Solepumpe läuft und die warme Sole in der Erde einfach ihre Energie abgibt. Geht mit Luft ned - weils draußen schon wärmer ist als drinnen...

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  •  JanRi
27.6.2019  (#10)
Hallo,

um das noch zu verdeutlichen: Viele LWP LWP [Luftwärmepumpe] können AKTIV kühlen. Dazu wird der Kreislauf quasi "andersherum" betrieben, so dass die warme Seite zur kalten wird und umgekehrt. Das gleiche tun Klimageräte, wenn sie heizen.

Dazu muss aber der Kompressor laufen. Um eine Kühlleistung von z.B. 2 KW zu bringen, braucht ein sehr gutes Gerät (COP 5 beim Heizen) etwa 500W elektrisch. Damit werden dann auf der kalten Seite diese 2KW entzogen und auf der warmen Seite kommen 2,5 KW an.

Eine PASSIVE Kühlung mit einem an sich kälteren Medium (Sole oder Grundwasser) hat dagegen nur einen Wärmetauscher. Strom wird nur zum Antrieb der Pumpen gebraucht, der Kompressor macht nichts (die meisten dieser Maschinen können auch gar nicht aktiv kühlen, haben also keine Kreislaufumkehr) und ist abgeschaltet. Damit kann man dann z.B. 2 KW Kühlleistung mit 25 W für die Pumpen erreichen (und heizt die kalte Quelle auf).

Ein paar Wochen lang aktiv kühlen kostet richtig Strom, mit passiver Kühlung ist das kein wirkliches Thema.

Viele Grüße,

Jan

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  •  berhan
  •   Gold-Award
28.6.2019  (#11)
Mit einer PV ist's dann aber vollkommen unerheblich, den wenn's heiß ist scheint üblicherweise die Sonne.

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  •  ricer
  •   Silber-Award
28.6.2019  (#12)
Auch eine PV ist kein Freifahrtschein für Stromverschwendungswahnsinn... 
Außerdem kann ich die so zusätzlich verbrauchten kWh andernfalls verkaufen.

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Hallo fantaghiro,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: passive Kühlung Luftwärmepumpe? KWL im Sommer? Satellitenspeicher?

  •  berhan
  •   Gold-Award
28.6.2019  (#13)
Net böse sein, aber wieviel kostet die Option für die passive Kühlung im Verhältnis zu einem KW Peak mehr am Dach (wenn ich das mehr an Energie unbedingt brauche, einspeisen rentiert sich ja nicht wirklich). Der KW Peak mehr kostet keine € 1000, wie teuer ist den die passive Kühlung? Und die PV kann ich ganzjährig nutzen, nicht nur die vier Wochen im Jahr. Die passive Kühlung ist technisch eine saubere Lösung, leider aber nicht preislich.

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