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Sanierung: Kalkfassade oder doch Dämmen?

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  •  AlexH
2.7. - 6.7.2019
8 Antworten | 5 Autoren 8
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Liebe Energiesparer!

Nachdem wir mit der Renovierung (Fenster, Heizung, ..) unseres alten Hauses innen fast fertig sind wollen wir nun die Fassade in Angriff nehmen. Das Haus (ein Teil 1950 erbaut, der Rest ist noch älter) hat 50cm dicke Ziegelwände (Vollziegel) bzw. im alten Teil im Sockelbereich noch ganze Steine dazwischen.

Außen ist derzeit eine baufällige Fassade mit unbekanntem Putz und wahrscheinlich kaum diffusionsoffener Putzfarbe. Im Sockelber1

eich ist teilweise noch ein Zementputz den wir schon begonnen haben abzuschlagen.

Im ersten Jahr hatten wir das Gefühl dass die Wände sehr feucht sind. (gemessen teilw. über 20% Wandfeuchtigkeit). Nachdem wir den Zementsockel abgeschlagen haben hat sich das stark gebessert, ist aber noch immer nicht ganz trocken).

Jetzt ist die Frage was wir weiter machen sollen. 

-) WDVS: eher nein da ich befürchte dass durch den hohen Dampfdiffusionswiderstand die Wand wieder feuchter wird.
-) Vorgehängte Fassade mit Dämmung: wäre sicher besser aber teuer 
-) Mein derzeitiger Favorit, eine zementfreie Kalkfassade. (Auch deshalb weil die Energiekosten nicht extrem hoch sind (letzten Winter 800€ Pellets für 140m2)

Falls wir uns für die Kalkfassade entscheiden, gibt es Bedenken zum NHL System von Baumit? Oder sollen wir eher den NHL 3,5 kaufen uns selbst mit Sand mischen? Von Baumit gibt es auch einen NHL ThermoPutz. Wäre das eurer Meinung nach eine gute Alternative zu gar nicht dämmen?  
Besten Dank für eure Hilfe!


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  •  AlexH
2.7.2019  (#1)
Hier ist der Sockel teilweise schon abgeschlagen. Im vorderen Bereich ist es jedoch schwieriger da die Mauer dort eher aus großen Steinen besteht die sich lösen.

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  •  Kieni
3.7.2019  (#2)
Griaß di Alex.

Ich finde deinen Ansatz mit der zementfreien Kalkfassade gut, halte aber von den ganzen Fertigputzsystemen nicht viel, insbesondere in deinem Sanierungsfall. Ich würde Kontakt mit der Dullinger Kathi (https://www.kalk.at/) aufnehmen. Sie kann dir auch einen Verarbeiter in deiner Gegend vermitteln/nennen...

Wir putzen derzeit gerade im Inneren unseres Neubaus mit größtenteils ihren Produkten. Wenn du einen Verarbeiter benötigst, kann ich dir auch meinen per PN übermitteln. Ist aber derzeit ziemlich ausgebucht.

LG, Christian.

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
3.7.2019  (#3)
Ich würde da einen Holzriegel davorsetzen (im Idealfall Stegträger) verputzbare Holzfaserplatte und dann mit Zellulose ausblasen. Dann ist das diffusionsoffen und eine ideale Kombi. 
Der @ antema hier aus dem Forum hat das schon so gemacht und besorgt auch Material und hat auch eine Einblasmaschine.
Wäre aber besser gewesen, dass vor dem Einbau der Fenster und Türen zu planen. 

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  •  AnTeMa
4.7.2019  (#4)
Hallo Alex
alpenzell@, danke- hab's gerade gelesen

Bei alten, unebenen Fassaden erspart man sich bei der Dämmung mit Einblasdämmstoffen zumindest das ganze Beiputzen, Begradigen etc, was Voraussetzung für plattenförmige Dämmstoffe ist, um Hinterströmungen zu vermeiden.

Es wäre allerdings sinnvoller, die Fenstermontage im Zusammenhang mit der Fassadendämmung zu planen.
ZB können die Fenster/Türen bei Stegträgern ganz außen in die Dämmebene gesetzt werden, was innen tiefe, gut nutzbare Laibungen ergibt- zudem ists wegen geringeren Rücksprüngen energetisch günstiger.
Zudem können die Rahmen voll überdämmt werden, was eine deutlich bessere Dämmwirkung der Fenster/Türen ergibt.

Die Stegträger könnten dann mit einer Putz- oder Holzfassade oder beides kombiniert versehen werden. Wasserfeste Plattenverkleidungen sind auch möglich.

Außer Verputzen läßt sich alles selbst ausführen- auch bei nicht übermäßiger handwerklicher Begabung.

Bei Fragen kannst du dich gerne melden- Daten sind im Profil

Andreas Teich

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  •  AlexH
4.7.2019  (#5)
Vielen Dank für eure Antworten!

Ja , den Fenstereinbau hätten wir sicher besser abstimmen sollen mit der Fassade. Wir hatten anfangs gedacht dass wir die alte Fassade so belassen wie sie ist. Innen haben wir beim Einbau ein Fensterdichtband (Vario) verwendet und auch noch welches für außen über. 

@Christian: Falls es eine Kalkfassade wird würde ich mich nochmal wegen deinem Verarbeiter melden, danke!

@Andreas & alpenzell: Mit den Stegträgern wäre aber ein Aufbau ohne Hinterlüftung gedacht, oder? Wie empfindlich auf Feuchtigkeit ist denn die Zellulosedämmung wenn die Mauer doch noch nicht ganz trocken ist? 

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  •  AnTeMa
4.7.2019  (#6)
Feuchtigkeitsausgleich ist bei Zellulosedämmung kein Problem.
Bei Stegträgern kann der Aufbau mit oder ohne Hinterluftung erfolgen.

Die Fenster könnt ihr immer noch nach außen versetzen, sodass die Rahmen zB mit  außen angebrachten Holzfaserplatten überdämmt werden können.
Eine tiefe Fensterbank innen ist praktischer und dämmtechnisch besser.

Andreas Teich

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  •  melly210
  •   Gold-Award
6.7.2019  (#7)
Du könntest auch einen WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] mit Hanf machen, der ist diffusionsoffen und trocknet im Gegensatz zur Zellulose einfach wieder aus ohne seine Dämmeigenschaft zu verlieren falls er nass wird...einen diffusionsdichten WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] würde ich auch nicht machen wenn da nicht sicher alles trocken ist...

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  •  AnTeMa
6.7.2019  (#8)
Wirklich naß werden soll kein Dämmstoff, wobei Wandfeuchtigkeit sowohl bei Zellulose wie auch Holzfaser-, Hanfplatten oder Zellulose problemlos abtrocknen kann, sofern keine zu diffusionsdichten Beschichtungen aufgebracht werden- üblich sind ohnehin mineralische Putze, möglichst mit Silikatfarben.
Plattenförmige Dämmstoffe erfordern in jedem Fall einen ebenen Untergrund um hinterströmungssicheres Ansetzen zu ermöglichen.

Andreas Teich

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