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Haus renovieren oder neu bauen

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  •  AnnaBanana94
30.9. - 4.10.2019
11 Antworten | 10 Autoren 11
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Liebe Alle,
Wir haben ein Haus geerbt (alter Streckhof). Nun sind wir am Überlegen, ob wir das Haus verkaufen sollen und uns ein Fertigteilhaus kaufen oder doch lieber renovieren sollen. Wir haben schon ein verhältnismäßig gutes Kaufangebot für das Haus.
Entscheiden wir uns für das Fertigteilhaus (die Häuser stehen schon, also keine "unerwarteten" Kosten mehr), müssen wir uns knapp 100.000€ Kredit aufnehmen, was an sich nicht so tragisch wäre. Nun sind wir aber auf die Idee gekommen, dass wir für die 100.000€ das Haus doch auch renovieren könnten. Es gibt einige Nebengebäude (alter Kuhstall etc), die nur als Garage oder Abstellraum genutzt wurden (Rasenmäher, Räder, etc), das würden wir allerdings nicht renovieren, sondern nur das "Haupthaus". Denn irgendwie hat so ein altes Haus doch einen sehr individuellen Charakter, ganz anders, als so ein 0815 Fertigteilding, aber das kann natürlich auch schön sein und hat seine Vorteile.
Wie auch immer, ich würde mich über eine persönliche Einschätzung freuen, ob folgende Vorhaben mit 100.000€ realisierbar sind:
 
AUSSEN: ca. 30.000€
200m2 neue Dachziegel = 8.000€
200m2 Außenfassade (Verputzen und Streichen) = 8.000€
2 Eingangstüren = 2.000€
2 Stiegenzugänge (3 Stufen) mit Naturstein verkleiden = 8.000€
6 neue Heizkörper = 2.000€

INNEN: ca. 45.000€
2 Wände wegreißen = 10.000€
100m2 neue Fliesen (mittelpreisig) = 10.000€
ca. 150m2 Fläche ausmalen (weiß) = 5.000€
1x Bad+WC komplett rausreißen, neu verfließen und neue Einrichtung (Waschtisch, ebenerdige Dusche, WC) = 15.000€
2 neue Innentüren ohne Zargen = 1.000€
eine „Wand“ komplett durch eine Glaswand mit Glastüre ersetzen = 2.000€ 

EINRICHTUNG: ca. 20.000€
8.000€ Küche mit Küchenblock 
2.000€ Ofen mit Kochplatte
1.000€ Esstisch plus 6 Sessel
1.500€ Wohnlandschaft
500€ Vitrine
500€ Anrichte
500€ Fernsehboard
200€ Couchtisch
300€ Teppich
700€ Großer Garderobenschrank im Eingangsbereich
300€ Teppich im Eingangsbereich
300€ Regal im Eingangsbereich
LIEFERUNG UND AUFBAU = 1.000€
 

  •  Blinky
  •   Bronze-Award
30.9.2019  (#1)
Hi,

da wir auch gerade Angebote für eine Renovierung eingeholt haben (Steiermark), kann ich zu folgenden Preisen etwas sagen.

100qm Dachziegel + Eindeckung sind bei uns 6.500€. 1:1 umgerechnet (was man eh nie kann) wären das bei dir 13.000€
Müsstet ihr hier auch den Dachstuhl erneuern? Der kostet bei uns nämlich am meisten (100qm Pultdach Dachstuhl mit etwa 22 Grad Neigung 10k).

Aussenfassade... zum Verputzen kann ich nichts sagen; Braucht ihr auch Vollwärmeschutz? Der wäre bei uns richtig teuer. Um die 25k 

Ausmalen weiß.... das könntet ihr selber machen. Da würd ich mit die 5k echt sparen.

Und zu Bedenken: Die Einrichtung würde ich gar nicht mitrechnen, weil die braucht iher im neuen Haus ja auch. 
Küche hat bei uns 8,5k gekostet. Inklusive Küchengeräte (Miele denke ich) aber ohne Kühlschrank. Laufmeter sind das 5 bei uns. Also damit kommt ihr wohl aus, wenn ihr es in einem Möbelhaus bestellt. Unsere Küche ist vom Lutz (Dieter Knoll).

Alles außer Küche und Ofen (dazu kann ich nichts sagen), halte ich bei den Möbeln für deutlich zu niedrig angesetzt. 
Ein Esstisch alleine kostet leicht mal 2k und der ist nichmal besonders. Also außer ihr nehmt alles vom ikea und möbelix, würd ich mir das bei den Möbeln nochmal überlegen.

Liebe Grüße

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  •  Pepito
30.9.2019  (#2)
Ich würde mir hier unbedingt einen experten zu rate holen.....womit heizt ihr? Ist die vorhandene fassade soweit in ordnung um diese lediglich verschönern zu können? Ich persönlich bin kein freund von renovierungen. 2 freunde haben alte bauernhäuser saniert, beim arbeiten sind wir laufend auf mehr gestossen. Die kosten sind füe einen laien nicht abschätzbar, auch für jemanden wie mich der 18 jahre in dieser branche tätig war. Daher wäre hier ein rat nichts als kaffeesudleserei. Da es um eure existenz geht würde ich euch einen bausachverständigen empfehlen. Was ist wenn der dachstuhl erneuert werden muss? Was wenn die wasser odee heizungsleitungen schon angegriffen sind? Elektrotechnisch wird das haus wohl alles andere als stand der technik sein.....sanieren würde ich nur wenn ich zu 100% den aufwand abschätzen kann, und dieser in einer gewissen relation steht.

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  •  AnnaBanana94
30.9.2019  (#3)
Geheizt wird mit Gas, die eine Hälfte der Fenster (4) wurden vor 5 Jahre eingebaut, die anderen (3) sind knapp 20 Jahre alt, die würden wir nur abschleifen. Das Haus war immer bewohnt und man könnte eigentlich auch sofort einziehen, uns gefällt es nur einfach absolut nicht - überall anderere Laminat, die Wände sind total schirch und bunt gestrichen, die Räume sind klein und verwinkelt, die Eingangstüren alt.

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  •  passra
30.9.2019  (#4)
Dach neu decken ohne einbrettern und Wärmedämmung? Dachstuhl tragfähig? Fassade neu ohne Vollwärmeschutz? 20 Jahre alte Fenster? Seltsame Renovierung emoji

Gibt es in Ö keine Vorschriften, welche Dämm- oder Verbrauchsstandards bei so einer Übernahme eingehalten werden müssen (vergleichbar Kfw 70/55/40)?

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  •  Pepito
1.10.2019  (#5)
AnnaBanana.....nur weils immer bewohnt war ist das kein grund das alles ok ist. Die alten fenster werden wohl nicht dicht sein, die folge wird kondensat sein im winter und schimmel. Die installationen müssen dringend geprüft werden, und bei bedarf saniert werden. Bei fehlender wärmedämmung würde ich mir die frage stellen ob ihr die heizkosten in zukunft tragen wollt. Gas wird nicht billiger werden. jetzt kommt ein persönlicher rat...wenn dir das haus jetzt schon nicht gefällt, und ihr daraus nichts für euch schönes machen könnt, dann nehmts doch lieber das fertigteilhaus wenns euch gefällt. Nix ist schlimmer als in einem haus zu leben welches einem.nicht gefällt. 

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  •  Baumau
  •   Gold-Award
1.10.2019  (#6)
Es würde sich anbieten eine umfassendere Sanierung durchzuführen, die natürlich deutlich teurer wäre. 

Fürs netzen und Spachteln der Fassade kann man inkl. Gerüst sicher mit EUR 50 oder mehr pro m2 rechnen.

Wie bereits erwähnt, müsste das ganze Haus begutachtet werden und geprüft werden in was für einem Zustand es ist. Das könnt ihr wohl nicht beurteilen.

Fraglich ist auch in welchem Zustand bzw. wie alt die Gas/Wasser/Abwasser/Elektro Istallationen sind. Sollte hier etwas anfallen geht das ordentlich ins Geld. 

Ich persönlich würde bei meinen Überlegungen nicht nur optische Aspekte miteibeziehen. Wie alt ist das Fertighaus, wie gut ist es gedämmt, wie sind die Wand- und Deckenaufbauten, Technik.

Es ist also die Ausstattung zu vergleichen, die monatlichen Betriebskosten, Lage der Liegenschaft (Schulweg, Arbeitsweg, öffentliche Anbindung), Größe und Zustand des Grundstücks bzw der Außenanlagen.

Bei solchen Projekten (insbesondere Sanierungen) kommen immer Überraschungen zu Tage die dann extra kosten, so genau kann man das nicht planen.

Bei der Finanzierung würde ich berücksichtigen ob für eines der Objekte eine Wohnbauförderung sinnvoll ist und zu Ersparnissen führt. 

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Hallo Baumau, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
  •  cc9966
  •   Gold-Award
1.10.2019  (#7)
Ob das Kaufangebot gut ist, kannst erst beurteilen wenn du wirklich den aktuellen (!) Preisindex für die Gegend kennst. Wenn du da Zahlen im Kopf hast wie vor drei Jahren gehandelt wurde, kann dies jetzt ganz anders sein.

Ich bin der Überzeugung: Neu Bauen bringt mehr Möglichkeiten und weniger Kompromisse um  Haus und Architektur auf den Wunschbedarf anzupassen. Aber die noch wichtigeren Punkte als die Architektur sind die Lage, Lage und nochmals die Lage. Und in entwickelten urbanen Ballungsräumen gibt es einfach keine leeren Grundstücke, da bleibt nur noch Kaufen und Renovieren eine Option wenn man etwas nicht abreißen will.

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Hallo AnnaBanana94,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Haus renovieren oder neu bauen

  •  Studebaker
1.10.2019  (#8)
Alleine das du schreibst, die gefällt das Haus absolut nicht, würde ich dir davon abraten und lieber das neue nehmen. Mit der halbherzigen Renovierung wirst du auf lange Sicht auch nicht glücklicher werden und noch mehr negative Gedanken über das Haus haben.

Die Eingangstüren finde ich auch sehr billig, wenn du für 2 Türen grad mal 2000 euro veranschlagst. Dacheindeckung für 8000 euro auch.... wenn ich mir anschaue, was bei mir aufgerufen wird, müsstest du da eher mit dem doppelten rechnen. 


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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
1.10.2019  (#9)
Das Problem bei diesen alten Häusern ist, dass die Kosten und der Aufwand von jedem Laien total unterschätzt werden. Abgesehen von einer nicht nicht mehr zeitgemäßen Raumaufteilung und vielleicht Ausrichtung nicht Richtung Sonne, gibt es vermutlich viele verdeckte Probleme. Die Statik ist manchmal sehr fragwürdig, Risse im Mauerwerk, zu niedrige Türen ohne tragfähigen Sturz, Fußbödenunterbau ohne Feuchtigkeitsabdichtung, feuchte schiefe Wände, bröseliger Mörtel und Putz, Salzausblühungen, geflicktes Mauerwerk, alter unterdimensionierter Dachstuhl, alte Wasserleitungen, gefährliche unzureichende Elektroinstallation.
Unbedingt einen Experten zur Begutachtung einladen, vielleicht noch einmal "Hinterholz 8" anschauen, und dann entscheiden.

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  •  Shan
1.10.2019  (#10)
Ein altes Haus herrichten, das wäre unser Traum gewesen emoji Allerdings muss auch das ordentlich erledigt werden, allein schon um Ressourcen zu schonen und Energie zu sparen. Falls ihr euch das vorstellen könnt, auf eure Bedürfnisse umzugestalten, dann erhaltet ihr auf jeden Fall ein Unikat. Eventuell einen Architekten oder guten Planer, der sich mit alten Objekten auskennt zu Rate ziehen. Das ist es wert! Es kommt aber auch viel auf die Substanz eures Bauwerkes an.

Arbeitszeit ist bei allem das Teuerste. Falls ihr selbst ausmalen, Fliesen verlegen und andere Kleinigkeiten könnt, spart ihr Geld. Sich 100m² Fliesen verlegen lassen, kostet einiges (an Material der Kleber, Tiefengrund, Fugenmasse und Silikon nicht zu vergessen). Wichtig sind aber auch die Leitungen (sowohl Strom als auch Wasser). Passt da noch alles - müssen da Leitungen getauscht werden? Fehlerschutzschalter auf den aktuellen Stand bringen, damit im Falle eines Falles nichts passieren kann.

Bedenken sollte man ebenso, dass ein Holzriegelhaus (falls Fertigteilhaus in diese Richtung) keine Fehler verzeiht. Wenn dort irgendwo eine Leitung undicht wird oder beim Anschluss ein Missgeschick passiert, kann es schnell sehr teuer werden oder in einem Totalschaden enden ... Fertigteilhäuser gibt es ebenso sehr gute, aber fehlerverzeihend ist die Bauweise weniger. Nicht ohne Grund hat ein massives Haus mehr Wert. Man kann leichter Gegebenheiten/Räume etc. verändern.

PS: wichtig wäre, dass ihr euch von jemandem mit Altbausanierungserfahrung beraten lasst und alles überprüfen. Dann überlegen wie das alles fertig aussehen soll und welche Maßnahmen notwendig sind. Eventuell mit einer Teilsanierung starten und Stück um Stück angehen. So dass man quasi Wohnen kann, aber für das Endergebnis immer schon mit vorbereitet. Mit 100.000,- kann man einiges sanieren emoji kommt aber auch auf die Ansprüche an emoji Stiegenzugänge im Außenbereich am besten aufheben und wohnnotwendige Arbeiten zu erst erledigen. Bin gespannt wie ihr euch entscheidet.

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  •  melly210
  •   Gold-Award
4.10.2019  (#11)
Ich würde auch falls ihr eine Sanierung überlegt ganz unbedingt einen Experten dazuziehen. Aus dem Bauch heraus halte uch 100 000 für eine Komplettsanierung, also so daß der Wohnkomfort dem eines modernen Hauses entspricht, für deutlich zuwenig.
Mein Onkel hat sich auch so ein altes Haus gekauft daß immer bewohnt und augenscheinlich gut in Schuß war. Im Endeffekt hat er 15 Jahre auf einer Baustelle gelebt und fast das reingesteckt was ein neues gekostet hätte

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