« Hausbau-, Sanierung  |

Meinungen zur Dämmung der Bodenplatte

Teilen: facebook    whatsapp    email
Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  TheBogeyman
11.11. - 18.11.2019
21 Antworten | 10 Autoren 21
21
Hallo,
ich habe im Forum schon viele ähnliche Beiträge gesehen, bei denen die Meinungen teilweise stark auseinander gehen, daher wollte ich mal die Meinung von euch zu meinem persönlichen Plan haben, speziell zur Bodenplatte und deren Dämmung.

Hier der Schnitt:


2019/20191111571516.jpg

Geplant ist 20cm XPS unterhalb der Bodenplatte (die laut Statiker übrigens nur 22cm Dicke benötigt).

Wir waren bislang bei zwei Baumeistern, von denen uns der erste mitteilte, dass die eingezeichnete Dämmung nicht optimal wäre und vermutlich zu Kältebrücken an den Außenstellen führen würde (wenn ich ihn richtig verstanden habe).

Daher hat er folgendes vorgeschlagen, was auch der zweite Baumeister für eine gute Idee hielt:
Anstelle des XPS unterhalb sollten wir eine EPS Dämmung innerhalb machen und dafür einen größeren Fußbodenaufbau (ca. 30cm) mit einem Thermofuß in der ersten Reihe.

Das hätte nicht nur den Vorteil, dass an den kritischen Stellen keine Kälte reinkommt, sondern das Material auch billiger wird, weil das EPS im Boden billiger ist als das XPS unterhalb der Platte.

Was sind eure Meinungen dazu?

  •  rabaum
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#1)
Außendämmung ist Innendämmung physikalisch bedingt immer vorzuziehen!

Du verschiebst dadurch den Taupunkt und mögliches Kondensat aus dem Bauteil nach außen. 
Lies dich sonst hier mal ein: http://krubitzer.de/download/Innendaemmung.pdf

Klar ist EPS innen billiger als XPS außen. Es gibt natürlich bei Sanierungen auch Situationen, wo nur mehr Innendämmung geht. Beim Neubau sollte man hier aber keine Kompromisse eingehen, sondern das ordentlich ausführen. Statt XPS gibt es auch Glasschaumschotter (Geocell) für den Unterbau. War mir sympathischer von den Materialeigenschaften her (Unverrottbar, frisst kein Schädling,...)


1
  •  Blabla
  •   Bronze-Award
11.11.2019  (#2)
Auch wenn das hier viele nicht hören wollen - aus meiner Sicht wird das Thema viel zu heiß gekocht. Du wirst hier für beide Seiten gute Argumente hören und musst einfach selbst entscheiden. Ich habe mich schlussendlich für die Innendämmung entschieden weil es einfach günstiger war und auch mein Baumeister von den Kältebrücken gesprochen hat.

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#3)

zitat..
Blabla schrieb: auch mein Baumeister von den Kältebrücken gesprochen hat

Ich hoffe, dass du das nur falsch verstanden hast, und nicht dass dein Baumeister das von sich gegeben hat. Sonst gute Nacht. Denn genau bei der Innendämmung holst du dir die Wärmebrücke und möglichen Kondensatausfall ins Haus. Eine Außendämmung verhindert weitgehend Wärmebrücken.


1


  •  coisarica
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#4)
man kann an den streifenfundamenten (sollte man die wirklich brauchen) seitlich runterdämmen um die wärmebrücke zu entschärfen.

außendämmung ist schon alleine wegen den speichermassen zu bevorzugen. der baumeister wird vorschlagen was für ihn einfach und günstig ist - das muss man nicht immer ungeschaut als fachwissen verstehen.

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#5)

zitat..
Blabla schrieb: Auch wenn das hier viele nicht hören wollen - aus meiner Sicht wird das Thema viel zu heiß gekocht.

nomen est omen?

innendämmung ist ein bauphysikalisches übel, das in der sanierung tolerierbar ist, wenn es keine alternativen gibt.
aber bitte nicht im neubau.

man wird dafür garantiert keine 'guten argumente' hören, weil es keine gibt.
gottseidank ist physik nicht diskutabel ... emoji

zitat..
TheBogeyman schrieb: Wir waren bislang bei zwei Baumeistern, von denen uns der erste mitteilte, dass die eingezeichnete Dämmung nicht optimal wäre und vermutlich zu Kältebrücken an den Außenstellen führen würde (wenn ich ihn richtig verstanden habe).

Daher hat er folgendes vorgeschlagen, was auch der zweite Baumeister für eine gute Idee hielt:
Anstelle des XPS unterhalb sollten wir eine EPS Dämmung innerhalb machen und dafür einen größeren Fußbodenaufbau (ca. 30cm) mit einem Thermofuß in der ersten Reihe.

entweder wollten sie dir die für sie bequemere lösung aufs aug drücken, oder sie haben massive defizite in bauphysik...

man kann sich die optimale ausführung der dämmhülle als nahtlosen dicken strich um die hülle vorstellen...

niemand geht im winter freiwillig mit wintermantel und kurzer hose auf die straße solange er keine wette verloren hat...

1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#6)

zitat..
dyarne schrieb: niemand geht im winter freiwillig mit wintermantel und kurzer hose auf die straße solange er keine wette verloren hat...

Die kurze Hose ist aber viel billiger, haben sie mir im Geschäft gesagt.

1
  •  chrismo
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#7)
Da gibt es so viele Möglichkeiten...

Dein geplanter Aufbau entspricht dem hier:
https://planungsatlas-hochbau.de/waermeschutz/einschalige-aussenwand-aus-normalbeton-mit-waermedaemmverbundsystem/innenwand-auf-bodenplatte-mit-streifengruendung/245-perimetergedaemmt-streifengruendung-seitlich-nicht-gedaemmt

Man könnte das Streifenfundament jetzt auch noch seitlich dämmen: https://planungsatlas-hochbau.de/waermeschutz/einschalige-aussenwand-aus-normalbeton-mit-waermedaemmverbundsystem/innenwand-auf-bodenplatte-mit-streifengruendung/246-perimetergedaemmt-streifengruendung-innenseitig-gedaemmt

Oder komplett einpacken: https://planungsatlas-hochbau.de/waermeschutz/einschalige-aussenwand-aus-normalbeton-mit-waermedaemmverbundsystem/innenwand-auf-bodenplatte-mit-streifengruendung/247-perimetergedaemmt-streifengruendung-komplett-gedaemmt

Mit den Default-Werten (wo allerdings nur 5cm mit lambda=0.024 angenommen werden, unterscheiden sich die Varianten nur um ein paar Zehntel Grad in der resultierenden Bodentemp. innen.

Oder, wie von rabaum erwähnt, GSS verwenden: https://planungsatlas-hochbau.de/waermeschutz/einschalige-aussenwand-aus-normalbeton-mit-waermedaemmverbundsystem/innenwand-auf-bodenplatte-mit-streifengruendung/248-perimetergedaemmt-bodenplattengruendungspolster-aus-glasschaumschotter-glasschaumgranulat

zitat..
TheBogeyman schrieb: Daher hat er folgendes vorgeschlagen, was auch der zweite Baumeister für eine gute Idee hielt:
Anstelle des XPS unterhalb sollten wir eine EPS Dämmung innerhalb machen und dafür einen größeren Fußbodenaufbau (ca. 30cm) mit einem Thermofuß in der ersten Reihe.

Das eine schließt das andere ja nicht aus. Also XPS (oder GSS) Dämmung außen und innen dann die Wärmebrücke mit Thermofuß und Innendämmung (man will ja auch den Estrich und nicht die Bodenplatte heizen) verringern.

1
  •  Arnold1983
11.11.2019  (#8)
Ja da gehen die Meinungen auseinander. Mein Baumeister meinte auch nur Isolierung innen aber ich habe 10 cm XPS in der Bodenplatte und 25 cm Fussbodenaufbau innen.

1
  •  TheBogeyman
11.11.2019  (#9)

zitat..
chrismo schrieb: Das eine schließt das andere ja nicht aus. Also XPS (oder GSS) Dämmung außen und innen dann die Wärmebrücke mit Thermofuß und Innendämmung (man will ja auch den Estrich und nicht die Bodenplatte heizen) verringern.

Ist das im Prinzip nicht eigentlich eh genau das, was aktuell im Plan eingezeichnet ist (außer dem Themofuß)?
20cm XPS außen und innen 18cm Bodenaufbau -> da wird ja eine Dämmung auch mitgerechnet sein, oder?

Wie liegt GSS eigentlich preislich im Vergleich zum XPS und wie dick müsste ich da dämmen?


1
  •  rabaum
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#10)

zitat..
TheBogeyman schrieb: Wie liegt GSS eigentlich preislich im Vergleich zum XPS und wie dick müsste ich da dämmen?

GSS ist mit XPS direkt vergleichen (deutlich) teuer. Jedoch: GSS ersetzt auch die Rollierung (du brauchst keinen Schotter) und die Sauberkeitsschicht. Wie man aktuell mit ehrlich gerechneten Gesamtkosten davon kommt weiß ich nicht.

Üblich sind fertige 30 cm GSS. Eingebaut werden 39 cm und auf die 30 cm runterverdichtet bzw. im Verhältnis 1:1,3 wenn man andere Höhen realisieren will.


1
  •  etiene
11.11.2019  (#11)
Thema GSS: ist auch bei uns eines... Ich habe ein Angebot für den m³ GSS um 50€ = ähnlich wie XPS, treurer kann ich daher nicht behaupten.

Zum "Verlegen" ist es aufwängiger als Plattenware

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#12)

zitat..
rabaum schrieb: Die kurze Hose ist aber viel billiger, haben sie mir im Geschäft gesagt.


emoji

zitat..
rabaum schrieb: Wie man aktuell mit ehrlich gerechneten Gesamtkosten davon kommt weiß ich nicht.

war bei Richard vor 5 jahren schon günstiger als XPS plus rollierung plus frostschürze...

bei meiner garage vor 10 jahren war es noch deutlich teurer. damals war die produktion in A noch ganz jung...

1
  •  chrismo
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#13)

zitat..
TheBogeyman schrieb: 20cm XPS außen und innen 18cm Bodenaufbau -> da wird ja eine Dämmung auch mitgerechnet sein, oder?

Ja, aber es ging ja darum, dass BM jetzt die Perimeterdämmung weglassen wollten.

18cm haben wir im OG gemacht, da bleibt nicht viel für Dämmung übrig. Im EG, haben wir 23cm um dort 5cm EPS+ verlegen zu können (auf Schüttung).

1
  •  cc9966
  •   Gold-Award
11.11.2019  (#14)
ich hatte genau die gleiche frage, weil ebenfalls streifenfundamente und daher aussen nicht wärembrückenfrei dämmbar. ich habe innen mit EPS gedämmt und gipskartonwände AUF den estrich gestellt. alle machten mir angst dass es setzungen gibt, gipskarton-fugen zur decke aufreißen, sockelleisten in der luft hängen usw. ist alles nciht eingetreten und bin sehr zufrieden mit dieser variante. die schallübertragung nahm ich im kauf, weil von der architektur her die schlafräume ohnehin mit den tragenden wänden von den anderen wohnräumen abgetrennt waren. natürlich ist das mit wände auf estrich entgegen aller normen, aber so waren nur die tragenden wände eine leichte wärmebrücke und trotz streifenfundamente möglichst wenig wärmebrücken vorhanden. bei den tragenden wänden wurden in der untersten ziegelreihe die hohlkammern mit perlitte verfüllt.

übrigens ist sehr hoher bodenaufbau auch vorteilhaft, weil man dann wirklich alle rohre reinbringt und der fbh-estrich einheiltich dick wird.

1
  •  chrismo
  •   Gold-Award
12.11.2019  (#15)

zitat..
cc9966 schrieb: streifenfundamente und daher aussen nicht wärembrückenfrei dämmbar.

 Wie oben geschrieben kann man ein Steifenfundament auch in XPS einpacken. Oder Schaumglas verwenden.

1
  •  TheBogeyman
12.11.2019  (#16)
D.h. bei Verwendung von GSS kann man auf die Sauberkeitsschicht, die Rollierung und sogar aufs Streifenfundament verzichten? Hab ich das richtig verstanden?
Dann wäre ein eventuell höherer m³ Preis im Vergleich zu XPS trotzdem akzeptabel, weil man sich bei den anderen Arbeiten was erspart.

1
  •  chrismo
  •   Gold-Award
12.11.2019  (#17)
XPS vs. Schaumglas:  Das müsstest dir durchrechnen, was am Ende billiger kommt. Am besten beide Alternativen anbieten lassen (inkl. aller Vorarbeiten).

zum Fundament: Das muss dann der Statiker sagen, was die beste Art der Gründung ist. Schau mal den letzten Link an, den ich oben gepostet habe. Da ist Variante mit Schaumglas und Streifenfundament.

1
  •  dyarne
  •   Gold-Award
12.11.2019  (#18)

zitat..
TheBogeyman schrieb: bei Verwendung von GSS kann man auf die Sauberkeitsschicht, die Rollierung und sogar aufs Streifenfundament verzichten?

 
ja

https://www.geocell-schaumglas.eu/de/schaumglas_anwendungen/hochbau_und_tiefbau/daemmung_bodenplatten/

gibt hier im forum einige bildberichte dazu...

1
  •  TheBogeyman
12.11.2019  (#19)

zitat..
chrismo schrieb: zum Fundament: Das muss dann der Statiker sagen, was die beste Art der Gründung ist.

Der hat schon einen Plan gezeichnet. Jedoch bevor uns der Baumeister die alternative Dämmung erklärt hat und ich überhaupt was von GSS gehört habe :-D


2019/20191112151423.png

Laut seiner Berechnung reicht eine Dicke von 22 cm für die Bodenplatte.


1
  •  chrismo
  •   Gold-Award
12.11.2019  (#20)
Wie gesagt kannst die Streifenfundamente genau so auf Schaumglas stellen. Ich gehe mal davon aus, dass ihr keinen Lastplattentest gemacht hat und der Statiker "irgendeinen" Tragfähigkeitswert des Untergrunds angenommen hat. Wichtig ist, dass dieser Wert erreicht wird. Ob das Haus auf Schaumglas oder XPS steht ist dabei egal und beeinflusst die Berechnungen nicht.

1
  •  El_aurare
18.11.2019  (#21)

zitat..
dyarne schrieb:
__________________

innendämmung ist ein bauphysikalisches übel, das in der sanierung tolerierbar ist, wenn es keine alternativen gibt.
aber bitte nicht im neubau.

 
Sorry dass ich den Thread hierfür verwende, aber mir geht es genau um den Bodenaufbau einens nicht unterkellerten Gebäudes. (Sanierung) Ist es hier nicht zu vernachlässigen ob Innen oder Außendämmung wenn alle Außenmauern bzw alle Zwischenwände ein ungedämmtes Fundament haben, oder macht es trotzdem Sinn?

Lt. meinen Berechnungen würde ich durch die Dämmung direkt über dem Erdreich gerade einmal 0,1 grad mehr Oberflächentemp erreichen.

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Baufirma für Bauvorhaben im Bezirk Neusiedl am See gesucht