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Vollwärmeschutz Dicke

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  •  Ringo
23.3. - 30.3.2020
29 Antworten | 11 Autoren 29
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Benötige guten Rat, wir haben ein Haus Baujahr 1966 gekauft und beginnen jetzt mit dem Sanieren. Fenster sind schon bestellt, die werden jetzt ohnehin länger dauern. Jetzt sind ein paar Fragen zum restlichen Sanierungsprojekt aufgetaucht. 

Für den Vollwärmeschutz haben wir 3 Angebote von Fassadenfirmen, die sich doch deutlich in der vorgeschlagenen Dicke unterscheiden. Ein Letzt-Termin mit der Energieberatung steht noch aus, die Firmen haben hoffentlich nach bestem Gewissen kalkuliert, welche Dicke sie beim Vollwärmeschutz nehmen würden.

Der Aufbau ist 25cm Durisolziegel mit einem U-Wert lt. Energieausweis von 0,68 W/m2K, wir würden gerne Hanf nehmen, die Vorschläge der Firmen variieren von 10cm (was mir sehr wenig vorkommt) bis 16cm. Insgesamt sind es 58m2 Nutzfläche, an ein Schlafzimmer ist die Garage angeschlossen, auch da gab es sehr unterschiedliche Vorschläge von nur die Innenwand zum Wohnraum Dämmen, bis hin zu Vollwärmeschutz für die gesamte Garage (Zwischenlösung 5cm XPS). 

Meine Fragen lauten, es wird wohl eher in Richtung min. 14-16cm gehen, bei der Garage denke ich, dass wir aufgrund möglicher Wärmebrücken die komplette Außenwand dämmen sollten und nicht nur den Innenbereich. 

Bin über jeden Rat dankbar
Stefan  
      

  •  Kleinermuk
  •   Gold-Award
23.3.2020  (#1)
Hallo,
wenn ich alles glaube, aber einen U-Wert von 0.68W/m2K glaube ich nicht. Da kannst ruhig  je nach Vermauerung  zwischen 1-1.2W/m2K rechnen. Aber ist auch nicht so von Bedeutung. 
Ich würde mind. 20cm Dämmstärke nehmen. Und Hanf ist schon eine gute Wahl.

Gruß

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  •  taliesin
23.3.2020  (#2)

zitat..
Ringo schrieb: ein Schlafzimmer ist die Garage angeschlossen

Da bekommt man eine Menge Wärmebrücken, ich hab' eine ähnliche Situation, bei mir reicht die Garagendecke in die Außenmauer (auch im Schlafzimmerbereich).

Wenn die Garage mitgedämmt werden soll, muss man auch über das Tor nachdenken (gedämmte Panele) und das sollte dann auch immer zu sein. Alternativ könnte man die Garage umfunktionieren (z.B. Werkstätte) und einfach eine Tür einbauen.

Bevor du mit dem Umbau anfängst, versuche alle Wärmebrücken zu identifizieren und eine adequate Lösung dafür zu erarbeiten (lassen). Das ist bei einer Sanierung das Hauptthema, weil solche Wärmebrücken oft zu Problemen führen (Kondensat --> Schimmel).

Ich hab die Garagendecke anschlussgedämmt, d.h. ca. 1m die Dämmung an der Decke entlanggezogen ..., sieht eigenartig aus, interessiert aber auch in der Garage kaum jemanden.

Dämmstoffstärken unter 20cm bereust relativ schnell, weil die Arbeitskosten nicht proportional zur Dämmstoffdicke sind. Ich hab mich bei mir für 25cm entschieden (ein paar Flächen haben nur 21cm, ein paar andere 37cm ... je nach baulicher Situation).


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  •  Ringo
23.3.2020  (#3)

zitat..
Kleinermuk schrieb: Hallo,
wenn ich alles glaube, aber einen U-Wert von 0.68W/m2K glaube ich nicht. Da kannst ruhig  je nach Vermauerung  zwischen 1-1.2W/m2K rechnen. Aber ist auch nicht so von Bedeutung. 
Ich würde mind. 20cm Dämmstärke nehmen. Und Hanf ist schon eine gute Wahl.

Gruß

 Kommt mir auch komisch vor, aber so steht es drinnen im Energieausweis 


2020/20200323754916.png




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  •  cc9966
  •   Gold-Award
23.3.2020  (#4)
ich würde alles mit möglichst 20cm dämmen. wo es schwierig wird (mindestabstand zu grundgrenzen usw.), öffnungswege von türen werden knapp usw. dünner oder PUR-Platten nehmen. garage wird schwierig, am besten die trennwand zum haus an der garagen-innenwand nochmals dick dämmen und die garage soll vermutlich ohnehin optisch gleich mit dem haus verputzt werden. da bietet sich 8cm EPS an als putzträger.

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  •  baumaxhaus
  •   Silber-Award
23.3.2020  (#5)
...ich würde das an deiner Stelle mit dem Herren vom Energieinstitut genau besprechen.
Ist ein bestimmter Wert für die Sanierungsförderung notwendig,  dann ergibt sich die Stärke ohnehin daraus. Ansonsten würde ich nicht unbedingt die 20cm nehmen, da zwischen 10cm und 20cm kein großer Unterschied mehr besteht von der Dämmwirkung aber die Kosten doch um einiges höher sind. Ob du dann statt 0,68 .....0,19 oder 0,24 hast, spielt aus meiner Sicht kaum eine Rolle. Weiters gilt zu bedenken, das du bei großen Dämmstärken auch weniger Lichteinfall hast.
Als Tipp würde ich dir noch persönlich Steinwolle an Herz legen...... :)

lg

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  •  taliesin
23.3.2020  (#6)

zitat..
baumaxhaus schrieb: bei großen Dämmstärken auch weniger Lichteinfall


Kommt natürlich auf die Montageart an. Man kann die Fenster auch in die Dämmungsebene setzen.

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  •  berhan
  •   Gold-Award
24.3.2020  (#7)

zitat..
baumaxhaus schrieb: Ansonsten würde ich nicht unbedingt die 20cm nehmen, da zwischen 10cm und 20cm kein großer Unterschied mehr besteht von der Dämmwirkung aber die Kosten doch um einiges höher sind.

Ich sehe es genau anders rum, Kostentreiber ist die Arbeitszeit, die Mehrkosten für die Dämmung (bei EPS zumindest) sind marginal. Der HWB ist mit 10 cm aber mehr als doppelt so hoch.


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  •  NTWK
  •   Gold-Award
24.3.2020  (#8)

zitat..
taliesin schrieb: Kommt natürlich auf die Montageart an. Man kann die Fenster auch in die Dämmungsebene setzen.

denk einmal nach: wieso soll sich dann der lichteinfall ändern, wandstärke bleibt die gleiche. a tiefere innenfensterbank kannst damit erreichen, aber heller wird da nix

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  •  Ringo
24.3.2020  (#9)
Danke für alle Rückmeldungen, ich bin gespannt auf das Gespräch mit der Energieberatung. Hat jemand schon etwas gehört über die Bundesförderung für 2020, hätte durch die neue Regierung gehofft, dass für ökologische Dämmstoffe mehr locker gemacht wird, aber durch die aktuelle Lage bezweifle ich das. 

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  •  taliesin
24.3.2020  (#10)

zitat..
NTWK schrieb: denk einmal nach


Versuche ich zwar grundsätzlich bevor ich tippe ...

Die Außenlaibungen sind ev. nicht unbedingt weiß (z.B. farbige Faschen), außerdem lassen sich die Laibungen innen aufweiten ohne eine Wärmebrücke zu erzeugen. Innen hat man typ. eine höhere Gestaltungsfreiheit, die die Lichtausbeute deutlich erhöhen können (vor allem bei kleinen Fenstern).
Diesbez. ein paar Referenzen:
* Zeitschrift für Architektur+Baudetail Serie 2016-5 Licht und Innenraum
* Andrea Deplazes, Birhäuser, Architektur konstruieren vom Rohmaterial zum Bauwerk (Darch ETH)

Der 'thermische' Öffnungswinkel wird auch höher, weil mehr Licht eindringt und an der Laibung in langwelliges Infrarot (Wärme) umgewandelt wird, dadurch erhöht sich der solare Ertrag.

Dazu kommt, dass die innen breiteren Fensterbänke Platz für Pflanzen bieten, die den Raum optisch aufwerten und auch größer erscheinen lassen können, keine direkte Verbesserung des Lichteinfalls, klar.


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  •  Ringo
24.3.2020  (#11)
Nach heutigem Gespräch wird es sich bei 16cm einpendeln, was mir von den Erstgesprächen hängengeblieben ist, ist das die Fassadenfirmen nicht sonderlich begeistert sind von einer Hanfdämmung. Liegt das an der aufwendigeren Arbeit, oder das sie das zwar im Angebot haben, aber eher wenig Praxis damit? Stimmte mich auf den ersten Eindruck nicht sehr positiv.   

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  •  berhan
  •   Gold-Award
24.3.2020  (#12)

zitat..
NTWK schrieb: denk einmal nach: wieso soll sich dann der lichteinfall ändern, wandstärke bleibt die gleiche. a tiefere innenfensterbank kannst damit erreichen, aber heller wird da nix

taliesin hat schon recht, siehe dazu Wärmebrückenkatalog Fenstereinbau Seite 29, 47, 1069ff

https://www.klimaaktiv.at/dam/jcr:3161b3d1-05c2-43e9-99f7-ccac1d22e6be/00-Waermebrueckenatlas2013-GESAMT-26-06-2014.pdf

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  •  taliesin
24.3.2020  (#13)
Im Wärmebrückenkatalog geht es um die thermisch relevante Verschattung, nicht so sehr um das Licht direkt (deswegen habe ich oben 'thermischer' Öffnungswinkel geschrieben).
Aber es gibt eben auch einen direkten Einfluss auf das Licht, wenn man die Randbedingungen (Reflexionseffekt, Laibungswinkel etc.) mit einbezieht, der natürlich nicht nur durch das Versetzen der Fensterebene erzeugt wird.

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  •  taliesin
24.3.2020  (#14)

zitat..
Ringo schrieb: nicht sonderlich begeistert sind von einer Hanfdämmung


Ich hab das erst einmal (kleinflächig) gemacht. Mir ist aufgefallen, dass ein paar Sachen bei der Verarbeitung etwas lästiger sind als bei EPS:

* es lässt sich nicht so exakt wie EPS mit dem Heißdrahtschneider zuschneiden
* es 'federt' beim Spachteln
* man muss etwas vorsichtiger mit der Zahnspachtel werkeln, die Oberfläche ist weicher
* Lücken werden nicht geschäumt, sondern nachgestopft (Hanfwolle)
* man muss eigentlich immer Dübeln und größere Rondellen verwenden (zumindest bei meinen Platten), diese Verdübelung muss nachgespachtelt werden.
* Details sind etwas schwieriger exakt auszuformen (Fensteranschlüsse etc.)

In Summe etwas mehr 'Gefritzel'. Wenn dein Verarbeiter das nicht oft macht, schau ihm genau auf die Finger.

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  •  baumaxhaus
  •   Silber-Award
24.3.2020  (#15)
@berhand: Bei EPS hast du sicher recht das es Kostenmässig nicht viel ausmacht. Aber Ringo möchte ja mit Hanf dämmen und da macht das sicher viel aus.

Das 20cm doppelt so gut dämmen wie 10cm das bezweifle ich eher.
Es kommt nicht immer auf die Dicke an :=)
Ein Material mit einem besseren WLG Wert kann auch viel dünner sein aber trotzdem eine bessere Wärmedämmung bieten.

@Ringo: Besprich das mal mit deinem Energieberater und gib uns Bitte ein Feedback.
Ich bin auch dabei das Haus zu sanieren und habe mich für Steinwolle entschieden...10cm dick.
Für mich vom Preis-Leistungsverhältnis und vom ökologischen gesehen ein ideales Material.
120m2 Steinwolle und Sockelplatten alles vom feinsten von Capatec.---Materialkosten ca. 5.000,- und nochmal für die Arbeit über "Freunde" EUR 5.000.
Angebote von FIrmen..... EUR 25.000
lg

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  •  taliesin
24.3.2020  (#16)
Bei gleichem Material (hier Hanf) dämmen 20cm doppelt so gut 10cm, gibt's nix zu zweifeln ist Physik.

Bei den Materialkosten ist oft der 'richtige' Hersteller ein Vorteil, ev. alternativ beim Baustoffhändler anfragen, manchmal verdienen die Verarbeiter einfach zu gut am Material (meine persönliche Erfahrung).

10cm halte ich für deutlich zu dünn.

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  •  Gast-Karl
  •   Gold-Award
27.3.2020  (#17)
Um exakt zu sein, muss man aber neben der Physik auch die Mathematik dazu nehmen. Die Oberfläche des Hauses nimmt durch die Dämmung nicht linear, sondern quadratisch zu.
20cm Hanf dämmen deshalb schlechter als 10cm Resol oder PIR mit halbem Lamda-Wert. Dazu kommen noch Wärmebrücken durch Dübel und weniger Lichteinfall im Winter bei dicker Dämmung. Auch Nebenkosten (z.B. Fensterbretter) nehmen überproportional zu.
Ich versuche jedenfalls bei Sanierung immer mit der schlankeren Lösung auszukommen.

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  •  NTWK
  •   Gold-Award
27.3.2020  (#18)
ich empfehle jedem bauherrn einmal eine platte egal ob eps- oder hanf- oder steinwolle etc. die er auf seine baustelle geliefert bekommt labortechnisch untersuchen zu lassen. da wirds euch wie schuppen von den augen fallen, wie dann die tatsächlichen werte sind. aber so einem datenblatt glaubt ja anscheinend jeder. und stimmt: wenns draufankommt sind diese firmen abgesichert. da gibts dann für jede sorte so eine art musterstück im firmentresor und das hält natürlich jedem test stand. aber das wurde auch extra dafür produziert. hat mit der ware auf der baustelle aber nicht annähernd was zu tun. deshalb vorsichtig sein bei teuren/dünnen dämmstoffen.

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  •  ap99
  •   Gold-Award
27.3.2020  (#19)

zitat..
NTWK schrieb: ich empfehle jedem bauherrn einmal eine platte egal ob eps- oder hanf- oder steinwolle etc. die er auf seine baustelle geliefert bekommt labortechnisch untersuchen zu lassen. da wirds euch wie schuppen von den augen fallen, wie dann die tatsächlichen werte sind.

Nachdem du das empfiehlst hast du das ja mal machen lassen oder? ... dann erzähl bitte mehr davon.

Oder meinst du nur den Zustand der Platten mit Dellen, Verschmutzungen etc. weil mit dem Zeug auf der Baustelle zum Teil so grob und unachtsam umgegangen wird?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
27.3.2020  (#20)
vorsicht NTWK daß du nicht runterfällst, wenn du dich so weit rauslehnst. die erde ist nämlich eine scheibe... emoji

es gibt zigtausende beweise dafür daß dämmung funktioniert. stehen sogar in der gegend rum und nennen sich passivhäuser...

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  •  NTWK
  •   Gold-Award
27.3.2020  (#21)

zitat..
dyarne schrieb: es gibt zigtausende beweise dafür daß dämmung funktioniert. stehen sogar in der gegend rum und nennen sich passivhäuser...

passivhäuser,........das sind die häuser deren bewohner nach dem ersten winter einen zusatzofen nachrüsten, gell !!

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