|
|
||
Na super! das liest sich für mich: "solange es mir gut geht, ist mir egal was die Allgemeinheit tut" Was verstehe ich da an unserem Sozialsystem falsch? Ich war immer der Meinung, dass das gute Sozialsystem nur funktioniert, solange ALLE, soweit es möglich ist, ihr Schärflein dazu beitragen. Die, die weniger verdienen zahlen natürlich wesentlich weniger in den Sozialtopf, dürfen aber dieselben Leistungen beziehen, als die, die wesentlich mehr einzahlen. Das ist auch gut so und völlig OK! Die, die nicht wollen, waren und sind für mich Sozialschmarotzer. Das hat für mich mit Neid gar nichts zu tun. |
||
|
||
Um zum Thema zurückzukommen: ich befürchte, dass zeitverzögert ein ziemlicher Rattenschwanz an Insolvenzen auf uns zurollen wird. Einhergehend mit stark steigenden Arbeitslosenzahlen. Viele sind ja jetzt in Kurzarbeit, aber die Umsätze fehlen vor allem den KMU' s. Ich bin mir auch gar nicht mehr so sicher, ob die EU so der Bringer ist, da ohnedies jeder Staat sein eigenes Süppchen kocht. Mittlerweile das 2. Mal kläglich an großen Kristen gescheitert: 2015 - Flüchtlingskrise, und aktuell. Scheinbar dürften Gurken- und Marmelade/Konfitüre-Diskussionen mehr Priorität genießen als ein geeintes Auftreten bei solch nie dagewesener Krisen. Grenzkontrollen wird' s aller Voraussicht nach noch lange geben, Handelsabkommen hatte man auch früher. Besinnung auf Umwelt und auf innländische Wertschöpfung wäre jetzt vielleicht eine Chance. |
||
|
||
Genau das Gegenteil ist der Fall. Du verstehst meine smileys einfach wirklich nicht. Ich hätte gerne, dass möglichst viele gut Ausgebildete, politisch Aktive, sozial Engagierte ... in Österreich ihr Dasein fristen. Beim Ehrgeiz tu ich mich härter, da stecken 2 Wörter drinnen, die ich beide nicht sonderlich mag. Gute Ausbildung hat außerdem noch nichts mit sozialer Kompetenz zu tun. Und wie gesagt die Lohnquote sinkt, d.h. von der breiten Masse zu holen wird auf Dauer auch nicht mehr funktionieren. Die Erhöhung der Lohnnebenkosten führt dazu, dass mir meine Werkstätte >100€ in der Stunde verrechnet (oder verrechnen muss ... ich kenne deren Kalkulation nicht) und ich (recht gut ausgebildet) ca. 4h für deren 1h arbeiten muss (ganz abgesehen, dass die Teile, die sie mir verbauen auch noch das Doppelte kosten wie am freien Markt). Jetzt geht es mir so (mit einem Verdienst im oberen 10%-Segment oder so), was passiert da bei einem Durchschnittshaushalt. Ich fürchte die Antwort kann nicht darin liegen einen möglichst wirtschaftsliberalen Kurs zu fahren ... und was außer politisch kann diese Diskussion denn bitte sein? Meine Reaktion auf diese Preisdifferenz ist, dass ich sehr viele Dinge selber mache. Da hat der Staat dann aber eben gar nichts davon. Auf Dauer führt das dazu, dass ich möglichst wenig meiner unselbstständigen Arbeit nachgehe und dafür Arbeiten verrichte, die ich zwar nicht gut kann, aber trotzdem besser aussteige (weil ich vielleicht nur doppelt so lange brauche). Wie soll denn bitte jemand, der sowieso nichts arbeiten will bei dieser harten Arbeit eine Hilfe sein. Das empfinde ich als weltfremd. Viel wichtiger wäre es diese Arbeiten aufzuwerten durch gesellschaftlichen Status (und natürlich auch durch Lohn). Da aber häufig gesellschaftlicher Status ausschließlich über das Verdienst definiert wird, kommt es genau zu dieser Geisteshaltung, die ich kritisiere. Aus meiner Sicht sieht man in der Krise was jemand wirklich wert ist (jetzt z.B. die Krankenschwestern, die Ärzte auch, aber bei denen stimmt meist zumindest der Status). Und eben auch die vielzitierten Erntehelfer. Ob ich da mit meiner akademischen Ausbildung recht hilfreich bin? Wenn dann nur indem ich eine Systembewertung abliefere, die zum Nachdenken anregt. Weil 'gscheid' reden hab ich gelernt --> Smiley! Ach ja, ich versuche da die Schärfe im Ton etwas rauszunehmen auch um das weiter kontroversiell diskutieren zu können. Mein erster Beitrag war da vielleicht nicht soo gelungen. War das was du gemeint hat mit: 'ich bin bereit meinen Beitrag zu leisten?' Wirklich schwierig für mich da eine Linie zu finden ..., einerseits soll es den Mittelstand nicht treffen, andererseits soll der wieder alles retten? Muss man seine Steuern und Abgaben nicht sowieso zahlen? Wie kann man da eine größeren Beitrag leisten? Mehr arbeiten? |
||
|
||
der lange Schrieb hat sich jetzt überlappt ... |
||
|
||
Es wird immer einen (hoffentlich) kleinen Prozentsatz geben, die div. Sachen ausnutzen. Das fängt im Job an und und hört wahrscheinlich beim Arbeitslosengeld auf. Grad beim Arbeitslosengeld oder Mindestsicherung ist der Prozentsatz sehr klein, die das ausnutzen. Abgesehen von der Beurteilbarkeit, ob jetzt Langzeitarbeitslose zurecht zuhause sind oder nicht, würde das recht wenig (auf die Gesamtbelastung durchs Arbeitslosengeld) ändern, wenn man denen die Leistungen kürzen oder streichen würde. Oder anders ausgedrückt in Zahlen...ca. 15 % oder 50000 der Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos (>1 Jahr). Nehmen wir mal an, dass das 10 % von denen ausnutzt, sind also 1,5 % der arbeitslosen oder 5000 Personen...in Summe ca. 50 Mio. € pro Jahr. Ich würde meinen, dass das eher wurscht ist und sicher nicht unser größtes Problem darstellt...es eignet sich aber gut, dass man genau solche Diskussionen lostritt... |
||
|
||
Allein ein Abfallprodukt aus der Buwog-Affäre hat 30 Mio. an Grunderwerbssteuerersparnis für die Immofinanz gebracht, sieh https://de.wikipedia.org/wiki/BUWOG-Aff%C3%A4re ... nur als Vergleich der Größenordnungen. Und wenn man an die Bankenrettung in 2008 denkt, sind die 50 Mio. sowieso Körberlgeld. Aber ganz klar Missbrauch ist strafbar und muss halt auch bestraft werden. Die Verfolgung des Rechtsbruchs darf sich dabei nicht nach seiner 'Rentabilität' richten. Den großen finanziellen Erfolg wird es wohl nicht bringen, auch weil man den Aufwand der Rechtsverfolgung dagegenrechnen muss. Die Insolvenzen werden sicher kommen, keine Frage. Viele dieser Insolvenzen werden aber vermutlich auch von 'scheinlebendigen' Firmen kommen, die sich in erster Linie über hohe Fremdkapitalquoten und niedrige Zinsen am Leben erhalten haben. Diese Krise wird auch das Finanzsystem weiter in die falsche Richtung treiben. QE (quantitative easing) ist international die gewählte Strategie und soll jetzt nicht nur Staatsanleihen, sondern auch Firmenanleihen inkludieren ..., eine weitere Sozialisierung der Verluste dieser Firmen. Ein Rechenbeispiel (für Hartgesottene): Typ. DAX-Firmen (ich kenn den ATX eher schlechter, wird aber ähnlich sein) haben eine Fremdkapitalquote von 40 bis 80%. Bei einer Rentabilität von 5-10%. Unter der Annahme von 60% Fremdkapital und 6% Rendite, heißt das das bei 10 Mrd. Umsatz aus dem Eigenkapital 240Mio Gewinn erwirtschaftet wird, aus dem Fremdkapital (bei 2% Verzinsung) die gleichen 240Mio. Diese Firmen verdoppeln also ihren Gewinn durch Fremdkapital. Anleihen sind rollierend, d.h. die werden dadurch zurückbezahlt, dass man neue Anleihen mit neuer Frist begibt. Sobald aber die Krise in der Tür steht, wird die Ausgabe neuer Anleihen schwieriger (keiner hat Geld, die Zinsen sind typ. niedrig, d.h. wenig Anreiz) und damit die Bedienung der alten Anleihen unmöglich, die Insolvenz droht. .... Jetzt kauft die EZB solche Anleihen (mit neu gedrucktem) Geld und übernimmt das Ausfallrisiko bei gleichzeitig geringsten Zinsen (Entgeld für genau das Risiko). Wenn man davon ausgeht, dass die EZB eine Einrichtung zur Erhaltung der europäischen Staaten ist (ich weiß durchaus gewagt ), dann wird das Risiko sozialisiert. Nach der Krise fragt niemand ob mit diesem Geld höhere Gewinne erwirtschaftet werden. Und was hält diese Firmen davon ab noch mehr Fremdkapital in ihrer Bilanz zu verwenden? Richtig, fast nichts! Das Ausfallrisiko wird dadurch aber immer höher. Der durchschnittliche dynamische Verschuldungsgrad des deutschen Mittelstandes war im Jahr 2019 286% (100% ist der cashflow eines Jahres), da ist das also keinen Deut besser. Siehe: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/leasing/bilanzanalyse-hunderttausender-firmen-der-deutsche-mittelstand-geht-wieder-staerker-ins-risiko/23117722.html https://www.welt.de/wirtschaft/article196683317/IWF-Ausgerechnet-der-Mittelstand-foerdert-die-Ungleichheit-in-Deutschland.html Aus meiner Sicht lebt Mann in Österreich und Deutschland einfach auf zu hohem Risikoniveau, für die Finanzierung unseres Lebensstils verwenden wir Resourcen, die uns eigentlich nicht zur Verfügung stehen. Die Optimierung der Rentabilität führt dazu, dass die Risikoanalyse zu kurz kommt und jede Unwägbarkeit (diesmal die Corona-situation) zum 'Weltuntergang' führt. Irgendwann mal hieß dieser Weltuntergang unternehmerisches Risiko. |
||
|
||
Hallo taliesin, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können. | ||
|
||
Anderer interessanter Vergleich...es gibt ca. 3000 Personen in Ö, die mehr als 10 Mio. USD Privatmermögen haben. Gerade dieses Klientel weiss es recht gut, wie man sich Steuern usw. erspart. Interessanterweise richtet sich der Neid/Ungerechtigkeitsgroll oder wie auch immer man das bezeichnen möchte oft gegen jene, die eh schon viel weniger haben und denen es schlechter als einem selbst geht als gegen die Reicheren... |
||
|
||
Paradoxerweise, im Jänner wollte die EU proaktiv eine gemeinsame Beschaffunsgaktion starten: https://www.derstandard.at/story/2000116447687/eu-sitzungsprotokolle-regierungschefs-lehnten-eu-hilfe-ab Wurde von den Nationalstaaten abgelehnt. Genauso die Flüchtlingskrise, auch hier hatten die Staaten mehrere Versuche auf ein gemeinsames Vorgehen abgelehnt. Bin sowieso der Meinung, auch wenns oft vergessen wird, die EU ist immernoch wie zu ihrer Gründung im wesentlichen ein Friedensprojekt mehr ist als ein Marktprojekt, dieses ist dabei eher Mittel zum Zweck. Und da ist sie nachwievor durchgehend erfolgreich, wenn man bedenkt dass sich über Jahrhunderte hinweg in Europa regelmäßig die Köpfe gegenseitig eingeschlagen haben. Sogar über die Jahrtausende hatten wir noch nie so eine lange Friedensperiode (Neben jetzt kleineren Konflikten am Rande der EU, wie Yugoslawien oder Ukraine). Das wirkliche Versagen hier in Europa waren da nicht irgendwelche Krisen, sondern der Brexit. |
||
|
||
Um auch wieder zum Thema zurück zu kommen. Wie Anfangs erwähnt, war ich ja der Meinung, dass die nächste Wirtschaftskrise sowieso systemimmanent im kommen war. Hätte eher schon früher damit gerechnet, so wie z.B: der Aktienmarkt überhitzt war, vorrübergehend inverse Zinsstruktur usw. Durch Corona als externer Schock ist's jetzt bestimmt viel, viel tiefer als die Krise sonst gewesen wäre. Da denke ich, dass der Aufschwung dannach auch deutlich schneller sein wird, als bei sonstigen systeminternen Rezessionen der Fall war, wobei diese ja auch gleichzeitig mit abgehandelt wird. Wobei man sagen muss, wir haben wenig Erfahrung damit, bisher waren die meisten Wirtschaftskrisen dagegen Hausgemacht. (So habe ich auch 2008 gerne moniert, wo alle gerne sich über die Krise beschwerten ... ich verstehe sie nicht, wächst das Getreide nicht mehr? Hält der Stahl plötzlich nicht mehr? Diese hatte ja Hauptsächlich in den Köpfen immer weitere Kreise gezogen) Ich bin auch gespannt wie die Staaten jetzt damit umgehen werden. Diese Krise reißt tiefe Löcher in die Staatsbudgets. Da man die Post 2008er Geldpolitik trotz inzwischen längere Konjunkturperiode nicht rückgefahren hat, gibts hier auch wenige Reserven. Gleichzeitig ist genau jetzt eine staatliche Anstarthilfe wohl wesentlich wichtiger als sie bei Hausgemachten Krisen je war. |
||
|
||
Aktuell haben wir auch einen Angebotsschock und keinen Nachfrageschock, soll heißen Geld in den Markt pumpen hilft nur bedingt. Wenn dann 'alle' arbeitslos, kommt der Nachfrageschock dazu. |
||
|
||
Heute gelesen: Bauen wird noch teurer, es soll eine CO2 Steuer kommen und diese macht Stahl, Beton und Ziegel viel teurer, weil in der Herstellung energieintensiv... Dann dürfte das Thema ja in der Zukunft wirklich für einige durch sein? Keine positive Entwicklung finde ich... auf der anderen Seite irgendwo auch "ökologisch" richtig... |
||
|
||
Wenn man den Bauwahn in den letzten >10 Jahren verfolgt, der in erster Linie dem niedrigen Zinssatz geschuldet ist, dann wird die CO2 Steuer da auch nicht viel ändern. Dann muss man halt mehr Kredit aufnehmen, kost eh nix 🤑 Mit der konstanten Vergrößerung der pro-Kopf-Wohnfläche seit dem 2. Weltkrieg und dem Trend zur Single-Wohnung (in Europa) wächst und wächst diese Blase. Ca. 12ha/Tag werden in Österreich verbaut, wenn es da keine Bremse braucht, weiß ich nicht. Sag ich, der ich auf 100m² mit meinem Kopf lebe 🙄, aber zumindest in einem sanierten Haus. Und die Wirtschaftskrise ist ja schon wieder vorbei, wenn man den Aktienmärkten glauben darf, von welcher Rezession hatten wir eigentlich gesprochen? Dieses Wirtschaftssystem ist so vertrackt, da weiß man echt nicht wo man anfangen soll. |
||
|
||
Nun ich sehe das anders. Wenn einem da 400.000 Euro für 130 qm mit Keller in Hanglage vorgegeben werden - ohne Küche und PV - finde ich das schon ... ungut... Ich meine in wie vielen Leben soll man das dann zurückzahlen? Die Rate mag ja leistbar sein (für zwei Leute) aber mir ist es nicht egal ob ich statt 20 doch 30 Jahre zahle. Da wüsste ich irgendwann besseres anzufangen mit dem Geld... Leben fürs Haus oder Haus fürs Leben... das ist die Frage... irgendwann stehts nicht mehr dafür... (finde ich...) |
||
|
||
Du hast nicht bemerkt, dass ich einen Teil in italic geschrieben habe Prinzipiell muss man das Rückzahlen einfach weglassen, also endfällig. Am Ende der Laufzeit einfach Umschulden, machen doch die Firmen mit den Anleihen auch so. Sollte dann tatsächlich keine Umschuldung möglich sein, einfach in den Privatkonkurs und bei der Nicht-Frau weitermachen. Damit wohnst über 30 Jahre in einer Quasi-Mietwohnung mit niedrigster Miete ... 400k€ bei 1.5% --> 6000€, also 500€/m und die Inflation arbeitet für dich und ist aktuell auch noch höher als 1.5%, also de-facto mietfrei. Also bloß nichts zurückzahlen ... Das meinte ich damit. |
||
|
||
Tja und der Großteil wählt genau die Farbe, welche für die Großen und Reichen die Gesetze macht ... |
||
|
||
Also klar ist: Die Krise wird nicht zur Krise der Häuslbauer? |
||
|
||
Wenn du damit meinst, dass Häuslbauer von der Krise profitieren, dann sicher nicht. Sieht man auch im Baukosten bzw. Baupreisindex, die weiter steigen (für letzteren wurden noch keine aktuellen Zahlen seit der Corona-Krise veröffentlicht. Aber wenn man sich ersteren ansieht, dürfte es auch bei den Baukosten rauf gehen): Baukostenindex: http://www.statistik.at/web_de/statistiken/wirtschaft/preise/baukostenindex/index.html Baupreisindex: http://www.statistik.at/web_de/statistiken/wirtschaft/preise/baupreisindex/index.html Das einzig billige am Hausbau bleibt der Kredit. |
||
|
||
Die aktuellen Zahlen und deren Änderung liegen wohl in der normalen Schwankungsbandbreite. Ich würde das jetzt nicht auf Corona beziehen. ... aus besagtem Baukostenindex von statistik.at Die Baukosten steigen längerfristig in erster Linie wegen der anhaltenden Niedrigzinspolitik (und den Unwägbarkeiten am Aktienmarkt) so stark. Beliebig viel Geld im Umlauf, beliebig wenig Möglichkeiten (vermeintlich) sicher zu investieren ... also Betongold. Das sind nicht die Häuslebauer, sondern Investoren, die den Preis hier anschieben. |
||
|
||
Siehe https://www.energiesparhaus.at/forum-corona-impf-regierungs-diskussionen/59878 |