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Holzfassade Vertikale Profile, offene Schalung, effiziente Montage?

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  •  aktivpassiv
20.4.2020 - 17.3.2023
22 Antworten | 10 Autoren 22
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Wir planen ein EFH mit genannter holzleisten Fassade mit grundsätzlich folgendem Aufbau
-15cm Kalksandstein
-200mm Glaswolle mit KVH Kreuzlattung 6/10
-22mm Holzfaser Unterdeckplatte schwarz Bituminiert (z.b. Steico Black)
-Kunststoff pads schwarz
-Traglattung horizontal Rhombus schwarz
-30x30 Lärchenleisten mit 15mm Fuge, mit Nägeln geschossen

Unser Architekt beziffert für die Montge der 30x30 Lärchenholz leisten (also nur der letze Arbeitsschritt) Kosten (nur Lohn) von 100EUR netto pro m2.
Drei Fragen
-ist dies ein realistischer Wert? Mir scheint er sehr hoch
-für Rhombus Leisten gibt es diverse System um die Montage leichter, schneller und präziser zu machen, gibt es solche auch für die Montage von vertikalen Profilen?
-es gibt eine eine vertikale Profilbrettschalung von Ladenburger (Skyline Konstrast) mit schwarzer Kontrastfeder, da hätte ich aber bedenken dass nach einiger Zeit die schwarze Farbe verblasst und man die Optik einer Profilbrettschalung bekommt (statt Holzleisten Optik)

  •  taliesin
20.4.2020  (#1)
Zu der Montageeffizienz kann ich leider nicht viel sagen, aber ein paar Anregungen mach' ich:

1. ich finde Wasser sollte am Holz ablaufen und nicht auf der Unterkonstruktion, weil man die Alterung von Holz kennt und die von der Unterdeckplatte nicht (Farbbeständigkeit ist da vielleicht das kleinste Problem)
2. an der Unterkonstruktion würde ich noch arbeiten die Kreuzlattung produziert (bei 60cm Abstand) einen Holzanteil von 15%, d.h. der U-wert der Schicht (WLG035 vorausgesetzt, Holz mit 0.16W/mK) änderte sich von 0.175W/m²K auf 0.27W/m²K ... Ist eine Abschätzung!

Und ich bin ein 3F-Typ (form follows function), ... bei mir sind 4% Holzanteil in der Dämmung (25cm).

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  •  aktivpassiv
20.4.2020  (#2)
Danke für die Tipps 

zu 1) Deine Anmerkung kann ich sehr gut nachvollziehen aber bei einer senkrechten Leistenfassade scheint unweigerlich das Licht auf die Unterkonstruktion, Prinzipbedingt. Allerdings muss man sagen, dass diese Bauart durchaus etabliert ist. Wenn einem es dennoch nicht Recht ist, dann hilft nur der Ausweg über die Profilbrettschalung mit Kontrastfeder (dessen schwarze Farbe altert...)

zu 2) siehe Bild anbei von ubakus, da komme ich auf u-wert 0.160 (WLG032), da eine Wärmebrück nur dort ist wo sich das Holz kreuzt.


2020/20200421708943.jpg



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  •  taliesin
21.4.2020  (#3)
Hatte mich tatsächlich verrechnet (Holzanteil ist bei 6cm nur 10%!) und Ubakus verwendet 0.13W/m²K für's Holz (naja), die gedrehten Schichten gehen nur kostenpflichtig. In der Fläche hast du auch einen Effekt, der nicht 0 ist (also nicht nur an den Kreuzungspunkten)!

0.16W/m² hätte die 20cm Glaswoll-schicht alleine, du hast die Lattung in der unteren Schicht weiter auseinander gesetzt, oder? Aber wenn Ubakus das so ausspukt, wird's wohl passen. Könntest alternativ mal mit 2.5cm statt 6cm rechnen und schauen was rauskommt (das wären dann ca. 4% Holzanteil).

Von den Profilbrettern halte ich auch nicht so viel emoji Holz dreht sich, mit etwas Pech rutschen da auch mal die Federn aus den Nuten. Nebenbei erzeugen die Nuten einen rel. hohen Spaltanteil wo sich Wasser kapillar hält. Vertikal ist das zwar nicht ganz so kritisch ... Und die Federn haben auch noch eine geringere Dicke (weniger zum Abwittern).

Die schwarzen Einfärbungen sind sicher empfindlich gegenüber UV und auch gegenüber Wasser. Das Holz verfärbt sich mit UV schwarz, d.h. auf einer trockenen Seite bekommst recht dunkle Bretter und schnell heller werdende Einfärbungen.

Aber natürlich alles nicht deine Frage ..., sorry.

Bei der Montage könnte man ev. die Leisten auf den Tragleisten in der Horizontalen (und mit Abstandsschablonen) montieren und dann als Ganzes an der Wand verschrauben (du kannst ja durch die Schlitze emoji )

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  •  GeorgL
  •   Gold-Award
21.4.2020  (#4)

zitat..
aktivpassiv schrieb: Unser Architekt beziffert für die Montge der 30x30 Lärchenholz leisten (also nur der letze Arbeitsschritt) Kosten (nur Lohn) von 100EUR netto pro m2.

Nur Lohn? Das heisst der oder die Monteure haben für 6 Stk Leisten á 4 m mehr als eineinhalb Mannstunden (also zu zweit eine dreiviertel Stunde) Zeit zur Verfügung? Bei Montage mit Maschinnägel.

Wo ist die Baustelle, Berghütte auf 2500m?
Oder ist das so eine winzige Menge mit vielen Fenstern und sonstigen Detailanschlüssen?


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  •  aktivpassiv
21.4.2020  (#5)
Es sind 140qm Fassade, mit "normaler" Komplexität 

Objekt ist ganz normal im Wohngebiet in Schleswig Holstein / Deutschland

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
21.4.2020  (#6)
Seid ihr euch sicher mit der vertikalen Schalung? Hat eigentlich nur Nachteile (kommt aber darauf an wie der Sockel gestaltet bzw. wieviel Überdach vorhanden ist) und nur den Vorteil dass es so gut wie kein Verlegeplan benötigt wird. Deswegen halte ich 100EUR/m2 für Wucher und dann nichtmal geschraubt.

Nageln halte ich ausserdem für bedenklich. Gerade bei vertikalen Leisten erzeugt die Sonne bzw. Witterung hohe Verzugskräfte.

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  •  aktivpassiv
21.4.2020  (#7)
Wir haben Flachdach, kein Dachüberstand. Sockel ist 15cm hochgezogen, unten 20cm breiter Kiesstreifen.
Grund für Vertikal ist die Optik, wichtig für den WAF...

Genagelt ist noch eine standard bewährte technik oder?

Es sind übrigens 21 Laufmeter Leiste pro quadratmeter Fassade (weil die Leisten so schmal sind)

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  •  aktivpassiv
21.4.2020  (#8)
Das Haus hier ist tatsächlich unser Vorbild bzgl der Holzleisten ("Betweenwater", Agger DK)


2020/20200421298393.jpg

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  •  mattmein
21.4.2020  (#9)
Also 100€ netto nur für die Arbeitszeit, nur für die Montage der Leisten und dann noch genagelt halte ich auch für realtiv viel. Es müssen jedenfalls Edelstahlnägel verwendet werden, sonst rinnt dir der Rost runter.

Gestern wurde unsere Nut Feder Fassade mit schwarzer Feder geliefert, wir schalen allerdings horizontal, falls jemand langzeit Erfahrung bezüglich Haltbarkeit der schwarzen Feder hat wäre ich auch über  Infos dankbar (jetzt ists eigentlich eh schon zu spät ;) Ein Vorteil von Nut/Feder ist, dass man verdeckt Schrauben kann.

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  •  mattmein
21.4.2020  (#10)
Mir fällt gerade ein vllt. für OP interessant: eine vertikale Nut Feder Fassade in Barcode/3D Optik. Bei uns ist sie es dann preislich nicht geworden, sonst hätt sie uns schon gefallen :) Man kann die Profile nach einem System verlegen oder zufällig, je nach gewünschter Optik.

2020/20200421599092.jpg

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  •  taliesin
21.4.2020  (#11)
Nageln würde ich auch nicht, manche meiner Schrauben sind gerissen (haben vielleicht beim Reindrehen etwas abbekommen)!

Die Verspieltheit dieser Fassaden mag anfänglich gut aussehen, aber ich würde versuchen das gewünschte Modell mal nach 5-10 Jahren zu besichtigen (falls man sowas findet). Ich bin mir sicher, dann wäre euch die konstruktiv geradlinigere Variante lieber. Bei den Leisten des OP passiert wohl nicht viel (weil schmale Bretter sich kaum drehen).

In Vorarlberg (Holzbauvorreiter) hat man die viele ähnliche Konstruktionen wieder ziemlich verworfen (oft nach 10 Jahren rückgebaut, weil häßlich emoji ).

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  •  aktivpassiv
23.4.2020  (#12)
Kennt jemand dieses System? Habe es auf google gefunden aber ohne hinweis auf Hersteller. Könnte ja die Montage einiges Vereinfachen!

2020/20200423619915.jpg  

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  •  El_aurare
27.4.2020  (#13)
Kann hier zwar leider nicht viel beitragen, stehe jedoch vor einem ähnlichen Problem :) Wenn ihr ein passendes System gefunden habt kannst du uns eventuell mitteilen was es schlussendlich gewordeb ist ;)

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
27.4.2020  (#14)
Systemfrage verstehe ich nicht ganz. Holzbaufirmen bzw. in Eigenleistung setzt man hier meist auf sichtbare Verschraubung inkl. Holz Traglattung. Nut-Feder Variante bzw. Hinterlüftung sind Varianten aber als eigenes Verlegesystem kann man das ja auch nicht bezeichnen.

Das oben gezeigte System kann ich mir nur für Innen vorstellen. Kostet sicher ein Vermögen denn es funktioniert ja nur mit eigens dafür profilierten Leisten.

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  •  peda3
27.4.2020  (#15)
habe eine vertikale holzfassade und kann mich nur Innuendo anschließen. Eigenes Verlegesystem wüsste ich nicht was damit gemeint ist und was es an montagegeschwindigkeit bringen sollte...

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
11.11.2020  (#16)
wie bekommt man da so eine saubere linie der schraubenköpfe hin?

wir montieren demnächst eine holzfassade (--> 14, 10, 6 und 4cm lärchenbretter mit 1cm fugenabstand) und ich frage mich wie man das am besten macht.
spannt man sich da schnüre und fädelt die bretter da ein?
oder misst man da jedes brett aus?

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  •  taliesin
11.11.2020  (#17)
Ich habe bei meinen Brettern einen Schablone gemacht (ein Brett) und durch dieses mit einem Faserstift durchmarkiert, dann gebohrt und geschraubt. Am Ende habe ich zusätzlich die untere Line mit einer 5m-Alulatte als Anschlag mit der Kreissäge nachgeschnitten.

Ich habe eine Boden-Deckelschalung, da kann man sich bei der Montage etwas an den Bodenbrettern orientieren (deren Schrauben man bei mir nicht sieht). Die Schraublinie ist bei mir nicht perfekt geworden (2-3mm auf oder ab), sieht aber trotzdem nicht arg schlampig aus.


2020/2020111123130.png

Die kurzen Bretter sind mit Winkel und Meterstab angezeichnet.

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
11.11.2020  (#18)
Hab mir eine Schnur gespannt und danach geschraubt. Aber normalerweise reicht gutes Augenmass. Nach ein wenig Witterung sieht man eh nix mehr..

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
12.11.2020  (#19)
oje, mein damaliger htl-werkstatt lehrer hat mir einmal gesagt ich hätte ein "augenmaß wie a kranke goas" und er hatte leider recht:)

schablone hatte ich auch schon überlegt, aber bei den verschiedenen breiten ist das wahrscheinlich umständlich.
ich versuchs dann mit der schnur.

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
17.11.2020  (#20)
haben jetzt ca. die hälfte fertig.
am besten klappt es bei uns mit vorher anzeichnen und schrauben setzen. man kann da gleich mehrere bretter auflegen und mit einem winkel die maße übertragen.
das anschrauben an die traglattung ist dann ein kinderspiel.

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  •  BueroMoro
12.9.2022  (#21)
Hallo @aktivpassiv ,
mich würde interessieren wie eure Fassade geworden ist?
Wir wollen auch an einem kleinen zweistöckigen Anbau eine vertikale Leisten/Lamellenschalung anbringen. Sind uns aber noch nicht ganz sicher über die Dimensionierung der Leisten und Fugen. Gewollt ist dass man die Konterlattung je nach Winkel noch sehen kann - das Beispiel aus Dänemark gefällt uns ebenfalls gut. 

Würde mich freuen wenn du vielleicht ein Feedback geben könntest.
Freundliche Grüße

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